Initiative gegen Verlängerung der U2

  • Zitat

    Original von Torben
    Warum soll das Tunnelstück unter den Eisenbahngleisen hindurch nur eingleisig* werden? Kostengründe oder nicht genug Platz für zwei Gleise? Falls es Kostengründe sind, wird an der falschen Stelle gespart, denn so günstig wie beim Bau des Tunnels, wird man später nachträglich den Tunnel nicht mehr verbreitern können!
    ______________
    * Ich gehe davon aus, dass die FR meint mit "einspurig" eingleisig meint.
    edit: kleine Ergänzung


    Unterstellt man mal - andere Anhaltspunktes gibts noch nicht - dass die Verlängerung so angegangen wird, wie im Homburger B-Plan Nr. 40 zu sehen, dann wird der Tunnel zweigleisig. Die freigehaltene Trasse wäre dafür jedenfalls breit genug (übrigens auch gut zu erkennen auf Google-Earth.


    Es gab ja schon mal ein Planfeststellungsverfahren für die U2-Verlängerung, das wurde aber 1981 wegen unüberwindlicher Konflikte zum Schutzgut Natur und Wasser eingestellt. Diese Konflikte bestanden jedoch im weiteren Verlauf der Trasse Richtung Untertor und Glucksteinstraße, weil dort der Dornbach praktisch in seinem gesamten Verlauf überbaut und verrohrt werden sollte. Damit haben wir es aber bei dem jetzt anstehenden Stück von 400 Metern bis zum Bahndamm und dem weiteren Verlauf bis zum Bhf nicht zu tun.

  • Der Herr Steingräber mag mit seiner Einschätzung, daß mit dem Bus schon seh rgut angeschlossen ist, ja mal gar nicht Unrecht haben - vielleicht ist sogar bereits jetzt ein positives Kosten-/Nutzen-Verhältnis erreicht. Wie wir aber aus allen Teilen der Wirtschaft wissen, lassen sich auch positive Dinge noch weiter verbessern. Wie meinte ein bekanntes Warenhaus in seiner Werbung mal? "Wer aufgehört hat, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!"


    Was spricht also FÜR die U-Bahn... weniger Brüche in einer Verbindung erhöhen die Attraktivität des Systems und machen es auch für bisherige Nicht-Nutzer zu einer Alternative.
    Die Erstellung eines weiteren Umsteigeknotenpunktes haben nicht nur positive Wirkung auf die betroffenen Linien, sondern auf das Gesamtnetz.


    Die Belästigung durch Baulärm ist nicht von der Hand zu weisen, aber da sollte sich eine Lösung in beiderseitigem Sinne finden. Eine gute Verkehrsanbindung sorgt später doch wohl eher für eine Wertsteigerung, als eine Wertminderung - oder verläuft die Trasse durch seinen Vorgarten? Das wäre dann zumindest ein nachvollziehbares Hindernis.
    Man könnte mal die Alternative aufzeigen. Mein Vorschlag dazu wäre: Ersetzt die Fahrzeuge vor seiner Haustür durch Solarien. Er wird um die U2 betteln...

  • Werteinbußen für die Immobilien durch eine U-Bahn?(
    Ich dachte immer, eine U-Bahn oder S-Bahn Station vor der Tür steigert der Wert.
    Zumindest wirbt der ein oder andere Bauträger mit guter ÖPNV Anbindung.
    Baulärm ist nur temporär und als Gegenargument m.E. zu vernachlässigen

  • Die Worte "Dornbach" und "Natur" in einem Satz lösen bei mir höchstens einen Lachanfall aus. Bis kurz vor der Bahnbrücke ist der nämlich vollständig unterirdisch, und bis zum nächsten Tunnel sehr unnatürlich mit großen Steinen verbaut, und das Bachbett liegt voller Schutt (z.B. Ziegel- Backsteinbruch). Wer's genauer wissen will, findet bei Wikipedia eine Karte.


    Übrigens, zweimal umsteigen mit nicht optimal auf einander abgestimmten Linien, darunter eine Buslinie, kann ich nicht als "guten Anschluss" bezeichnen. Und der Grundstückswert ist wieder ein Fall für Herrn Hauschka.

  • Zitat

    Original von Gregor
    Die Belästigung durch Baulärm ist nicht von der Hand zu weisen, aber da sollte sich eine Lösung in beiderseitigem Sinne finden.


    Eigentumsbeeinträchtigungen durch den U-Bahnbau sind rechtlich kein Killerargument. Störungen während der Bauzeit müssen natürlich entschädigt werden. Aber dauerhafte Beeinträchtigungen wird es bei einer Tunnellösung nicht geben. Deshalb wird das Baulärmargument das Projekt nicht zu Fall bringen (hats meines Wissens noch nie gegeben, selbst bei wirklich gravieren Störungen durch den U-Bahn oder S-Bahnbau)

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Zitat

    Original von tunnelklick


    Eigentumsbeeinträchtigungen durch den U-Bahnbau sind rechtlich kein Killerargument. Störungen während der Bauzeit müssen natürlich entschädigt werden. Aber dauerhafte Beeinträchtigungen wird es bei einer Tunnellösung nicht geben. Deshalb wird das Baulärmargument das Projekt nicht zu Fall bringen (hats meines Wissens noch nie gegeben, selbst bei wirklich gravieren Störungen durch den U-Bahn oder S-Bahnbau)


    Daher habe ich die Möglichkeit zur Lösung angesprochen...

  • Zitat

    Original von K-Wagen
    Ich dachte immer, eine U-Bahn oder S-Bahn Station vor der Tür steigert der Wert.
    Zumindest wirbt der ein oder andere Bauträger mit guter ÖPNV Anbindung.


    Natürlich mindert eine Bahnlinie direkt vor der Haustür den Wert der Immobilie, da die Bahnen nun einmal Lärm machen und die Optik der Strecke auch nicht dem eines Landschaftsschutzgebietes entspricht. Ideal ist ein mittlerer Abstand von der oberidischen Bahn, dadurch steigt dann der Wert des Grundstücks: ÖPNV gut zu erreichen, aber keine Lärmbelästigung.


    Insofern kann ich die Argumente des Betroffenen nachvollziehen, für die Wertminderung seines Hauses bekommt er keine Entschädigung, weder von der Stadt noch den anderen Grundstückseigentümer deren Grundstücke anschließend mehr wert sind.

  • Das muss man eben in Relation sehen: Beispiel: Wenn man bei 5 Grundstücken den Wert mindert, dafür aber bei 500 Grundstücken der Wert gesteigert wird und noch dazu eine Lücke im Schienennetz schließt halte ich das durchaus für vertretbar. Wenn die Zahl der im Wert geminderten Grundstücke der Zahl der im Wert gesteigerten nahe kommt, ist das natürlich nicht mehr so sinnvoll.


    Die Stadt Bad Homburg ist ja bekanntlich nicht eine der ärmsten in der Region. Vielleicht überlegen sie sich einfach einen Ausgleich, um die direkten Anwohner zufrieden zu stellen, finanziell oder lebenslange Freifahrt auf der Linie U2 oder sowas. ;) Obwohl man da aufpassen muss, denn wenn in einem dicht besiedelten Wohngebiet einer was bekommt, wollen alle andern drumherum auch was haben.


    Zum Beispiel auf dem Riedberg – so viel ich weiß – hat sich die Stadt Frankfurt das einiges kosten lassen, dass die Bauern dort nicht laut werden. Gerüchten zufolge soll der Neubau des Reiterhofs neben der zukünftigen U-Bahnstrecke mehr oder weniger komplett von der Stadt finanziert worden sein, um am alten Standort ein attraktives Wohngebiet schaffen zu können.

  • Zitat

    Original von Gregor
    Der Herr Steingräber mag mit seiner Einschätzung, daß mit dem Bus schon seh rgut angeschlossen ist, ja mal gar nicht Unrecht haben - [...]


    Was spricht FÜR die U-Bahn... weniger Brüche in einer Verbindung erhöhen die Attraktivität des Systems und machen es auch für bisherige Nicht-Nutzer zu einer Alternative.
    Die Erstellung eines weiteren Umsteigeknotenpunktes haben nicht nur positive Wirkung auf die betroffenen Linien, sondern auf das Gesamtnetz.


    Das predige ich immer wieder bei vielerlei ÖPNV-Projekten.


    Im Falle der hier vorliegenden Problematik: Gegeben sei der Fahrtwunsch Oberursel Bf. nach Nieder-Eschbach U-Bahn-Station.
    Fahrzeit Auto: 10 bis 15 Minuten
    Fahrzeit U3/U2 über Heddernheim: ca. 30 Minuten
    Fahrzeit S5/Bus/U2: je nach Tag und Tageszeit etwa 23 bis 36 Minuten


    Die Zeit, die zwischen Ankunft Bad Homburg Bf. und Abfahrt Gonzenheim vergeht, beträgt hierbei zwischen 16 und 28 Minuten. Bei den 16 Minuten besteht allerdings in Gonzenheim eine Umsteigezeit vom Bus auf die U2 von 2 Minuten. Bei leichten Verspätungen des Busses ist die U-Bahn also weg!


    Diese Situation ist zwar nicht das Schlimmste auf der Welt, aber doch reichlich unkomfartabel. Und das Problem betrifft ja viele Verbindungen im Einzugsbereich von S5 und U2. Ich habe noch nie diese Busoption genutzt, aber oft das Fahrrad mitgenommen und die Strecke Bahnhof-Gonzenheim mit dem Rad überbrückt. Man ist eine U-Bahn schneller dran und spart dabei 10 Minuten. Meistens nehme ich aber das Auto! Die Schlussfolgerung für die Politik sollte offensichtlich sein.


    Bestes Beispiel für eine kleine Verlängerung an einen Umsteigepunkt mit großem Effekt ist die Strab-Strecke durch die Kurt-Schumacher-Straße. Die ist ja so beliebt, dass man da immer mehr und mehr Linien draufpacken will. (Andererseits ist das in der Mitte einer Strecke und nicht am Ende.)

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Nun ja, man wird sich sicher auch fragen, wieviele Fahrgäste von Oberursel Bf nach Ndr-Eschbach fahren.
    Soll jetzt nicht heißen, dass ich das Projekt in Frage stellen möchte.


    Man wird viele solcher schlechter Verbindungen finden die die Verbesserungen, durch Durchbindung etc. finden.
    Vom Frankfurter Norden fahre ich mit dem Auto 15min auf Arbeit. Mit der Bahn 40min, da ich erst in die Stadt tingeln muss... DII muss her :-D
    Man wird für jedes Projekt Befürworter finden und solche, die keinen Sinn darin finden.


    Lassen wir uns überraschen, wie die Geschichte aussgehen wird :rolleyes:

  • Zitat

    Original von addy75
    Nun ja, man wird sich sicher auch fragen, wieviele Fahrgäste von Oberursel Bf nach Ndr-Eschbach fahren.
    Soll jetzt nicht heißen, dass ich das Projekt in Frage stellen möchte.


    Dann lies doch mal, was ich sonst noch geschrieben habe:


    Zitat

    Original von multi
    Und das Problem betrifft ja viele Verbindungen im Einzugsbereich von S5 und U2.


    Es betrifft eigentlich alle denkbaren Relationen zwischen dem S5-Ast und dem U2-Ast, also genauso Friedrichsdorf--Kalbach, Steinbach--Ober-Eschbach oder Rödelheim--Bonames usw. Obwohl natürlich Rödelheim--Bonames am sinnvollsten komplett mit dem Fahrrad entlang der Nidda zu bewältigen ist.



    Zitat

    Original von addy75
    Lassen wir uns überraschen, wie die Geschichte aussgehen wird :rolleyes:


    Juristisch mag es hier viele Feinheiten geben. Realistisch betrachtet gibt es nur 2 Möglichkeiten:
    1. Die Politik steht dauerhaft zu dem Vorhaben, reicht den Planfeststellungsantrag ein, der wird genehmigt und geht auch bei Gericht durch = Die Strecke wird gebaut. (Ich halte alles Bemühen der Anwohner planungsrechtlich für aussichtslos, was das Endergebnis betrifft.)
    2. Die Politik knickt zu irgendeinem Zeitpunkt wegen des Widerstands der Anwohner ein und beatragt das Projekt gar nicht erst förmlich oder stellt den Antrag und zieht ihn irgendwann zurück.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)


  • Da möchte ich Direin Argument an die Hand geben, was Deine These stützen dürfte.
    Im vergangenen Jahr, wurde hier eine Straßebahnlinie um wenige Meter verlängert, sodaß sie nun einen Verkehrsknotenpunkt erreicht. Ergebnis: In 2007 wurden mit dieser recht kurzen Linie (Hauptastlänge 20 Minuten) 1 Mio. Fahrgäste befördert. Trotz aller Widerstände mußte man nun die Taktzeit anpassen - man wurde vom eigenen Erfolg überrollt. Wie das Kosten-/nutzen-Verhältnis berechnet war und wie es sich in der Realität entwickelt hat, kann ich Dir allerdings nicht sagen.

  • Zitat

    Original von Gregor
    Im vergangenen Jahr, wurde hier eine Straßebahnlinie um wenige Meter verlängert, sodaß sie nun einen Verkehrsknotenpunkt erreicht. Ergebnis: In 2007 wurden mit dieser recht kurzen Linie (Hauptastlänge 20 Minuten) 1 Mio. Fahrgäste befördert. Trotz aller Widerstände mußte man nun die Taktzeit anpassen - man wurde vom eigenen Erfolg überrollt. Wie das Kosten-/nutzen-Verhältnis berechnet war und wie es sich in der Realität entwickelt hat, kann ich Dir allerdings nicht sagen.


    Welche Linie meinst Du da?

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?