Buslinien mit Buchstaben für abweichende Linienwege

  • Hallo.


    So gut wie ich die Erweiterung der Linienführung der 72 und 73 finde, möchte ich gerne mal eine Diskussion lostreten, bei der ich gerne mal Eure Meinung dazu wüsste.


    Was haltet Ihr davon, dass Buslinien, die mehr als die Hälte des Linienweges parallele Strecken fahren, gleiche Liniennummern erhalten, und deren Liniennummer einen zusätzlichen Buchstaben erhält?


    Positiv-Beispiel: Linien 72 / 73:
    Heute:
    72 Nordwestzentrum - Industriehof Neue Börse - (-Rödelheim Bf)
    73 Nordwestzentrum - Industriehof Neue Börse - Westbahnhof


    So stelle ich mir die Linien mit sprechendem Schlüssel vor:
    72: Nordwestzentrum - Industriehof Neue Börse (Stammstrecke)
    72R: Nordwestzentrum - Industriehof Neue Börse - Rödelheim Bf
    72W: Nordwestzentrum - Industriehof Neue Börse - Westbahnhof


    Vorteil: Man hat nur eine Liniennummer, die einzelnen Wegstrecken sieht man bereits am Bus.


    Anderes Beispiel (Negativ-Beispiel): Linie 29
    Heute:
    29: Nordwestzentrum - Hohe Brück


    mit sprechendem Schlüssel:
    29: Nordwestzentrum - Hohe Brück (Stammstrecke)
    29B: Nordwestzentrum - Berner Straße - Hohe Brück
    29H: Hohe Brück - Hopfenbrunnen
    29K: Nordwestzentrum - Kalbach
    29N: Nordwestzentrum - Nieder Eschbach
    29S: Am Bügel - Spitzenstraße
    29V: Nieder Eschbach - Bad Vilbel (Linie kann auch 65V heißen)


    Nachteil: Bei den vielen verschiedenen Linienführungen geht die Übersicht verloren.


    In Wiesbaden wird das ganze schon praktiziert, da gibt es z.B. die Linie 33 (Tierpark Fasanerie) - Fasaneriestraße - Hauptbahnhof - Kostheim Winterstraße
    Hier gibt es bereits heute die Linien
    33 (Tierpark) - Fasanerisetraße - Hauptbahnhof - Kostheim Winterstraße
    33B Fasaneriestraße - Hauptbahnhof - Brunhildenstraße / Berufsschulzentrum - Kostheim Winterstraße


    Die Fahrten zwischen Fasanerie und Fasaneriestraße könnten ebenso einen Buchstaben vertragen, z.B. 33F, wie auch die Fahrten durch das Gewerbegebiet Petersweg, z.B. 33P.
    Gibt es Kombinationen, dass z.B. ein Bus der Linie 33 von der Fasanerie durch das Gewerbegebiet Petersweg bis zur Winterstraße fährt, gibt es schon Probleme - es wäre ein "33FP", bei zusätzlicher Bedienung des Berufsschulzentrums wäre es win "33BFP", und das wäre mir entschieden zu viel des Buchstabensalats. Eine neue Liniennummerierung ist nicht sinnvoll, da in Wiesbaden nur Busse mit den Liniennummern 1 bis 49 fahren sollen, die 50 ist mit dem Skibus zur Platte und der Mainzer Straßenbahn bereits doppelt belegt.


    Bei den Regionalbussen der HLB werden die Abweichungen vom Hauptweg auf den Fahrplänen als Alternativwege extra gekennzeichnet. Eine separate Liniennummer gibt es nicht.


    Beispiel: Linie 802 Höchst - Königstein
    Hauptweg: Höchst - Unterliederbach - MTZ - Sulzbach Mitte - Bad Soden - Neuenhain - Königstein
    Alternative: Höchst - Unterliederbach - MTZ - Sulzbach Mitte - Sulzbach Gewerbegebiet Otto-Volger-Straße - Bad Soden - Neuenhain - Königstein
    Hier muss man immer auf den Fahrplan schauen, wenn man wissen will, ob das Sulzbacher Gewerbegebiet angefahren wird.


    Daher würde ich gerne mal Eure Meinung zu diesem Thema hören. Ich betrachte diese Diskussion bewusst ganz neutral, weil ich mir auch nicht sicher bin, was besser ist.


    Danke für Eure Anregungen.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

    Einmal editiert, zuletzt von Helmut ()

  • naja, ich weiß ja nicht
    beim 42er z.B. fragen die leute auch, ob der Bus, der einmal täglich(nur an Schultagen) zur Gwinnerstraße fährt, nach Bergen fährt.
    Die gucken einfach nicht was Vorne dransteht !

    Das Schicksal mischt die Karten - und wir spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von BOWLXAM ()

  • Das einzige Problem, was ich bisher mitbekommen habe war im Nordwestzentrum, wo jemand nicht wusste, ob aus der 67 jetzt 71+72 oder 72+73 oder 71+73 wird.


    Bei der U-Bahn koennte man dein vorgeschlagenes Schema ja auch anwenden, dann haetten wir nur noch drei Linien! Aber da funktioniert es mit U1-U7 ja eigentlich bisher ganz gut und die Leute wissen bis wohin sie mit allen Linien fahren koennen. Daher wird die 72/73 meiner Meinung nach nur Gewoehnungssache!

  • Bei der U-Bahn wird dieses Schema nie kommen da die Politiker 7 "U-Bahnen" nicht 3 Stadtbahnen haben wollen.


    Sonst find ich die Idee ganz gut,bei Linien wo es nur 2 höchstens 3 Abweichungen gibt. Sonst wird es zu kompliziert.

  • Ich kenn ein System wo so was parkatiziert wird.


    9 Universität- Hochland Höhen- Einkaufszentrum zur goldenen Brücke
    9A Universität- Hochland Höhen- Richard Höhen


    9X Wie 9, nur ab Innenstadt bis zur Universiät als Schnellbus
    9BX Wie 9 nur ab Innenstadt bis zur Universiät als Schnellbus


    Alle Varianten fahren manchmal noch über das Severanz Einkaufszentrum



    Buchstaben drücken die Linienweg Variante aus.


    X Bedeutet Schnellbus und F Autobahnbus.


    Das obige Beispiel war harmlos, mir sind Linien mit bis noch mehr Unterfällen bekannt. Allerdings versucht man derzeit dort die Variantenanzahl zu reduzieren.


    Nordmainische S-Bahn schnell bauen ist auch gut für die Konjunktur.

    Mehr Mobilität für Hanau, Maintal und Frankfurt

  • Schön und gut was machst du dann bei Linien wie "OF-50G" und OF-50H" da passt zwar schon einiges auf die Matrixanzeige, aber das Ziel verliert an Platz und/oder die Schrift wird so verkleinert/gequetscht bis man das nicht mehr so schnell lesen kann, dann ist es wieder kontraproduktiv.
    Beim n11er hat man schon eine "Vergewaltigung" zwischen Liniennummer und Ziel in der Frontanzeige.


    Edit: Es gibt aber eine neue Möglichkeit, seit neuem gibt es LCD Zielanzeiger die mehrere Farben im Bereich der Liniennummer anzeigen können, damit könnte man die Buchtaben weglassen und die Teilrouten mit anderen Farben kenntlich machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charles ()

  • In Nancy (Lothringen) gab es bis vor kurzem eine Buslinie 12. Sie startete in der Innenstadt und fährt einen Ort außerhalb der Stadt an. Allerdings waren nicht alle Kurse in die gleichen Stadtteile, die einzelnen Strecken wurden unterschieden durch "12A, 12B, 12C, 12D". Seit Anfang Dezember hat man das System allerdings verändert und es gibt die Linien 601,602,603, 604. An den Routen hat sich nichts geändert nur halt an der Bezeichnung. Die einzelnen Liniennummern haben auf den Matrix-Anzeigen der Citaros unterschiedliche Farben.

  • Zitat

    Original von Charles
    Edit: Es gibt aber eine neue Möglichkeit, seit neuem gibt es LCD Zielanzeiger die mehrere Farben im Bereich der Liniennummer anzeigen können, damit könnte man die Buchtaben weglassen und die Teilrouten mit anderen Farben kenntlich machen.


    Au ja, für die 16 bitte wieder rot-weiße "Zielschilder"! :D

    Ich mag Kinder - ich könnte nur kein ganzes essen!

  • Es sollte immer sichergestellt sein, dass aus den Zielanzeigen (zumindest den großen an Front und Seite) der Fahrzeuge sich der jeweilige Fahrtweg möglichst genau erschliessen lässt. Bei Regionalbussen, die zum Teil nur formhalber unter einer Nummer zusammengefasst sind, aber bei jeder Fahrt andere Routen bedienen, wird das nicht klappen. Da es dann aber auch keinen Taktverkehr und ein ohnehin eher spärliches Angebot gibt, kommt man hierbei ohne Blick auf den Fahrplan ohnehin nicht aus.


    Im Großstadtverkehr schauen sich allerdings die wenigsten Leute die Aushangpläne an, verspätungsbediengt lässt sich auch nicht mal jeder Bus der jeweilgen Fahrt auf dem Plan genau zuordnen. Hier muss also wirklich eine Lösung gefunden werden, bei der aus der Anzeige der kompletteFahrtweg hervorgeht. Wenn auch wünschenswert, so ist es dich nicht immer ist es sinnvoll, für jede Abweichung ne neue Liniennummer einzuführen. Prinzipiell sind dann meiner Meinung nach "über"-Anzeigen zu bevorzugen, wahlweise auch als Häufung, also zB "S8 Flughafen - Rüsselsheim - Mainz Hbf - Wiesbaden" und "S8 Flughafen - Rüsselsheim - Mainz-Kastel - Wiesbaden". Dieses System, bei dem die abweichende Fahrtroute als Text angezeigt wird, hat den klaren Vorteil, das man die Route auf dem Netzplan besser nachvollziehen kann (eine prägnante Haltestelle ist leichter zu finden als ein Buchstabe neben der Linienlinie) und sich Gelegenheitsfahrer schon durch den Zieltext orientieren können (sofern die "über"-Angaben gut gewählt sind) und auf den Blick auf den Fahrplan verzichten können.


    Die "Buchstabenvariante" sollte mE nur in drei Fällen gewählt werden:
    Zum einen kann sie als Ergänzung zur "über"-Angabe, nach dem Motto "doppelt gemopelt hält besser", sogar sehr sinnvol sein.
    Als Angabe für Abweichungen, die die allermeisten Fahrgäste nicht interessieren, wenn eine Linie zB nur im Spätverkehr noch bei 2, 3 Fahrten eine bestimmte Haltestelle in nem Gewerbegebiet mitnimmt, die eigentlich nur von Berufspendlern genutzt wird.
    Zudem wenn sich mehrere Umwege auf einer Fahrt häufen, wie am Bsp der Wiesbaden Linie 33 mit insgesamt 3 möglichen Abweichungen auf einer Fahrt geschildert. Dann kommt man nur mit "übers" nicht mehr hin. Dann würde ichs aber präferieren, dieser neuen Route gleich nen eigenen Buchstaben zu geben anstelle mehrere aneinanderzureihen, der Übersichtlichkeit halber.
    Für einige Fälle mags aber wohl keine befriedigende Lösung geben - und dann gilt wie immer die Formel "was den wenigsten weh tut, ist am besten" (läuft irgendwie auf den zweiten Fall hinaus).
    Allgemein glaube ich, dass Buchstaben hinter den Liniennummern einfach abschreckend wirken und den ÖPNV für Nichtfahrer als eine "Buch mit sieben Siegeln" erscheinen lassen - was, wenn vermeidbar, nicht gefördert werden sollte.


    Schliesslich noch ein Gedanke: Sofern wir jetzt Buchstaben auf einer Linie eingeführt haben, so sollte man doch eigentlich der Übersichtlichkeit halber diese, sobald sie nicht mehr gebraucht werden, aus der Anzeige rausnehmen bzw ganz weglassen. Zwei Beispiele: Zwei Teillinien sind weitgehend identisch und gabeln sich erst und nur vor den Endstationen, Linie 5A hat also zwar ne andere Endstation als 5B, ist sonst aber identisch. Das gleiche gilt, wenn 5A schon auf ner Unterwegshaltestelle von 5B oder auch 5 endet. Auf der Rückfahrt ist dann eigentlich keine Unterscheidung mehr notwenig, beide Busse fahren also an ihren unterschiedlichen Endstationen als Linie 5 los und treffen sich dann recht bald auf der "Stammstrecke". Durch das gleiche Fahrtziel kann es keine Verwechslungen geben, das ganze wird für die Zusteiger an der Stammstrecke aber übersichtlicher (bzw schliesst einen potentiellen Unsicherheisfaktor aus).
    Das zweite Bespiel: Die Variante 5A zeigt nur eine einzige Umwegfahrt an, ist auf der Strecke bis zum Beginn dieses Umweges also als Anzeige notwendig. Sobald die 5A aber wieder auf die Hauptstrecke trifft (streng genommen eigntlich schon, sobald sie sie verlässt) ist der Buchstabenzusatz wegen identischem weitern Fahrtweg überflüssig und kann also durch Anzeigenwechsel rausgenommen werden. Das gleiche gilt auch für "über"-Angaben.