Europaviertel: U5-Verlängerung

  • Ich mache hier mal einen neuen Thread auf, da das Thema in den vergangenen Jahren in zahlreichen anderen Threads untergegangen ist und mittlerweile ziemlich zerstreut ist. Es gibt zwar den ein oder anderen Europaviertel-Thread, die sind aber alle ziemlich eingestaubt.


    Zunächst eine kleine Zusammenfassung der Threads, in denen in letzter Zeit überwiegend über das Thema diskutiert wurde:


    Nun der Anlass für diesen Thread: Langsam aber sicher dürfte es konkreter werden und es sieht danach aus, als ob es schneller gehen könnte, als wir bisher dachten...


    Die Stadt Frankfurt und der Investor Aurelis Real Estate haben gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz einige interessante Details zum Europaviertel genannt. Es ging um den seit Jahresbeginn in Bau befindlichen westlichen Abschnitt. Alle Frankfurter Tageszeitungen berichten in ihren heutigen Ausgaben darüber.


    Darunter kam auch die Verlängerung der U5 ins Europaviertel zur Sprache: Die Kosten-Nutzen-Analyse für einen Tunnel kam zu einem positiven Ergebnis. Nicht geklärt ist nach Informationen der FR und FAZ allerdings der Baubeginn und die Finanzierung, es sind weder Kosten bekannt noch eine Antwort auf die Frage, ob und mit welchem Anteil sich der Bund nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz an dem Bauprojekt beteiligen wird. Die FNP hat dagegen bereits einen Termin für die Fertigstellung erfahren, nach ihren Informationen soll die Strecke 2015 in Betrieb genommen werden. Insbesondere im Abschnitt unter dem Europagarten soll der U-Bahn-Bau möglichst parallel zum Bau des zweispurigen Straßentunnels erfolgen. Für letzteren hatte ich bisher einen Baubeginn um 2011 in Erinnerung, nach Aussage des Magistrats im Oktober wurde der auf 2012/2013 verschoben – die Presse nennt nun 2013/2014.


  • Hi


    Also wird es jetzt konkreter mit den Plänen, immerhin hat die Bebauung auf dem Areal auf auf sich warten lassen...der Güterbahnhof ist ja immerhin schon seit einigen Jahren nicht mehr ;-D


    Na mal schauen was sich hier so tut in der nächsten Zeit ^_^


    cu

  • Erst im Nachhinein aufgefallen: Die Kosten-Nutzen-Analyse kommt zu einem positiven Ergebnis, aber Kosten sind nicht bekannt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. :))

  • Zitat

    Original von Torben
    Erst im Nachhinein aufgefallen: Die Kosten-Nutzen-Analyse kommt zu einem positiven Ergebnis, aber Kosten sind nicht bekannt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. :))


    Logischer Rückschluss: Dann muss der Nutzen so gewaltig sein, dass die Kosten völlig irrelevant sind :D

  • Laut Schüßler-Plan soll eine unterirdische Strecke mit vier Stationen und einem Überwerfungsbauwerk geplant werden. - Die Neubaustrecke beginnt am Anschluss Platz der Republik, also hinter der Wendeanlage Hauptbahnhof, wo z.Zt. die Züge der Linie U5 enden.


    Besagtes Unternehmen macht u. a. auch an der Riedberg-U-Bahn-Strecke die Projektsteuerung.

    10.02.01-10.02.24: 23 Jahre U4 zur Messe und Bockenheimer Warte ;)
    11.04.15-11.04.24: Neunter Jahrestag U5-Wagen auf Linie U4 8)
    Seit 09.10.16: Endlich fährt der U5-Wagen auf allen Strecken (U1-U9) :thumbsup:

  • Zitat

    Original von bernem
    Laut Schüßler-Plan soll eine unterirdische Strecke mit vier Stationen und einem Überwerfungsbauwerk geplant werden. - Die Neubaustrecke beginnt am Anschluss Platz der Republik, also hinter der Wendeanlage Hauptbahnhof, wo z.Zt. die Züge der Linie U5 enden.


    Das kann man sich auch im Gesamtrahmenplan Europaviertel anschauen, man beachte einfach die U-Bahn-Ausgänge. Da das Überwerfungsbauwerk der Verzweigung Messe/Güterplatz aufgrund der Länge der Wendeanlange schon fertig sein sollte, handelt es sich bei dem noch zu erstellenden um eine Bauvorleistung für den U-Bahn unter der Mainzer Landstraße? Güterplatz sogar dreigleisig?

  • Ich möchte hier jetzt wirklich keine Diskussion anfangen (bitte tut das auch nicht), dies ist wirklich nur eine Nachfrage nach Fakten und/oder Quellen:


    Weiß jemand, warum es als sinnvoll angenommen wird, unter statt auf der Erde zu bauen?

  • Zitat

    Original von naseweiß
    Güterplatz sogar dreigleisig?


    Vor 30 oder 40 Jahren vielleicht, aber heute ganz gewiss nicht! ;)


    Der Bebauungsplan im Bereich Güterplatz sieht ein etwa 18 Meter breites Stationsbauwerk vor. Das reicht für ein Mittelbahnsteig und zwei Gleise. In Richtung Frankenallee wird der Tunnel aber deutlich aufgeweitet. Auf der Ecke Europaallee/Frankenallee ist noch ein Notausgang vorgesehen. Ich vermute die Station Güterplatz wird analog zur Station Festhalle/Messe gestaltet (dort gibt es ja den Anschluss in Richtung Hamburger Allee). Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass der Gleiswechsel abweichend hinter der Station Güterplatz liegt (aus Richtung Hbf gesehen), denn unmittelbar vor der Station ist kein Platz (Häuserblock). Im Anschluss an den Gleiswechsel ist ein Stumpfgleis möglich – ähnlich wie südlich der Bockenheimer Warte (D-Strecke). Dieses Gleis würde als Wendegleis dienen und optional könnte man es als stadtauswärtiges Gleis für einen Weiterbau in Richtung Mainzer Landstraße nutzen.

  • Zitat

    Original von baeuchle
    Weiß jemand, warum es als sinnvoll angenommen wird, unter statt auf der Erde zu bauen?


    Ich denke, daß es rein städtebauliche Gründe sind. Eine leere Straße, noch dazu eine Allee, sieht einfach besser aus ohne Gleise und Masten (ja, ja ich, weiß, jetzt kommt der Verweis auf Frankreich...). Und das Eurpaviertel soll ja was Feines werden, und deshalb: weg mit dem Zeug nach unten!

  • Neben der Tatsache, daß die Frage ja schon mittels Planfeststellungsverfahren entschieden ist,
    visualisiere ich gerade vor meinem Plangeist den maximalen Murks den die Frankfurter U-Bahn-Bau Schlamperei anrichten könnte:


    - Tunnel für U5 über Güterplatz bis Galluswarte (dann ist das Geld alle)


    - Straßenbahnanbindung nach Höchst auf bestehender Trasse als Zubrigerverkehr
    - erleichternd benutzt mann die Schleife Kleyer/Rebstöcker/MainzerL als Wendeschleife im Einrichtungsverkehr.
    .....ergibt mehr Platz für Autos auf der Mainzer!


    - die 11 biegt am Güterplatz ins Europaviertel ab und verhungert am nächsten Messeeingang, oder spätestens am geplanten Park wegen Problemen mit der städtebaulichen Einbindung in die Pläne der Investoren.


    - die 17 und 21 werden "geknüpft", zur Vermeidung von Parallelverkehr mit der Ubahn


    - der Rest wird mit Bussen erledigt (Messeparkhaus, Kuhwald, u.ä.), die unterparkliche Schnellstraße bietet sich dafür ja an.

    Grüße ins Forum :saint:

  • Zitat

    Original von tunnelklick


    Wann denn das?


    Ich habe die Pressemeldung von aurelis etwas forsch umformuliert.
    Zitat: "Planreife besteht
    Nach der Offenlage des Bebauungsplans vom 30. September bis 2. November 2009 bestehen keine Bedenken zur Realisierung von Bauvorhaben im Europaviertel West. Die „Zulässigkeit von Vorhaben“ und damit die sogenannte Planreife des Europaviertel West sind gegeben. Das teilten aurelis und die Stadt Frankfurt heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Das Bebauungsplanverfahren läuft nun planmäßig weiter in Richtung Satzungsbeschluss, der vor der Sommerpause 2010 erwartet wird."


    Da sollte die Nicht-Straßenbahn enthalten sein.

    Grüße ins Forum :saint:

  • Grundsätzlich ist es zwar möglich, daß U-Bahnen auch mit B-Plänen genehmigt werden können (§ 28 III BauGB ), aber das scheint mir hier unwahrscheinlich, weil dann alle Betriebsanlagen darin hätten ausgwiesen werden müssen. War das der Fall? Außerdem umfasst der B-Plan 850 nur das Gebiet westlich der Emser Brücke. Der Streckenteil zwischen Platz der Republik und Emser Brücke wäre darin nicht enthalten.


    Überdies müßte wahrscheinlich für ein Tunnelvorhaben diesen Umfanges die Umweltverträglichkeit geprüft werden, was wohl im Rahmen des B-Planes nicht passiert ist. Ich hab jedenfalls davon nix gehört - was nichts heißen muss - aber auf jeden Fall wäre es für Frankfurt ein Novum, die Festsetzung einer U-Bahnstrecke per B-Plan.


    Ich glaube deshalb, daß im B-Plan die Tunneltrasse nur "nachrichtlich" enthalten ist und dass das PFV noch kommt, und zwar für die gesamte Strecke an einem Stück.

  • So müsste der Verlauf des Tunnels im östlichen Teil aussehen (ganz grob):



    Vergrößerung (ca. 1,5 MB)


    Ich habe das versucht anhand von ein paar Informationen aus den Bebauungsplänen und dem Rahmenplan zu rekonstruieren. Diese Informationen sind als svb-farbene Linien dargestellt. Im Westen sind das neben den Eingängen lediglich die Tunnelaußenwände, im Osten am Güterplatz einiges mehr. Dazwischen leider gar nichts.


    Alle roten Linien und Beschriftungen sind auf meinem eigenen Mist gewachsen! Keine Ahnung inwieweit die Überlegung mit dem Wendegleis realistisch ist, es würde aber ganz gut passen und wäre vollständig in offener Bauweise möglich.


    Ich kann mir im übrigen nicht vorstellen, dass es wie im Rahmenplan dargestellt nur auf der Nordseite der Europaallee Eingänge geben wird, zumal der Tunnel nach der Emser Brücke auf die Südseite verschwenkt wird. Mir scheint es so, als ob da noch einige Eingänge fehlen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Torben ()

  • Zitat

    Original von tunnelklick
    Grundsätzlich ist es zwar möglich, daß U-Bahnen auch mit B-Plänen genehmigt werden können (§ 28 III BauGB ), ...


    So'n Quatsch! Ich korrigiere: § 28 III PBefG

  • schön gemacht torben!



    inwiefern der u-bahn stummel verkehrsmäßig besonders viel sinn ergibt weiß ich nicht, wenn er nach 4 stationen mitten im grünen endet. eine straßenbahn wäre kosten/nutzenmäßig vieleicht sinnvoller, aber die europaallee soll ja ein "großstädtischer boulevard" werden, da stört eine straßenbahn mittendrinn doch das bild der prachtstraße erheblich.
    in einer präsentation nannte ein aurelis mitarbeiter die straße in einem atemzug mit unter den linden und ähnlichem...aber ob das eine realistische einschätzung ist?
    die straße unter den linden spannt sich auf zwischen zwei herausragenden städtischen magneten, brandenburger tor und museumsinsel und ist beinahe allseits umgeben von lebhaften geschäftsvierteln und dem regierungsviertel.
    die europaalle dagegen wird eingerahmt vom vakuum rebstock, haufenweise kfz-gewerbe entlang der mainzer und am römerhof, dem undurchlässigen messegelände und dem gallus, dass von den planungen fürs europaviertel aber mangels prestige auch eher links liegen gelassen wird.
    es bleibt also nur der boulevard und das europaviertel an sich und das dubiose UEC/skyline plaza, wie soll das den boulevard beleben und jemanden dazu animieren da entlang zu flanieren?


    ich fürchte ja, dass diese prachtstraße samt UEC/plaza eher ein flop wird und bin der meinung, man hätte das sinnvoller in etwas kleinerem maßstab mit mehr aussicht auf ein lebendiges quartier anlegen können.
    aber seitens aurelis spekuliert man da wohl lieber auf gigantischem niveau...

  • Im FR-Artikel werden die Kosten für die U-Bahn-Strecke nach derzeitiger Berechnung mit 215 Millionen Euro angegeben, wovon die Stadt etwa 32 Millionen Euro selbst zahlen müsste. Die Kosten-Nutzen-Analyse aus dem Jahr 2007 wird zurzeit überarbeitet, es wird aber mit einem positiven Ergebnis gerechnet. Die Stadt möchte noch dieses Jahr das Planfeststellungsverfahren einleiten sowie Finanzhilfen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beantragen. Das derzeit prognostizierte tägliche durchschnittliche Fahrgastaufkommen beträgt 30000 Fahrgäste.

  • Die FR schreibt vorallem: "Der Bau der drei Kilometer langen Strecke wird ... Wie Budig sagte, wird die Strecke über die ersten zwei Kilometer im Tunnel verlaufen und erst dann an die Oberfläche führen." Weiterhin werden die erste (Güterplatz) und die zweite Station (Emser Brücke) extra unterirdisch betitelt, die dritte (Europagerten) und vierte (Messeparkhaus(?)) aber nicht. Jetzt also doch STADTBAHN? - Oder ist die FR zum Hygiene-Artikel verkommen?