Zukunft des Regionalverkehr

  • Da ich mit der Suchfunktion kein Thema gefunden haben, das analog der Themen im S-Bahnbereich die Zukunft des Regionalverkehrs behandelt, mach ich hier mal eins auf. Mir gehts hier vor allem drum, wie sich der Regionalverkehr im Rhein-Main-Gebiet entwickeln wird oder entwickeln sollte. Dabei können sowohl bereits ins Auge gefasste Ausbauplanungen gepostet werden als auch eigene Vorschläge oder Verbesserungen, allerdings unter der Voraussetzung, dass sie halbwegs realistisch sind. Es sollen hier keine genauen Kosten-Nutzen-Rechnungen aufgestellt werden, und etwas Phantasie ist durchaus gewünscht, aber dieser Thread sollte nicht in purem Science Fiction enden. Ein Transrapid-Flughafen-Shuttle Frankfurt Flughafen- Mainhausen-Zellhausen gehört als nicht hier rein ;)


    So, ich mach dann mal einen Anfang: Ich fänd es sinnvoll, wenn mittelfristig die RB Frankfurt Süd - Aschaffenburg über Aschaffenburg Süd bis nach Großostheim verlängert und in Frankfurt bis an den Hbf durchgebunden würde. Hierfür könnte man auf die alten Gleise der Bachgaubahn zurückgreifen, die noch bis ins Nilkheimer Industriegebiet liegen, und müsste nur circa 3km bereits abgebaute Gleise neu verlegen. Der Vorteil dieses Ausbaus wäre, dass zum einen der Bachgau als ziemlich prosperierender Markt (nicht nur, weil ich da wohne, das stimmt wirklich!) eine wesentlich bessere Anbindung an Aschaffenburg hätte, sondern auch Aschaffenburg selbst wesentlich besser erschlossen würde. Einerseits würde man so das durch den ÖPNV eher schlecht erschlossene Nilkheimer Industriegebiet direkt an das Aschaffenburger Zentrum sowie an den Hbf anschließen, zum anderen würden auch der Aschaffenburger Südbahnhof und der in Zukunft wohl noch viel stärker frequentierte Haltepunkt Aschaffenburg Hochschule an Bedeutung gewinnen. Beide werden derzeit nur durch die Westfrankenbahn erschlossen.
    Viel wichtiger finde aber den Direktanschluss dieser beiden Bahnhöfe an den Frankfurter Hbf, wodurch hier durch wegfallenden Umsteigezwang neues Fahrgastpotential generiert werden könnte. Leitet man die RB angesichts der wohl hoffentlich bald kommenden normainischen S-Bahn statt über Maintal über Offenbach nach Frankfurt, könnte man auch einiges an Zeit einsparen, wodurch diese Verbindung bei besserer Erschließung des Raumes ähnlich schnell sein würde wie die derzeitigen REs. Bei intelligenter Fahrplankonzeption hätte man im Nahverkehr dann ganztägig einen Halbstundenstakt von Aschaffenburg nach Hanau, Offenbach und Frankfurt, plus eventuelle Verstärker zur HVF sowie Fernverkehrszüge.
    Da es meiner Meinung jedoch unsinnig wäre, diese Strecke mit Dieselfahrzeugen zu betreiben, müsste man allerdings circa 8km Strecke elektrifizieren, was wohl auch nicht gerade billig wäre. Einen Teil dieser 8km könnte man jedoch auch als Zubringer für die Hafen nutzen, wenn man die 2km Hafenbahn bis nach Nilkheim ebenfalls elektrifizieren würde. Letzendlich denke ich, dass man hier mit moderatem Aufwand den ÖPNV im Südosten des Rhein-Main-Gebietes deutlich aufwerten und damit viele Pendler auf die Schiene locken könnte. Was ja insbesondere aufgrund des Klimawandels, aber durchaus nicht nur deshalb wünschenswert wäre.

  • Ein bischen Science Fiction schreibst Du aber schon. Für eine Reaktivierung dieser Bahnstrecke fallen mir spontan zu viele Argumente ein, die dagegen sprechen.


    - Die Nordmainische S-Bahn macht RB-Leistungen künftig überflüssig. Damit später wohl nur noch Bummelzüge bis Hanau oder maximal F-Süd vielleicht, wenn überhaupt.


    - Elektrisch bis ins Bachgau oder bis Frankfurt dieseln? Oder eine RB mit Lokwechsel in Aschaffenburg? Bevor eine stillgelegte Diesel-Bahnstrecke elektrisch reaktiviert wird, sollte man lieber bestehende Diesel-Bahnstrecken auf eine mögliche Elektrifizierung hin untersuchen (z.B. KBS 781 Maintalbahn).


    - Du wohnst also in Großostheim? Dann weißt Du auch wie weit die Bahngleise maximal gehen könnten und wo die Leute wohnen, die dann mit dem Zug fahren sollen. Wer wohnt denn im Gewerbegebiet IHP? Die Leute müßten also mit dem Bus erst an den künftigen Bahnhof gekarrt werden oder P+R. Doch wer schon im Auto sitzt der fährt lieber über die direkte B469 zur A3/A45 Richtung Frankfurt. Und die Trasse in den Ort hinein ist ja mittlerweile verbaut.


    - Die vermeintlich bessere Anbindung an Aschaffenburg sehe ich nicht. Der Teil der Fahrgäste mit Ziel Innenstadt ist mit dem Zug nicht besser dran. Umsteigen oder Fußweg vom Hbf in die Stadt ist nicht gerade attraktivitätssteigernd. Eine Verbesserung gibt es nur für den Bereich Haltepunkt Hochschule. Ob das Potential aber dafür größer ist als die bestehenen Fahrgäste die heute mit dem Bus direkt in die City fahren, wage ich zu bezweifeln.


    - Die Buslinien in der Großostheimer Straße erschließen die Firmen im Industriegebiet bei weitem besser als es die Bahnstrecke je könnte. Das Problem hier ist nicht das schlechte Fahrtenangebot oder Kapazitätsmängel über zu volle Busse. Der Stau in der Rush-Hour bremst den Bus aus. Die Arbeitnehmer im Industriegebiet fahrenn von Aschaffenburg aus immer gegen die Lastrichtung. Auch ein Grundd warum man schon vor Jahren die Anbindung mit dem Stadtbus zugunsten des Regionalbusses zurück genommen hat.


    - Bedenke bitte die aktuelle Diskussion über die Hafenbahn. Lärmbelästigung in Nilkheim und Leider. Keine guten Vorraussetzungen für zusätzlichen Bahnverkehr in Nilkheim. Das Geschrei ist jetzt schon groß. Verkehrslärm (nicht nur der bei der Bahn) im Allgemeinen ist ein sensibles Thema bei den Leuten.


    - Bedenke bitte auch die Flaschenhalsfunktion zwischen AB-Süd und AB Hbf. Keine Ahnung ob da noch genug Trassen für den Bahnverkehr in den Bachgau möglich wären, die allerdings müssten ja auch anschlußmäßig von/nach FFM noch passen. Also ich glaube nicht, dass da noch zusätzliche Züge reinpassen.


    - Mittelfristig wird der Schülerverkehr nach Aschaffenburg sowieso zurückgehen. Ab 2010 wird Großostheim doch Schulstandort und bekommt eine eigene Realschule und den Rest besorgt die demografische Entwicklung.


    - Mit der Bahn erschließt du das Aschaffenburger Zentrum nicht besser. Die Bahn fährt nämlich südlich um die Innenstadt herum. Der Hbf liegt nicht wirklich zentraler und AB-Süd sowieso nicht. Die etwas kürzeren Fahrzeiten bei einem Zug egalisieren sich beim gebrochenen Umsteigeverkehr in Großostheim auf jeden Fall. Unterm Strich also keine wirkliche Verbesserung.


    Die objektiven Voraussetzungen für eine Rektivierung sind bei deinem Beispiel leider nicht gegeben. Reisezeitenverbesserungen, Erschließungsverbesserungen, Qualitätsverbesserungen gibt es kaum. Und Geld für solche fraqgwürdigen Projekte hat heutzutage auch niemand mehr.


    Sorry, besser wir diskutieren über bestehende Strecken, auf denen man mit weniger Geld dann aber mehr Verbesserungen schaffen kann.
    Ich bin nur ein Realist.

  • Hallo,


    Was momentan leider zu häufig vorkommt ist das bei Ausschreibungen nur noch auf das billigste Angebot geachtet wird. Sprich:


    Unternehmen A bewirbt sich für Frankfurt - Fulda mit 146 und neuen DoSto. Sie verlangen 80% der Einnahmen (als Beispiel).


    Unternehmen B bewirbt sich für Frankfurt - Fulda mit Doppeltraktion Flirt (4-Teilig). Sie verlangen 75% der Einnahmen.


    Wer gewinnt die Ausschreibung? Unternehmen B. Ich finde man sollte auch mal auf den Fahrgastkompfort achten. Der Fuldarijaner ist sehr oft überfüllt. SPRICH: DoSto sind pflicht. Aber nein... Unternehmen A ist zu teuer.



    Was den Mittelhessen Express angeht: Bisher wurde er mit 425 und 426 befahren. Wenn man mal überlegt das Treysa kurz vor Kassel ist, ist es eine frechheit dieses Stück in einer "S-Bahn" zu fahren. Die Fahrzeuge sind für mich S-Bahnen mit Toilette und Armlehnen. Die Sitze sind ungemütlich etc. Frankfurt - Aschaffenburg könnte man mit 425ern fahren. Nach der Ausschreibung sollen auf dem MiHeX E-Talent fahren. Ich kann mir vorstellen das es wieder solche Sitze sein werden. Normalerweise gehört auf diesen Zug folgendes:


    111 - DoSto - DoSto - DoSto STW/ Zugteilung in Gießen/DoSto STW - DoSto - DoSto - 111


    Das wäre schon mal ein besserer Fahrgastkompfort und man hätte ein größeres Platzangebot.


    So viel zu diesem Thema.


    Frankfurt - Koblenz (Rechts Rheinig) kann man ruhig mit Flirt fahren (was ja jetzt auch von der Vias gemacht wird). Das reicht vom Platzangebot aus.


    Frankfurt - Siegen (momentan mit DoSto dann HLB mit Flirt) wird eine Katastrophe. Dieser Zug ist eigentlich auch gut besetzt. Ich bin mal gespannt wie lange das gut geht.

  • Bitte "rechtsrheinisch" schreiben. Das tut weniger weh.


    Auf die Flirts für den MHex bin ich gespannt. Die Triebwagen beschleunigen doch auch viel besser als die DoSto-Züge. Es gibt da nicht nur Nachteile.

    fork handles


  • Ich will ja nicht Deine kleine heile Welt zerstören, aber die Kriterien einer Ausschreibung umfassen viel mehr als nur den billigsten Preis.
    Von daher solltest Du Dich ein wenig besser informieren bevor Du hier diese Art von Nachricht publizierst.

    Gruß StVo


    --------------------------
    Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt.
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von StVo
    Ich will ja nicht Deine kleine heile Welt zerstören, aber die Kriterien einer Ausschreibung umfassen viel mehr als nur den billigsten Preis.
    Von daher solltest Du Dich ein wenig besser informieren bevor Du hier diese Art von Nachricht publizierst.


    Viel mehr? Und das wäre? Meiner Ansicht nach sollen die Auschreibungen durch Wettbewerb dem Besteller Geld sparen helfen.


    Zitat

    Original von R-Wagen024
    Wer gewinnt die Ausschreibung? Unternehmen B. Ich finde man sollte auch mal auf den Fahrgastkompfort achten. Der Fuldarijaner ist sehr oft überfüllt. SPRICH: DoSto sind pflicht. Aber nein... Unternehmen A ist zu teuer.


    Was ist denn an Dostos für so eine Strecke so viel besser? Man kann auch mit Triebwagen die gleiche Platzanzahl bei gleicher Ausstattung erreichen, man muss halt nur etwas in die Länge gehen.

  • Zitat

    Original von naseweiß


    Viel mehr? Und das wäre? Meiner Ansicht nach sollen die Auschreibungen durch Wettbewerb dem Besteller Geld sparen helfen.


    Er kann relativ genau bestimmen, was da fahren soll, siehe Odenwaldbahn. Dass er nicht immer das richtige bestimmt, kann man an der Odenwaldbahn sehen.

    Zitat


    Was ist denn an Dostos für so eine Strecke so viel besser? Man kann auch mit Triebwagen die gleiche Platzanzahl bei gleicher Ausstattung erreichen, man muss halt nur etwas in die Länge gehen.


    Wird nur Problematisch, wenn die Bahnsteige auf wundersame Weise immer kürzer werden. (Siehe Odenwaldbahn)

  • Der Ausschreiber bestimmt vom Fahrplan angefangen eigentlich fast Alles: Sitzplatzanzahl, Neufahrzeuge oder Gebrauchte erlaubt, Zugbegleiter oder keine, usw. Das Ausmaß der Vorgaben wird wohl von Fall zu Fall, von Besteller zu Besteller etwas unterschiedlich sein. Werden nicht manchmal auch Auschreibungen gewissen Unternehmen auf den Leib geschnitten?


    Aber es gewinnt am Ende das günstigste Angebot oder etwa nicht? - Und darum ging es doch.

  • Mal zurück zur Ursprungsidee.
    Ist zwar immer schön, wenn von der eigenen Haustür bis direkt zur Arbeit/Schule/Uni/Kneipe/Wasauchimmer direkt ohne Umsteigen, zügig und in dichtem Takt ein Verkehrsmittel, besser noch eine Bahn verkehrt, doch das wünschen sich fast alle.
    Wenn also von Großostheim nach Aschaffenburg über Nilkheim ein Bedarf nachweisbar ist, kann relativ zügig (d.h. nach Wiederherstellung der Gleisanlagen) ein Verkehr mittels Triebwagen zum Aschaffenburger Hauptbahnhof eingerichtet werden. Da sollte also der erste Schritt vor den anderen kommen, denn ausbauen, elektrifizieren und verlängern kann man später immer noch - wenn es sich trägt.


    Ähnliche Ideen hatte ich im Zuge der Errichtung der Nordmainischen S-Bahn aber auch schon vertreten:
    Neben dieser parallel auf den Restgleisen halbstündlich Regionalexpresse vom Frankfurter Hauptbahnhof führen, mit Unterwegshalt in FF-Süd, FF-Ost, Maintal Ost und Hanau Hbf. Richtung Aschaffenburg auch ausbauen mit drittem Gleis für die Kahlgrundbahn, die Großauheim und Großkrotzenburg bedienen kann - Halbstundentakt bis Alzenau ist recht problemlos möglich.
    Die Regionalexpresse bedienen dann hinter Hanau nur noch Kahl, Dettingen und Kleinostheim (was mit Rückersbacher Schlucht passiert, muss man überlegen), bis sie AB erreichen. Die Hälfte der REs kann dann weiter wie heute schon nach Würzburg fahren, für die andere Hälfte würde ich die Durchbindung nach Miltenberg vorschlagen, zunächst mit Dieselbetrieb. Sollte das Konzept erfolgreich sein, wäre eine Elektrifizierung und ein Ausbau der Maintalbahn denkbar.


    Das halte ich zumindest für die erfolgversprechendere Variante als eine Führung nach Großostheim, aber vielleicht täusche ich mich ja.

  • Ich bringe mal den Gedanken ein, RE-Züge als eine Art Express-S-Bahn in festem 15-30-Minuten-Takt zu fahren und entweder langfristig über einen 2. Innenstadt-Tunnel mit einigen Halten durch die Innenstadt zu führen oder über Innenstadt-Tangenten durchzubinden (oder beides).


    Dazu müssten möglichweise manche-Strecken sogar 6-gleisig ausgebaut werden. Aber warum nicht, bei Autobahnen ist das doch Standard :D.


    Beispiele für RX-Linien


    Stufe 1:
    RX 10 Frankfurt Hbf - Frankfurt Höchst - Flörsheim - Mainz-Kastel (Flügelung) - Wiesbaden Hbf / WI-Biebrich direkt - weiter in Ri. Rüdesheim
    RX 11 Frankfurt Hbf - FfM-Flughafen - Wiesbaden (Flügelung) - Rüdesheim / Limburg


    RX 20 Frankfurt Hbf - Limburg wie der jetzige RE 20, nur noch öfter ;)
    RX 21 Frankfurt Hbf - FfM Flughafen - NBS - Limburg


    RX 30 Frankfurt Hbf - Gießen - Marburg (unser guter MHE, aber als Express S-Bahn in dichterem Takt und zusätzlichem Halt in Bad Vilbel)
    RX 35 Frankfurt Hbf - FfM West - FfM-Rödelheim - Oberursel - Bad Homburg - Friedrichsdorf (Flügelung) - Ri. Brandoberndorf / Ri. Friedberg


    ...


    Stufe 2
    RX 10 Rüdesheim / Wiesbaden - Frankfurt Hbf - Frankfurt City - Hanau - Wächtersbach
    RX 11 Rüdesheim / Wiesbaden - FfM-Flughafen - Frankfurt Süd - Wächtersbach


    RX 20 Limburg - Frankfurt City - Gemünden
    RX 21 Limburg - FfM Flughafen - Frankfurt Süd - Gemünden


    RX 30 Marburg - Frankfurt City - Heidelberg
    RX 31 Marburg - FfM West - FfM Messe - Ffm Gallus - FfM-Niederrad - FfM-Flughafen - Rüsselsheim - Mainz
    RX 35 Brandoberndorf / Friedberg - Bad Homburg - Frankfurt City - Dreieich - Dieburg
    RX 36 Brandoberndorf / Friedberg - Bad Homburg - FfM Gallus - Ffm-Flughafen - Mainz - Bad Kreuznach


    ...

  • Hm, meine Ursprungsidee war eigentlich nur die Verlängerung der derzeitigen RBs Frankfurt Süd bzw. Wiesbaden über A'Burg Hbf weiter nach A'burg Süd. Das sind gerade einmal circa 2,5km und sollte eigentlich problemlos möglich sein, da beide Linien eh am Hbf halten und die 3-4 Minuten länger bis Süd nicht das Problem sein sollten. Klar, diese 2,5km müssten auch elektrifiziert werden, dennoch halte ich diese Verlängerung für sinnvoll, da so die Stadt besser erschlossen würde, und neben Wohnhäusern und bisschen Gewerbe auch mehrere Schulen sowie die Hochschule an der Strecke liegen.


    Erst danach kam mir der Gedanke, dass man die Strecke theoretisch auch bis auf Großostheim verlängern könnte (was mir persönlich nicht viel nützen würde, da ich aus Plaumheim komme), hauptsächlich um das Nilkheimer Industriegebiet mit durchaus einigen Beschäftigten anzuschließen. Ok, und von da sind es ja nur noch 3km bis nach Großostheim... (wobei der Bahnhof, wie Linie-4 richtig gesagt hat, jedoch ziemlich außerhalb liegen würde). Optimal wäre natürlich eine Reaktivierung der ehemaligen Bachgaubahn bis Höchst (oder Erbach), aber das ist ja aufgrund verfehlter Politik und dadurch resultierender Bebauung der Strecke nicht mehr möglich.


    Die Forderung der Elektrifizierung kam jetzt daher, dass ich es für sinnlos erachte, die Verbindung Frankfurt Aschaffenburg mit Dieselfahrzeugen zu betreiben, nur damit diese Fahrzeuge wenige km auf nicht elektrifizierter Strecke fahren könnten (auch wenn ich mir bewusst bin, dass sowas kostet). Andererseits könnten ein Teil der Strecke für die Hafenbahn genutzt werden, sodass der Hafen auch Anschluss an das E-Netz hätte, was dessen Attraktivität wohl auch etwas steigern würde. Theoretisch gäbe es auch noch das Nilkheimer Industriegebiet, dessen Bahnanschlüsse evtl. durch eine Elektrifizierung auch aufgewertet würden, aber das wäre dann wirklich Sci-Fi^^


    Die Kapazitätsprobleme sehe ich auf der Strecke dagegen kaum. So viele Güterzüge verkehren auf der Strecke nicht, und auch die Distanzen sind mit wenigen km sehr gering, sodass jeder Zug nur wenige Minuten im relevanten Streckenabschnitt Aschaffenburg Hbf bis Nilkheim wäre. Die heutige RB nach Miltenberg benötigt für bis zum Südbahnhof gerade einmal 4 Minuten (bei zwei Halten) und bis Nilkheim wäre es nicht viel länger. So stark frequentiert ist die Hafenbahn dann auch nicht. Und was den Lärm angeht, das betrifft ja v.a. Güterzüge. Personenzüge sind dagegen ja ziemlich leise, und beim Bremsen ohrenzerreisend quietschende n-Wagen wird es bald nicht mehr allzu viele geben.


    Ums mal zusammenzufassen, sehe ich die Vorteile gar nicht mal so sehr bei Großostheim, sondern viel eher in Aschaffenburg. Ok, Großostheim würde schon etwas profitieren (es Pendeln auch Aschaffenburger zum IHP) und so fern von der Wohnbebauung wäre der Endbahnhof auch wieder nicht weg, auch wenn man natürlich die Buslinien 53 und 54 dahingehend verändern müsste, dass sie Anschluss an die Bahn hätten. Für Aschaffenburg wären die Vorteile aber weit größer (weswegen ich die Idee eines Triebwagen-Pendelverkehrs nicht gut finde, da man hier wieder keine Direktverbindunge hätte). Schließlich würden gerade Pendler aus Richtung Hanau bis zum Aschaffenburger Westen profitieren, da sie so eine Direktverbindung hätten zum Nilkheimer Industriegebiet, das derzeit nur sehr schlecht vom ÖPNV erschlossen wird. Des Weiteren würden die Schulen und die Hochschule wesentlich besser erschlossen, was alles in allem ein Fahrgastpotential im 4stelligen Bereich ausmachen würde. Und mit der dann problemlos möglichen Durchbindung der Linie aus Wiesbaden zum Südbahnhof könnte man diesen Effekt nochmal steigern. Zugleich hätten Fahrgäste aus Schweinheim und Haibach sowie aus der Umgebung des Südbahnhofs bzw. des Haltepunkts Hochschule eine bessere Anbindung an Hanau, Offenbach und Frankfurt, zumal die Fahrtzeiten einer RB, die zwar bis Hanau überall hält, dann aber südmainisch weiterfährt, kaum langsamer sein dürften als die des heutigen REs. Immerhin muss man hier eh was machen, da die RB, wie sie derzeit existiert, mit Betriebsaufnahme der Normainischen S-Bahn wegfällt.


    Letztendlich bin ich mir bewusst, dass man für meinen Plan einiges an Geld in die Hand nehmen müsste. Wenn jetzt natürlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung besagt, dass das Unternehmen hinte und vorne keinen Sinn macht, gut, dann ist es so. Dass es sinnvollere Projekte gibt, darüber brauchen wir uns auch nicht streiten (wobei diese allerdings auch oft aus fadenscheinigen Argumenten verhindert werden). Allerdings kommt man doch nur weiter, wenn man über das nicht offensichtliche diskutiert, die nicht alltäglichen Ideen, die jeder hat, bespricht. Darumd dieser gewagte, aber meiner Meinung nach nicht hoffnungslose Vorschlag.

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    über einen 2. Innenstadt-Tunnel mit einigen Halten durch die Innenstadt zu führen oder über Innenstadt-Tangenten


    Frankfurt 21 aus der Schublade holen und dann den HBf quer unter die Hauptwache verschieben? :D

  • Zitat

    Frankfurt 21 aus der Schublade holen und dann den HBf quer unter die Hauptwache verschieben? großes Grinsen


    Auch wenn´s an Frankfurt21 erinnert - daran dachte ich eher nicht.


    Fakt ist aber, dass wir eine Erweiterung der Kapazitäten für den Nahverkehr brauchen, da die S-Bahn-Stammstrecke auch mit einigen signaltechnischen Verbesserungen trotzdem bald ausgereizt ist.


    Deshalb dachte ich an eine 2. Innenstadt-Querung, die dann auch vom Regionalverkehr - nicht: Fernverkehr - mitgenutzt wird. Vorteile: Der S-Bahn-Takt kann endlich auf einen metropolenwürdigen 10-Minuten-Takt in der HVZ verdichtet werden, und das Umsteigen aus den RE-Zügen für 2 oder 3-S-Bahn-Halte mit den durchaus langen Wegen am Hbf entfällt.


    Als Möglichkeit dazu bietet sich natürlich die Erweiterung des bestehenden S-Bahn-Tunnels auf 4 Gleise ein, faktisch eine neue Tunnelstrecke im Zuge der nordmainischen S-Bahn zwischen Einfahrt Hbf West und Ostbahnhof. Bei Erweiterung dieser Strecke auf dem Westast bis zum Westbahnhof könnte auch das letzte Mauseloch auf der Main-Weser-Bahn zwischen Hbf und Westbahnhof erweitert werden und die Messe einen RE-und IC-Halt (natürlich nur zu Messezeiten) erhalten.


    Eine weitaus kostengünstigere Variante wäre ein Anklang an die Münchener Idee, die Außenstrecke zwischen Hbf und Ostbahnhof auch für die S-Bahnen zu nutzen:
    Statt eines Tunnels werden die bestehenden äußeren Umfahrungen zu leistungsfähigen Tangenten ausgebaut, die ohnehin Engpässe sind. Wären dann die Tangenten :
    Westbahnhof - Galluswarte - Niederrad / Louisa - Südbahnhof,
    Südbahnhof - Stadion - Flughafen und
    Höchst - Niederrad - Flughafen / Südbahnhof.

  • Zur Bachgaubahn:


    Andi: Wenn sie wirklich teilreaktiviert werden sollte, dann mit Pendelverkehr eines kleinen Dieseltriebwagen. Für Alles andere wird die Nachfrage nicht reichen.


    Guru: Der 30-min-Takt nach Aschaffenburg (und von Hanau nach Alzenau) und der 1-h-Takt nach Miltenberg, das klingt dagegen gut!
    - Zwei Anmerkungen dazu: Ich glaube kaum, dass es parallel zur nordmainischen S-Bahn RE-Halte in Maintal-Ost geben wird, das wäre Kanibalismus.
    - Bei den Miltenberg-REs kann man ruhig von Dieselbetrieb ausgehen, denn die Durchbindung im 2-h-Takt über Wertheim und das Taubertal bis Crailsheim, vielleicht sogar bis Ulm, wird man behalten wollen. Analog dazu ließe sich vielleicht die anderen Stunden eine Durchbindung auf die Madonnenlandbahn bis Seckach einrichten. Bei beiden Durchbindungen würde man vermutlich spätestens in Miltenberg die Züge schwächen müssen. Gerundetete Fahrzeiten ab Frankfurt: Aschaffenburg - 45 min, Miltenberg - 1 h 30 min, Tauberbsichofsheim 2 h 30 min, Crailsheim - 4 h!
    - Gebt mal hier die Zahl 33780 ein! ;)


    Die Grundidee war ja, eine stillgelegte Bahnstrecke zu reaktivieren. Was steht denn da im Raum Rhein-Main an oder was wäre möglich?
    1.) Pfungstadt - Dieselbetrieb
    2.) Rheinland-Pfälzische Ahrtalbahn - Dieselbetrieb
    3.) Hessische Ahrtalbahn - Dieselbetrieb oder Stadtbahn Wiesbaden
    4.) Groß Zimmern - Straßenbahn Darmstadt
    Mehr, bzw. was käme als nächstes?

  • @OWE: Deinen Ideen stimme ich nicht zu. Einen weitere Eisenbahntunnel unter Frankfurt, wenn überhaupt, würde ich am ehesten für den Fernverkehr unter Minutzung durch REs der Achse Mainz/Wiesbaden - Hanau für sinnvoll halten. Aber davor sollte erstmal die D-Strecke und andere U-Bahn-Tünnelchen gebaut werden. Für eine Verbesserung im S-Bahn-Bereich würde ich eher eine Einbeziehung mancher Außenstrecken (über Höchst und Rödelheim nach Königstein, Bad Soden, Kronberg, eventuell sogar Bad Homburg) ins Stadtbahnsystem über die B- und C-Strecke vorschlagen. Aber ich langweile wahrscheinlich, weil ich mich zum x-ten Mal wiederhole!




    Wünschenswerte Verdichtungen und Ausbauten im Regionalverkehr:


    RE 80 Frankfurt - Mainz - Bingen - Koblenz/Flugh-Hahn (Anschluss-RB ins Nahetal)
    RE 81 Frankfurt - Mainz - Kreuznach - Nahetal - Saarbrücken (Anschluss-RB nach Koblenz)
    - über NBS Hbf - Flugh-Fernbf, 30-min-Takt bis Ingelheim


    SE 10 Frankfurt - Wiesbaden - Rüdesheim - Koblenz
    - über NBS Hbf - Flugh-Fernbf, Wallauer-Spange, 30-min-Takt bis Rüdesheim


    SE20 Frankfurt - Limburg
    - 30-min-Takt


    RE 30 Frankfurt - Gießen - Kassel (Anschluss-RB nach Dillenburg statt MHX)
    RE 40 Frankfurt - Gießen - Siegen (Anschluss-RB nach Treysa statt MHX)
    SE 30 Frankfurt - Gießen
    - Viergleis-Ausbau bis Friedberg, 2 x 30-min-Takt bis Gießen


    RE 50 Frankfurt - Hanau - Wächtersbach - Fulda
    SE 50 Frankfurt - Hanau - Wächtersbach
    - Viergleis-Ausbau Hanau - Fulda, 2 x 30-min-Takt


    RE 55 Frankfurt - Hanau - Aschaffenburg - Gemünden - Würzburg (Anschluss-RB nach Miltenberg)
    RE 59 Frankfurt - Hanau - Aschaffenburg - Miltenberg - Crailsheim/Seckach (Anschluss-RB nach Gemünden)
    - 30-min-Takt bis Aschaffenburg


    RB 56 (Frankfurt -) Hanau - Alzenau - Schöllkrippen
    RB 64 (Frankfurt -) Hanau - Babenhausen - Wiebelsbach
    - 30-min-Takt bis Alzenau und Wiebelsbach, eventuell als Flügelkonzept von/bis Frankfurt


    S 60 Frankfurt/Flugh-Fernbf - Darmstadt - Ma-Friedrichsfeld - Mannheim/Heidelberg - ...
    RE 60 Frankfurt/Flugh-Fernbf - Darmstadt - Ma-Friedrichsfeld - Mannheim/Heidelberg - ...
    - 2 x 30-min-Takt, eventuell durch Flügelungen, eventuell durch Korrespondenzen miteinander


    S 70 Frankfurt - Groß-Gerau - Biblis - Mannheim - ...
    RE 70 Frankfurt - Groß-Gerau - Biblis - Worms - Mannheim - ...
    - 2 x 30-min-Takt, beim RE nicht zwischen Groß-Gerau und Worms




    Im Nahbereich von Frankfurt (SE 12, RB 13, RB 15, RB 16, SE 34, RB 61) sollte es natürlich auch 30-min-Takte geben, so auch die Elektrifierzung und den eventuellen Ausbau für S- oder Regional-Stadtbahn. Für Wiesbaden sollte ein Regional-Stadtbahn-Netz eingerichtet werden, das auf der Ahrtal-, Ländchesbahn und nach Mainz die Eisenbahn ersetzt. Ich gehe davon aus, dass es keinen IC-Verkehr mehr geben wird, für Wiesbaden, Mainz, Koblenz, Darmstadt, Heidelberg usw. der RE also die "Top"-Anbindung an die weite Welt darstellt.


    Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Gruß von Naseweiß

  • Zitat

    Original von naseweiß
    2.) Rheinland-Pfälzische Ahrtalbahn - Dieselbetrieb
    3.) Hessische Ahrtalbahn - Dieselbetrieb oder Stadtbahn Wiesbaden


    kleine Anmerkung: die Ahr mündet bei Remagen in den Rhein- die dortigen Dieselzüge fahren bis Bonn.
    Du meinst die Aar.

    Grüße ins Forum :saint:

  • jockeli: Danke, ich meine natürlich die Aar, die in Hessen entspringt, dann nach Rheinland-Pfalz fließt und bei Diez in die Lahn mündet.
    Das ist ein bisschen wie Alsenz (nördlich Kaiserslautern) und Elsenz (südöstlich Heidelberg).

  • Och, die Alsenztalbahn und die Elsenztalbahn kann man doch auseinanderhalten. Lautertalbahn (RLP) und Lautertalbahn (BW), da wirds schon schwierig - und keine von beiden fährt in der Nähe von den drei Gemeinden namens Lautertal...

  • Bei entsprechend vorhandenen Trassen wäre auch überlegenswert, die heute in Schlüchtern endenden Züge der Strecke Schlüchtern-Jossa-Gemünden mit den Verstärkerzügen der Kinzigtalbahn (heute endend in Wächtersbach) zu verknüpfen.
    Störend ist natürlich der heutige Ausbauzustand dieser, der Fern- wie Regionalverkehr wechselseitig behindert - also eher ein Vorschlag für nach einem Ausbau. Die Nord-Süd-Strecke könnte in Hessen auch wieder ein paar Haltepunkte mehr spendiert bekommen...

  • Guru: Mir fallen zu dieser Vernüpfung (Frankfurt - Wächtersbach - Schüchtern - Würzburg - Schweinfurt) ein paar Gegenargumente ein:
    - Der Zuglauf wird für eine RB ein sehr lang.
    - Die/der Wächtersbacher RB/SE hat ein deutlich größeres Fahrgastpotential (im Zulauf auf Frankfurt) als die Sinntal-RB (im Zulauf auf Würzburg). Schwächen und Stärken ist aber möglich.
    - Für den Abschnitt Wächtersbach - Schlüchtern reichen die RE (im 30-min-Takt) vollkommen aus.
    - Die Verbindung vom Sinntal nach Hanau/Frankfurt ist bei direktem Anschluss an den RE schneller als mit einer durchgehenden RB.
    - Die Durchbindung nach Fulda (wie früher) sollte man mindestens genauso in Erwägung ziehen, obgleich es mit Umstieg in Flieden selbst bei direktem Anschluss länger Richtung Rhein-Main dauert.