Mainzer Innenstadtring

  • Gestern startete der Beteiligungsprozess für eine neue Straßenbahnstrecke in Mainz, die die Altstadt am Höfchen und die Neustadt zwischen Hindenburgstraße und Rheinallee besser erschließen soll. Auftakt war eine Veranstaltung per Live Stream, bei der der Beteiligungsprozess und, viel wichtiger, die drei vorgeschlagenen Varianten diskutiert wurden. Es blieb ausreichend Zeit, um viele Fragen von Zuschauern zu beantworten. Im Anschluss daran kann man nun für die nächsten drei Wochen online weitere Vorschläge, Hinweise und Anmerkungen einbringen. Hier geht es zur Online-Beteiligung.


    Folgender Streckenverlauf ist angedacht: Die Strecke Schillerplatz - Höfchen durch die Ludwigstraße ist gesetzt. Vom Höfchen geht es über Schusterstraße zur Bauhofstraße, eine Führung über Rheingoldhalle und Brückenplatz wäre aber auch möglich. Ab Bauhofstraße gibt es drei Varianten, die aber noch lange nicht in Stein gemeißelt sind. Möglichst geradlinige Verläufe ohne große Kurven sind angedacht:

    • Bauhofstraße - Hindenburgstraße - Goethepark/Goetheplatz - Kreyßigstraße - Kaiser-Karl-Ring
    • Bauhofstraße - Kaiserstraße - Wallaustraße - Kaiser-Karl-Ring bzw. Goethestraße
    • Große Bleiche - Rheinallee - Kaiser-Karl-Ring bzw. Goethestraße

    Hier kann aber, das wurde mehrmals erklärt, abgewichen werden, falls sich andere Verläufe als besser darstellen. Eine Idee einer zusätzlichen Route durch die Große Bleiche zwischen Bauhofstraße und Münsterplatz als Abkürzung und für Veranstaltungen auf der Ludwigstraße wurde schon dankend angenommen. Es gab auch größere Sorgen bzgl. der Naherholung am Goetheplatz, falls eine Bahn dort direkt vorbeifahren sollte. Keine Variante entspricht jener, die im Flächennutzungsplan vorgesehen ist. Grund dafür sind wahrscheinlich notwendige Kurven an der Synagoge und am Gartenfeldplatz und, das wurde bereits genannt, eine kompliziertere Situation am Bismarckplatz.


    Voraussichtlich zwei Linien sollen die Strecken befahren, eine aus Finthen/Gonsenheim kommend und eine vom Zollhafen kommend, während in der Gegenrichtung Hechtsheim als Endpunkt angedacht werden könnte.


    Es sind ca. 1 1/2 Jahre für die Bürgerbeteiligung vorgesehen. Der Bau soll idealerweise in ca. 5 Jahren starten und 2029/2030 abgeschlossen sein.

  • Ich gehe jetzt mal von einer Straßenbahnstrecke durch die Hindenburgstraße aus, da ich das am Wahrscheinlichsten sehe.


    Theoretisch könnte man dann durch die Straßenbahnausbauten die Linie 62 komplett ersetzen, indem die Linien 70/71 den fehlenden Abschnitt nach Gonsenheim übernehmen.


    70: Verlängerung ab Straßenbahnamt zum Bismarckplatz und weiter wie Linie 62 zum Wildpark


    71: ab Straßenbahnamt wie normal über Nordbahnhof zur Zwerchallee und weiter wie Linie 62 zum Wildpark


    67/69: Wenn eine Straßenbahn auf der Strecke Synagogenplatz - Goetheplatz - Lessingstraße - HBF fahren kann, also Gleise in die Goethestraße gelegt werden, könnte das ein Ersatz für die beiden Buslinien sein.


    28: Diese Linie wurde damals eingeführt als direkte Verbindung von der Neustadt nach Kastel. Entsprechend macht es Sinn, dass sie bestehen bleibt. Sinnvoll wäre sicher eine Verlängerung über Zwerchallee zum TSV Schott oder weiter nach Gonsenheim als Ersatz für die dann umgeleitete 71. Die Linie wäre dann die einzige Buslinie, die neben der Straßenbahn durch die Hindenburgstraße fährt.

  • Generell sollte überdacht werden ob die meisten Buslinien als Durchmesserlinien angelegt bleiben müssen. Aktuell fahren die Busse ja im Korso über die LU. Eine leistungsfähige Tram ist hier doch was wesentlich wirtschaftlichere Fahrzeug.

  • Ich gehe jetzt mal von einer Straßenbahnstrecke durch die Hindenburgstraße aus, da ich das am Wahrscheinlichsten sehe.

    Auf den Bürgerbeteiligungen, die ich besucht habe, war die Stimmung stets gegen die Hindenburgstraße und pro Rheinallee. Auch politisch, z.B. vom Ortsbeirat Neustadt, wird sich einhellig für die Rheinallee ausgesprochen. Die Mainzer Mobilität hält sich bedeckt, es blitzte aber immer mal wieder durch, dass ihnen die gerade Variante über Hindenburg- und Kreyßigstraße am liebsten wäre. Ich sehe die Variante über den Goetheplatz als nicht durchsetzungsfähig, zu sensibel ist die seltene Grün- und Spielfläche.


    Ausgehend davon würde ich aber deinen grundlegenden Ideen folgen, nur eben 70/71/76 in die Hindenburgstraße holen und im Verlauf bzw. am Ende der Neustadt Richtung Gonsenheim/Mombach verzweigen.

  • Was ändert sich dann bei der 92?

  • 67/69: Wenn eine Straßenbahn auf der Strecke Synagogenplatz - Goetheplatz - Lessingstraße - HBF fahren kann, also Gleise in die Goethestraße gelegt werden, könnte das ein Ersatz für die beiden Buslinien sein.

    Die wären in meinen Augen gerade nicht durch die Straßenbahn ersetzt, eine schnelle Verbindung Hindenburgstraße - Hauptbahnhof gibt es auch mit Innenstadtring nicht, vielmehr wäre der Linienweg ja letztlich der der 62.