Streik der DB

  • Zitat

    Original von Guru


    Nichts. Denn sie hat dann einen gültigen Tarifvertrag und kann dann auch zufrieden sein. Wenn andere Gewerkschaften zur Ausbootung ihrer Konkurrenz solche Fußangeln ins Kleingedruckte schreiben lassen, ist das nicht ihr Problem.
    Die GdL ist dann aber Tarifpartei für die Lokführer und nicht mehr darauf angewiesen, was die Spezis Mehdorn und Hansen im stillen Kämmerlein zusammenschustern.


    Als Nicht-Tf und vor allem Nicht-Bahner frage ich mich nur nach einigen Wochen Medienbeobachtung, welche Personen die wahren Neidhammel in dieser Geschichte verkörpern - der Thread hier ist auch sehr aufschlussreich...


    Aber es schlägt doch sicher rasant auf's Ego der GdL, wenn die anderen Mitarbeiter plötzlich nochmal ein bisschen mehr Geld kriegen und den Tf daraus kein Vorteil erwächst, denn sie verdienen relativ gesehen nicht mehr als ihre Kollegen, sondern die Relaionen sind identisch... es sei denn natürlich, die GdL erwirkt in ihrem eigenen Tarifvertrag (den ich ihr schon rein aus ihrer eigenen Arroganz heraus nicht mehr gönne) eine ebensolche Klausel, die das ausschließt. Aber das kann die DB ja nicht akzeptieren, wäre ja doch eine sehr eigenartige Konstellation.....

    "Es ist besser, den Mund zu halten und für einen Narren gehalten zu werden, als ihn aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen." - Lisa S.


    "Der Krieg ist vorbei. Die Zukunft hat gewonnen. Die Vergangenheit hatte nie eine Chance." - Homer S.

  • Heute wird es ein heisser Tag geben. Hiermit meine ich nicht die Aussentemperaturen sondern die Entscheidung über die Unbefristeten Streiks bei der Bahn.
    Laut GDL soll heute vormittag bereits das Ergebnis bekannt gegeben werden.
    Bei postiver Entscheidung kann das bereits am Mittwoch zur Arbeitsniederlegungen kommen.
    Dies kann dann hier in Frankfurt zum Chaos führen.
    Laut GDL ist davon auch die S-Bahn betroffen.
    Sobald das Ergebnis da ist werde ich es hier posten. Lassen wir uns Überaschen.

  • Bevor ich zum Zitieren und folgenden Kommentieren komme, zuerst


    @ s-bahn_schrauber: Es liegt mir fern, andere Berufe, gerade wie Deinen, abzuqualifizieren, und natürlich stimmt es: würdet ihr aufhören, die Züge zu warten und die Nachschauen/Fristen zu machen, würde auch bald nichts mehr fahren - damit hättet mit Sicherheit auch ihr ein hervorragendes Streik-Druckmittel in der Hand. Es tut mir leid, wenn meine Äußerung so rübergekommen ist, daß die anderen Berufsgruppen minderwertig oder ähnliches wären - ich meinte meinen Kommentar bezogen auf die Schlipsträgerebene. Deshalb zur Klarstellung, wen wir für einen funktionierenden Bahnbetrieb brauchen: alle Personengruppen, die in der FV stehen, weiters selbstverständlich euch in den Werkstätten, dann natürlich auch die Reiseberater und Servicemitarbeiter im Personenverkehr und die Kundenberater, Wagenmeister und Zugabfertiger im Güterverkehr (wenn ich wen vergessen haben sollte, bitte nicht übelnehmen). Was haben alle Genannten gemeinsam? Richtig - sie sind das, was ich gern als produzierendes Personal bezeichne, also Mitarbeiter, die wirklich eine produktive Leistung erbringen, die konkret sichtbar und belegbar ist. Ferner brauchen wir ein gewisses Maß an Verwaltung - aber wir brauchen NICHT: einen riesigen aufgeblähten sog. Öööüüffrrrhääääd (phonetisch; ich weigere mich, dieses Manatscherisch zu verwenden), -zig Untergesellschaften, die natürlich jede für sich eine gigantische mittlere und obere Leitungsebene brauchen, -zigtausende Schlipsträger, die im Monat nicht unter 5000 € heimgehen, viele derer ihr Lebtag' lang noch nicht einen einzigen produktiven Handschlag geleistet haben, aber tagtäglich bis zum Erbrechen raushängen lassen, daß SIE ja wichtig sind und SIE was zu melden haben und uns (damit meine ich alle vom produzierenden Personal) ständig in unsere Arbeit reinquarken (z.B. mittels völlig sinnloser und oftmalen sogar einander widersprechender "Weisungen") - und die jetzt am lautesten schreien, wenn es mal nicht nach denen ihrer Nase geht, denen gehört durch einen ordentlichen Streik mal gezeigt, wer wirklich bestimmt, was passiert. Da können die in ihren Büros meinethalben im Dreieck springen und die Wände hochmarschieren - davon fahren die Züge auch nicht! So meinte ich das. - - - - Wegen Hoffnung auf Übernahme des Transnet-Abschlusses: ich hab mal überschlagen, wie ich dann monetär dastehen würde: nun rechne ich immer, was mir netto bleibt, der Bruttobetrag ist relativ uninteressant, da davon ja massig staatliche Zwangsenteignungen abgehen (wie bei jedem nichtselbständig Beschäftigten). Netto hätte ich dann gerade mal runde 80 € pro Monat mehr raus... na Wahnsinn, big deal, kann ich da nur sagen... :rolleyes: ... wie Schell schon sagte, das ist etwas mehr als eine Tankfüllung mehr pro Monat, und das bei der allgemeinen Teuerung bei gleichzeitig immer mehr zunehmender Geldverknappung (inflationäre und deflationäre Tendenzen gleichzeitig, aber das näher auszuführen, würde hier an dieser Stelle zu weit führen. Können wir aber natürlich gern in einem anderen Thread näher erörtern.). Die 600 € Einmalzahlung habe ich bei dieser Rechnung auch außen vor gelassen - die sind ja auch brutto, und das als Einmalzahlung, da könnte ich mich freuen, wenn mir davon 270 bis 290 € netto blieben - den Rest frißt der Staat bzw. die Pflichtversicherungen, da habe ich also auch nicht so wirklich viel davon. Deshalb halte ich den Abschluß für eher mau... sicher brüllen Hansen und Mehdorn und Vorstand unisono, das wäre der dickste Abschluß bei der DB bisher überhaupt - aber entspricht er auch der Produktivitätssteigerung? Den Milliardengewinnen des Unternehmens? Ich sage: nein. Da muß mehr drin sein! Immerhin genehmigen sich die Herren Vorstände und Aufsichtsräte auch immer wieder selber DICKE!!! Gehaltserhöhungen - aber uns will man die vorenthalten??? Nichts da, jetzt sind wir an der Reihe, die Schlipserriege hat schon viel zu lange dicke abkassiert. - Und wenn die GDL sich durchsetzen kann (wovon ich ausgehe!), dann wäre das ja ein Gewinn für ALLE DB-Mitarbeiter - eben weil der Transnet-Abschluß dann hinfällig wäre, dann wäre dank der berühmten Klausel für ALLE eine anständige, angemessene Erhöhung drin!


    Und es komme mir jetzt keiner mit diesem Scheiß-Börsengang - ich bleibe dabei: die DB hat an der Börse, als Spiel- und Punchingball irgendwelcher Investoren und "Anleger", die dann nur die fette Kohle sehen wollen, nichts verloren!! Wer's nicht glaubt: siehe Telekom, siehe Deutsche Post. Tolle Show, alle beide - mußten ja auch auf Gewalt privatisiert und im Fall Telekom an die Börse gebracht werden, jetzt haben die Mitarbeiter, die nichts dafür können, den Salat - ich will nicht auch so enden, nur weil Mehdorn sich ein Denkmal als Bahn-an-die-Börse-Bringer setzen will.


    So, soviel dazu... jetzt zum eigentlichen Zitat:


    Zitat

    Original von Torfstecher
    Das ist nicht ganz korrekt:
    Nicht die Tf´s entscheiden, ob die Züge fahren, sondern der Vorstand und wenn der Personal bei einem rechtswidrigem Streik entlässt, fahren diese Tf´s nie wieder!


    Ich habe es schon mal gesagt, aber ich sags auch gerne nochmal: wenn der ach-wie-alles-entscheidende Vorstand das Personal entläßt, wer, bitte, fährt dann die Züge? Bitte mal erklären, ich verstehe nämlich nicht, wie ohne das ach-so-geschmähte Personal die Züge fahren sollen - von selber tun sie das nämlich nicht.


    Zitat

    Im übrigen ist diese Diskussion: "wenn wir nicht wären, dann steht alles, absolut schwachsinnig" Ob Tf´s, der Schrauber, oder wer auch immer. Wenn eine Grupps nicht will, steht alles.


    Absolut richtig. Wie gesagt: ich wollte anderen produzierenden Kollegen nicht zu nahe treten.


    Ehrlich gesagt: am liebsten wäre mir persönlich eine durchsetzungsstarke(!!!, also nicht auf Vorstand-und-Börsengang-Kuschelkurs, zumal der Vorsitzende ja auch noch im Aufsichtsrat der DB sitzt! Interessenkonflikt...?) Einheits-Bahngewerkschaft für ALLE Eisenbahner, egal, ob in den Werkstätten, an den Fahrkartenschaltern oder in den Zügen. Dann würde ein Streik mal richtig krachen, wenn solcherart alle an einem Strang ziehen würden - und dann gäbe es kein Hickhack mehr, und die Schlipser würden ur-ur-uralt aussehen, weil sie gegen die geballte Macht des produzierenden Personals auch mit allen Finessen nicht ankommen.


    Zitat

    ... Ihr Tf´s habt wohl immer noch nicht begriffen, dass ihr mit einem Streik Millionen verballert.


    Oh doch, das haben wir. Anders gehts aber leider nicht, da der Vorstand einfach nicht einlenken will. Also müssen wir leider diese Millionen verballern... die fehlen dann für eine hübsche Auf-an-die-Börse-Bilanz - zu schade aber auch *ääääätz*.


    Zitat

    Das könnten eure nächsten Gehlatserhöhungen sein ( wenn ihr dann noch dort abreitet)


    Aber bitte! Sei doch nicht so blauäugig-naiv! Wenn wir jetzt klein beigeben, was passiert dann bei der nächsten Tarifrunde? Kein Arbeitgeber-Verhandlungsführer würde die GDL ernst nehmen! "Ach, die knicken doch sowieso ein, die können wir mit'm Appel und 'n Ei abspeisen" - die Millionen, die wir mit dem Streik zugegeben verbraten, würden mit Sicherheit nicht als künftige Gehaltserhöhung bei uns landen - nein, da die DB bis dahin ja an der Börse ist, müssen ja zuerst mal die Anlegerinteressen befriedigt und beruhigt werden, die Dividende muß stimmen, also wird das Geld zu denen umgeschichtet, damit die zufrieden und glücklich sind und sich jeder von denen noch drei S-Klassen mehr in die Garage stellen kann. Abgelehnt! Deshalb müssen wir jetzt Stärke zeigen.


    Zitat

    Ihr jedenfalls werden nicht den längeren Atem haben, soviel steht fest.


    Abwarten. Mehr kann ich dazu nicht sagen.... wir werden sehen. Ich persönlich bin ja felsenfest vom Gegenteil überzeugt, nämlich daß wir länger durchhalten als die sog. "Führungskräfte", aber das wird sich ja zeigen.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Die Diskussion ist ja relativ hitzig gewesen, wie ich sehe. Ich selbst sehe mich da jetzt relativ neutral, da ich das ganze eher von außen betrachte. Aber es gibt so zwei Punkte, die ich gelesen habe und zu denen ich auch gerne mal meinen Senf dazugeben würde.


    Das eine ist: wer streikt fliegt eben. Dazu sage ich jetzt mal: haa haa haa ! Ich glaube jedem, der einigermaßen weit denken kann, dürfte klar sein, was in einem solchen Fall und bei einigermaßen Zusammenhalt der Mitarbeiter passieren würde... naja und ohne Personal geht dann gar nichts mehr.


    Das andere ist die Tatsache, daß ihr Lokführer es nicht einfach haben werdet. Eure Streiks haben teilweise relativ krasse und direkte Auswirkungen auf die Kundschaft. Besonders im Personenverkehr und gerade da im Nahverkehr bleibt diese da auch recht schnell mal weg. Ich z.B. werde wahrscheinlich diese Woche lieber 8 Euro am Tag für einen Parkplatz hier am Büro ausgeben, als evtl. morgens und Abends zwei Stunden am Bahnhof zu verbringen. Das heißt nicht, daß ich einen Strreik nicht unterstützen würde, aber leider muß man auch ein Stück an sich selbst denken und wenn man seiner Arbeit nachgehen muß und gerne pünktlich Feierabend machen will oder Termine hat und sowieso ein Auto zur Verfügung hat, dann ist die gewählte Alternative recht klar würde ich sagen. Sicherlich ist Autofahren kein günstiges Hobby und sicherlich ist ein Stau unangenehm, aber allein die Ungewissheit ob ein Zug fährt oder nicht, reicht mir persönlich schon aus um ein anderes Verkehrsmittel zu wählen. Tja, und wenn sich solche Debatten mit Streiks über Wochen und Monate hinziehen, dann kann man sich recht gut ausmalen, was irgendwann die Kunden machen: alternativen suchen. Ich fahre gerne Bahn und es hat auch seine Gründe, weshalb ich hier Forum mitmache. Von euch Lokführern halte ich sehr viel, aber sägt nicht am Ast, auf dem ihr sitzt!

    Am Zug bitte zurückbleiben, der Bahnsteig fährt gleich ab !

  • Zitat

    Original von Thomas
    [...] aber leider muß man auch ein Stück an sich selbst denken [...]


    Ich glaub, dass verstehen die Tf der GdL, sie tun ja schließlich nichts anderes....


    Tatrafan: Is schon lustig (genau genommen ist es ja traurig), dass alles negative, was du über aus deiner Sicht sich selbst als "höhere" Mitarbeiter bezeichnende Führungskräfte sagst, auch selbst auf dich zutrifft. So wie sich deine letzten Postings lesen, hälst du dich nämlich im Umkehrschluss auch für einen besseren, wichtigeren Menschen. Und dann soll noch einer Mitleid mit den "armen" Tf haben, die ja so von der "reichen" "Schlipserriege" (allein schon dass du dieses Wort benutzt, sagt alles) unterdrückt und ausgenutzt werden. Sorry, irgendwo hört der Spaß auch auf.

    "Es ist besser, den Mund zu halten und für einen Narren gehalten zu werden, als ihn aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen." - Lisa S.


    "Der Krieg ist vorbei. Die Zukunft hat gewonnen. Die Vergangenheit hatte nie eine Chance." - Homer S.

  • Hallo,


    so sehr die Gehaltserhöhung auch gerechtfertigt ist, ich bin auf die Bahn angewiesen und halte nichts von diesem Streik. Ich finde es eine Frechheit den Streik auf dem Rücken Unschuldiger auszutragen, und das bin ich nun mal. Profitieren werden von dem Streik nur Mietwagenfirmen, Parkhausbetreiber, Taxis und Fluggesellschaften. Die Leidtragenden sind die Reisenden/Pendler und nicht die Bahn, die verlieren zwar auch zweistellige Millionbeträge, aber das sind wohl trotzdem noch Peanuts, immerhin spart man ja am Gehalt und Strom.
    Aber es geht ja nicht darum der Bahn zu schaden sondern um Chaos zu erzeugen und dann zu hoffen, dass es die Bahn trifft.


    Nun gut, Macht wird immer ausgenutzt.

    Einmal editiert, zuletzt von giftnudel ()

  • Zitat

    Original von giftnudel
    Profitieren werden von dem Streik nur Mietwagenfirmen, Parkhausbetreiber, Taxis und Fluggesellschaften.


    Mal sehen, was am MIttwoch der Liter Benzin kostet...

    Am Zug bitte zurückbleiben, der Bahnsteig fährt gleich ab !

  • Zitat

    Original von giftnudel
    Ich finde es eine Frechheit den Streik auf dem Rücken Unschuldiger auszutragen, ...
    Nun gut, Macht wird immer ausgenutzt.


    Streik von Dienstleistern trifft nunmal diejenigen, an denen der Dienst geleistet wird. Willst Du deswegen das Streikrecht abschaffen oder wie stellst Du Dir Streiks in der Branche vor?


    H.

  • "Wer streikt, der fliegt."


    32000 Lokführer streiken, dass würde heißen, dass die DB 32000 Lokführer rausschmeißt.


    Dann stehen aber definitiv alle Züge still, weil niemand mehr da ist, der Züge fahren kann. :D

  • Zitat

    Original von Humpty


    Streik von Dienstleistern trifft nunmal diejenigen, an denen der Dienst geleistet wird. Willst Du deswegen das Streikrecht abschaffen oder wie stellst Du Dir Streiks in der Branche vor?


    H.


    Es würde ja mal reichen, wenn genau gesagt wird, wie und wo was bestreikt wird. Dann kann ich nämlich drumherumplanen. Also: Welcher Zug fährt nicht. Oder sicherstellen, dass wenigstens irgendwann mal ein Zug in die Richtung fährt. Abgesehen davon bin ich tatsächlich der Meinung, dass hier nicht einfach so gestreikt werden kann und dass eine Grundversorgung sichergestellt werden muss.

  • Zitat

    Original von giftnudel
    Es würde ja mal reichen, wenn genau gesagt wird, wie und wo was bestreikt wird. Dann kann ich nämlich drumherumplanen. Also: Welcher Zug fährt nicht. Oder sicherstellen, dass wenigstens irgendwann mal ein Zug in die Richtung fährt. Abgesehen davon bin ich tatsächlich der Meinung, dass hier nicht einfach so gestreikt werden kann und dass eine Grundversorgung sichergestellt werden muss.


    Das hätte ja wirklich viel Sinn, denn somit wüßte die DB doch auch, wo gestreikt wird und versucht, ihren Schaden so gering wie möglich zu halten. Genau das soll aber verhindert werden.

  • Zitat

    Original von giftnudel


    Es würde ja mal reichen, wenn genau gesagt wird, wie und wo was bestreikt wird. Dann kann ich nämlich drumherumplanen. Also: Welcher Zug fährt nicht. Oder sicherstellen, dass wenigstens irgendwann mal ein Zug in die Richtung fährt. Abgesehen davon bin ich tatsächlich der Meinung, dass hier nicht einfach so gestreikt werden kann und dass eine Grundversorgung sichergestellt werden muss.


    Das wird schon bekannt gegeben. Das wird die Bahn schon veröffentlichen, um ihre Fahrgäste zu beruhigen.
    Auch wenn nichts fährt muss man als Fahrgast halt mal eine Zeit in den saueren Apfel beissen.
    Die GDL hat heute bereiits mitgeteilt, dass der Urlaubsverkehr auf der Schiene weitgehenst durch Beamte gefahren werden soll.
    Das heisst das einige Fernverkehrszüge fahren werden.

  • Zitat

    Original von Tram 21
    ( ... )


    Das wird schon bekannt gegeben. Das wird die Bahn schon veröffentlichen, um ihre Fahrgäste zu beruhigen.
    Auch wenn nichts fährt muss man als Fahrgast halt mal eine Zeit in den saueren Apfel beissen.
    Die GDL hat heute bereiits mitgeteilt, dass der Urlaubsverkehr auf der Schiene weitgehenst durch Beamte gefahren werden soll.
    Das heisst das einige Fernverkehrszüge fahren werden.


    Ich meine ja nur, dass zum Beispiel während der Warnstreiks vor einiger Zeit von Frankfurt nach Darmstadt kein einziger Zug von ~8 - 11 Uhr fuhr. Das finde ich doch schon recht krass, das war Klausurzeit in Darmstadt an der TU, und die Studenten haben doch zum Teil überhaupt keine Chance dagegen etwas zu machen. Ich sehe ja ein, dass es keinen Sinn macht vorher genau zu sagen, welche Züge nicht fahren, aber ein "in Frankfurt wird irgendwie gestreikt" hilft mir, der auf die Bahn angewiesen sein wird (natürlich nur Mittwoch und Donnerstag ... ) überhaupt nicht weiter. Wie gesagt, ich bin schon der Meinung, dass gerade bei der Infrastruktur grundlegende Versorgung gewährleistet sein muss.


    Edit: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7223508_NAV_REF1,00.html]Lokführer stimmen für Streik[/URL]

    Einmal editiert, zuletzt von giftnudel ()

  • Mal sehen....


    Wie würde ich mich denn verhalten wenn ich einen Betrieb führe:


    Wenn ein Streik droht, der mich garantiert einiges kosten wird, dann würde ich sicherlich auch erstmal pokern, bluffen, verunsichern, irritieren und die streikbereiten Kollegen in ein schlechtes Licht rücken.


    Dies ist ja jetzt geschehen.


    Dann würde ich natürlich alles daran setzen, die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten, indem ich zum Einen auf evtl. brach liegendes Know How in anderen Bereichen zurückgreife, ältere Kollegen anheuer, evtl. pensionierten Kollegen einen Anreiz biete wieder aktiv zu werden (zumindest für die Zeit des Streikes) und ich würde den Lokführern eine Prämie bieten, wenn Sie NICHT am Streik teilnehmen.


    Ob, bzw. wieweit dies bereits erfolgt ist, kann ich als Pendler nicht beurteilen


    Dann würde ich mir sehr genau (mit Hilfe meiner Abteilungs- und Teamleiter) ansehen, wer denn streikt und wer nicht. Und dann käme nach dem Streik die Zeit des Sammelns von jedem noch so kleinem Verstoß des Streikenden mit anschließender Abmahnung. Oder es gibt Versetzungen, Umorganisationen oder, oder, oder....


    Natürlich hat das dann nichts mehr mit dem Streik zu tun, sondern ausschließlich mit einer dringend notwendigen Rorganisation und Optimierung des Betriebes oder wie immer man das Kind dann nennen möchte.


    Ich hab das Spielchen (zum Glück nicht als direkt Beteiliger) schon in verschiedenen Branchen mitgemacht. Jedesmal ging es nachher so zu, daß den Streikenden die freiwilligen Zusatzangebote (z.B. bekam dann ein Familienvater, der auch gerade noch gebaut hatte, die Einteilung zu einer lukrativen Wochenendschicht inkl. der dafür gezahlten Zulagen nach dem Streik nicht mehr) gestrichen oder stark eingeschränkt wurden und stattdessen die Kollegen, die loyal waren, bevorzugt werden.


    Es würde mich wundern, wenn das bei der DB jetzt anders sein sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Thunderbirdy ()

  • Zitat

    Original von giftnudel
    Ich meine ja nur, dass zum Beispiel während der Warnstreiks vor einiger Zeit von Frankfurt nach Darmstadt kein einziger Zug von ~8 - 11 Uhr fuhr. Das finde ich doch schon recht krass, das war Klausurzeit in Darmstadt an der TU, und die Studenten haben doch zum Teil überhaupt keine Chance dagegen etwas zu machen.


    Im Notfall Odenwaldbahn. Fährt zwar nicht zum Darmstäder HBF (nur Nord und Ostbahnhof), aber fährt immer.

  • >(also nicht auf Vorstand-und-Börsengang-Kuschelkurs, zumal der Vorsitzende ja
    >auch noch im Aufsichtsrat der DB sitzt! Interessenkonflikt...?)


    Er sitzt ja vom Prinzip nicht "freiwillig" mit im Vorstand:


    http://bundesrecht.juris.de/mitbestg/__7.html


    Gesetzlich verordneter Interessenkonflikt - einmalig in der Welt.
    Ich vermute mal, daß Manfred Schell von der GdL auch mit im Vorstand
    sitzen wird, wenn er den Tarifvertrag für das Fahrpersonal durchsetzt.


    >Ich finde es eine Frechheit den Streik auf dem Rücken Unschuldiger
    >auszutragen, und das bin ich nun mal.


    (1)Findet bei einem Streik immer statt - streikt die Müllabfuhr, riechts vor der
    Haustür streng - streiken die Drucker, gibts keine Zeitung morgens zum lesen...
    Egal welche Berufsgruppe streikt - man ist immer mitbetroffen.
    Also wo ist das Problem?


    >Also: Welcher Zug fährt nicht.


    Das wird man nicht können.


    >Oder sicherstellen, dass wenigstens irgendwann mal ein Zug in die
    >Richtung fährt.


    (2)Das wird ja dann mit denen durchgeführt, die nicht streiken dürfen.


    >Abgesehen davon bin ich tatsächlich der Meinung, dass hier nicht einfach
    >so gestreikt werden kann und dass eine Grundversorgung sichergestellt
    >werden muss.


    Siehe (1) und (2)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

    2 Mal editiert, zuletzt von Darkside ()

  • Zitat

    Original von giftnudel
    [...] Ich meine ja nur, dass zum Beispiel während der Warnstreiks vor einiger Zeit von Frankfurt nach Darmstadt kein einziger Zug von ~8 - 11 Uhr fuhr. Das finde ich doch schon recht krass, das war Klausurzeit in Darmstadt an der TU, und die Studenten haben doch zum Teil überhaupt keine Chance dagegen etwas zu machen. [...]


    Doch, natürlich haben sie eine Chance etwas dagegen zu tun, nämlich sich einen "Plan B" zurechtzulegen für den Fall, dass morgens kein Zug fährt. Das muss jeder Berufstätige machen und folglich sollte es auch für Studenten kein Problem sein, sich Alternativen zu überlegen.
    Meinen Arbeitgeber interessiert es nämlich herzlich wenig, wie ich zur Arbeit komme, ob per Bahn, Bus, per Auto oder zu Fuß. Ihn interessiert nur, dass ich zu einer festgelegten Zeit anwesend bin. Wenn ich nun damit rechnen muss, dass wegen eines Streiks am nächsten Tag möglicherweise kein Zug fährt, muss ich mir eben überlegen, wie ich stattdessen zur Arbeit komme. So einfach ist das!

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • @ tatrafan: du sagst, dir würden, wenn die gdl den selben abschluß bekommen würde wie die transnet, "nur 80€ im monat mehr bleiben. sei froh, bei mir sind es nichtmal 80€. also könntest du mit dem abschluß zufriedener sein wie ich.