ZitatOriginal von Torben
Das Argument mit dem unbezahlbaren Tunnel bezweifel ich mittlerweile etwas und glaube, dass es nur so von schwarz-grün propagiert wird. In Wirklichkeit könnte man ihn vielleicht bezahlen, man will ihn nur nicht bezahlen, ...
Zu der groben Aussage Zustimmung: Das, was der Tunnel die Stadt kosten würde, ist er der StVV nicht wert. Das ist sicherlich eine politische Prioritätensetzung.
ZitatOriginal von Torben
Alle anderen Tunnel konnten doch bislang auch bezahlt werden (darunter sehr viel kompliziertere doppelstöckige sowie Flussunterquerungen) und ein weiterer Tunnel außerhalb des dicht bebauten Kernbereichs ist in Planung, der scheinbar nicht zu teuer ist.
Im Detail erklärt sich das ein Stück weit darüber, dass die Stadt ihre Tunnel ja nicht alleine aus dem Stadtsäckel bezahlt, sondern nur etwa 20%. Der Rest kommt aus Förderzuschüssen vom Land und Bund. Und dafür müssen bestimmte Bedingungen gegeben sein (KNF > 1). Dafür müssen vor allem ZUSÄTZLICHE FAHRGÄSTE gewonnen werden (prognostiziert). Und für ein mehr an Fahrgästen sorgen besonders folgende Faktoren:
- Erschließung neuer Gebiete (wie beim Bau einer ganz neuen Strecke zum Frankfurter Bogen)
- Deutliche Verringerung der Fahrzeit (wie bei der U4 zwischen Hbf. und Bornheim im Verhältnis zur Strab)
Deswegen rechnet sich eine Verlängerung des A-Tunnels nicht, weil beides damit nicht erreicht wird, man würde dort nur ein schöneres Stadtbild schaffen und weniger Unfälle.
Und auf der U5 würden ja leider keine neuen Gebiete erschlossen. Eine Fahrzeitverkürzung wäre recht gering (bei normalem Betriebsablauf). Die Linie würde in der Hauptsache weniger störanfällig. Das ist zwar für alle Beteiligten vorteilhaft, aber ich glaube, es geht in die Berechnung gar nicht ein oder nur sehr schwach (Weiß es jemand genauer?).
Es kann also sein, dass formal (wegen KNF) auf der U5 die Tunnelverlängerung gar nicht von Bund/Land gefördert werden darf! Dann müsste die Stadt die Strecke komplett selbst zahlen und tut das eben nicht. Das ist politische Prioritätensetzung.
Und wenn sie doch gefördert werden dürfte, bedeutet das noch nicht, dass man das auch tun muss, sondern dann kann das Land Hessen sagen, dass es jetzt kein Geld hat oder diese Strecke warum auch immer nicht fördern will. Wenn das Land also sagt, dass es in den nächsten 10 Jahren nur eine potentielle Verlängerung fördert, dann sagt die Stadt, sie beantragt Europaviertel. Das ist dann wieder politische Prioritätensetzung.
ZitatOriginal von Torben
Das Geld ist meiner Ansicht nach ein wahrscheinlich lösbares Problem, das einige meinen als "unlösbar" in den Vordergrund schieben zu müssen, um den wahren Grund damit zu verdecken. Exakt genauso war es doch auch bei DII, das Geld war da und die Politiker haben das Projekt gestrichen, angeblicher Grund: zu teuer!
So habe ich das nicht wahrgenommen. Die Grünen haben relativ offen gesagt, dass damit zwei von vier Haltepunkten zwischen BW und Ginnheim entfallen und die Gebiete nicht mehr so gut erschlossen werden. Und dass sie eine solche Verschlechterung nicht wollen. Und dass sie schon gar nicht Geld (also den städtischen Anteil) für eine solche Verschlechterung ausgeben wollen.
Das ist am wahren Grund schon sehr nah dran. Und es kommt nach meiner Meinung noch hinzu: Die Grünen sind grundsätzlich gegen U- und für Straßenbahnen. Und die CDU hat sich politisch prostituiert und ist darauf eingegangen, um mehr Macht im Rathaus zu haben. - Pardon: Sie ist einen dem demokratischen System angemessenen Kompromiss eingegangen.