S-Bahn Rhein-Main: Moderne Signaltechnik lässt S2 ab 2009 im 15 Minuten-Takt fahren

Was genau darf man sich eigentlich unter "moderner Signaltechnik" vorstellen?

Ich nehme mal stark an die Umrüstung auf ein elektronisches Stellwerk (ESTW). Allerdings müsste mir mal jemand mit entsprechendem Wissen erklären, warum dadurch mehr Züge auf die Strecke passen sollen? Wird mit der Umrüstung auch der Blockabstand verkleinert?

Wenns dann Ks-Mehrabschnittssignale gibt, können bei ner Störung auch mehr Züge im Tunnel stehen bleiben
LZB wäre natürlich fein, aber... gibts erst beim nächten neuen Triebwagen.

Wenn ich schon wieder diese Mogelei lese. Ab 2009 - heißt für mich das es ab 2009 so ist und nicht erst gegen Ende 2009. Man sollte den Fahrplanwechsel auf den Januar verlegen, dann gäbe es solche Mogelaussagen nicht mehr. Aber bis es so weit ist könnte man ja für etwas mehr Gerechtigkeit sorgen. Nachdme jetzt einige Jahr lang die S2 "gebrochen" war, könnte man diese ja ab sofort durchbinden und dafür entweder die S1 Kurpendeln lassen oder die S8 oder die S9 zwischen F-Hbf und OF-Ost unterbrechen oder aber die S5 oder S6 in der HVZ nur noch alle 15 min in den Tunnel lassen und jede zweite S5 oder S6 am Hbf hoch enden lassen. Damit auch mal Nutzer anderer Linien in den Genuss einer in der HVZ nicht voll durchgebundenen Linie kommen.
Und das ab 2010 die S2 durchgebunden wird, das glaube ich erst, wenn es so weit ist. Weil wie jedes bei jedem Projekt wird es doch hier auch wieder Lieferschwierigkeiten, Verzögerungen usw. geben.

Zitat

Original von Jan
... oder aber die S5 oder S6 in der HVZ nur noch alle 15 min in den Tunnel lassen und jede zweite S5 oder S6 am Hbf hoch enden lassen.

Das hatte ich mir auch schonmal überlegt, dass das geschickter wäre, aber das geht so nicht so einfach. Sonst hätte man es wohl schon gemacht. Die Züge könnten zwar in Richtung Hauptbahnhof bis Galluswarte fahren und dann ausscheren, aber in Richtung Friedberg müssten sie entweder an der Galluswarte in Falschfahrt fahren, weil es dort keine Verbindung von Hbf hoch zum Richtungsgleis stadtauswärts gibt, oder sie müssten Galluswarte und Messe auslassen und die Ferngleise bis West benutzen. Die Falschfahrt dürfte in der Hauptverkehrszeit kaum möglich sein, und das Auslassen von Haltestellen hält man vielleicht für zu kompliziert für den armen Nutzer, wobei manche sich vielleicht über eine "Express-S-Bahn" Richtung Friedberg freuen würden.

Und hier noch die Pressemitteilung des hessischen Wirtschaftsministeriums

Zitat

Rhiel: Frankfurts S-Bahntunnel wird leistungsfähiger
24.01.2008 - Pressemitteilung
Vertrag für Millionenprojekt unterzeichnet

Mit einem Millionenprojekt soll die Tunnelstammstrecke der S-Bahn in Frankfurt am Main zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit ausgebaut werden. Dies teilte Verkehrsminister Alois Rhiel am Donnerstag in Wiesbaden mit. Ab Ende 2009 werden 24 Züge pro Stunde und Richtung dieses Kernstück der S-Bahn Rhein-Main durchfahren können – zwei mehr als jetzt. „Dadurch können endlich alle Züge der S-Bahnlinie S 2 durch den Tunnel fahren. Zur Zeit endet in den Hauptverkehrszeiten jeder zweite Zug von Niedernhausen in Frankfurt Hauptbahnhof und von Dietzenbach in Offenbach Hauptbahnhof. Bund, Land, Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die DB Netz AG teilen sich bei dem Projekt die Kosten von rund 8,15 Millionen Euro“, erklärte der Minister.

Rhiel unterzeichnete am Donnerstag den Bau- und Finanzierungsvertrag zu diesem Vorhaben und zeigte sich sehr zufrieden über diese seit längerem geplante Verbesserung.
"Durch die Ertüchtigung des Tunnels wird die S-Bahn Rhein-Main weiter gestärkt. Dieses Rückgrat des öffentlichen Verkehrs wird auch weiterhin offensiv ausgebaut und verbessert."

Das Projekt enthält zahlreiche Veränderungen und Ergänzungen der Signaltechnik. „Und zwar nicht nur im Tunnel, sondern auch auf den Zulaufstrecken von Rödelheim und Frankfurt-West. Diese zusätzlichen Signale und Streckenausrüstungen werden die gesamte S-Bahn im Betrieb stabilisieren und die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erhöhen“, sagte Rhiel. Die DB Netz AG wird die Baumaßnahmen so steuern, dass der reguläre S-Bahnbetrieb nicht behindert wird. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2009 vorgesehen.

Der Tunnelausbau ist Teil des im Jahr 2003 von der Hessischen Landesregierung, der Stadt Frankfurt, der Region und der DB AG vereinbarten Rahmenkonzepts "Frankfurt RheinMain plus". Dieser strategische Masterplan für den Ausbau des Eisenbahnknotens Frankfurt wurde 2007 ergänzt durch den Kooperationsvertrag "S-Bahn plus" mit weiteren Einzelmaßnahmen speziell für die S-Bahn. Rhiel: "Ohne die Schiene – und besonders ohne die S-Bahn – sind Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet nicht lebensfähig. Die Landesregierung treibt diesen Prozess deshalb gemeinsam mit der DB Netz AG und dem RMV mit aller Kraft voran."

Pressestelle: Wirtschaftsministerium
Pressesprecher: Christoph Zörb
Telefon: (0611) 815 20 20, Fax: (0611) 815-2225
E-Mail: presse@hmwvl.hessen.de

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Quelle: [URL=http://www.wirtschaft.hessen.de/irj/HMWVL_Internet?rid=HMWVL_15/HMWVL_Internet/nav/267/2677095a-d52a-0701-be59-263b5005ae75,a0b4a226-008a-711a-eb6d-f144e9169fcc,,,11111111-2222-3333-4444-100000005004%26_ic_uCon_zentral=a0b4a226-008a-711a-eb6d-f144e9169fcc%26overview=true.htm&uid=2677095a-d52a-0701-be59-263b5005ae75]Pressemitteilung des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung[/URL]

Interesant ist der dritte Absatz, das es zu zahlreichen Veränderungen und Ergänzungen der Signaltechnik kommen wird und nicht nur der Tunnel sonder auch die Rödelheim und F-West betroffen sind.

Über die Verbesserungen auf der "Messestrecke" gab es schon einen Thread, da will man den möglichen Zugfolgeabstand verringern. Derzeit werden die Züge dort wohl auf 4 Minuten Abstand gedehnt, was unnötige Verspätungen erzeugt.

Es wir immer von der Kapazität geredet, das ist meiner Ansicht nach aber irreführend, besser wäre die Mindestzugfolgezeit.
Nehme ich die Fahrplandaten, die mir als Nutzer vorliegen, so komme ich zu dem Schluss, dass die Mindestzugfolgezeit nur 2 min beträgt; Kapazität: 30.
Gut, genauso kann ich aber auch abschätzen, dass die Mindestzugfolgezeit im Schnitt doch eher bei 2,5 min liegt; Kapazität: 24.
Bei alle 5 min eine S-Bahn auf einer der "halben Stammstrecken", West-Süd / Hbf Gleisvorfeld-Of Ost, kommen automatisch 24 Züge/h durch den Tunnel.
Wenn schon, dann vielleicht: "Kapazität inkl. der Lücken zur Stabilisierung des Betriebs"?

Soso, auch Rödelheim. Das behebt dann vielleicht auch etwas das Problem, dass die TSB bei S-Bahn-Verspätungen immer "mitgerissen" wird. Und Dezember 2009 war ja wohl klar...

Naseweiß, als praktische Kapazität kann man doch nur eine solche angeben, die auch tatsächlich ohne tägliche Fahrplankatastrophe zu erreichen ist. Wenn man die Züge im technischen Mindestabstand planen würde, würde jede Sekunde Verspätung an alle nachfolgenden Züge weitergereicht, solange der Mindestabstand fordert. Das geht also nicht.

Ich halte es nicht für sinnvoll, nach der Kapazitätserhöhung noch mehr S2-Leistungen durch den Tunnel zu schicken. Viel eher sollte man die S7 durch den Tunnel zum Südbahnhof schicken. Die S7 hat noch keine einzige durchgehende Leistung durch den Tunnel in die Frankfurter Innenstadt.

Die S7 dürfte aber recht verspätungsanfällig sein, daher wird man damit wohl warten, bis die Neubaustrecke Frankfurt - Mannheim im Jahr 2050 oder so fertig ist.

@JörgL: Der Mindestabstand, der entscheidend durch die Haltezeiten an Konstabler- und Hauptwache definiert wird (?), wird bei rund 2 min liegen.
(also doch eher nur teilweise technischer Natur sein)
Und wenn die Bahnen pünktlich verkehren, wird es sicher überhaupt kein Problem sein, schon heute auch die S 2 vollständig durchzubinden.
Im Falle einer großen Verspätungswelle sollte man, wie hier schon in ähnlicher Form überlegt, hlat die S 5 und S 6 wahrlos am Hauptbahnhof kurzwenden lassen.

Ja, dass das nicht gemacht wird, liegt sicher daran, dass es infrastrukturell bedingt problematisch ist:
1.) Im Tiefbahnhof kurzwenden ist schwieriger als bei S 1, S 2 oder S 8/9, die schon auf den beiden Innengleisen verkehren.
2.) In der Haupthalle Kurzwenden ist schwierig, da die erreichbaren Gleise stärker nachgefragt werden und das Problem der Ausfahrt existiert. (siehe dawson)
Auch hier haben es die S 1, S 2 und S 8/9 einfacher, daher haben wir ja auch das Phänomen mit der S 2.
3.) Natürlich müsste man neben den Fahrgästen im kurzwenden Zug selbst noch die entlang der Stammstrecke wartenden Fahrgästen informieren.
Denn wenn ein Zug kurzwendet, darf ja zuerst ein anderer nicht vom Südbahnhof losfahren.

Rhein-Main-Flitzer:
Die S 7 würde doch gar nicht in den Stammtunnel kommen, selbst dann, wenn sie es wöllte; es gibt schlichtweg keinen Fahrweg.
Und die Ausbauten am Knoten Sportfeld lassen es mir auch nicht so erscheinen, dass man das in nächster Zeit ändern will.

Zitat

Original von naseweiß
Rhein-Main-Flitzer:
Die S 7 würde doch gar nicht in den Stammtunnel kommen, selbst dann, wenn sie es wöllte; es gibt schlichtweg keinen Fahrweg.
Und die Ausbauten am Knoten Sportfeld lassen es mir auch nicht so erscheinen, dass man das in nächster Zeit ändern will.

Das kann ich mir kaum vorstellen. Die S7 fährt genauso wie die S8 und S9 den Bahnhof Niederrad an. Die S8 und S9 können von dort aus auch in den Tunnel einfahren. Warum soll die S7 das nicht können?

Auf Nachfrage in dem anderen Thema zu Rödelheim:
Es liegt daran, dass es 4 Strecken (bzw. Richtungen) und nur 3 Gleise sind. Dazu kommt, das sich die Fahrstraßen der TSB und der S-Bahnen teilweise kreuzen. Wenn irgendein Zug also Verspätung hat, reißt das die TSB mit, weil sie noch nicht mal auf eines der anderen Gleise einfahren kann (belegt durch noch nicht eingefahrene S-Bahnen). Wenn die neue Signaltechnik die Zugdichte erhöhen kann, kann sie vielleicht auch die Abfolge in und um Rödelheim optimieren.

Zitat

Original von bernem

Schon mal bedacht, dass die S7 an Gleis 1 bzw. 2 fährt und die S8/S9 an Gleis 3 bzw. 4?

Dort, wo die S7 fährt, gibt's keine Weichenverbindung, die auf die Gleise zur Tunnelstrecke führen, außerdem fährt die S7 meistens in Frankfurt Hbf nach Gleis 2 und S8/S9 Kurzpendel (Flughafen-Shuttle) fahren nach 20, 21 oder 22... - Dass liegt auch mit den Gleisverbindungen zusammen!

Schon an die Neue Verbindung in Stadion gedacht? Dort kann man doch jetzt von Zeppelinheim auf die Zulaufstrecke zum Tunnel fahren, oder irre ich mich es jetzt?