Anzahl der Türen und der Mehrzweckbereiche in Bussen

  • Nun gibt es ja offensichtlich Busse, die an Haltestellen halten können, die kürzer sind als 18-19 Meter. Den Teil verstehe ich hier halt nicht, deswegen bat ich um ein Zitat: wie kann es sein, dass es eine quasi-bindende Empfehlung gibt, die 18-19 Meter für eine Haltestellenlänge fordert, wenn Standardbusse 12 Meter lang sind? Mir fehlt hier eine Information.

    Weil es eben auch SGL's gibt, den Standardgelenklinienbus, welcher eine länge von 18 m hat. An dieser länge hat man sich orientiert damit man im Netz flexibel bleibt. Und SGL's (18 m) gibts es auch mit vier Türen. Deshalb halte ich die Begründung von TraffIQ zwar für nachvollziehbar (Risikominimierung) denke aber das die aus der Zeit stammt wo es in Frankfurt quasi Gesetz war, Gelenkbusse können nicht auf der 34 eingesetzt werden weil diese nicht durch die Alexanderstraße fahren können. Ein wirklich jahrzehntelanger Irrglaube.


    Abweichungen von der vorgegebenen Länge sind zum Beispiel am Lohrberg zu beobachten. Die Linie 83 ist eine reine Kleinbuslinie, so ist die Linie von der TAB "abgenommen" bzw genehmigt worden. Deshalb war es möglich einen barrierefreien Bussteig am Lohrberg zu erreichten welcher nicht der "Norm" entspricht.

    Ein genaues Zitat aus der EAÖ kann ich dir gerade nicht liefern :(. Wenn ich diese wieder in den Händen habe, gerne.

  • Die 18-19 Meter gelten also auch auf Linien, auf denen keine Gelenkbusse fahren sollen und/oder können? Warum?

    Genau. Man hat sich darauf einfach geeinigt gleich 18- 19 m Bussteige als empfohlenes/ gefordertes Mindestmaß zu bauen.


    Warum? Weil es nicht darauf ankommt welche Busse ein Auftraggeber auf Linien fordert sondern um die technische Nutzung. Es könnten dennoch auf Linien auf denen SL's (12m) unterwegs sind auch mal Gelenkbusse eingesetzt werden. Oder dort halten weil es z.B. einen SEV gibt. Des Weiteren sind die 18- 19 m einfach als Maß definiert worden um deutschlandweit einen Standard zu haben. Auch im Hinblick auf die DIN Norm.

    Außerdem: Wo ein 12m langer SL fahren kann, kann auch ein 18m langer Gelenkbus fahren. Gelenkbusse sind wendiger als normale SL's.

    Ich denke auch das ein standardisiertes Maß Planungen und Genehmigungen vereinfacht.

  • Längere barrierefreie Haltestellen sind aus verschiedenen Gründen nötig:

    - wer weiß, welche Bus-Typen in 5 Jahren auf welcher Linie eingesetzt werden?

    - Es gibt auch Haltestellen, die von mehreren Linien angefahren werden - und auch wenn es im Fahrplan anders steht, treffen dann gleichzeitig 2 Busse ein (häufig zu beobachten an der Bockenheimer Warte, Linie M36/32).

  • Neuerdings sind neu umgebaute Haltestellen noch nicht einmal 12m lang . SL passen mit erster und zweiter Tür barrierefreie hin, die hintere Tür hat ungefähr noch eine mittlere Höhe zwischen Gehweg und "Hochbahnsteig".

  • Es gibt ja auch den Effekt, dass Haltestellen wegen der Kurvenfahrt des Busses (Schleppkurve) im hinteren Bereich nicht auf 20 bzw. 22cm gebaut werden können. In diesem Zusammenhang bitte ich, nicht von "Hochbahnsteigen" zu reden - die gibt es nur an oberirdischen U-Bahn-Stationen. Bei einer Bushaltestelle mit 20 oder 22cm Höhe über Asphalt würde ich nicht gleich von "Hoch-" sprechen.

  • Welchen Zweck erfüllt die dritte Tür? (Nach meiner Wahrnehmung gibt es hinten keine Mehrzweckbereiche. Demnach erleichtert die Tür nur Ein- und Ausstieg bei stark gefüllten Bussen, bietet aber keinen Zugang zu einem weiteren Mehrzweckbereich.)

    Neben den bisher genannten Gründen hilft die dritte Tür auch zur besseren Verteilugn der Fahrgäste im Bus und der hintere Bereich wird auch zum Stehen benutzt. Viele Solowagen mit nur 2 Türen haben noch ungenutzte Stehplätze im hinteren Bereich,



    Gibt es Busse, die zwei Mehrzweckbereiche haben (an der 2. und an der 3. Tür)? Wenn ja, welche Fahrzeuge sind das und wie viele davon gibt es?

    Bei der ICB kannst Du die neuesten Citaro 2 G am Mercedes-Stern vorne und der weißen LED Matrix erkennen. Sind meine ich 18 Stück (Wagen 441 bis 458). Die neuesten Solaris Urbino 18 (8 Stück, Wagen 461 bis 468) haben auch eine weiße LED-Matrix

    Für wie viele Rollstühle, Kinderwagen, Fahrräder sind die Mehrzweckbereiche eigentlich ausgewiesen?

    Das steht immer im vorderen Bereich des Busses auf einem Schild oder Aufkleber mit den zugelassenen Sitz- und Stehplätzen. Interessant finde ich die unterschiedliche Zählung von Klappsitzen und anderthalbbreiten Sitzen je nach Hersteller und Baujahr.


    Sollten eurer Meinung nach die Mehrzweckbereiche vergrößert werden? Sprich: Seht ihr einen Bedarf für mehr Rollstuhlplätze oder KiWaPlätze oder fürchtet ihr, dass dann nur immer mehr Radfahrer faul werden und das Fahrrad im Bus mitnehmen?

    Nein, bloß nicht. Für eine bequeme Fahrt durch die Stadt werden Sitzplätze (auch in Konkurrenz zum IV) benötigt. Wenig Sitzplätze machen nur Sinn, wenn man viele Personen auf einer kurzen Strecke befördern muss (z.B. auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens oder von den Messepaarkplätzen zu den Messehallen).


    Bei den Solos fallen mir jetzt nur die eSolaris Urbino 18 (z.B. die von der Linie 75)

    Kleine Korrektur: Solaris Urbino 12 electric (für 12 Meter). Hast Dich wahrscheinlich nur vertippt oder die Gelenkbusfrage noch im Kopf gehabt.

    Vollkommen Großartiges Forum

    Einmal editiert, zuletzt von SoundofN1 ()

  • Die größere Stellfläche bei Solobussen sowie die zweite Stellfläche bei Gelenkbussen sind beschlossen, waren auch dringend nötig. Selbst wenn weit und breit niemand mit Fahrrad reinwollte, wurden es doch immer mehr Menschen mit Rollstuhl, Rollator und den immer größer werdenden Kinderwagen. Die großen Stellflächen müssen bleiben.

  • Nied Kirche und Heusingerstraße,

  • Für Neu- und Umbauten sind üblicherweise 18m Bordlänge vorgesehen, Ausnahme 12m bei reinen Quartierbus-Haltestellen. Vgl. z.B. Nahverkehrsplan_der_Stadt_Frankfurt_am_Main_2025__Anlagenband__S.1-133_.pdf (traffiq.de) S.78. Leider geben die Bedingungen vor Ort das nicht in jedem Fall her (Einfahrten, Einbauten, Bäume, Probleme mit der Schleppkurve). Nach Abwägung kann es deshalb zu Abweichungen kommen.
    In der Vergangenheit wurden Haltestellen nicht in diesem Umfang für Gelenkbusse geplant, so dass viele Haltestellen nicht die erforderliche Bordlänge aufweisen, insbesondere nicht für den Einsatz einer 4. Tür.

  • @HHeller, ich hatte den Themenstarter so verstanden, dass wir unsere Meinung dazu äußern sollen, ob es gegenüber dem Status quo mit den großen und zweiten Flächen noch weitere Flächen geben soll.

    Darauf bezieht sich mein "Nein". Nicht noch mehr Fläche.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Für Neu- und Umbauten sind üblicherweise 18m Bordlänge vorgesehen, Ausnahme 12m bei reinen Quartierbus-Haltestellen. Vgl. z.B. Nahverkehrsplan_der_Stadt_Frankfurt_am_Main_2025__Anlagenband__S.1-133_.pdf (traffiq.de) S.78. Leider geben die Bedingungen vor Ort das nicht in jedem Fall her (Einfahrten, Einbauten, Bäume, Probleme mit der Schleppkurve). Nach Abwägung kann es deshalb zu Abweichungen kommen.
    In der Vergangenheit wurden Haltestellen nicht in diesem Umfang für Gelenkbusse geplant, so dass viele Haltestellen nicht die erforderliche Bordlänge aufweisen, insbesondere nicht für den Einsatz einer 4. Tür.



    Hallo traffiq,


    schön, eine autorisierte Nachricht zu lesen.


    Ich möchte mal ganz speziell zur Haltestelle Euckenstraße etwas schreiben:


    Am aktuellen Standort, Nr. 97 / 99, kann der Solobus nur an 2 Türen barrierefrei bedient werden, ein Gelenkbus passt dort ebensowenig hin, wie am alten Standort. Vor Haus Nr. 105.


    Warum macht man dann solch einen Umbau, inclusive der Verschlechterung für Fußgänger, Radfahrer, Beförderungsfälle?


    MfG

    F-ZZ

  • Für Neu- und Umbauten sind üblicherweise 18m Bordlänge vorgesehen, Ausnahme 12m bei reinen Quartierbus-Haltestellen. Vgl. z.B. Nahverkehrsplan_der_Stadt_Frankfurt_am_Main_2025__Anlagenband__S.1-133_.pdf (traffiq.de) S.78. Leider geben die Bedingungen vor Ort das nicht in jedem Fall her (Einfahrten, Einbauten, Bäume, Probleme mit der Schleppkurve). Nach Abwägung kann es deshalb zu Abweichungen kommen.
    In der Vergangenheit wurden Haltestellen nicht in diesem Umfang für Gelenkbusse geplant, so dass viele Haltestellen nicht die erforderliche Bordlänge aufweisen, insbesondere nicht für den Einsatz einer 4. Tür.

    Grundsätzlich ist für den Betrieb aber nicht die TraffIQ verantwortlich sondern der Infrastrukturbetreiber, das Busunternehmen und zum Schluss das Fahrpersonal.

    Die TraffIQ kann zwar nur dreitürige Gelenkbusse fordern, deren Einsatz darf aber nicht untersagt werden wenn jetzt doch eines der beauftragten Unternehmen viertürige Gelenkbusse (aus welchem Grund auch immer) einsetzen würde. Maluszahlungen, okay, die wären wahrscheinlich möglich. Wobei ja nur die Mindestensanforderung übertroffen wird.

    Ist ja auch oft so das z.B. Transdev gerne auf Ersatzverkehren viertürige Gelenkbusse einsetzt. Wobei natürlich ein SEV was anderes ist als die "normalen Planleistungen".

  • Nach Rücksprache mit traffiQ steht fest:

    Die Aufkleber, die das Aussteigen auf die hinteren beiden Türen beschränken, werden entfernt. Es dürfen alle Türen eines Busses zum Ein- und Aussteigen genutzt werden. Das ist insbesondere für die blinden Fahrgäste, die die Sitze direkte hinter dem Fahrer nutzen, eine Erleichterung.

    Es gab diese Aufkleber ja sowieso nur bei einem Teil der Busse, und es kann auch nicht sein, dass der Ausstieg vom Fahrer gewährt oder verwehrt wird.

  • Danke für die Info. Manchmal ist es für mich besser, vorne auszusteigen.


    In Berlin hat sich ein Fahrer mal mit einem seltsamen Argument geweigert, mir die erste Tür zum Ausstiegen zu öffnen und ich musste dann eine Station weiter fahren. Die Details erspare ich Euch.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Da hast du recht, deshalb nochmal mein Hinweis das barrierefrei ausgebaute Haltestellen diesen Mindestmaß tatsächlich haben müssen.


    Aber: Es gibt so viele unterschiedliche Typen von Haltestellen für die unterschiedliche Anforderungen herrschen. Z.B. reine SEV Haltestellen haben nicht das geforderte Mindestmaß an Ausstattung und müssen es gar nicht haben (ich verweise da an die SEV Haltestelle in Heddernheim in der Schleife). Dann gibt es Haltestellen für Gelegenheitsverkehr, Fernverkehr, Werksverkehr, betriebliche Haltestellen, Kombihaltestellen nach BOStrab und und und.


    Die Einstiegshilfen (feste Rampen) an machen Bushaltestellen in Frankfurt gelten auch nicht als barrierefreier Ausbau und habe da auch den Eindruck das es wieder so ein Frankfurter Eigengewächs ist. Zumindest habe ich das noch nirgends wo anders so gesehen.

    Pardon... Was sind das für "feste Rampen"? Sollten damit die provisorischen Buskaps gemeint sein, die einige Zeit in Frankfurt installiert wurden - heute noch im Einsatz an der Linie 64 (Hst Bremer Platz) oder auch 32 (Hst Bockenheimer Warte Fahrtrichtung Ostbahnhof)? Ansonsten kenne ich nur die Klapprampen an Bussen und Straßenbahnen.

  • Pardon... Was sind das für "feste Rampen"? Sollten damit die provisorischen Buskaps gemeint sein, die einige Zeit in Frankfurt installiert wurden - heute noch im Einsatz an der Linie 64 (Hst Bremer Platz) oder auch 32 (Hst Bockenheimer Warte Fahrtrichtung Ostbahnhof)? Ansonsten kenne ich nur die Klapprampen an Bussen und Straßenbahnen.

    Stresemannallee/Gartenstraße Halteposition Gleis 1 ist ebenso mit so einem Kap für die Tür 1 (S+T) Tür 2 (R+T) ausgestattet.