Neue Züge für die Berliner S-Bahn

  • Ja ist denn heute schon der 1. April...? Also das glaub ich erst, wenn ich es sehe. Weiter im Artikel rudert dann auch schon der erste zurück.


    Zitat

    Mittelfristig komme man nicht umhin, den Fuhrpark bei der S-Bahn Berlin zu erneuern.


    Da gibts dann schon wieder Interpretationsspielraum, was das "mittelfristig" bedeuten kann. Trotzdem, eine hochinteressante Entwicklung, die so wohl niemand vorhergesehen hat. Ok, man kann jetzt natürlich spekulieren, WIE VIEL an den Zügen jetzt tatsächlich kaputt sein muss, dass man nun solch einen Schritt ankündigt. 2 Mrd. Euro..., das ist eine Größenordnung, die die Bahn nicht alle Tage vergibt. War da nicht mal was, dass der Rahmenauftrag für so 800 Dostos für 1,5 Mrd. (hab die Zahlen nicht genau im Kopf) nicht der größte Bahnauftrag an ein einzelnes Unternehmen war...? Oder verwechsele ich da gerade etwas?

  • Das finde ich schlimm:

    Zitat

    Die Schäden an Motoren, Achsen, Bremsen, Lüftungen und Rädern seien weder bei der S-Bahn noch bei den ICEs nur auf Wartungsmängel zurückzuführen, so Scheurle.


    Ja, auf was denn?! Schlechte Projektierung, schlechtes Material oder was?! Im Prinzip wird mit dieser Aussage doch nichts anderes gesagt, als das Pfusch abgeliefert wurde.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Das das zumindest auf die Berliner Züge auch zutrifft ist nicht erst seit gestern bekannt.
    Es verwundert mich eher, das es von offizieller Seite mal bestätigt wird...

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • 8o Wenn man bedenkt, dass die "guten" alten 475er fast 60 Jahre im Dienst waren.


    Vielleicht hat ja das S-Bahn-Museum in Gribenistzsee noch alte Konstruktionspläne, an denen sich die Konstrukteure für einen 475-2100 (475er für das 21. Jahrhundert) orientieren können :D

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Es läßt sich zwar schlußfolgern, daß von Problemen mit der BR 481 die Rede ist, aber gesagt wird es nicht. Es darf nicht vergessen werden, daß die BR 480 und 485 mittlerweile auch in die Jahre gekommen sind.
    Lt. einer Aussage von S-Bahnchef Buchner aus 2009, ist die BR 480 mit einersehr individuellen Technik ausgestattet und die BR 485 kann nur mit großem Aufwand instand gesetzt werden, weil es bestimmte Ersatzteile wohl nicht mehr gibt.
    Die schnellste Lösung wäre eine Nachbestellung der BR 481 - das aber will man nicht, weil Fehler in allen Teilen.
    Stellt sich die Frage, ob die Industrie hier wirklich Schrott geliefert hat, ein Fahrzeug einfach nur auf billig geliefert wurde, oder das gelieferte Fahrzeuge für die derzeitige Beanspruchung gar nicht ausgelegt war.


    Die BR 481 war Anfang der 1990er Jahre eine gemeinsame Planung der Reichsbahn und der BVG, die das S-Bahn-Netz gemeinsam betrieben (Prototyp 1993). Hierfür wurde wohl ein seeehr umfangreiches Lastenheft erstellt.


    Nun zurück zum eigentlichen Topic.
    Mich verwundert die Hektik, mit der auf einmal konkrete Vorschläge auf den Tisch kommen. Als Anfang Dezember Buchner vor die Presse treten mußte, macht er einen ziemlich fertigen Eindruck. Da hatte ihn aber nichtmal die eigene Technik im Regen... äh... Schnee stehen gelassen, sondern die Herren von DBAG und DB Netz! Die Verkehrssentorin kochte vor Wut und unser allseits so engagierter und beliebter Wowi verkündete vor laufender Kamera, die Politik könne eh nichts machen; mit solchen und ähnlichen Sprüchen hatte er bereits zuvor jeden Wutausbruch seiner eigenen Verkehrssenatorin torpediert (nachlesbar in den einschlägigen Pressemeldungen).


    Nun setzt Herr Wowereit noch eines drauf: Permanenter Ersatzverkehr mit Bussen! Neubeschaffung und Personal inklusive! Und das Ganze solange, bis die S-Bahn wieder zuverlässig fährt (naja, es könnte aber noch daran scheitern, daß hinterher die neu eingestellten Fahrer wieder entlassen werden müßten - also stellt man doch besser erst gar keine ein). Hatte ich das mit den Bussen nicht schon vor eineinhalb Jahren angeregt??? *grübel*


    Egal - nun sind erstmal konkrete Vorschläge auf dem Tisch. Warten wir mal, bis sich die Rauchwolken verzogen haben und man Ergebnisse sieht.


    Bis dahin erstmal ein kleines Bildchen von mir.


  • Da fällt einem echt nix mehr ein.


    Da wirtschaftet das Unternehmen Bahn einen sehr guten, gewachsenen und ehemals zukunftsweisen Betrieb dermaßen kaputt, und weil jetzt Wahljahr ist will die Politik hier einen auf "hach, wir können doch schnell was erreichen" machen und spekuliert darüber, der Bahn mal wieder 2 Mrd. Euro zu schenken, damit die dann jedes Jahr wieder 120 Mio. Euro aus der S-Bahn Berlin abzweigen kann. Das ist doch wirklich UNFASSBAR!


    Und das ganze nur, damit die Bahn dann als AG das ganze Geld an der Börse verbrennen kann. Man echt. Da kann man nur noch kotzen gehen... :evil:


    Die Bahn sollte die Fahrzeuge selbst bezahlen und dann endlich mal lernen, nicht nur Schrott zu bestellen der bilig ist. Offenbar kann da keiner weiter Rechnen als bis zur nächsten Dividendenzahlung.


    Und die Leidtragenden sind die Bahnnutzer und auch die Bahnfahrer und Bediensteten. Ich kann mir gut vorstellen, dass die armen Schweine in den Werkstätten auch gut am kotzen sind, weil sie jetzt 24h-Betrieb schuften dürfen. Oh man...echt...


    Was Weltkriege und Mauerbau nicht hinbekommen haben, schafft so ein Börsengang fast schon ganz von alleine.... :rolleyes:

  • Zitat

    Original von FipsSchneider
    Längeres Zitat


    Naja, der Bund möchte eigentlich schon, daß die DBAG die neuen Wagen aus der eigenen Schatulle bezahlt.
    Es ist Spekulation, welche Seite Wahlkampfgeschenke verteilen möchte - seitens der DB und des Bundes, sehe ich eher den Versuch, das Land Berlin heute schon zu einer Verlängerung des Vertrages mit der S-Bahn Berlin zu bewegen (wird WÜRDEN ja gerne neue Wagen kaufen, ABER nur, wenn wir sie dann auch noch länger nutzen können).


    Etwas eigenartig finde ich das Verhalten unseres Wowi. Auf der einen Seite hat er die ganzen Zeit seine eigene Verkehrssenatorin praktisch demontiert, weil "alles doch gar nicht sooo schlimm ist", auf der anderen Seite kachelt er den Bundesverkehrsminster an, weil hier die Luft brennt. Im Ergebnis wundert er sich dann, daß er vom Bundesverkehrsminister nicht die volle Unterstützung erhält (zumindest war das so, solange der Bundesverkehrtsminister noch nicht Ramsauer hieß).

  • Zitat

    Original von FipsSchneider
    Was Weltkriege und Mauerbau nicht hinbekommen haben, schafft so ein Börsengang fast schon ganz von alleine.... :rolleyes:


    Da war doch mal irgendwas? Irgendwann im letzten Jahrtausend...?


    Ich kann mich noch ganz schwach daran erinnern, dass gewisse Herren, die von deutschen Bürgern nach Bonn am Rhein entsandt worden waren und dort über deren Geschicke entscheiden sollten, sich eines schönen (Bundes-)Tages zusammen klüngelten, um endlich Anno Domini 1994 zu dem weisen Schluß zu kommen:


    Ceterum censeo "Deutsche Bundesbahn" esse delendam * (...und in eine Deutsche Bahn AG umgewandelt werden), um deutsche Bürger vor finanziellem Schaden zu bewahren und den Göttern des Kapitals zu huldigen... ;)


    Der deutsche Michel war's (wie so oft) zufrieden und regt sich nun darüber auf, dass die Deutsche Bahn AG mal eben ein paar lumpige (Millionen) Euros mehr verdienen soll/will als es die lästige, alte Deutsche Bundesbahn jemals tat. Warum also sollte sie überflüssiges Geld für Qualität ausgeben, das nur den zukünftigen Aktionären an der Dividende fehlen und somit den Börsenwert mindern würde? :rolleyes:


    (*= Im übrigen bin ich der Meinung, die Deutsche Bundesbahn müsse zerschlagen werden)


    Zitat

    Und die Leidtragenden sind die Bahnnutzer und auch die Bahnfahrer und Bediensteten.


    Och, die paar Männeken, da muss ein "Global Player" im Interesse der Sache (Kohle scheffeln... :P) doch drüber steh'n! :D

  • Es wird eigentlich immer offensichtlicher, dass man vorhatte, die zukünftigen Aktionäre zu betrügen. Die Börsenerstbilanz sollte wohl mit allen Mitteln und buchstäblich koste es was es wolle aufpoliert werden, und die absehbaren Folgen einfach unter den Teppich gekehrt werden. Bitte versteht, dass solche DB-Aktien für keinen Investor einen Gewinn gebracht hätten, denn sie würden in den Keller rauschen, wenn die Wahrheiten eine nach der anderen bekannt werden. Die Firma DB AG verbucht ihren Substanzverlust als Gewinn und schüttet das als Dividende an den Bund aus. Ab wann ist das ein Fall für den Staatsanwalt?


    Wie war das bei der BR 481? Hat man da nicht jede Menge "zeitfestes" Material geordert? Dessen Zeit jetzt abläuft? Weil das zunächst(!) billiger war? Sollte *jetzt* nicht ursprünglich längst nach dem Börsengang sein? Man hatte vor, diese absehbare Katastrophe den Aktionären (vermutlich Volksaktien a la Telekom) unterzujubeln. Da der Börsengang aber nie funktionierte, bricht der Laden jetzt über dem alten Eigentümer zusammen. (Was aber auch wieder wir alle sind...)

    fork handles

  • Zitat

    Original von Jörg L
    Es wird eigentlich immer offensichtlicher, dass man vorhatte, die zukünftigen Aktionäre zu betrügen. Die Börsenerstbilanz sollte wohl mit allen Mitteln und buchstäblich koste es was es wolle aufpoliert werden, und die absehbaren Folgen einfach unter den Teppich gekehrt werden. Bitte versteht, dass solche DB-Aktien für keinen Investor einen Gewinn gebracht hätten, denn sie würden in den Keller rauschen, wenn die Wahrheiten eine nach der anderen bekannt werden. Die Firma DB AG verbucht ihren Substanzverlust als Gewinn und schüttet das als Dividende an den Bund aus. Ab wann ist das ein Fall für den Staatsanwalt?


    Wie war das bei der BR 481? Hat man da nicht jede Menge "zeitfestes" Material geordert? Dessen Zeit jetzt abläuft? Weil das zunächst(!) billiger war? Sollte *jetzt* nicht ursprünglich längst nach dem Börsengang sein? Man hatte vor, diese absehbare Katastrophe den Aktionären (vermutlich Volksaktien a la Telekom) unterzujubeln. Da der Börsengang aber nie funktionierte, bricht der Laden jetzt über dem alten Eigentümer zusammen. (Was aber auch wieder wir alle sind...)


    Die Bahn schiebt es auf die Hersteller... da ich aber Herrn Homburg nur noch soweit glaube, wie ich nen Sack Zement werfen kann, halte ich mich eher an den Satz "Wer billig kauft, kauft zweimal". Mich würde mal interessieren, in welchen Punkten die Serienfahrzeuge gegenüber den Vorserienfahrzeugen modifiziert wurden...


    Was ein Glück, daß die DBAG NICHT an der Börse ist... die Aktien wären nur noch Schrott wert und der Laden ein super Übernahmekandidat!