Ersatzneubau Brücke Am weißen Stein, A-Strecke (Planung)

  • Es erscheint mir an der Zeit, diesem Thema einen eigenen Thread zu gönnen, bevor darüber völlig themenfremd im Foto- & Videoforum diskutiert wird.


    Unter der Brücke Am weißen Stein (es ist die südliche Brücke des Maybach-Brückenzugs) hat die Stadt während der S6-Bauarbeiten eine Hilfskonstruktion aufbauen lassen, die wir in diesem Beitrag von tunnelklick sehen, um die Brücke abzustützen. Ich erlaube mir, auch drei Bilder von tunnelklick von dort zu zitieren:

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    Die Bilder zeigen einen Kollapsrahmen, der laut ASE nötig ist, da die Brücke von 1964 statische Defizite aufweist. Das hatte das ASE im Oktober 2023 erläutert in diesem Artikel in der FNP. Darin kündigte das ASE auch bereits den Ersatzneubau der Brücke an. Das Schadensbild sei grob ähnlich dem der Omegabrücke in Griesheim, die Stadt vorigen Herbst kurzfristig sperren musste und sofort abriss.


    Die Brücke soll innerhalb der nächsten fünf bis acht Jahre ersetzt werden, heißt es heute in Artikeln in der gedruckten FNP und laut  K-Wagen auch in der FR.


    Bereits im verlinkten Artikel von Oktober stand, dass vorgesehen sei, die drei Teilbrücken nacheinander zu ersetzen (also die mit der westlichen Fahrbahn, die mit der Stadtbahntrasse und die mit der östlichen Fahrbahn). Die Stadtbahnen von U1, U2, U3 und U8 sollen während der Bauzeit über ein Provisorium fahren, das extra gebaut wird. Damit dürfte sich die Unterbrechungszeit mindestens für die U-Bahn vermutlich jeweils auf die Umlegung der jeweiligen Anschlussstrecken reduzieren. (Lässt sich sowas vielleicht sogar an einem Wochenende erledigen?) Im Artikel steht, dass es so etwas vor 35 Jahren bei einer Sanierung schon einmal gemacht worden sei.

  • Mit zwei absolut gegensätzlichen Artikeln poliert die FNP ihre Erscheinung weiter:

    Frankfurt [25.10.2023] - Zehn weitere Brücken in Frankfurt bröckeln so stark, dass die Stadt sie zügig ersetzen muss. Die zuletzt wegen Einsturzgefahr kurzfristig abgerissene Omegabrücke in Griesheim ist demnach nur der Anfang einer ganzen Serie von Neubauten. Recht akut scheint auch die Lage an der Weißer-Stein-Brücke über die S-Bahnstrecke zwischen Eschersheim und Heddernheim zu sein. Sie muss kurzfristig mit einer Hilfskonstruktion verstärkt werden, einem so genannten Kollapsrahmen.

    [Frankfurt, 17.02.2024] „Die Maybachbrücke ist in einem guten Zustand. Bei der Sperrung der linken Spur handelt es sich lediglich um ein rechnerisches statisches Problem.“ Das war die Kernaussage, die Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) dem Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) am Donnerstagabend mitgebracht hatte. [...]

    Beruhigen wolle man und zugleich „Licht ins Dunkle bringen“, sagte Andreas Hartmann*. Denn dass die Maybachbrücke bröckle, wie jüngst berichtet wurde und daher einem Ersatzbau weichen müsse, entspreche nicht den Tatsachen.


    *) Wer das ist, wird im Artikel übrigens nicht erwähnt

    Von der bröckelnden Brücke in akuter Lage zur nicht maroden Maybachbrücke. Journalismus?

  • Wenn ich beides durchlese, scheint es doch zu passen, oder verstehe ich etwas falsch? Im Oktober-Artikel hebt das ASE die akuten Probleme an der Brücke Am weißen Stein hervor, für die der akute Ersatzneubau nötig sei. Die Maybachbrücke wird dort nur erwähnt als eine derjenigen, die auch noch ersetzt werden müssen, aber ohne Details oder Zeitangabe. Die Details dazu scheint mir nun Wolfgang Siefert genannt zu haben, das steht im aktuellen Artikel.


    Aber akut ist damit die Maybachbrücke offenkundig eben nicht ersatzbedürftig, damit ist das auch nicht stadtbahnrelevant. Der Ersatzneubau Am weißen Stein hingegen schon.

  • Aber akut ist damit die Maybachbrücke offenkundig eben nicht ersatzbedürftig, damit ist das auch nicht stadtbahnrelevant. Der Ersatzneubau Am weißen Stein hingegen schon.

    Sowieso verläuft die Stadtbahn doch auf dem Stück, das über die Nidda führt, auf dem sogenannten „Trambahnviadukt“, das viel älter ist (Baujahr laut Wikipedia 1908) und eine völlig eigenständige Konstruktion darstellt. Stadtbahnrelevant wäre da nur, wenn eben dieses Bauwerk betroffen wäre. Die gemeinsame Brücke ist die, die auch baufällig ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Studendekopp ()

  • Sowieso verläuft die Stadtbahn doch auf dem Stück, das über die Nidda führt, auf dem sogenannten „Trambahnviadukt“, das viel älter ist (Baujahr laut Wikipedia 1908) und eine völlig eigenständige Konstruktion darstellt.

    Richtig,- ich meine mich zu erinnern, dass die Gleise einmal auf die Fahrbahn verschwenkt waren um diese Viadukt zu sanieren,

    oder täuscht mich da meine Erinnerung?
    Jedenfalls wird der Neubau der "Brücke am Weißen Stein"eine spannende Sache, was die Verkehrsführung anbelangt.
    Kann man erst eine Hälfte abreißen, diese neu bauen, dann die andere Hälfte? Sind auch die Lager und die Stützen zu erneuern?
    Fragen über Fragen.

  • Richtig,- ich meine mich zu erinnern, dass die Gleise einmal auf die Fahrbahn verschwenkt waren um diese Viadukt zu sanieren, oder täuscht mich da meine Erinnerung?

    Deine Erinnerung täuscht dir höchstens vor, dass du das nicht vor weniger als 22 Stunden schon mal gelesen hast:

    Im Artikel steht, dass es so etwas vor 35 Jahren bei einer Sanierung schon einmal gemacht worden sei.
  • Jedenfalls wird der Neubau der "Brücke am Weißen Stein"eine spannende Sache, was die Verkehrsführung anbelangt.

    Kann man erst eine Hälfte abreißen, diese neu bauen, dann die andere Hälfte? Sind auch die Lager und die Stützen zu erneuern?
    Fragen über Fragen.

    Antworten gibt der Artikel, und die darin genannten konkreten Details, wie die drei Einzelbrücken nacheinander abgearbeitet werden sollen, hatte ich extra im Anfangsposting dieses Threads widergegeben.


    Warum sollten Lager und Stützen nicht erneuert werden? Wenn diese dann in vielleicht 20 oder 30 Jahren auch das Ende ihrer Lebenszeit erreichen, würdest du dann einen gerade einmal 20 oder 30 Jahre alten Überbau wieder abreißen? Abgesehen davon: Eine neue Brücke würde das Gleisfeld idealerweise ganz ohne Stützen überspannen. Das reduziert Gefahren durch Zuganprall erheblich, siehe Eschede und siehe die massiven Anprallschutz-Konstruktionen aus Beton, die ja gerade frisch ergänzt wurden.

  • Der Vorteil der Spannbetonbauart ist die relative Filigranität der Brücken. Heute werden die Brücken aber ganz anders dimensioniert, die Verkehrsmenge und Fahrzeuggewichte sind heute auch einige Nummer größer. Die Widerlager müssen dem entsprechend gebaut werden. Das wird mit den Alten nicht funktionieren.

  • Ich weiß nicht, was mit "Brücke am Weißen Stein gemeint ist, nach Straßennamen beurteilt, müsste es die EÜ über die Main-Weser-Bahn sein (nachstehend gelb). Dies hat mit der Maybachbrücke nichts zu tun. Ich nehme an, die statisch kritische Brücke ist der lange Teil der Maybachbrücke bis weit in die Dillenburger Straße hinein, nachstehend rot markiert. Die alten Niddabrücken sind blau (Stadtbahn) und grün (Straßenverkehr) markiert. Die mit der Sperrung einer Fahrspur ist die rote.


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    Grafik: Stadtvermessungsamt Frankfurt a.M. 2/204

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Genau so habe ich es auch verstanden. Die Brücke Am weißen Stein (über die Bahn, bei dir gelb) soll eben nun ersatzbedürftig sein, die Maybachbrücke (über die Nidda) hingegen laut Wolfgang Siefert nicht.


    Aktuell ist auf der Maybachbrücke auch auf der Fahrbahn stadteinwärts (das hast du grün markiert) die linke Spur abschraffiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bernemer ()

  • Wo genau sind die "Grenzen" der Straßennahmen Am Weißen Stein, Maybachbrücke und Dillenburger Straße? Beim Geoportal der Stadt Frankfurt lässt sich das nicht erkennen, auf freier Straße findet üblicherweise keine Umbenennung statt. Da dürfte sich die Einmündung der Maybachstraße besser eignen.


    Die Bilder zeigen ziemlich eindeutig, dass mindestens die Brücke über die Bahngleise das Sorgenkind ist.

  • Der Magistrat klärt uns in einer aktuellen Stellngnahme vom 9.2.2024 wie folgt auf:


    ...


    Quelle

  • Ich erkläre es mir so, dass die Prüfroutinen im Normalfall einen 3-jährigen Turnus vorsehen, wenn aber Auffälligkeiten bemerkt wurden, wird der Turnus routinemäßig halbiert, vielleicht auch mit einem erweiterten Prüfprogramm, etwa durch Entnahme von Materialproben (wie in Griesheim).