ZitatAlles anzeigenRMV will Fahrgäste besser informieren
Neues Ansagezentrum, mehr englische Durchsagen und Broschüren in elf Sprachen sind geplant
Die Verkehrsunternehmen im Rhein-Main-Gebiet wollen ihre Ihre Fahrgäste besser informieren So richtet die Bahn ein neues Ansagezentrum für informativere Durch- sagen an den Haltestellen ein. In Frankfurt weitet Traffiq das Angebot an fremdsprachigen Verkehrsinformationen aus.
VON FLORIAN BRÜCKNER
Die S-Bahn ist die Stütze des öffentlichen Nahverkehrs im Rhein-Main-
Gebiet. Tag für Tag bewegt sie hunderttausende Menschen. Sechs Wochen lang porträtiert die FR die einzelnen S-Bahn-Linien: Jeden Dienstag auf
einer Doppelseite. Diesen Freitag berichtet die FR zudem über die Informationspolitik der Anbieter. Noch ein Hinweis für alle, die die FR besser kennen lernen und abonnieren wollen - bis Ende August wirbt der Verlag längs der S-Bahn-Strecken unter dem Motto "Read & Ride" um Leser. Er unterstützt das mit einer Anzeigenaktion in jeder Dienstagsausgabe: Kupons, mit denen Leser bei vielen Händlern günstig einkaufen können.
Frankfurt · 19. August · An der Haltestelle Hauptwache in Frankfurt sind sich viele Fahrgäste einig: mindestens genauso ärgerlich wie verspätete Züge sind ausbleibende Durchsagen. "Manchmal habe ich den Eindruck, dass überhaupt keine Ansagen mehr gemacht werden", ärgert sich etwa ein Reisender. Ein junger Geschäftsmann ergänzt: "Und wenn dann doch mal eine Verspätung auf den Schalttafeln angezeigt wird, kommt die oft nicht rechtzeitig genug."
Beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ist man über solche Klagen etwas erstaunt. "Also nach unseren eigenen Qualitätsüberprüfungen werden in der Regel von der Deutschen Bahn schon Verspätungen an den Haltestellen bekannt gegeben", meint Peter Vollmer, Pressesprecher des RMV. Zumal die Bahn auch vertraglich verpflichtet sei, die Fahrgäste zu informieren. Bei der Bahn hat man das Problem mit fehlenden Durchsagen erkannt, und will bis Ende dieses Jahres deswegen ein Ansagezentrum aufbauen. "Dort werden dann nach und nach die Durchsagen für alle Haltestellen im Rhein-Main Gebiet gemacht.", erklärt Susanne Kosinsky, Regionalbereichsleiterin Personenbahnhöfe. Bisher sind die Fahrdienstleiter an den Haltestellen dafür zuständig. "Bei einer Störung kann es leider manchmal vorkommen, dass eine Ansage vom Fahrdienstleiter in der Eile vergessen oder erst verspätet gemacht wird." Das gelte im Übrigen auch für fehlende Durchsagen im Zug, die zumindest in den alten Bahnen noch der Fahrzeugführer mache. "In den neuen S-Bahnen kommen die Ansagen automatisch vom Band", wie Cornelia Rauchenberger, Pressesprecherin der Bahn weiß.
Gut informiert fühlen sich viele Fahrgäste der S-Bahn durch die als übersichtlich geltenden Fahrpläne und das Internet. Gelobt wird vor allem die Internetseite des RMV. "Die ist wirklich informativ und gut gelungen", lobt etwa ein Student der Universität Frankfurt. Für den RMV ist der eigene Auftritt im Netz ein voller Erfolg. "Jeden Monat haben wir etwa zwischen 650 bis 700 000 Besucher auf der Seite.", freut sich RMV-Pressesprecher Peter Vollmer.
Neue Broschüren für Touristen
Werner Schönewolf, Forschungsleiter der Arbeitsgruppe Verkehrsmanagement am Berliner Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechniken, kann die hohen Nutzerzahlen des RMV nur bestätigen. "Auch in anderen Verkehrsverbünden ist das Internet inzwischen der meist genutzte Zugang von Fahrgästen für Verkehrsinformationen." Die Möglichkeiten des neuen Mediums seien außerdem noch lange nicht ausgeschöpft. "Denn theoretisch könnten die Fahrgäste unterwegs mit einem Taschencomputer (pda) oder Handy ins Internet gehen, und sich dort zum Beispiel über aktuelle Verspätungen auf ihrer Strecke informieren."
Auch für ausländische Reisende soll das S-Bahnfahren im Rhein-Main Gebiet leichter werden. So will der RMV mit Blick auf die Fußball Weltmeisterschaft 2006 die Zahl der Haltestellen mit englischen Durchsagen erhöhen. Und in Frankfurt wird es zum nächsten Fahrplanwechsel am 12. Dezember sogar Verkehrsinformationen in Japanisch, Chinesisch oder Arabisch geben. "Für ausländische Mitbürger und Touristen werden wir zwei neue Broschüren mit insgesamt elf Sprachen herausbringen", erzählt Winfried Schmitz, stellvertretender Fachbereichsleiter Marketing und Kundenbetreuung bei Traffiq. In Zukunft will Traffiq verstärkt auf die Bedürfnisse von ausländischen Fahrgäste Rücksicht nehmen. "Das wurde höchste Zeit, denn früher gab es als einzige mehrsprachige Information nur die, dass man als Schwarzfahrer 40 Euro Strafe zu bezahlen hatte", so Schmitz.
Quelle: FR Aktuell
Stichwort Ansagezentrum: Ich fänd's gut, wenn man nun realisiert hätte, dass die Fdl im Störungsfall tendenziell schon mit ihrer Koordinationsarbeit ausgelastet sind. Nur bitte seht dann auch eine ausreichende Personaldecke vor, sonst könnt ihr euch das genauso gut sparen .