offener Notausgang

  • Hallo,


    letzten Samstag so gegen drei Uhr nachts bin ich an der Friedrich-Stoltze-Schule vorbei gelaufen auf der Seite wo auch die 12 und die ganzen Busse unterwegs sind. Da ist mir aufgefallen dass das Gitter des Notausgangs schräg nach oben geklappt und der Eingang somit sperrangelweit auf war. Weiss jemand etwas darüber? Sah schon nach ner Einladung für Junkies und sonstiges Gelump aus. Sind die Notausgänge denn nicht alarmgesichert oder ähnliches?

  • Die Notausgänge waren früher von unten her gesichert. Anfang der 1990er Jahre hat man sie dann jedoch gänzlich verschlossen, um den von dir angesprochenen Personenkreis keinen Zutritt zu verschaffen.


    Ob das heute noch so ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

  • Zitat

    Original von BEKU
    Die Notausgänge waren früher von unten her gesichert. Anfang der 1990er Jahre hat man sie dann jedoch gänzlich verschlossen, um den von dir angesprochenen Personenkreis keinen Zutritt zu verschaffen.


    Ob das heute noch so ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis.


    Die Notausgänge sind mit der Betriebsleitstelle verbunden, dort bekommen die mit ob einer geöffnet wurde oder nicht.
    Um 3 Uhr Nachts könnten Revisionsarbeiten etc. stattgefunden haben, schließlich muss man auch die Notausgänge testen, ob die überhaupt zu öffnen sind, nicht, dass im Falle eines Falles etwas klemmt...

  • Das heißt also, die Notausgänge sind wieder benutzbar? Gilt das auch für die A-Strecke? Denn dort wurden sie definitiv gänzlich verschlossen. Also auch für den Gefahrenfall. Mit Umbau der Fahrgastnotbremse hielt man den Fall eines im Tunnel liegengebliebenen Zuges nicht mehr für aktuell.

  • Zitat

    Original von BEKU
    Das heißt also, die Notausgänge sind wieder benutzbar? Gilt das auch für die A-Strecke? Denn dort wurden sie definitiv gänzlich verschlossen. Also auch für den Gefahrenfall. Mit Umbau der Fahrgastnotbremse hielt man den Fall eines im Tunnel liegengebliebenen Zuges nicht mehr für aktuell.


    Ich denke mal, spätestens seitdem auf der A-Strecke die Notausgangskennbeleuchtung wieder aktiv sind, sind diese auch wieder offen.
    Der Notausstieg im NWZ Tunnel ist auf jeden Fall gesichert und benutzbar.

  • Die Fahrer haben aber jedenfalls die Anweisung die Notausgänge nicht zu benutzen, sondern nach Möglichkeit mit den Passagieren zur nächsten Station durch den Tunnel zu laufen. Da hat Frankfurt den eindeutigen Vorteil keine Stromschienen zu benutzen.


    Wer einmal so eine Hühnerleiter hochgeklettert ist, kann sich auch vorstellen warum. Wenn man mal davon ausgeht, dass in der HVZ 500 Leute in einem Zug sind, bekommt man die in einem Gefahrenfall über diesen Weg einfach nicht schnell genug raus, körperlich Schwache dürften es überhaupt nicht schaffen.


    Im Brandfall kommt noch der Kamineffekt dazu, durch den die Notausgänge schnell zu Todesfallen werden.

    Gebenedeit sei dieses Forum.

  • Ich meine auch, dass die Notausstiege mindestens über die erwähnten Stahlgitter-Treppen verfügen. Die "Hühnerleitern" sind m. W. die Noteinstiege für die Feuerwehr.


    Gruß
    Spirit

    Beide schaden sich selbst: der zuviel verspricht und der zuviel erwartet. (Lessing)

  • Hallo,


    die Notausgänge sind alle benutzbar und sind richtige Treppenhäuser, ob aus Stahlgitter, oder aus Beton ist in diesem Fall eher zweitrangig. Sie sind durch ein blaues Licht im Tunnel gekennzeichnet und haben gar nichts mit Hühnerleitern zu tun.


    Dann gibt es noch Feuerwehr-Einstige. Dort sind senkrechte Leitern and der Tunnelwand befestigt, damit die Feuerwehr schweres Gerät einfach herunterlassen kann; gekennzeichnet durch ein weißes Licht.


    Gruß
    tamperer

  • Der Unterschied ist mir schon bewusst, habe beide Varianten schon selbst bestiegen. Trotzdem möchte ich da nur im absoluten Notfall 500 Leute durchschicken. Wenn evakuiert wird, dann nach Möglichkeit durch den Tunnel, erst Recht bei Feuer.

    Gebenedeit sei dieses Forum.

  • >Die Fahrer haben aber jedenfalls die Anweisung die Notausgänge nicht zu
    >benutzen, sondern nach Möglichkeit mit den Passagieren zur nächsten
    >Station durch den Tunnel zu laufen.


    Grundsätzlich erstmal keine gute Idee.
    Die Entscheidung sollte dem Fahrer im Notfall überlassen werden, da er vor
    Ort ist und dann entsprechend von der Situation aus einen Fluchtweg wählen
    sollte.


    >Im Brandfall kommt noch der Kamineffekt dazu, durch den die Notausgänge
    >schnell zu Todesfallen werden.


    Die Treppenhäuser der Stationen sind immun dagegen....?

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zitat

    Original von Darkside
    Grundsätzlich erstmal keine gute Idee.
    Die Entscheidung sollte dem Fahrer im Notfall überlassen werden, da er vor Ort ist und dann entsprechend von der Situation aus einen Fluchtweg wählen sollte.


    Klar ist das eine Einzelfallentscheidung des Fahrers, daher habe ich geschrieben "nach Möglichkeit". Sicher gibt es Situationen in denen die Nutzung der Notausgänge mehr Sinn machen kann, sonst wären sie ja auch nicht mehr in Betrieb.


    Zitat

    Im Brandfall kommt noch der Kamineffekt dazu, durch den die Notausgänge schnell zu Todesfallen werden.


    Die Treppenhäuser der Stationen sind immun dagegen....?


    Auch das kommt auf den Einzelfall an. Wenn es die Möglichkeit gibt bergab in die nächste Station zu laufen ist das sicherlich die bessere Variante und im Brandfall wahrscheinlich die einzig sinnvolle. Ein schreckliches Beispiel ist das Unglück am Kitzsteinhorn 2000. Dort haben die einzigen Überlebenden den Weg nach unten gewählt. Alle die, die in Richtung Notausgang der Mittelstation bergauf liefen, kamen ums Leben. Eine solche Standseilbahn ist ein Extrembeispiel, aber der Kamineffekt an sich ist auch bei der U-Bahn stets zu beachten. Im Übrigen finden sich an immer mehr Stationstreppenaufgängen genau aus diesem Grund Brandschürzen.


    Insgesamt kommt es wie gesagt auf den Einzelfall an, trotzdem bleibe ich dabei, dass der Tunnel in den meisten Fällen die bessere Alternative ist, gerade bei den meist sehr kurzen Stationsabständen in Frankfurt.

    Gebenedeit sei dieses Forum.

  • <sarkasmus>Waren die das nicht auch im Mont-Blanc-Tunnel? </sarkasmus>


    Das Problem bei Bränden in Tunneln ist bekanntermaßen ja nicht das Feuer selbst, sondern der entstehnde Rauch und da kann selbst ein kleiner Schwelbrand schwere Folgen haben.
    Bestes reales Beispiel aus Frankfurt war der Schwelbrand des Holzbahnsteigs am Abstellgleis am Eschersheimer Tor. Zum Glück ist damals nichts größeres passiert, aber die Station war innerhalb von Minuten in dichten Rauch gehüllt.
    Laß einen verunglückten Zug jetzt genau zwischen 2 Ausgängen/Stationen liegenbleiben und schon wirds gefährlich.


    MfG, Setha

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

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