Main-Weser-Bahn (Bauthread - F-West bis Bad Vilbel)

  • Mir ist schon klar, dass die Straße am Ginnheimer Wäldchen beleuchtet ist. Jeder, der schonmal jenseits des Hochsommers oder bei Dunkelheit dort langgelaufen ist, weiß, dass das eine gottverlassene Ecke ist. Deshalb sieht die einst schmucke U-Bahnstation auch so aus, wie sie aussieht. Weder vom verglasten Aufzugsturm noch vom Aufzug noch von der Wartehallem ist irgendetwas außer dem Grundgerüst und vandalensicherer Metallverkleidung übrig geblieben.


    Wenn's im Ginnheimer Wirtshaus mal länger geworden ist, latschen alle, die ich kenne, lieber den weiteren Weg durch Alt Ginnheim zur U1 Endstation als zur Station Niddapark.


    Wenn mich meine Erinnerung und tunnelklicks Luftbnild nicht trügt, ließe sich die Zuwegung, die ich meine, durchaus realisieren (Station=grüne Linie, Zuwegung=rote Linien). Die jetzige Version läßt Gleislatscher ohne Glaskugel vorhersagen.



    Bildquelle: Stadtvermessungsamt Frankfurt

  • Es ist egal, wo Du rechts der Gleise ansetzt, es geht nur über privaten Grund. Und über die Gleislatscher würde ich mir keine Gedanken machen, die müssten nämlich erst eine 3,50 m hohe Lärmschutzwand überwinden; so wie bisher wird man da nicht über die Gleise kommen.

  • Ich würde sagen, da haben Stadt und Bahn durchaus Gehirnschmalz investiert. Und nicht umsonst gibt's da den diesen Satz:

    Zitat

    Die Lage und die Konstruktion des Steges ist so gewählt, dass in einem weiteren Bauabschnitt ein barrierefreier Zugang zu den nordöstlich oder südlich gelegenen Wohngebieten Ginnheims mittels einer Rampe zu einem späteren Zeitpunkt modular angefügt werden kann.

    Man will eine möglichst direkte Anbindung an Ginnheim schaffen, aber halt nicht zusammen mit dem Bahnsteig, sondern später, weil es ein aufwändigeres Genehmigungsverfahren erfordert.


    Ich bin kein Profi in Sachen Planfeststellungsverfahren, aber ich halte das in meiner laienhaften Unwissenheit für einen durchdachten und intelligenten Ansatz.

    "You shouldn't take life to seriously. You'll never get out alive." (Van Wilder, Party Animals)

  • Wenn's im Ginnheimer Wirtshaus mal länger geworden ist, latschen alle, die ich kenne, lieber den weiteren Weg durch Alt Ginnheim zur U1 Endstation als zur Station Niddapark.


    Kann ich bestäigen. Das mache ich genauso. Hinsichtlich der Station "Niddapark" an der Ausbaustrecke schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich ist mir klar, dass man mit der jetzt angedachten Lösung schnell einen Haltepunkt realisieren kann. Das ist das Pro an der aktuell geplanten Variante. Aber leider auch die Einzige. Besser fände auch ich, wenn die Bahnsteige der S-Bahn einen direkten Zugang zur Woogstraße hätten. Damit wäre Alt Ginnheim wesentlich besser angebunden. Der Weg von der Eisenbahnüberführung Woogstraße am ehemaligen Stellwerk zur angedachten Haltestelle schreckt doch ab, vorallem in den Abend- und Nachtstunden, wenn kaum eine Menschenseele dort unterwegs ist. Auch erkenne ich nicht, welchen großen Nutzen die Verknüpfung der S-Bahn zur U-Bahn dort hätte. Aus Norden kommend, hält die S6 zuerst am Hp Eschersheim, bei dem es einen guten Übergang zur A-Strecke am Weißen Stein gibt. Auch hat man am Weißen Stein eine Verknüpfung zu allen U-Bahnlinien der A-Strecke. Die Verknüpfung zur A-Strecke gibt es ja schon heute und ist für die Pendler aus der Wetterau die attraktivere Verknüpfung, weil die S6 aus Norden kommend, dort eben zuerst hält. Das subjektive Sicherheitsgefühl im Vergleich zum Hp Niddapark kommt da noch als Pluspunkt oben drauf. Auch mit der Ginnheimer Kurve und dem Lückenschluss der D-Strecke sehe ich keinen immens großen Bedarf für die Verknüpfung am Niddapark, da die S6 wie die U4 an der Messe hält. Ob die angedachte Hst an der Uni bei der Ginnheimer Kurve alleine die Verknüpfung rechtfertigt, darf daher bezweifelt werden. In meinen Augen überwiegen die Vorteile einer direkten Anbindung von Alt-Ginnheim ggü. der jetzt angedachten "Verknüpfungslösung". Das die direkte Anbindung von Alt-Ginnheim (wie von penultimo schön aufgezeigt) planungsrechtllich nicht einfach ist, steht außer Frage. Daher hätte es in meinen Augen erst einmal gereicht, wenn in Höhe der EÜ Woogstraße für die S-Bahngleise eine Gleisspreizung der S-Bahngleise gebaut worden wäre (analog zu Oberrad), als Bauvorleistung für einen später zu errichtenden HP Ginnheim mit Mittelbahnsteig.


    Bleibt die Hoffnung, dass man aufgrund der jetzt recht kostengünstig realisierten Lösung nur ein Interim schafft, und später doch noch einen Hp weiter nördlich mit direkten Zugang zur Woogstraße errichtet.

  • Auch mit der Ginnheimer Kurve und dem Lückenschluss der D-Strecke sehe ich keinen immens großen Bedarf für die Verknüpfung am Niddapark, da die S6 wie die U4 an der Messe hält.


    Soso. Übergang U4-S6 an der Messe. Wie lange läuft man da? Außen herum sicher 15 bis 20 Minuten, übers Messegelände (wenn geöffnet ist und Du eine Eintrittskarte hast) 10 bis 15 Minuten, oder? :)


    Natürlich wird die Umsteigemöglichkeit Niddapark nach dem DII-Lückenschluss mit einem Schlag eine sehr hohe Bedeutung bekommen. Denn damit ergibt sich hier die Verknüpfung zwischen S-Bahn und den U-Bahn-Zielen Bundesbank, Campus Westend, Bockenheimer Warte sowie Riedberg. Das entlastet zusätzlich den Umsteigeknoten Hauptbahnhof. Schon ohne den Lückenschluss ergibt sich eine ebenfalls nicht geringzuschätzende, schnelle Umsteigemöglichkeit zum NWZ und nach Ginnheim dank deutlich kürzerer Umsteigewege als in Eschersheim.

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  • ...wobei sich die Umsteigebeziehung n Eschersheim durch den 4-gleisigen Ausbau markant verbessern wird. Es wird vom S-Bahnsteig eine Trepen- und Aufzugsanlage direkt auf die Maybachbrücke führen, wodurch der Fußweg zum U-Halt Weißer Stein auf 180-190 m verkürzt wird.

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  • Soso. Übergang U4-S6 an der Messe. Wie lange läuft man da? Außen herum sicher 15 bis 20 Minuten, übers Messegelände (wenn geöffnet ist und Du eine Eintrittskarte hast) 10 bis 15 Minuten, oder? :)


    Bitte genau lesen. Ich sprach nicht von einer Verknüpfung an der Messe, sondern vom Fahrziel Messe. Ich wollte damit nur sagen, dass es für das Fahrziel Messe aus Bad Vilbel kommend keiner Verknüpfung zwischen D-Strecke und S6 bedarf, da ja die S6 direkt an der Messe hält. Der S-Bahn Hp "Messe" ist für Pendler zu ihren Arbeitsplätzen im Europaviertel oder an der Theodor-Heuss-Allee wesentlich besser als die U-Bahn Station Messe an der Festhalle.


    Natürlich wird die Umsteigemöglichkeit Niddapark nach dem DII-Lückenschluss mit einem Schlag eine sehr hohe Bedeutung bekommen. Denn damit ergibt sich hier die Verknüpfung zwischen S-Bahn und den U-Bahn-Zielen Bundesbank, Campus Westend, Bockenheimer Warte sowie Riedberg. Das entlastet zusätzlich den Umsteigeknoten Hauptbahnhof. Schon ohne den Lückenschluss ergibt sich eine ebenfalls nicht geringzuschätzende, schnelle Umsteigemöglichkeit zum NWZ und nach Ginnheim dank deutlich kürzerer Umsteigewege als in Eschersheim.


    Zum Riedberg kommst Du auch heute schon mit S6 und U8. Aussteigen am Hp Eschersheim, und dann ab Weißer Stein weiter mit der U8. Durch die Wegeverkürzung (siehe Tunnelblicks Beitrag) wird diese Umsteigebeziehung noch attrakiver, zumal der S-Bahn Hp Eschersheim aus Norden kommend zuerst angefahren wird. Durch die angedachte Lage des Hp Niddapark wird aber Alt-Ginnheim gerade nicht besser erschlossen. Die heutige U-Bahn Endhaltestelle Ginnheim ist nun wahrlich nicht der Fahrgastmagnet und erschließt Alt-Ginnheim eben auch nicht. Ebenso hat das NWZ für S-Bahn Fahrgäste aus der Wetterau kaum Relevanz. Das NWZ ist ein örtliches Versorgungszentrum für die umliegenden Stadtteile. Mehr nicht. Es liegt qualitativ Lichtjahre hinter dem Main-Taunus-Zentrum, oder auch dem Skyline Plaza. Selbst das Isenburg Zentrum ist deutlich besser als das NWZ. Daher sehe ich für das NWZ kaum Relevanz. Selbiges gilt für die Bundesbank. Von einer unmittelbaren kurzen Verknüpfung am Niddpark, mit einem S-Bahn Hp unter der Rosa-Luxemburg profitieren doch nur die Pendler der Bundesbank morgens und abends. Soviele sind das auch nicht. Selbiges gilt den Campus Westend.


    Schau Dir doch mal nochmal die Zeichnung von penultimo an. Es geht nicht darum, die Verknüpfung komplett zu streichen, sondern den Bahnsteig soweit nach Norden zu verlegen, dass es vom S-Bahnsteig einen direkten Zugang zur Woogstraße gibt. Damit wird nämlich Alt-Ginnheim komplett erschlossen. Im Gegenzug müssen Umsteiger zwischen U- und S-Bahn eben 300m laufen. Mehr als vertretbar, weil in meinen Augen die Erschließungswirkung von Alt-Ginnheim wichtiger ist, als eine maximal kurze Wegebeziehung zwischen U-und S-Bahn. Diese unmittelbare Verknüpfung dient nämlich nur den Pendlern, wodurch es nur zu kurzen Fahrgastpitzen in der HVZ kommen wird, ansonsten aber die Verknüpfung kaum Relevanz haben wird. Durch die Erschließeung von Alt-Ginnheim erreicht man aber alle ÖPNV Nutzer (Pendler plus Anwohner von Alt-Ginnheim), wodurch eine nördlichere Lage des Hp Niddpark auch eine gute Fahrgastfrequenz abseits der HVZ hätte. Dieses Argument wiegt für mich in Summe schwerer, als die Vorteile extrem kurzer Wegebeziehungen bei der jetzt angedachten Lage des Hp mit sehr kurzen Wegebeziehungen bei der Verknüpfung zwischen U- und S-Bahn. Daher meine Ablehnung (auf lange Sicht). Um den S-Bahnausbau erst einmal zügig ohne Verzögerungen zu realisieren, bin aber auch ich erst für die jetzige Lösung, allerdings nur als Interimslösung.

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  • Wie Ihr wisst, bin ich ein großer Verfechter eines echten Netzes mit so vielen direkten Umsteigemöglichkeiten jenseits der Achse Konstabler/Hbf wie möglich. Und auch in Ginnheim sehe ich eine gute und wichtige Umsteigerelation zwischen S- und U-Bahn um Pendlerströme zu entzerren - zusätzlich zu Eschersheim.


    Nun kommt mein "aber": Wenn man die zugegebenermaßen kürzere Umsteigemöglichkeit Niddapark/S-Bahn anstatt Ginnheim/S-Bahn wählt und diese barrierefrei sein soll, braucht es einen Aufzug. Das kostet einen Haufen Geld und man kann guten Gewissens prophezeien, dass diesem das gleiche Schicksal droht, wie seinem Artgeossen an der U-Bahnstation Niddapark. Außerdem wäre für mich der Aspekt der sozialen Überwachung essenziell. Kein Mensch stellt sich bei Dunkelheit auf einen gottverlasasen Bahsteig in der Mitte der vierspurigen Rosa-Luxemburg-Straße am Rande eines Parks, wenn er mit einem kleinen Umweg, mehr Komfort und Sicherheit das Gleiche in der City machen kann. Für die U-Bahnstation Ginnheim sähe dies meiner Meinung nach anders aus, da sie westlich bzw. künftig östlich der Ginnheimer Ldstr. liegt. Auch könnte man so eine Rampe statt eines Aufzugs bauen, was Kosten und Lebensdauer der Einrichtung zugute käme.

  • Es dürfte schlecht möglich sein den Bahnsteig an die Woogstraße zu legen. Auch für einen späteren Zeitpunkt sehe ich das nicht, das Geld für den Bau wird man kaum ein zweites mal in die Hand nehmen wollen, zumal der Betrag erheblich höher wäre als an der jetzt geplanten Stelle. Das Problem ist, dass es an der Woogstraße einen Engpaß gibt der es nicht zulässt dort 4 Gleise plus einem zusätzlichen Bahnsteig unterzubringen. Nach Osten lässt der Damm sich nicht erweitern, man kann schließlich nicht unmittelbar an der angrenzenden Bebauung entlang fahren. Der Weg von der Woogstraße nach Eschersheim muss ebenfalls erhalten bleiben, also wäre nur eine Verbreiterung nach Westen machbar.


    Auf der Westseite wird der Damm durch den Parkplatz des Ginnheimer Wirtshauses begrenzt. Der ließe sich eventuell noch zwischen der Terrasse des Gasthauses und der Niedwiesenstraße unterbringen. Allerdings müssten alle nichtstädtischen Grundstücke auf der Westseite angekauft werden, Kosten die jetzt an der RLS nicht anfallen. Nicht zuletzt noch müsste die heutige Bahnunterführung verlängert werden, weil die dafür natürlich zu kurz ist. Alles in allem dürfte sich der erforderliche, höhere Aufwand kaum lohnen. Das Mehr an Fahrgästen, das durch den direkteren Zugang zur Ortsmitte erzielbar wäre, ginge sehr wahrscheinlich durch den Verlust der Umsteigebeziehung wieder verloren, insgesamt also ein schlechtes Geschäft.

  • Es dürfte schlecht möglich sein den Bahnsteig an die Woogstraße zu legen.

    So ist es. Als die EÜ Woogstraße gebaut/erneuert wurde, ist sie für die Aufnahme von vier Gleisen vorbereitet worden, aber nicht für vier Gleise plus Bahnsteig oder einer Rampe vom Bahnsteigkopf zur EÜ. Derzeit beträgt der Abstand zwischen EÜ und nördlichem Bahnsteigkopf rd. 130 m. Es wäre vielleicht möglich, ihn +/- 50 m Richtung Woogstraße zu verschieben; aber was dann? Den Haltepunkt enger mit der Woogstraße zu verknüpfen erforderte auf jeden Fall einen erheblichen baulichen Aufwand.

  • Wenn das nördliche Bahnsteigende ca 130m von der Unterführung Woogstraße liegt, reicht das dann nicht für eine Rampe, die man an die Unterführung anschließen könnte auf Ebene -1? Die Unterführung an sich hat ja bereits Rampen und Treppen, sodass der Bahnsteig nördlich barrierefrei an Alt Ginnheim angeschlossen wäre. Oder wäre die Rampe zu steil?

  • Ich dachte, man könnte am nördlichen Ende des Bahnsteigs eine Rampe anlegen, die in der Unterführung unter der Woogstraße endet. In Preungesheim (U5) mündet der Bahnsteig doch auch in eine Rampe. Und wenn man 130m hätte, müsste die Steigung vom Bahnsteig (96cm) auf Bodenlevel Unterführung (Ebene -1) doch hinhauen (die Ingenieure unter uns sind gefragt...)?


    Ähnlich will man doch auch im Zuge des 2. BAs am Ostbahnhof den Regionalbahnsteig an die bestehende Unterführung der Gleise anschließen, wo sich auch der Abgang zur U6 befindet. Warum sollte das hier nicht möglich sein? Vorteil wie gesagt: kein Aufzug & kein aufwändiger Treppenturm durch Anschluß an Bestand und ein vernünftiger Anschluß des seit Einstellung der Tram recht abgehängten Stadtteils Alt Ginnheim.


    Vielleicht ist das auch zu einfach gedacht. Es drängte sich nur in meinen Augen geradezu an.

  • Ich dachte, man könnte am nördlichen Ende des Bahnsteigs eine Rampe anlegen

    Die Idee ist an sich nicht schlecht, aber schau Dir das mal hier an. Der Bahnsteig wird etwa am Südende des Sportplatzes zu Ende sein, dort wird die Trasse auf ca. 6 Gleisbreiten aufgeweitet (4 Gleise + Bahnsteig). In Höhe der Unterführung ist nur Platz für 4 Gleise, die Trasse verjüngt sich auf den nächsten 130 Metern also, wodurch schon 80 - 100 Meter vor der Überführung zu wenig bis kein Platz mehr zwischen den Gleisen bleibt.


    Es ginge daher nicht ohne etwa ebenso langen Tunnel unter den Gleisen und die Rampe müsste schon auf dem Bahnsteig beginnen um nicht zu steil zu werden. Das Problem dabei (abgesehen von den Kosten): es geht hier nicht um eine Gleisbrücke von 10 oder 20 Metern. So ein langer Tunnel kann nicht während des laufenden Betriebes errichtet werden, Streckensperrungen auf der MWB sind aber fast unmöglich.

  • Ich denke, dass so ein Tunnel auch nicht wirklich attraktiv wäre. So was ähnliches gibt auf der A-Strecke zu besichtigen, ein ca. 100 m langer Tunnel von der Station Dornbusch zum Marbachweg/Am Dornbusch. Und das in einer Randlage wie Ginnheim? Eher unschön...