U2: Jugendliche verprügeln Lokführer

  • Hallo,


    ein Gruppenmitglied ist ja nun eindeutig vom Opfer als einer als Schlaeger identifiziert worden. Das Opfer hat beim Zuschlagen einen sehr grossen Schmerz empfunden, und leidet noch heute an den Folgen. Ich frage mich ernsthaft, weshalb man nicht dem Taeter den selben Schmerz zufuegen kann, wie er selbst dem Opfer zugefuehrt hat. Denn nur dann erkennt der Taeter, wie sich das Opfer in diesem Moment gefuehlt haben muss bzw. was er verursacht hat. Soll also heissen, ihn anbinden, und von einem Profi -Boxer oder -Kaempfer vermoebeln lassen, und zwar so, wie er den U-Bahnfahrer "vermoebelt" hat. Sicher wird dann die halbe Welt schreien, in Deutschland werden die Menschenrechte verletzt. Aber der Taeter hat doch ebenfalls die Menschenrechte verletzt, denn er hat nicht das Recht, sich so zu verhalten.


    "Gefaengnis" als Strafe finde ich wenig sinnvoll, denn da kann er relaxen, es geht ihm gut, er bekommt zu essen, und vielleicht ist's sogar noch schoener als daheim bei seinen Eltern, wenn diese vielleicht auch problematisch sein sollten.


    "Abschieben" halte ich als Loesung auch nicht fuer sinnvoll, denn dadurch - wie das Wort schon sagt - "verschiebt" man das Problem bzw. den Problemfall nur und er agiert wohlmoeglich woanders weiter.


    Man koennte die Strafe natuerlich auf alle Mitglieder der Gruppe ausdehnen, gemaess dem Motto "mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen".


    Je nachdem, was der Taeter getan hat, wenn er z.B. mit dem Messer zugestochen hat, ist es natuerlich schwierig, dieses als Strafe zu waehlen. Nicht, dass man ihn verletzen wuerde - aber er muesste ins Krankenhaus, das wuerde Kosten verursachen etc. und es macht ja keinen Sinn, ihn zu verletzen, um ihn hinterher wieder zu kurieren. Hier koennte man den Schmerz dann ja auch andere Art und Weise reproduzieren (gab's im Mittelalter "schoene" Methoden), aber ich denke, das fuehrt an dieser Stelle dann doch zu weit... (wobei ich nicht dagegen waere).


    Gruss,
    kwegener

  • Das ist schon starker Tobak. Teilweise kann ich dem zustimmen, aber nur teilweise.


    Den Täter von einem Kamprsportprofi vermöbeln lassen würde mir persönlich auch gut gefallen, aber sowas geht ja nicht.


    Gefängnis ist in der Tat zu viel relaxen. Es müßte "Boot Camps" wie in den USA geben. Wenig Schlaf, härtester Drill und wirkliche Belastung bis ans persönliche Maximum. Dann würden vielleicht auch solche lernresistenten Gestalten mal verstehen, was die Uhr geschlagen hat. Die müssen "die Scheiße schmecken" um zu merken, daß sie ebensolche gebaut haben. Das muß sich so einbrennen, daß die so etwas garantiert nie wieder machen.
    Bevor es jemand falsch versteht, ich rede hier nicht von Praktiken ähnlich derer, die zu früheren Zeiten angewendet wurden. Selbstverständlich darf nicht so weit gegangen werden, daß die Gesundheit ernsthaft gefährdet wird. Aber mal richtig "hart rangenommen werden", bis die Füße Blasen werfen eben. Einfach mal Zucht, Ordnung und Disziplin beibringen. Und vor allem, daß sie nicht "der krasse Typ mit der dicken Hose" sind, sondern kleine Kriminelle Gestalten.


    Zu dem Teil mit der mittelalterlichen Folter sage ich mal nichts.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von kwegener
    ... Hier koennte man den Schmerz dann ja auch andere Art und Weise reproduzieren


    Ja, man könnte sie z.B. zwingen das Zeug zu lesen was du hier so absonderst.
    Bei mir jedenfalls funktioniert das.


    Und wann kommt die eiserne Jungfrau?

    "Bitte beachten Sie folgenden Hinweis. Auf Grund von Verzögerungen im Betriebsablauf verkehrt dieses Posting ohne Signatur mit Tiefgang... Vielen Dank."
    Ich passe mich nur dem RMV an :-)

  • Zitat

    Original von kwegener
    ...........mentale Diarrhoe........


    Es ist immer wieder interessant, wenn sich neue User hier Anmelden und sich ohne großen Verzug mit Beiträgen wie diesen einen Ruf zulegen, der sie praktisch unmöglich macht. Jedenfalls werden alle, die diesen Beitrag gelesen haben, dich nun mit anderen Augen sehen.


    Ich bin mit der hiesigen Gesetzgebung und Strafverhängung auch nicht immer einverstanden, aber das was du da so forderst, hat in meinen Augen einen gedanklichen Farbinhalt, den ich - wenn überhaupt - lieber morgens mit der WC-Spülung beseitige. Wir haben das Jahr 2008, und nicht 1938.

  • Weil das Thema U2 hier nochmal ausgegraben wurde:


    Am vergangenen Samstag wurde erneut wieder einer Person in der U2 zusammengeschlagen. Diesmal hat es glücklicherweise nicht den Fahrer getroffen, aber bedauerlicherweise einen 24 Jährigen Fahrgast, der am Samstag gegen 4.25 Uhr mit der U2 Unterwgs war. Man Vermutet auch, dass diese Täter etwa 1 Stunde voher (3.15 Uhr) auch schon an der Konstablerwache einen ebenfalls 24 Jährigen zusammengeschlagen haben.


    Hier die Meldung der Polizei


    http://www.presseportal.de/pol…esidium_frankfurt_am_main


    Ich weis, das hat nichts mit dem Fahrer von damals zu tun, aber da es sich ebenfalls um die U2 handelt hatte ich keine Lust was neues zu Eröffnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg75 ()

  • Zitat

    Original von kwegener
    Soll also heissen, ihn anbinden, und von einem Profi -Boxer oder -Kaempfer vermoebeln lassen, und zwar so, wie er den U-Bahnfahrer "vermoebelt" hat.
    ...
    Man koennte die Strafe natuerlich auf alle Mitglieder der Gruppe ausdehnen, gemaess dem Motto "mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen".
    ...
    Hier koennte man den Schmerz dann ja auch andere Art und Weise reproduzieren (gab's im Mittelalter "schoene" Methoden), aber ich denke, das fuehrt an dieser Stelle dann doch zu weit... (wobei ich nicht dagegen waere).


    Zum Glück leben wir in einem Staat, in dem Leute mit solchen bemitleidenswerten Ansichten höchstens noch was am Stammtisch zu sagen haben.


    Für die, die sich nach Mittelalter sehnen: es gibt noch genug Unrechtsregime auf dieser Welt. Die Bevölkerung fühlt sich dort auch viel wohler und sicherer als hier, weshalb auch keiner weg will. Rechtsstaatlichkeit ist schon was für Weicheier. :rolleyes:

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube

  • Hallo,


    möchte mich für den Beitrag entschuldigen, war vielleicht etwas überzogen.


    Es ist halt eine Gratwanderung. Besonders auch, was man sagen darf, und was nicht.


    Einige der Reaktionen hier fand ich aber auch etwas überzogen, obwohl ich damit gerechnet hatte (hatte ja schon ein schlechtes Gewissen, sowas geschrieben zu haben).


    Folter wie im Mittelalter ist natürlich nicht überzogen, obwohl es heute so etwas durchaus noch gibt (man lese mal das Buch von Soon Ok Lee, "Lasst mich eure Stimme sein! Sechs Jahre in Nordkoreas Arbeitslagern". Das Traurige hieran ist, daß dort Menschen vollkommen ungerechtfertigt so etwas durchleben müssen (oder auch nicht überleben). Und zwar im Jahr 2008. Unbemerkt vom Rest der Welt. Und bei uns werden Menschen, die eine Gefahr darstellen, und dazu zähle ich besagte Jugendliche, oft wieder auf freien Fuß gelassen. Oder sie kommen für einige Zeit ins Gefängnis. Damit beseitigt man aber nicht den "root cause". Dieser ist oftmals nicht zu beseitigen, da diese Menschen eine falsche oder schlechte Erziehung genossen haben.


    Es gibt Länder in Lateinamerika, z.B. Paraguay, wo es bis vor einigen Jahren kaum Kriminalität gab, weil man als Mörder z.B. (jetzt nicht erschrecken) in einen Sack gesteckt wurde, und über dem offenen Meer aus dem Flugzeug geworfen wurde. Mittlerweile gibt es diese Strafen dort nicht mehr, man bezeichnet sich jetzt als Demokratie, mit der Folge, daß die Kriminalität dort enorm zugenommen hat.


    Na ja, wie gesagt, Gratwanderung halt. Was darf man, was darf man nicht. Sorry noch einmal. Werde mich jetzt ruhig verhalten. Machen wir weiter so wie bisher, und hoffen wir, daß das Vandalismus und die Kriminalität nicht zu stark werden.


    Gruss,
    kwegener

  • Zitat

    Original von kwegener
    ...
    Folter wie im Mittelalter ist natürlich nicht überzogen, ...


    Dumm wäre der besser Ausdruck.
    Zudem möchtest du dich bitte mit dem Menschenbild im Mittelalter und Heute beschäftigen.
    Humanismus gab es damals noch nicht. Der einzelne Mensch zählte nicht. Das war ein Verschleißteil das dem Herrschenden zu dienen hatte. Mehr nicht.
    In einigen Ländern der Welt ist das auch heute noch so. Um einen berühmten Spruch zu benutzen: "Wenns dir nicht passt, dann geh doch rüber".


    Zitat

    Es gibt Länder in Lateinamerika, z.B. Paraguay, wo es bis vor einigen Jahren kaum Kriminalität gab, weil man als Mörder z.B. (jetzt nicht erschrecken) in einen Sack gesteckt wurde, und über dem offenen Meer aus dem Flugzeug geworfen wurde. Mittlerweile gibt es diese Strafen dort nicht mehr, man bezeichnet sich jetzt als Demokratie, mit der Folge, daß die Kriminalität dort enorm zugenommen hat.


    Sag mal Bub wie alt und wie lernresistent bist du eigentlich?
    Bekanntlich gibt es in den USA die Todesstrafe und deshalb gibt es dort keinen Mord?


    Man, oh mann. Ich hol schon mal das Merkbefreiungsformular für dich.

    "Bitte beachten Sie folgenden Hinweis. Auf Grund von Verzögerungen im Betriebsablauf verkehrt dieses Posting ohne Signatur mit Tiefgang... Vielen Dank."
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  • Zitat

    Original von Jörg75
    Am vergangenen Samstag wurde erneut wieder einer Person in der U2 zusammengeschlagen. Diesmal hat es glücklicherweise nicht den Fahrer getroffen, aber bedauerlicherweise einen 24 Jährigen Fahrgast, der am Samstag gegen 4.25 Uhr mit der U2 Unterwgs war. Man Vermutet auch, dass diese Täter etwa 1 Stunde voher (3.15 Uhr) auch schon an der Konstablerwache einen ebenfalls 24 Jährigen zusammengeschlagen haben.


    Hier die Meldung der Polizei


    http://www.presseportal.de/pol…esidium_frankfurt_am_main


    Zitat


    In beiden Fällen wurde bekannt, dass mehrere Zeugen die Taten bemerkt haben müssen.


    And again... Hatte wohl gerade niemand sein Handy dabei um die Polizei anzurufen oder Fotos zu machen.

  • @ Colaholiker: vollste Zustimmung.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Es ist halt die Frage was Bootcamps und ähnliche Dinge bringen. Ziel muss es doch sein solche Leute in die Gesellschaft zurückzuholen, damit sie nicht mehr dergleichen tun. Rachegefühle in der Bevölkerung kommen da schnell hoch und das kann man auch verstehen, nur was bringt es?


    Wenn Studien belegen, dass Bootcamps eine höhere Rückfallquote haben als "Kuschelpädagogik", so ist doch klar was für die Sicherheit der Gesellschaft besser ist - das mit den geringeren Rückfallquoten. Härte und Unterwerfung kennen die meisten Täter schon zu genüge von zuhause und es ist keine Lösung, sondern gerade das Problem. Es ist wichtiger diesen Leuten Verantwortung zu lernen, anstatt das so schon schwache Selbstwertgefühl komplett zu brechen. Das prollige Getue nach Außen ist doch Fassade und sonst nichts.


    Daher müssen nunmal die Konzepte eingesetzt werden, die die größten Erfolge haben. Diese gibt es, das Problem ist eher das Geld. Diese Widersprüchlichkeit tritt doch offen zutage - nicht umsonst ist Koch mit seiner durchsichtigen Wahlkampagne übelst aufgelaufen.

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube

  • @ Horst Honig


    Danke für dieses tolle Plädoyer !


    Ich kann mich Dir nur voll und ganz anschließen, auch wenn ich die politische Note am Ende Deines Beitrages mal außen vor lasse ;). Eine politische Diskussion fange ich hier jetzt auch nicht an. Ich war schon selbst in Versuchung etwas zu schreiben, allerdings in Antwort auf einen Beitrag im Allgemeinen Forum (Eingreifgruppe und sowas ...).


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von Horst Honig
    Wenn Studien belegen, dass Bootcamps eine höhere Rückfallquote haben als "Kuschelpädagogik",


    Gerade das ist für mich ein Punkt, den ich mir nur plausibel machen kann, indem ich sage Wtraue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast".
    Wenn ich aus berechtigtem Grund in so ein Bootcamp müßte, und dort für den Zeitraum X mal so richtig "Feuer unterm Arsch" gemacht kriege, da würde sich bei mir sowas von dermaßen einbrennen, daß meine Tat ein Griff ins Klo war, und ich das, alleine schon um eine solche Erfahrung nicht nochmal zu machen, in Zukunft besser bleiben lasse.


    Wieso zeigt die Statistik dann etwas anderes?

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Colaholiker
    Wieso zeigt die Statistik dann etwas anderes?


    Weil Du nicht von Dir ausgehen kannst. Du bist in geordneten Verhältnissen aufgewachsen und würdest Dich vielleicht von solchen Maßnahmen beeindrucken lassen, weil eine Fallhöhe besteht.


    Gewalt und Autorität ist für die Gewalttäter aber meist das tägliche Brot, deshalb können sie auch nicht anders als sich selbst mit diesen Mitteln auszudrücken und zu beweisen - sie haben es nie anders gelernt. Daher macht es wenig Sinn sie mit den Methoden, die sie gewohnt sind und die sie letztlich kaputt gemacht haben, heilen zu wollen.


    Man sollte Ihnen eher zeigen, dass es auch andere Wege gibt Konflikte zu lösen, als das Gegenüber fertig zu machen. Dann hast Du auch wieder die Fallhöhe, die beeindrucken kann, aber eben in positiver Richtung.

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  • Es wurden ja schon einige gute Beiträge geschrieben, ich wollte nochmal darauf hinweisen, dass es es mehere Gründe für Strafen gibt.


    Zum Einem sollten sie natürlich eine Abschreckungswirkung haben, zum Anderen sollen Strafen aber z.B. in Deutschland (und auch in vielen anderen Ländern) auch zu einer Resozialisierung führen können. Zwar ist natürlich so ein Abwurf aus dem Flugzeug gut dazu geeignet abzuschrecken, aber für eine Resozialisierung ist eine Todesstrafe nicht sehr sinnvoll. Ich will hier nicht über den Sinn einer Resozialisierung reden, das alleine ist wieder ein Streitthema.


    Eine Ausgrenzung aller Straftäter (das ist pauschalisiert, könnte man noch differenzieren, da mach ich mir aber nicht die Mühe) kann aber nicht Sinn der Sache sein. Da kann man dann auch (und auch das ist wieder ziemlich überzogen, genauer will ich aber auch hier nicht näher drauf eingehen) Leute für Ladendiebstahl umbringen, oder ihnen die Hand abschlagen. Das ist dann definitiv Abschreckend, führt aber wahrscheinlich nur zu größerer Gewalt um der Strafe zu entkommen. Das würde ich zumindest so machen, man hat ja nichts zu verlieren.


    Pauschal alle Straftäter härter zu bestrafen mag auf der einen Seite sinnvoll erscheinen, löst aber wie bereits genannt nicht die Probleme. Man möchte ja auch die Rückfallquote verringern, da weiss ich nicht ob härtere Strafen helfen.

  • Zitat

    Original von Horst Honig
    Man sollte Ihnen eher zeigen, dass es auch andere Wege gibt Konflikte zu lösen, als das Gegenüber fertig zu machen. Dann hast Du auch wieder die Fallhöhe, die beeindrucken kann, aber eben in positiver Richtung.


    Das beeindruckt Intensivtäter nur überhaupt nicht, sie haben ausreichend Erfahrung gemacht, daß die Gesellschaft sie gewähren läßt. Wenn überhaupt kann man auf Selbsterkenntnis hoffen, nur wie viele Opfer willst Du der Gesellschaft zumuten, damit dieser Personenkreis zu einer Selbsterkenntnis fähig ist?


    Das Problem an der Kuschelpädagogik ist nun einmal, daß sie Konflikte scheut. Bei vielen dieser Täter wäre es notwendig gewesen in der Frühphase der Entwicklung zu einem Gewalttäter einmal härter durchzugreifen, da zu diesem Zeitpunkt die Maßnahmen wohl noch milder ausfallen könnten und die Täter noch erreicht werden können. Wenn die Täterkarrieren wie in Frankfurt oder München aussehen, dann hilft eigentlich nur noch konsequentes Wegsperren, der Schutz der Bevölkerung ist eindeutig höher einzustufen als eine äußerst geringer Chance auf Resozialisierung.

  • Zitat

    Original von John2
    Das beeindruckt Intensivtäter nur überhaupt nicht, sie haben ausreichend Erfahrung gemacht, daß die Gesellschaft sie gewähren läßt.


    Es geht nicht darum sie gewähren zu lassen. Nichts tun ist sicherlich der falsche Weg, da musst Du mich vollkommen falsch verstanden haben.


    Zitat

    Wenn überhaupt kann man auf Selbsterkenntnis hoffen, nur wie viele Opfer willst Du der Gesellschaft zumuten, damit dieser Personenkreis zu einer Selbsterkenntnis fähig ist?


    Ich will der Gesellschaft so wenig Opfer wie möglich zumuten. Das muss gerade das Ziel sein das über allem steht. Daher muss der Weg gegangen werden, der nachweislich die geringsten Rückfallquoten hat. Hier läuft die Diskussion aber immer gleich in Richtung Rache. Da ist vielleicht für das Opfer ein nachvollziehbares Motiv, bringt aber für die Sicherheit der Gesellschaft rein gar nichts.


    Zitat

    Das Problem an der Kuschelpädagogik ist nun einmal, daß sie Konflikte scheut. Bei vielen dieser Täter wäre es notwendig gewesen in der Frühphase der Entwicklung zu einem Gewalttäter einmal härter durchzugreifen, da zu diesem Zeitpunkt die Maßnahmen wohl noch milder ausfallen könnten und die Täter noch erreicht werden können.


    Seltsam nur, dass Boot Camps oder andere Mittel des "harten Durchgreifens" wie lange Gefängnisstrafen nachweislich höhere Rückfallquoten haben. Je höher die Rückfallquote, desto schlechter für die Gesellschaft. Es muss sich einfach mehr um diese Leute gekümmert werden. Nicht weil sie es verdient hätten, sondern weil das der erfolgreichste Weg ist, die Gesellschaft zu schützen.


    Zitat

    Wenn die Täterkarrieren wie in Frankfurt oder München aussehen, dann hilft eigentlich nur noch konsequentes Wegsperren, der Schutz der Bevölkerung ist eindeutig höher einzustufen als eine äußerst geringer Chance auf Resozialisierung.


    Sicher gibt es Einzelfälle, die nicht therapierbar sind, da stimme ich Dir zu. Nur was soll das Ergebnis sein? Leute wegen einer Körperverletzung lebenslang einzusperren oder machen wir dafür dann gleich die Todesstrafe? Strafe muss in diesen Fällen sein, aber diese kann in einem Rechtsstaat nicht unendlich ausfallen. Daher muss man alles versuchen, damit die Täter danach wieder in die Gesellschaft zurückkehren können.


    Die Diskussion hier ist verständlicherweise sehr von Emotionen geprägt, nur leider wenig von fundiertem Wissen. Wer einmal wirklich in die Thematik einsteigen will und auch statistische Fakten kennenlernen möchte, dem sei z.B. das Buch "Kriminologie" von P.-A. Albrecht empfohlen.

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube

  • Zitat

    Original von Horst Honig
    Es geht nicht darum sie gewähren zu lassen. Nichts tun ist sicherlich der falsche Weg, da musst Du mich vollkommen falsch verstanden haben.


    Wir reden hier über Intensivtäter (aus dieser Gruppe der jugendlichen Straftäter stammen sowohl die Frankfurter wie die Müncher Täter), das ist nur eine Minderheit der jugendlichen Straftäter, aber gerade diese Gruppe verübt einen Großteil der Straftaten. In der Berliner Statistik wird von 90% der jugendlichen Straftaten gesprochen, bei kleiner 5% der Täter.


    Die Kuschelpädagogik funktioniert bei den >95% der jugendlichen Straftäter, es bedarf aber spezieller Konzepte für die Gruppe der Intensivtäter, denn bei diesen funktionieren die bisherigen Konzepte überhaupt nicht, weil für diese Jugendlichen Gewalt alltäglich ist, werden Bewährungsstrafen auch nicht als Strafen wahrgenommen, und sie interpretieren diese Verhalten des Staates "als gewähren lassen". Viele dieser Jugendlichen Straftäter stammen aus Familien in denen schwere körperliche Züchtigung die Regel und nicht die Ausnahme ist. Den Zeigefinger erheben bringt da nichts.


    Zitat

    Original von Horst Honig
    Ich will der Gesellschaft so wenig Opfer wie möglich zumuten. Das muss gerade das Ziel sein das über allem steht.


    Da habe ich bei den Befürwortern der Kuschelpädagogik so meine Zweifel. Es ist wunderbar, wenn man Konflikte gewaltfrei lösen kann, nur lebe ich nicht in einer Traumwelt, daß dieses Prinzip zur Ideologie überhöht. Wenn Gewalt für die Konfliktbewältigung notwendig ist, muß sie auch angewandt werden. Denn wenn man den notwendigen Gewalteinsatz unterläßt, eskaliert meist die Situation und am Ende muß sehr viel mehr Gewalt eingesetzt werden als das notwendige Übel erfordert hätte.


    Wenn man frühzeitig Gewalt anwendet, dazu zähle ich auch so Dinge wie die Zwangseinweisung in z.B. ein geschlossenes Internat, kann man möglicherweise solche Täterkarrieren verhindern. Zur Zeit läuft es immer nach dem gleichen Muster ab: Erstmal kommen zum Teil hunderte (!) Straftaten (Diebstahl, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung, …) irgend wann, und nach Vollendung des 14. Lebensjahrs, wird eine so schwere Straftat begangen, daß dann eine mehrjährigen Haftstrafe abgesessen werden muß. Danach kommt meist eine kriminelle Karriere als Straftäter und irgend wann endet es doch beim Wegschließen.


    Wenn man ausschließlich das Thema Gewaltprävention betrachtet wäre das konsequente lebenslange Wegschließen solcher jugendlicher Intensivtäter der beste Schutz der Gesellschaft. Das mag rechtlich nicht möglich sein, und vielen ideologisch nicht in den Kram passen, aber ist reflektiert die statistischen Ergebnisse. Und es wäre ein massiver objektiver Sicherheitsgewinn für die Gesellschaft, >90% der jugendlichen Straftaten wären somit verhindert, und "Nachwuchs" für die erwachsenen Straftäter wäre drastisch verringert.


    Zitat

    Original von Horst Honig
    Daher muss der Weg gegangen werden, der nachweislich die geringsten Rückfallquoten hat.


    Nochmals wir reden hier über Intensivtäter, da ist Rückfallquote nahezu 100%. Ich weiß ja nicht in welcher Traumwelt Du lebst, aber wie willst Du einen jugendlichen Straftäter von Straftaten abhalten für den das Begehen einer Straftat vollkommen normal ist?
    Zur Zeit hat die Gesellschaft keinerlei Antwort auf diese Frage, und läßt diese Jugendlichen gewähren.


    Zitat

    Original von Horst Honig
    Seltsam nur, dass Boot Camps oder andere Mittel des "harten Durchgreifens" wie lange Gefängnisstrafen nachweislich höhere Rückfallquoten haben.


    Hör doch endlich mit diesem widerlichen Schwarz-Weiß-Denken auf, die Rückfallquote bei dieser Tätergruppe ist ohnehin schon astronomisch hoch, so daß hier endlich etwas getan werden muß. Es werden Konzepte benötigt, die diese Täterkarrieren schon im Ansatz verhindern. Diese bescheuerte falschverstandene Gutmenschelei gegenüber diesen Tätern begünstigt diese negative Entwicklung nur, sie hilft einfach überhaupt nicht weiter!


    Zitat

    Original von Horst Honig
    Sicher gibt es Einzelfälle, die nicht therapierbar sind, da stimme ich Dir zu.


    Wir reden nicht über ein paar Einzelfälle. Allein in Berlin sind es einige Hundert jugendliche Intensivtäter, in ganz Deutschland dürfte es Tausende sein. Leider werden aus Ideologie heraus, die notwendigen Statistiken nur selten veröffentlicht. Und wenn es doch mal dazu kommt, siehe Berliner Oberstaatsanwalt wird der betreffende sofort kaltgestellt.


    Zitat

    Original von Horst Honig
    Leute wegen einer Körperverletzung lebenslang einzusperren …


    Wenn die Gesellschaft keine andere Antwort für diese Problem findet wäre es der einzig gangbare Weg. Bei Sexualstraftäter gibt es auch eine Sicherheitsverwahrung, da hier das Risiko für die Gesellschaft als zu hoch eingestuft wird. Wenn Jugendliche nicht mehr therapierbar sind und durch keine Maßnahme mehr erreichbar sind, dann muß man einfach das Sicherheitsbedürfnis der Mehrheit über die persönliche Freiheit des Einzelnen stellen!