[Bauthread] Linie U5 - Hochbahnsteige


  • Dem kann ich mich nur zu 100 % anschließen. Leider sind einige Politikerinnen und Politiker immer nach dem Motto unterwegs " Was kümmert mich schon mein dummes Geschwätz von gestern!" Wo bleibt die Standhaftigkeit dieser Leute, nach der sich viele Bürgerinnen und Bürger sehnen?


  • Ich finde seine Haltung unredlich!


    Ich finde seine Haltung nicht verwunderlich, er ist es immerhin auch, der gegen die Untersuchung zur Ginnheimer Kurve gewettert hat. Jene, in der der Magistrat exakt das gemacht hat, wozu er durch Beschluss der StVV aufgefordert war. Jene Aufforderung, der die SPD und Oesterling seinerzeit zugestimmt hatten.


    Ist halt ein kleiner Mann, der krampfhaft versucht, das Erbe seines Vaters anzutreten, aber das leider nicht schafft.

  • Ich finde seine Haltung unredlich!


    Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich finde aber auch das Verhalten der Presse schlicht fragwürdig. Bevor man solch dumme Fragen hinsichtlich des gewählten Bastionsbauweise wählt, sollte man sich erst einmal informieren wie es in anderen Städten so aussieht. Man nehme einfach mal die Freie Hansestadt Hamburg. Dort wurden nicht mal die unterirdischen Bahnsteige auf ganzer Länge barrierefrei angepasst, sondern nur ein sehr kurzer Abschnitt des Bahnsteiges erhöht, womit gerade mal eine Tür (ich wiederhole EINE Tür) eines kompletten U-Bahnzuges barrierefrei zugänglich ist (vgl. z.B. Linie U3 in HH). Und in Frankfurt sind mit der Umstellung auf den U4/U5 Wagenpark zukünftig alle Stationen bis auf Glauburgstraße und Musterschule auf ganzer Länge barrierefrei zugänglich. Bei den beiden genannten Stationen immerhin ein ganzer Wagen (U-25 Wagenlänge) mit 4 Türen als barrierefreier Ein-Ausstieg. Dafür musste viel abgeschottert werden usw. Kurzum. Man hat in Frankfurt sehr viel Geld für einen barrierefreien Zugang auf ganzer Bahnsteiglänge im Stadtbahnnetz ausgegeben, was man so in anderen Städten nicht ohne weiteres findet. Statt diesen sehr erfreulichen Umstand positiv hervor zuheben kommt unredliches Bashing. Ich finde die Bastionsbauweise einen sehr gelungenen Kompromiß zwischen den verschiedenen Anliegen der Betroffenen.

  • tunnelklick / FAZ / Oesterling:



    Wir wissen aber auch alle, wenn dieser Beschluss nicht so gefasst worden wäre,- die Ptb noch immer über die Eckenheimer rollen würden.
    Es ist halt das Sandkorn im Kuchen das jetzt aufgeblasen wird.
    es sind die ersten Bahnsteige dieser Bauart in Frankfurt, werden vermutlich auch Unikate in F bleiben. Nachbesserung ist immer möglich, Kinderkrankheiten eben, was soll nun die Aufregung?
    Eines der Argumente gegen die von der Initiative "Rettet die U5" vorgeschlagenen Trogbahnsteige war, dass diese teure Versorgungslitungsverlegungen bedingen würde.
    Da hat man doch nun jede Menge Kohle gespart, die man nun für Nachbesserungen verwenden kann. :D

  • Zu Oesterling und dem Schildbürgerstreich:


    Wenn ich dort Planungsverantwortung gehabt hätte, dann hätte ich die Bastionsbauweise der beiden Stationen Musterschule und Glauburgstraße so geplant, dass sie unkompliziert auf durchgängig 80 cm erhöht werden können. Dann das wäre ja eigentlich eine sehr sinnvolle Lösung, gegen die nur ein einziger Grund spricht: Dass sie sich angeblich städtebaulich nicht einfügen.


    Ich gehe davon aus, dass sich in einigen Monaten alle an die neue Optik gewöhnt haben und dass es keine massenhaften Unfälle und Abstürze geben wird. Und dann wird man sich nur noch über die Stufe in die Bahn am Bahnsteiganfang und -Ende aufregen. Und dann schlägt die Stunde derer, die die nachträgliche Erhöhung vorausschauend mit eingeplant haben.


    Vielleicht bereitet Oesterling diese Entwicklung nun schon kommunikationsstrategisch vor ...

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Angenommen es wäre so, bedürfte es dann nicht eines erneuten Planfeststellungsverfahrens?


    Ich glaube nicht, dass ein neues Planfeststellungsverfahren in diesem Fall nötig wäre. Welche anderen Erkenntnisse sollte es denn bringen? Wichtig war doch in diesem Zusammenhang die Erreichbarkeit der umliegenden Straßen (Zufahrten, Rettungswege etc.). Was ändert hierdurch eine bloße Erhöhung der Bahnsteige?. Die Bahnsteiglänge bleibt dadurch doch auch unverändert. Das ist jedenfalls meine Meinung hierzu.


    Allerdings glaube ich nicht, dass eine Korrektur der Bahnsteighöhe so schnell erfolgen wird. Da es beträchtliche Landeszuschüsse für diese Lösung gab, stehen diese womöglich teilweise oder ganz unter dem Vorbehalt einer Rückforderung durch den Zuschussgeber. Ganz davon abgesehen, dass die Kosten einer nachträglichen Erhöhung die VGF alleine zu tragen hätte. Diese dürften nicht gerade einen Schnäppchenpreis betragen.

  • Ein Frage wäre dann, wie problemlos lassen sich Betonelemente der Bahnsteigkante entfernen. Lassen die sich zerstörungsfrei von ihrem Fundament entfernen? Und natürlich die Rückseite mit dem Anschluss an den Radweg, lässt sich die Treppe verlängern oder wird dann der Bahnsteige zu schmal?
    Die Steine rausnehmen, Füllung rein und dann neu Verlegen dürfte dann das Geringste sein.

  • Bin ganz Deiner Meinung, dass das so schnell nicht kommen dürfte, jedenfalls kaum in den nächsten Jahren. Mit dem Punkt..


    Ich glaube nicht, dass ein neues Planfeststellungsverfahren in diesem Fall nötig wäre. Welche anderen Erkenntnisse sollte es denn bringen?

    ...bin ich mir deshalb nicht sicher, weil der erteilte Planfeststellungsbeschluß aufgrund der vorgelegten Pläne erging, in denen die unterschiedlichen Bahnsteighöhen berücksichtigt sind, welche eben im Hinblick auf die städtebaulichen Auswirkungen und unter Berücksichtigung der Anwohnerinteressen beim RP so eingereicht wurden. Daher weiß ich nicht, ob man das später eigenmächtig einfach so ändern dürfte, denn es könnte dann erneute Einsprüche geben.

  • Wahrscheinlich würde es mit einer Planänderung funktionieren. Wenn es keine Drittbetroffenen gibt, die Sache also zwischen VGF und TAB auszuhandeln wäre, könnten die geänderten Pläne ohne Beteiligung der Öffentlichkeit geändert werden; ob eine durchgehende Anhebung auf 80 cm technisch ohne weiteres möglich wäre, kann ich nicht beurteilen. Sofern sich im täglichen Betrieb herausstellt, dass die Risikoeinschätzungen unzutreffend waren, müsste sogar umgebaut werden. Wenn es also häufiger vorkommen sollte, dass Fahrgäste im 60-cm-Bereich häufiger aus dem Zug fallen, weil sie angesichts umfassend verwirklichter Barrierefreiheit nicht (mehr) mit einer so hpohen Stufe rechnen, oder ihre Füße nicht genug heben, könnte die TAB sogar Auflagen erlassen. Ich nehme an, dass die Erfahrungen aufmerksam protokolliert werden.


    Ausblick 2020: wenn nach der nächsten, spätestens nach der übernächsten Kommunalwahl keiner der Mandatsträger, die damals so vehement gegen die durchgehende 80-cm-Lösung waren, mehr im Amt ist, die Vorgeschichte vergessen ist, ist die SPD im OBR 3, sicher die erste Gruppierung, die sich der Worte ihres heutigen Häuptlings erinnert und im Hinblick auf Fahrgastbeschwerden die Initiative ergreift, den "Schildbürgerstreich" zu beseitigen.

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Die VGF könnte zur "Selbverteidigung" ruhig herausstellen, das dieser Schildbürgerstreich auf einen politischen Kompromiss basiert. Nicht vergessen, es gab erheblichen Widerstand gegen die 80cm Lösung auf ganzer Länge, die betrieblich eigentlich das Vernünftigste ist. Es gab ja durchaus gegen die 60cm Teile Einwendungen im PFV, wobei ich auch nicht ausschließen will, das einige davon wohl auf diese Kontroverse abgezielt haben und im insgeheim auf eine 0% Lösung gezielt haben (anstatt auf Wohl der Fahrgäste).
    1:1 Realmodelel in der Bastionslösung und komplett 80cm Lösung mit Publikumstests und U5 TWs ließ sich leider nicht durchführen.

  • Sofern sich im täglichen Betrieb herausstellt, dass die Risikoeinschätzungen unzutreffend waren, müsste sogar umgebaut werden. Wenn es also häufiger vorkommen sollte, dass Fahrgäste im 60-cm-Bereich häufiger aus dem Zug fallen, weil sie angesichts umfassend verwirklichter Barrierefreiheit nicht (mehr) mit einer so hpohen Stufe rechnen, oder ihre Füße nicht genug heben, könnte die TAB sogar Auflagen erlassen. Ich nehme an, dass die Erfahrungen aufmerksam protokolliert werden.


    Na, dann werde ich doch künftig (nachdem ich meine gerade heute ohne zutun irgendeines Bahnsteigs verletzte Hand auskuriert habe) so oft es geht aus der Bahn stürzen oder in die Bahn hinein und das immer groß in die Öffentlichkeit tragen. Und am besten stifte ich meinen ganzen Bekanntenkreis auch noch dazu an. :D

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Und am besten stifte ich meinen ganzen Bekanntenkreis auch noch dazu an.

    Ausgezeichnet, aber jetzt bitte nicht alle gleichzeitig, sondern die Termine vorher untereinander über WhattsApp absprechen, damit die Pressevertreter auch eine Chance haben 'ne Serie draus zu machen. :D

  • Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich finde aber auch das Verhalten der Presse schlicht fragwürdig. Bevor man solch dumme Fragen hinsichtlich des gewählten Bastionsbauweise wählt, sollte man sich erst einmal informieren wie es in anderen Städten so aussieht. Man nehme einfach mal die Freie Hansestadt Hamburg. Dort wurden nicht mal die unterirdischen Bahnsteige auf ganzer Länge barrierefrei angepasst, sondern nur ein sehr kurzer Abschnitt des Bahnsteiges erhöht, womit gerade mal eine Tür (ich wiederhole EINE Tür) eines kompletten U-Bahnzuges barrierefrei zugänglich ist (vgl. z.B. Linie U3 in HH). Und in Frankfurt sind mit der Umstellung auf den U4/U5 Wagenpark zukünftig alle Stationen bis auf Glauburgstraße und Musterschule auf ganzer Länge barrierefrei zugänglich. Bei den beiden genannten Stationen immerhin ein ganzer Wagen (U-25 Wagenlänge) mit 4 Türen als barrierefreier Ein-Ausstieg. Dafür musste viel abgeschottert werden usw. Kurzum. Man hat in Frankfurt sehr viel Geld für einen barrierefreien Zugang auf ganzer Bahnsteiglänge im Stadtbahnnetz ausgegeben, was man so in anderen Städten nicht ohne weiteres findet. Statt diesen sehr erfreulichen Umstand positiv hervor zuheben kommt unredliches Bashing. Ich finde die Bastionsbauweise einen sehr gelungenen Kompromiß zwischen den verschiedenen Anliegen der Betroffenen.


    Da vergleichst Du aber schon Äpfel und Birnen. In Hamburg hat man bestehende Bahnsteige in einem Teilbereich erhöht, was höchstwahrscheinlich doch etwas günstiger war als das für den kompletten Bahnsteig zu tun. Es wäre mir nicht bekannt, dass es in Hamburg einen neu gebauten Bahnsteig in dieser Form gibt, da wird man sicher den kompletten Bahnsteig barrierefrei bauen. In Frankfurt hat man dagegen eine solche offensichtlich ziemlich unpraktische Variante neu gebaut. Wenn man neu baut, sollte man doch wohl gleich etwas vernünftiges bauen und sich solche Probleme ersparen.

  • In Frankfurt hat man dagegen eine solche offensichtlich ziemlich unpraktische Variante neu gebaut. Wenn man neu baut, sollte man doch wohl gleich etwas vernünftiges bauen und sich solche Probleme ersparen.

    Dir ist die ganze Geschichte des wieso, weshalb und warum so gebaut wurde und nicht anders schon bekannt, oder? Ich würde meinen, mit dieser Bauweise hat man sich ganz andere Probleme erspart, es war ja nicht die Blödheit der Planer, die zu dieser Lösung geführt hat.

  • Dir ist die ganze Geschichte des wieso, weshalb und warum so gebaut wurde und nicht anders schon bekannt, oder? Ich würde meinen, mit dieser Bauweise hat man sich ganz andere Probleme erspart, es war ja nicht die Blödheit der Planer, die zu dieser Lösung geführt hat.


    Warum man das gebaut hat , ist klar. Sinnvoll finde ich es deswegen noch lang nicht.

  • Warum man das gebaut hat , ist klar. Sinnvoll finde ich es deswegen noch lang nicht.


    Zwischen Sinnhaftigkeit und politischem Kompromiss gibt es bisweilen schon mal Unterschiede. Einigen Anwohnern vor Ort wäre ja gar nichts in dieser Richtung lieber gewesen, so müssen wir halt zunächst mit dieser Lösung bis auf weiteres leben.


    Ich kann mir sogar vorstellen, dass in einigen Jahrzehnten, falls eine Sanierung ansteht, man vielleicht auf durchgehen 80 cm erhöht, da man sich an den Anblick gewöhnt hat vor Ort.

  • Ich kann mir sogar vorstellen, dass in einigen Jahrzehnten, falls eine Sanierung ansteht, man vielleicht auf durchgehen 80 cm erhöht, da man sich an den Anblick gewöhnt hat vor Ort.

    Da hab ich eine bessere Idee...


    Die Stadt Frankfurt spielt künftig jede Woche für 400 € Lotto (20.000 € pro Jahr sollten im Etat noch verkraftbar sein, gell? ;) ), und wenn das Glück dann so zuschlägt wie hier, wird der Tunnel doch noch vom Scheffeleck bis zum Hauptfriedhof verlängert. Dann bleiben den Anwohnern sämtliche unzumutbaren Anblicke erspart. Nur an das häufigere Treppensteigen müssten sie sich dann gewöhnen. :D

  • Zwischen Sinnhaftigkeit und politischem Kompromiss gibt es bisweilen schon mal Unterschiede.

    Als gäbe es hier das Sinnhafte und dort den politischen Kompromiss; die Sinnhaftigkeit ist nichts Absolutes, sie hängt immer von den Umständen ab. Die Umstände sind wirtschaftliche Aspekte, städtebauliche, betriebliche, das Zeitmoment und was noch alles und die Umstände ändern sich, also auch die Vorstellung von der Sinnhaftigkeit. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, in denen das Wort barrierefrei unbekannt war, das gab es gar nicht.Vor 40 Jahren fand man es sinnvoll, dort Fahrzeuge mit fast 1 m Fußbodenhöhe ohne Bahnsteige einzusetzen. Dass Leute Mühe hatten, die Fahrzeuge zu erklimmen, hat jahrzehntelang keine Sau interessiert. Es gibt durchaus Leute, die unter dem Aspekt des Finanziellen die gesamte Barrierefreiheit in Zweifel ziehen, jedenfalls in der Form, wie sie hier praktiziert wird. Andernorts herrscht eine völlig andere Vorstellung von Barrierefreiheit vor, weil dort die Umstände eben völlig andere sind. Und hier waren die Umstände eben auch ganz besondere, unter denen es sinnvoll war, an vier Bahnsteigkanten eine Einschränkung hinzunehmen, damit an allen anderen Bahnsteigen der Strecke die Barriefreiheit zeitnah hergestellt werden kann. Insofern gibt es keinen Unterschied zwischen Sinnhaftigkeit und politischem Kompromiss, der Kompromiss definiert, was zu dieser Zeit an diesem Ort unterAbwägung aller Belange sinnhaft war.

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick ()