Hauptwache Mitte der 60er

  • Soweit ich weiß hatten wir hier noch keinen Link zu diesem Video, wahrscheinlich weil es "erst" 6 Monate auf Youtube steht? Jedenfalls bin ich eben darüber gestolpert und setze es mal hier rein. Es handelt sich um einen Bericht der Hessenschau über die Hauptwache im Jahre 1965, also vor bzw. zu Beginn des U-Bahnbaus. Also mit einem Wort: meine Jugendzeit! :thumbsup:


    Das sollte man sich unbedingt anschauen, es wird sowohl die Atmosphäre zu Straßenbahnzeiten in der Stadtmitte eingefangen incl. der Fahrgastinformationen über Lautsprecher, als auch das ganze damalige Umfeld, Mode, Lifestyle, usw!

  • Nettes Video. Schön ab und zu sowas mal wieder zu sehen.


    Hat zufällig jemand mal eine funktionierende Zeitmaschine, die er mir ausleihen könnte ? ;)

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • 1. nicht jeder hatte ein auto
    2. der öpnv war weniger dicht als heut also mehr Fussweg
    3. die Arbeit war körperlich anstrengender da mehr Industri
    4. algemein mehr Bewegung
    5. es gab noch keine Computer und 24stunden fernsehen in 500 Programmen

  • Charly ist in dem Filmchen bestimmt der junge Mann mit der Rollei(?) ;)
    Ja, auch ich kann mich noch an die Hauptwache vor dem Umbau und vor der Wandlung der Zeil in eine Fußgängerzone erinnern.

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • ... auch von meiner Seite herzlichen Dank für den Link. Der Film ist sehr interessant, wenn auch stellenweise etwas langatmig.


    Mich würden noch mehr Infos über die Lautsprecherdurchsagen an der Hauptwache interessieren. Vielleicht weiß jemand (Charly :D ) eine Antwort.


    Zu welchen (Tages-)zeiten erfolgten die Durchsagen? Nur in der HVZ? Auch am Wochenende?


    Wie funktionierte die Technik? Man sieht einerseits bei 18:55 den Lautsprecherwagen, bei 08:22 sieht man auch einen fest montierten Lautsprecher an einem überaus hübschen Mast. Wurden diese festen Lautsprecher durch den Wagen bedient oder gab es einen festen "Unterstand" für den Sprecher?


    Was mich auch interessiert ist die Abfertigung der Fahrgäste. Man sieht bei 09:50 - 10:05 dass Schaffner vor dem Zug stehend die Fahrkarten kontrollierten. War das an der Hauptwache üblich, dass die Triebwagen/Beiwagenschaffner ausstiegen, um die Fahrgäste bereits beim Einsteigen zu kontrollierten?


    Danke nochmals,
    Gruß
    Matthias

    Hier ist Walter, wer ruft?

  • Hallo Matti,


    Zu welchen (Tages-)zeiten erfolgten die Durchsagen? Nur in der HVZ? Auch am Wochenende?

    So genau erinnere ich das wirklich nicht mehr. Am Wochenende nicht, aber in der HVZ auf jeden Fall, es kann auch sein, dass dies Montags - Freitags durchgehend gemacht wurde, außer zur SVZ. Aber wie gesagt, nagel mich darauf nicht fest.


    Zitat

    Wie funktionierte die Technik? Man sieht einerseits bei 18:55 den Lautsprecherwagen, bei 08:22 sieht man auch einen fest montierten Lautsprecher an einem überaus hübschen Mast. Wurden diese festen Lautsprecher durch den Wagen bedient oder gab es einen festen "Unterstand" für den Sprecher?

    Nun, das sind zweierlei verschiedene Dinge. Der Film ist ja in mehrere Abschnitte aufgeteilt, von denen der erste Bilder vor Beginn des U-Bahnbaues zeigt. Der letzte zeigt den Zustand nach Beginn der Bauarbeiten, während derer zunächst auch die nach dem Krieg erstellten Anbauten hinter der Hauptwache abgerissen wurden. Bis dahin gab es auf der Seite des Bahnsteigs 1 (das war der Richtung Heddernheim) mehrere Diensträume und u.a. auch eine Kanzel, von der aus die Lautsprecherdurchsagen gemacht wurden. Als die Anbauten verschwanden, war das natürlich nicht mehr möglich, seitdem kam provisorisch dieses Fahrzeug zum Einsatz. Da gab es dann solche mit Brettern abgedeckten Kabelkanäle (nur für ein gutes Jahr, denn schon ab Februar 67 wurde ja der ganze Verkehr zum Goetheplatz verlegt).


    Zitat

    Was mich auch interessiert ist die Abfertigung der Fahrgäste. Man sieht bei 09:50 - 10:05 dass Schaffner vor dem Zug stehend die Fahrkarten kontrollierten. War das an der Hauptwache üblich, dass die Triebwagen/Beiwagenschaffner ausstiegen, um die Fahrgäste bereits beim Einsteigen zu kontrollierten?

    Nein, die Schaffner stiegen natürlich nicht aus, die hatten an solchen Haltestellen mit dem Fahrkartenverkauf genug zu tun. Das waren sogenannte "Standschaffner", die zur Beschleunigung der Abfertigung bei viel Betrieb eingesetzt wurden. Die gab es nicht nur an der Hauptwache, sondern auch am Hauptbahnhof, an der Konstabler und bei Veranstaltungen auch an der Messe oder am Stadion. Sogar an der Bockenheimer Warte oder sonntags am Zoo oder konnte man die finden!

  • Kleine Korrektur: Die Bahnsteige an der Innenseite hatten gerade Nummern, die an der Außenseite ungerade. Insofern war Richtung Heddernheim natürlich Bahnsteig 2 - nicht 1, der lag gegenüber (vor dem Kranzler).


    Bst 3: Richtung Opernplatz/Bockenheim
    Bst 4: Richtung Konstabler/Schäfergasse
    Bst 5: Richtung Konstabler/Schäfergasse
    Bst 6: Richtung Hauptbahnhof/Neu-Isenburg


    Dazu könnte übrigens diese Dienstanweisung von 1958 ganz interessant sein (Aus: Die Straßenbahn). Daraus geht auch hervor, dass die Wagenschaffner nicht ausstiegen.


    Einmal editiert, zuletzt von Charly () aus folgendem Grund: Buchstaben ergänzt.