Der anhaltende Fahrpersonalmangel und die Folgen für den ÖPNV in Frankfurt

  • Der nun seit knapp einem Jahr anhaltend nochmals deutlich erhöhte Zahl ausfallender Fahrten wegen Mangels beim Fahrpersonal hat sich inzwischen meiner Einschätzung nach zum größten Problem im Frankfurter Nahverkehr entwickelt. Leider steht Frankfurt damit vielen Städten und Regionen in Deutschland und sogar Teilen Mitteleuropas in nichts nach. Das Thema hat, finde ich, einen eigenen Thread verdient. Die Politik in Stadt, Land und Bund spricht zwar viel über Klimaschutz und die dafür nötige Wende im Mobilitätsverhalten, trägt aber letztlich die zentrale Verantwortung dafür, dass das Angebot bei Bus und Bahn nicht etwa besser wird (oder wenigstens gleich bleibt), sondern, im Gegenteil, schlechter wird. Meine These: Zumindest Teile der Milliarden fürs Deutschlandticket wären wesentlich besser in höhere Gehälter investiert, um wenigstens überhaupt erst einmal den Status quo beim Angebot erhalten zu können. Von einem Ausbau mag ich inzwischen leider nicht mehr träumen. Denn wo soll das Personal auch noch dafür herkommen?


    Betroffen sind ja alle VUs, manche kriegen es ein wenig besser hin, manche schlechter. Spitze des Eisbergs bei den Schlechtleistungen ist zweifelsohne Start auf der Taunusbahn. Der DB-Tochter dürfte es unter der Regie (und vor allem der Verantwortung) des RMV und kräftiger Mitwirkung von Alstom gelungen sein, in großer Zahl Pendler ins Auto zu vertreiben nach Jahrzehnten erfolgreichen Betriebs auf der Taunusbahn. Bei der S-Bahn Rhein-Main sieht es auch nur einen Deut besser aus, ich erinnere an den Meltdown des gesamten S-Bahn-Netzes am Fronleichnamswochenende. Mein Befürchtung ist: Die anhaltend schlechte Qualität im Nah- und Regionalverkehr könnte dazu führen, dass sich bald viele enttäuschte Fahrgäste (wieder) vom ÖPNV abwenden.


    Die vielen Ausfälle, häufig kurzfristig, auch bei der VGF (wie die tageweise Einstellung der U9 oder der 14) und auf den Frankfurter Buslinien nerven mich persönlich schon gewaltig. Das ist auch ein Antrieb für diesen Thread, da bin ich ganz ehrlich. traffiQ scheint auch inzwischen aufgegeben zu haben was die Information angeht; Kurzfristige Ausfälle werden nicht mehr wenigstens am Vortag bekannt gemacht. Wenn der Fahrgast "Glück" hat, erfährt er tagesaktuell in den RMV-Verkehrsmeldungen, welche Linien gerade betroffen sind. Oder halt auch nicht, so wie heute:

    Zitat

    info_i.png   Frankfurt: Busse - kurzfristige Fahrtausfälle am 26.08. Es kommt zu Fahrtausfällen aufgrund von kurzfristigem Personalausfall.

    Von den heutigen erheblichen Ausfällen mindestens bei den Frankfurter Straßenbahnlinien findet sich übrigens kein Wort bei den Verkehrsmeldungen. Und es sei daran erinnert, dass der Verkehr an diesem Wochenende eigentlich verstärkt und nicht reduziert laufen sollte:

    Zitat

    info_i.png   Frankfurt: U-Bahnen / Trams - verdichteter Takt zum Museumsuferfest vom 25.08. bis 27.08. Die U-Bahnen und Straßenbahnen fahren aufgrund des Museumsuferfests im verdichteten Takt.

    Noch ein Input dazu: Der vorige VGF-Arbeitsdirektor Thomas Wissgott hatte zu seinem Abschied davor gewarnt, dass die Personalprobleme in den nächsten Jahren noch erheblich schlimmer werden mit dem Renteneintritt der Boomerjahrgänge. Dieser FNP-Artikel dazu ist mir in Erinnerung. Die Zahlen sind erschreckend: Wissgott scheint trotz der Erkenntnis die VGF bei weitem nicht ausreichend auf das Problem vorbereitet zu haben, wenn man die erhöhten Azubi-Zahlen einmal dem Bedarf gegenüberstellt.

    -

  • Bernemer

    Hat den Titel des Themas von „Der anhaltende Fahrpersonalmangel und die Folgen für den ÖPNV“ zu „Der anhaltende Fahrpersonalmangel und die Folgen für den ÖPNV in Frankfurt“ geändert.
  • Die ersten 3 Absätze sind als eine Aussge auf die gegenwärtige und künftige Situation zu sehen so wie ich es denke.

    Somit bitte nicht Einzelteile herausnehmen und darauf herumreiten sondern als Gesammtaussage beahndeln.



    Fachkräftemangel ist nicht ein ÖPV exklusives Problem. Klimaschutz erreicht man auch

    nicht alleine nur durch Verlagerung IV auf ÖPV. (zB Das 9 Euro Ticket hat gesammt sogar

    zu mehr Verkehr geführt -> Rebound-Effekt)

    Es gibt sehr viele Produkte die fossile Materialen zur Hersellung brauchen.

    -> reparieren statt wegwerfen und neukaufen

    Andere Materialien beim Konsum verwenden (zB Mehrweg bei Nahrung-to-go)


    Insgesammt: bescheidener werden [geht nur durch die Massnahme "Einweg"-Grundprodukte

    wie Erdöl durch Steuern künstlich zu verteuern] -> Kram wird teuer und man kann sich weniger

    [Luxus/Wegwerf] leisten

    (zB 1991 betrug die Wohnfläche die ein Einwohner in Deutschland hatte 34,9 m^2; 2022 lag die Fläche

    bei 47,4 m^2 - der Bau von Gebäuden ist wegen Zement auch eine CO2 Quelle)


    Der Fachkräftemangel wird uns in allen Bereichen bald heftig auf die Füsse fallen und das lässt sich

    durch höhere Bezahlung alleine nicht lösen (zB das was man im Dienstleistungsbereich mehr verdient

    gibt man beim Handwerker gleich wieder aus, da der auch mehr bekommt -> ggf Todesspirale für die

    Währung)



    Zum ÖPV: ich sehe langfristig keinen Weg dran vorbei Fahrten im zeitlichen Randbereich wieder zu streichen

    (Betriebsbeginn/-ende wie vor 20 Jahren) bzw zu reduzieren.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Wenn aber die Betriebszeiten reduziert werden, wird der ÖV unattraktiv, da nicht alle Fahrgäste schon um X Uhr zu Hause sein wollen oder können. Das führt wieder zu mehr IV. Wer ein Auto hat, der kann es ja dann auch nutzen. Warum sich dann das Bahn-Chaos antun?


    Das alle immer mehr Geld für unveränderte Leistung haben wollen (Miete steigt, obwohl Bauzustand eher verfällt, statt modernisiert wird), kann ich auch nicht verstehen. Dürfte doch möglich sein, jedes Produkt und jede Dienstleistung auf dem Markt "korrekt" und angemessen einzupreisen. Wäre eigentlich ein eigenes BWL-Thema.


    Der Ausweg ist dann wohl die Automatisierung des Betriebes (Fahrpersonalfreie ÖV-Fahrzeuge). Und wenn die Bahn durch ihren extremsten Schlechtservice die Kundden heute ordentlich verärgert, wird irgendwann der autonome IV-Verkehr diese Kunden erst recht abziehen.


    Zum Ausgangsbeitrag kann ich nur bestätigen, dass es gestern für mich auch doof war: S-Bahn wegen Bauarbeiten eingeschränkt, U-Bahn wegen Bauarbeiten eingeschränkt, Tramausfälle. Habe für eine überschaubare Strecke infach viel zu lange gebraucht.


    Heute schränke ich mich ein (und trage damit @Darksides Wunsch Rechnung), indem ich mit Freunden keinen Ausflug mache, da die mit dem 49 Euro-Ticket mit der Bahn fahren. Wäre der Initiator mit seinem Auto gefahren, wäre ich gerne mitgekommen.

    Vollkommen Großartiges Forum

    2 Mal editiert, zuletzt von SoundofN1 ()

  • es ist wirklich schwierig, deine Gesammmtaussage als gesammmmtes zu nehmen, ohne die gesammmmmten Falschaussagen eben doch auseinander zu nehmen und zu zeigen, warum sie gesammmmmmmt falsch sind. Ich bin mir nicht sicher, was übrig bleibt, wenn man den ganzen Unsinn rausschmeißt – insgesamt [!] nicht viel, glaube ich.


    Und demnach ist auch deine Schlussfolgerung wenig überzeugend; der Widerrede durch SoundofN1 (1. Absatz) schließe ich mich an.


    Das alle immer mehr Geld für unveränderte Leistung haben wollen[,] kann ich auch nicht verstehen.

    Das Phänomen nennt sich Inflation und ist an sich etwas Gutes. (Aber eher Teil von V- statt B-WL.) Durch Inflation ist die Wertschöpfung, die jetzt passiert, mehr Wert als diejenige, die vor dreißig Jahren geleistet wurde. Und das ist sinnvoll: mir bringt es heute deutlich weniger, dass du 1994 etwas getan hast, als dass du heute z.B. einen Bus fährst. (Das ist der exakte Grund, warum Kryptowährungen nicht nur ökologischer Wahnsinn, sondern auch wirtschaftlicher Unsinn sind.)


    Aber zum eigentlichen Thema: für personalmangelbedingte Fahrtausfälle sollte es abgestufte „Notfallpläne“ geben, die auch kommuniziert werden. Mit Änderungen auch auf anderen Linien, etwa die U8 bis Nieder-Eschbach, abgestimmte Umsteigebeziehungen (mit aufeinander warten), falls eine Direktverbindung ausfällt.

  • Aber zum eigentlichen Thema: für personalmangelbedingte Fahrtausfälle sollte es abgestufte „Notfallpläne“ geben, die auch kommuniziert werden. Mit Änderungen auch auf anderen Linien, etwa die U8 bis Nieder-Eschbach, abgestimmte Umsteigebeziehungen (mit aufeinander warten), falls eine Direktverbindung ausfällt.

    Das Problem mit dem Personalmangel hast du ja dann auch nicht zwangsläufig nur beim Fahrpersonal. Wenn du kein Fachpersonal bekommst, oder keiner für diesen Tarifvertrag arbeiten möchte, oder überhaupt eine angemessene Grundbesetzung solcher Abteilungen hast du evtl. auch kein Planer oder Disponenten an deiner Seite der das nötige Knowhow und Fingerspitzengefühl besitzt um ein Notfallkonzept auszuarbeiten. Hier spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle. Abgesehen davon gibt es auch Betriebe die ihre Verwaltungsangestellte (die entsprechende Fahrberechtigungen haben) zum Dienst abkommandieren, wenn Personalnot ist, nur wer plant dann das Notfallkonzept...

    Wenn man so im Buschfunk hört, dass angeblich aktuell paar Fahrbedienstete ohne Dienst sind, weil die nur die B/C Berechtigung haben und es deshalb zu den ausfällen kommt, dann liegt dieses Problem im Management.

    Als der TV-N 2010 eingeführt wurde und willige und fähige Personale gesucht und gefunden wurden, hat man Stadtbahn- und Straßenbahnausbildungen paralell gefahren um den Rückstand der Jahre aufzuholen wo nicht eingestellt wurde. Später wurde klar, dass die klassische Ausbildung erst Straßenbahn dann Stadtbahn mehr bringt, da man auf der Straßenbahn mehr Praktische Fahrerfahrungen sammeln kann als auf der Stadtbahn. Das "hektische" Fahren auf der Stadtbahn später auf der Straßenbahn abzugewöhnen führte bei vielen wohl zu falschem Fahrverhalten. Daher wurde die Grundausbildung jahrelang umgestellt. Durch irgendwelche Umstände wurden dann die Straßenbahnfahrer nicht rechtzeitig weitergebildet, vermutlich wegen starker Fluktuation, sodass zuletzt doch wieder direkt Stadtbahner ausgebildet wurden.

    Mit der Gehaltsgruppe können sich die Bediensteten schwer oder kaum eine bezahlbare Wohnung in Frankfurt finden, sodass auch die pendeln müssen, was bei Schichtarbeit widerum dazu führt, dass die auch auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen sind. Der Nachtverkehr in der Stadt bringt die schließlich kaum nach Hause vor den Toren der Stadt. An sich ist das Gehalt mit den ganzen Zulagen, Jobticket und ZVK gar nicht so schlecht wie man denkt, man weiß es zum Teil nur nicht zu schätzen. In der Berufswelt gibt es weitaus unangenehmere und unsichere Jobs als bei einem städtischen Betrieb zu arbeiten.

    Die Üstra beispielweise hat mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Betriebshofnähe eine Wohnsiedlung gebaut wo die Bediensteten zu guten Konditionen und mit Vorrecht vor Otto-Normal die Wohnungen beziehen können.

    Dieses Modell gibt es zwar auch bei der VGF, aber nicht in dem Maße wie Personal benötigt wird die auf solche Angebote angewiesen sind, damit die nicht "umsonst" arbeiten.
    Leider ist es aber auch zum Teil so, dass nach einer Zeit doch einige das Handtuch werfen.

    Straßenbahnfahren in Frankfurt macht aber schon länger keinen Spaß mehr, wenn man Straßenbahnrückstau zugunsten Radspuren in Kauf nimmt liegt hier Seitens der Stadt schon Mal eine Fehlansicht der Mobilitätswende oder des Radentscheids vor.
    Den Autoverkehr in der Stadt zu bändigen bedarf im Vorfeld andere Lösungen BEVOR man Fahrspuren wegnimmt und somit sich die Kreuzungsbereiche der Straßenbahnen blockieren (Börneplatz/Münchener Straße/Schweizer Straße), das ist für den Straßenbahnfahrenden unnötiger Stress und kann durchaus verstehen, dass einige dann eben keine Lust mehr haben.

    Wenn die VGF dann wenigstens mal offener kommunizieren würde oder dürfte (Maulkorb), dann würden die Verkehrsmeldungen oder Lauftext aufschalten, die einfach nur schreiben "Wegen Rückstau $Bereich Linien 11, 12 , 14 verspätet." Dann reagieren die Leute die genervt warten evtl. anders und machen sich nicht beim Fahrer lautstark über ihren Unmut, auch das ist was den Job unattraktiv macht. So ganz ohne Info ist der Fahrer leider immer der erste Ansprechpartner der wütenden Meute.

    Und beim aktuellen Museumsuferfest hat man als Stadt auch wieder kläglich versagt. Statt den Bereich Braubachstraße für den MIV zu sperren (wie beim Weihnachtsmarkt) stellen die Autos am Zebrastreifen natürlich ewig rum und somit den Linien 10, 11, 12 und 14 im Weg. Das Resulat waren gestern Abend Verspätungen von bis zu 20 Minuten zzgl. zu den ausfallenden Zügen wegen Personalmangel kamen dann natürlich auch die Ausfälle zum Ausgleich der Verspätungen.

  • Abgesehen davon gibt es auch Betriebe die ihre Verwaltungsangestellte (die entsprechende Fahrberechtigungen haben) zum Dienst abkommandieren, wenn Personalnot ist, nur wer plant dann das Notfallkonzept...

    Das Problem ist das Wort „dann“. Ein Brandschutzkonzept entwickelst du nicht erst, nachdem das Feuer ausgebrochen ist.

    Straßenbahnfahren in Frankfurt macht aber schon länger keinen Spaß mehr, wenn man Straßenbahnrückstau zugunsten Radspuren in Kauf nimmt liegt hier Seitens der Stadt schon Mal eine Fehlansicht der Mobilitätswende oder des Radentscheids vor.
    Den Autoverkehr in der Stadt zu bändigen bedarf im Vorfeld andere Lösungen BEVOR man Fahrspuren wegnimmt und somit sich die Kreuzungsbereiche der Straßenbahnen blockieren (Börneplatz/Münchener Straße/Schweizer Straße), das ist für den Straßenbahnfahrenden unnötiger Stress und kann durchaus verstehen, dass einige dann eben keine Lust mehr haben.

    Zu wenig Personal wegen zu vieler Radwege ist dann doch eine ziemlich steile These. Ein durchgreifendes Ordnungs- oder Straßenverkehrsamt oder auch eine ordentlich arbeitende Polizei würde auch NACHher helfen. Rückstaus gab es auch vorher, und Rückstaus, die Kreuzungen blockieren, liegen einzig an Fehlverhalten der Personen, die die blockierenden Fahrzeuge steuern. Einzige Ausnahme sind Situationen, die sich durch Notfallfahrzeuge ergeben.


    Der Wegfall von kfz-Spuren vermindert im Gegenteil sogar das Verkehrsaufkommen innerhalb der Stadt, wie eine Untersuchung zum Oeder Weg vor ein paar Tagen erst gezeigt hat.

  • Im ÖV fallen mehrere Punkte zusammen, die aktuelle zu großen Problemen führen:


    Der
    Fachkräftemangel, der kein alleiniges Problem des ÖV, aber im ÖV besonders bemerkbar ist, verursacht aktuell große Problem. In anderen Bereichen, wie z. B. die Gastronomie (verstärkte Selbstbedienung etc.) wird dieser aber auch verstärkt wahrgenommen.


    Der Arbeitsmarkt ist von einem Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt geworden. Bedeutet, dass die Arbeitnehmer mittlerweile
    viel mehr Möglichkeiten Wahl haben, einen gut bezahlten Job zu finden. Das sah z. b mitte der 90er ganz anders aus. Im ÖV bedeutet dies, dass viele nach der Ausbildung zum Beispiel die Branche wechseln, weil sie dort mehr verdienen. Insbesondere was die gewerblich technischen Berufe angeht. Daneben steigt die Fluktuation, man kann gar nicht mehr so viel ausbilden, wie man bräuchte. Auch weil man kaum Bewerber findet, also muss man verstärkt andere Märkte für die Personalsuche nutzen. Stichwort Zuwanderung. Nur das Gehalt anpassen und dann kommen die Bewerber wieder, hilft leider auch nicht, da die Bewerber einfach nicht da sind oder die Mittel nicht unbegrenzt Mittel zur Verfügung stehen. Gutes Beispiel ist Start, die Zahlen nach GDL Tarifvertrag, also wie in der gesamten Branche und finden trotzdem keine Mitarbeiter.


    Im ÖV wird nur einen
    Teil über die Nutzer finanziert. Die Nutzerfinanzlerung (also hauptsächlich Verkauf Fahrkarten) macht Max. Ca. 40% aus, bei den meisten Verbünden deutlich weniger. Steigen die Kosten im System, müssen diese also auch durch Subventionen ausgeglichen werden, auch um das Angebot aufrecht zu erhalten. Aufgrund der Haushaltslagen ist das aber auch nur bedingt möglich. Das Deutschlandticket hilft dabei die Auslastung zu verbessern, sobald aber die Grenzkosten dadurch steigen, also z. B. Erhöhung des Angebotes, da ansonsten die Fahrgäste stehen gelassen werden (siehe aktuell Ostseeverkehr) erfordert das D Ticket eine weitere und damit höhere Finanzierung. Abgesehen davon, das z. B. im Eisenbahnverkehr kaum noch Kapazität vorhanden ist.


    Kapazität ist auch ein guter Punkt. Durch den kontinuierlichen Angebotsausbau bei gleichzeitigem Schrumpfen bzw. nicht wachsen und einem Verkehr auf Verschleiß, ist das

    Eisenbahnnetz am Ende. Was dazu führt das immer mehr Baustellen entstehen, die wiederum die Kapazitäten beeinflussen aber auch einen Personalmehrbedarf verursachen. Die Politik hat lange Jahre verlangt, dass das System Einsparungen erzielen soll und von Börsengängen geträumt, dann die Infrastruktur lange Jahre unterfinanziert, sodass wir jetzt am Scheideweg sind. Die Politik als Stakeolder fordert mehr Verkehr auf der Schiene und gibt auch entsprechend mehr Geld, aber auf der anderen Seite fehlen mittlerweile Bauarbeiter und die Baustellen stapeln sich. Kommen dann noch Regel IH dazu, wird das Ganze kritisch. Aber auch Baustellen verschärfen die Personalprobleme, wird im Sommer eigentlich das Angebot zurückgefahren, um Urlaubsabwicklung zu ermöglichen, braucht man fast genauso viel Personal (siehe Sommerbaustelle VGF) wie außerhalb der Ferien.


    Neben Fachkräftemangel und Finanzierung sowie Kapazität kommt aktuell noch erschwerend hinzu, dass die Lieferketten nicht funktionieren. Ersatzteile kommen nicht rechtzeitig oder sind gar nicht bestellbar oder der Preis hat sich vervielfacht. Es gibt Werkstätten, da stehen mehrere Züge, weil keine neuen Achsen oder Fahrmotoren verfügbar sind, nicht weil man sie nicht bestellen will, nein, weil sie einfach nicht lieferbar sind oder der Lieferzeitraum einfach deutlich länger geworden ist.


    Für den ÖV allgemein und ÖPNV in Frankfurt im besonderen gilt, dass wie @bauechle gesagt hat, Notfallkonzepte erstellt werden. Diese müssen das Grundangebot sicherstellen und verlässlich für den Kunden sein. Problem ist dann, wenn wie bei der U9 ganze Linien ausfallen und ein Teil durch eine Verlängerung ersetzt werden soll. Das muss hinterlegt sein und dem Kunden irgendwie klar gemacht werden. Die Probleme lassen sich nicht von heute auf morgen lösen, sind auch teilweise nicht neu, daher muss man mit den Problemen umgehen und Alternativen ausarbeiten. Dies erfordert aber eine offene Kommunikation und die fehlt mir.

  • Das Problem ist das Wort „dann“. Ein Brandschutzkonzept entwickelst du nicht erst, nachdem das Feuer ausgebrochen ist.

    Zu wenig Personal wegen zu vieler Radwege ist dann doch eine ziemlich steile These. Ein durchgreifendes Ordnungs- oder Straßenverkehrsamt oder auch eine ordentlich arbeitende Polizei würde auch NACHher helfen. Rückstaus gab es auch vorher, und Rückstaus, die Kreuzungen blockieren, liegen einzig an Fehlverhalten der Personen, die die blockierenden Fahrzeuge steuern. Einzige Ausnahme sind Situationen, die sich durch Notfallfahrzeuge ergeben.


    Der Wegfall von kfz-Spuren vermindert im Gegenteil sogar das Verkehrsaufkommen innerhalb der Stadt, wie eine Untersuchung zum Oeder Weg vor ein paar Tagen erst gezeigt hat.

    Ja Oeder Weg, aber ist das nicht so, dass sich der Verkehr anderweitig verlagert hat? In dieser Stadt ist sich doch keiner zu Schade, das OA oder das SV greift nicht konsequent durch. Siehe Busbereiche, wie oft wird am Fahrweg falsch abgestellt, es interessiert gefühlt keinen. Erst wenn der Verkehr sich festgefahren hat, dann kommt der Abschlepper. Es wird Geduldet im absoluten Halteverbot abzustellen. Da gibt es einige dieser Stellen.

    Auch hier wird dem Fahrpersonal mehr Belastung zugelastet, obwohl es Lösungen gibt.


    Klar haben beide Ämter sowohl im Innen- als auch im Außendienst zuwenig Personal, und wenn Anzeigen nicht innerhalb von 3 Monaten abgearbeitet werden um eine OWi zu versenden, dann passiert da halt gar nichts. Selbst wenn du ein Knöllchen bekommen hast, kann es durchaus sein, dass du gar nicht den Bescheid dazu bekommst.


    Ein Notfallkonzept wie beim Brandschutz zu entwickeln dürfte nicht so eben zu leisten sein, wie ja bereits erwähnt spielen Fahrberechtigungen eine größere Rolle. Früher wurden erst alle Stadtbahndienste besetzt, da die einfach mehr Fahrgäste betreffen würden als eine Straßenbahn. Wo willst du anfangen? Da nimmst du wieder die Linie mit den besten Alternativen (14/15, U9). Beim Brandschutz spielen Lenkzeiten keine Rolle, beim Bus muss das Zwingend beachtet werden, welche Linie lass ich so ausfallen, dass ich eine wichtigere Linie betreiben kann, wo ich ausreichend Lenkzeitunterbrechung oder Pausenräume (Blockpausen) habe? Im Stadtverkehr weitaus komplizierter als im Regionalverkehr. Systematische Ausfälle in Form von Taktverlängerungen, wo kann ich statt Solo einen Gelenkbus einsetzen, habe ich überhaupt genug Gelenkbusse, passen die an die Haltestellen?

    Dann kommt zwischendurch der jährliche Fahrplanwechsel, die Abfahrten sind anders geworden muss ich mein Konzept von Grund auf neu bilden, damit die Notfalldienste der Lenk- und Ruhezeiten entsprechen, genehmigt mir der Betriebsrat das?

  • Der Wegfall von kfz-Spuren vermindert im Gegenteil sogar das Verkehrsaufkommen innerhalb der Stadt, wie eine Untersuchung zum Oeder Weg vor ein paar Tagen erst gezeigt hat.

    Die Frage ist, was wurde untersucht, wie war das Untersuchungsdesign etc., wurde das komplette Stadtgebiet einbezogen oder nur die umliegenden Straßen?


    Mich würde das mal bei der Berliner Straße interessieren, hier wurde def Verkehr in West Ostrichtung, von vormals 3 Spuren ( 2 Berliner und eine Mainkai) auf eine Spur reduziert. Der Verkehr wird wahrscheinlich abgenommen haben, aber immer noch so stark sein, dass er für Stau und Rückstau auf der Brauchbachstraße verantwortlich ist. Der hier jedenfalls öfters der Fall ist. Ursache sind der Abbieger auf die Berliner, die Reduzierung von 2 auf 1 Fahrspur nach dem Theatertunnel und die Fußgängerampel am Paulsplatz. Klar ist das Problem lösbar, dazu muss die Politik, sich aber auch um Lösungen kümmern und die

    Behörden entsprechend ausstatten.

  • Ein durchgreifendes Ordnungs- oder Straßenverkehrsamt oder auch eine ordentlich arbeitende Polizei würde auch NACHher helfen.

    Bei der städtischen Verkehrspolizei besteht seit Jahren eklatanter Personalmangel. Ursache ist auch hier die zu geringe Bezahlung, und bisher ist mir leider von konkreten Überlegungen zu vergünstigten Werkswohnungen – wie Charles sie ansprach –für Verkehrspolizisten oder Fahrpersonal (oder Kita-Mitarbeiter) nichts bekannt. Hier schläft die Stadtpolitik seit Jahren friedlich und ungestört.

    Rückstaus gab es auch vorher, und Rückstaus, die Kreuzungen blockieren, liegen einzig an Fehlverhalten der Personen, die die blockierenden Fahrzeuge steuern.

    Irgendwo in der Stadt gab es schon immer Rückstaus, da hast Du völlig Recht. An der Kreuzung Batton-/Kurt-Schumacher-Straße wurden sie aber definitiv durch die Verengung von zwei auf einen Fahrstreifen für Motorisierte nach Norden spürbar verschärft. Das Fehlverhalten besteht, da gebe ich Dir auch Recht, allerdings ist in vielen Fällen vor Beginnen des Abbiegevorgangs aufgrund der örtlichen baulichen Situation nicht zweifelsfrei einschätzbar, ob ein Räumen der Kreuzung möglich sein wird. Klar: Dann dürfte der Autofahrer nicht in die Kreuzung einfahren. Nachdem er aber schon vier oder fünf Ampelphasen warten musste, wird nahezu jeder versuchen, endlich durchzukommen.


    In der Braubachstraße Bethmannstraße vor dem Kornmarkt (Fahrtrichtung Westen) ist die Rückstausituation definitiv neu und wird augenscheinlich durch den Stau um die Ecke herum in der Berliner Straße verursacht. Hier geht es auch nicht um eine blockierte Kreuzung Bethmannstraße/Kornmarkt. Wenn die Rechtsabbieger in der Braubachstraße auf der einzigen Fahrspur blockiert sind, muss auch die Straßenbahn unweigerlich hinter ihnen warten. Das ist hier eine direkte und unmittelbare Folge der Fahrspurreduzierung auf der Berliner Straße.

    Der Wegfall von kfz-Spuren vermindert im Gegenteil sogar das Verkehrsaufkommen innerhalb der Stadt, wie eine Untersuchung zum Oeder Weg vor ein paar Tagen erst gezeigt hat.

    Diese Untersuchung ist mir bisher nicht bekannt. Aber vermuten würde ich das auch: Wer als Autofahrer nach negativen Erfahrungen dann keine Lust mehr hat auf die neu geschaffene Situation (verminderte Spuren) und keine Alternativen geboten bekommt (tägliche Unzuverlässigkeit und Ausfälle im ÖPNV statt Ausbau des Angebots), der wird wohl in den meisten Fällen einfach andere Orte aufsuchen, zum Einkaufen zum Beispiel das Main-Taunus-Zentrum.

    Und beim aktuellen Museumsuferfest hat man als Stadt auch wieder kläglich versagt. Statt den Bereich Braubachstraße für den MIV zu sperren (wie beim Weihnachtsmarkt) stellen die Autos am Zebrastreifen natürlich ewig rum und somit den Linien 10, 11, 12 und 14 im Weg. Das Resulat waren gestern Abend Verspätungen von bis zu 20 Minuten zzgl. zu den ausfallenden Zügen wegen Personalmangel kamen dann natürlich auch die Ausfälle zum Ausgleich der Verspätungen.

    Die Sperrung der Braubachstraße ist beim Museumsuferfest, anders als beim Weihnachtsmarkt, nicht einfach so möglich. Die Braubachstraße wird als (einzige) Ausfahrtmöglichkeit für die Tiefgarage Dom/Römer in Richtung Westen benötigt, da weder die normale Route via Zum Pfarrturm und Mainkai wie auch die "direkte" Alternative dafür über Zum Pfarrturm, Alte Brücke und Schaumainkai wegen des Fests blockiert sind. Ergebnis: An der Kreuzung Kornmarkt/Berliner Straße ballt sich alles, und mit der nun verminderten Abflussmöglichkeit auf der Berliner Straße stauen sich die Fahrzeuge weit in alle Richtungen zurück, zumal das Verkehrsaufkommen gerade wegen des Fests zusätzlich erhöht ist.

  • Ja Oeder Weg, aber ist das nicht so, dass sich der Verkehr anderweitig verlagert hat?

    Ebe nett.


    Kassel hat ein Notfallkonzept, warum sollte es das für Frankfurt nicht auch geben können? Viele der Probleme, die du aufwirfst, bestehen nur dadurch, dass es Ad hoc gemacht wird. Und das war die Analogie zum Brandschutzkonzept: wenn du es nicht vorher planst, hilft es nicht. Zu einem solchen Konzept gehört eben auch, die Ausbildungen für verschiedene Netzabschnitte besser zu planen

  • Zu wenig Personal wegen zu vieler Radwege ist dann doch eine ziemlich steile These.

    Wobei Charles das ja so nicht gesagt hat, sondern auf "Rückstau" hinaus wollte. Damit sind wir aber wieder beim Thema sinnvoller Vorrangschaltungen für den ÖPNV, was in Frankfurt ja so ein Ding ist und leider in Darmstadt auch vermehrt zu Fahrzeitverlängerungen führt. Würde man den Straßenbahnen eine ordentliche Bevorrechtigung einrichten, könnte man mit Sicherheit auf einigen Linien einen Umlauf einsparen. Das wird die Welt insgesamt zwar auch nicht retten, aber pro Linie erstens ein Fahrzeug freizusetzen und zweitens entsprechende Schichten lindert den Personal- und Fahrzeugmangel dann doch zumindest ein wenig.

  • Zynisch betrachtet erledigt sich das Problem des fehlenden Personals auf lange Sicht von selbst bzw. ist sogar schon im vollen Gange:


    Durch Personal- und Betriebsmittelausfälle, sowie äußere Einflüsse (z.B. Beschädigung der Inffrastruktur) ist das System ÖPNV in Teilen bereits dermaßen unzuverlässig geworden, dass die Menschen wieder verstärkt auf den Individualverkehr zurückgreifen. Als Musterbeispiel dient hier die Taunusbahn und die Verbindung darüber hinaus nach Frankfurt. Dazu kommt eine Gleichgültigkeit der Leistungserbringer sowie offensichtlich fehlendes politisches Interesse etwas daran zu ändern.


    Nach Covid-19 haben zudem viele Firmen auf die Rückkehr zur (tägliche) Präsenzpflicht verzichtet, was meiner Beobachtung nach auch zu einem dauerhaften und deutlichem Rückgang der Fahrgastzahlen führt.


    Dadurch hat sich die Zusammensetzung des Klientels in den Zügen und an den Stationen aus meiner subjektiven Sicht deutlich verändert. Seitens Betreiber und Ordnungsbehörden wird Fehlverhalten toleriert oder es lässt sich erst gar keiner mehr blicken. Ich habe einige Bekannte, die ihre Kinder nicht nur wegen der fehlenden Verlässlichkeit inzwischen gleich mit dem Auto fahren.


    Früher oder später wird die schwächere Nutzung zu einer noch größeren Finazierungslücke führen, das Angebot muss eingeschränkt werden. Eine Abwärtsspirale.



    Kurzfristige Lösungsansätze, zusätzlich zu den bereits genannten:


    - Beschleunigung des ÖPNV durch Busspuren, vernünftige Vorangschaltung etc. um Kurse einsparen zu können und dadurch das Personal zu entlasten.


    - Vergünstigungen für Mitarbeiter wie städische Wohnungen, Bevorzugung bei Krippenplätzen etc.


    - Verstärkte Präsenz durch Sicherheitsbehörden und konsequente Ahndung von Fehlverhalten.



    Langfristige Lösungsansätze:


    - Zunehmende digitalisierung und automatisierung, siehe Nürnberg.




    Das Problem des fehlenden Personals trifft ja mittlerweile fast alle Branchen. Nur die Gehälter zu erhöhen hilft auf Dauer nicht, dann fehlen die (guten) MitarbeiterInnen woanders.


    Vielleicht muss auch das ganze Verkehrssystem überdacht werden, beispielsweise durch automatisch fahrende Nahverkehrszüge im durchgehenden Taktverkehr auf gut ausgebauten Bahnkorridoren. An Knotenpunkten stehen Reserven für den Fall von Störungen aller Art bereit.


    Wirklich innovativ wäre es, wenn die Züge so gebaut wären, dass oben Fahrgäste mitfahren und unten bei jedem Halt automatisiert Güter z.B. auf Europaletten auf- und abgeladen würden und dann weiter Feinverteilt würden. Das könnte den LKW Verkehr reduzieren und das System Bahn mit finanzieren. Das würde auch wieder Personal freisetzen, das wir dringend in anderen Bereichen benötigen werden. Aber das wird wohl für immer ein Traum bleiben...

  • Zitat

    Mit der Gehaltsgruppe können sich die Bediensteten schwer oder kaum eine bezahlbare Wohnung in Frankfurt finden

    Das finde ich einen validen Punkt. Und auch ebenso der Verweis auf "Betriebswohnungen". Schade, dass die Gier und der Gleichberechtigungsgedanke dazu geführt haben, dass sowas nicht mehr so einfach möglich ist. Früher haben alle größeren Arbeitgeber soetwas gestellt. Und es wäre ein echter Mehrwert gegenüber anderen Arbeitgebern. Zumal auch Baufläche für solche Wohnungen auf/an Betriebsgeländen i.d.R. verfügbar wäre.


    Ich bin darüber hinaus auch für eine häufigere Darstellung von tatsächlichen Gründen von Verspätungen. Aber dazu müsstem mehr Informationen den Weg in die "Zentrale" schaffen. Wenn man 2 Minuten wegen MIV vertrödelt, habe ich bisher noch keinen Fahrer erlebt, der dies gemeldet hat. Ich wäre auch für eine deutlich gesteigerte Abschlepp-Berechtigung - gestern mit dem U5 SEV gefahren. Der Fahrer musste sich auch in der breiten Gasse an parkenden Autos vorbeischlängeln, obwohl dort eigentlich niemand stehen dürfte und es auch nicht zu übersehen ist. Man darf auch nicht vergessen, dass diese Zeit am Ende der Pause des Fahrers fehlt und dieser dann auch nicht mehr so "freundlich" unterwegs ist.

  • Nach Covid-19 haben zudem viele Firmen auf die Rückkehr zur (tägliche) Präsenzpflicht verzichtet, was meiner Beobachtung nach auch zu einem dauerhaften und deutlichem Rückgang der Fahrgastzahlen führt.

    Sicher? Auf der einen Seite gibt es fast überall Presseinformationen à la "Fahrgastzahlen bei $unserem_Betrieb wieder auf Vor-Corona-Niveau" und zum anderen beschweren sich bestimmte Forenteilnehmer darüber, dass die Züge ja so voll seien und man deswegen stehen müsse (oder nicht mitkäme oder was auch immer). Das wäre also erst mal abzugleichen.

  • Diese Untersuchung ist mir bisher nicht bekannt. Aber vermuten würde ich das auch: Wer als Autofahrer nach negativen Erfahrungen dann keine Lust mehr hat auf die neu geschaffene Situation (verminderte Spuren) und keine Alternativen geboten bekommt (tägliche Unzuverlässigkeit und Ausfälle im ÖPNV statt Ausbau des Angebots), der wird wohl in den meisten Fällen einfach andere Orte aufsuchen, zum Einkaufen zum Beispiel das Main-Taunus-Zentrum.

    damit würdest Du falsch vermuten. 🤷🏻‍♀️

  • Sicher? Auf der einen Seite gibt es fast überall Presseinformationen à la "Fahrgastzahlen bei $unserem_Betrieb wieder auf Vor-Corona-Niveau" und zum anderen beschweren sich bestimmte Forenteilnehmer darüber, dass die Züge ja so voll seien und man deswegen stehen müsse (oder nicht mitkäme oder was auch immer). Das wäre also erst mal abzugleichen.

    Zumindest für die Strecke in den Taunus hat sich das aus meiner subjektiven Sicht geändert. Objektive Daten habe ich natürlich nicht.


    In der S-Bahn ist es deutlich leerer als ich es vor Covid-19 in Erinnerung hatte. Die Anzahl der Leute im Anzug, die früher in Massen an der Station Taunusanlage ein- bzw. ausgestiegen sind, hat deutlich abgenommen.


    Mit der Taunusbahn fahre ich nicht mehr, bin aber öfters mit dem Nachwuchs am Bahnhof um den Zügen zuzugucken und manche Stationen sind auch beim vorbeifahren mit dem Auto gut einsehbar. Da ist überwiegend tote Hose im Vergleich zu vor Covid.


    In meinem Bekannten- und Familienkreis sind viele mit der Bahn gefahren, heute -wenn überhaupt- nur noch ab Oberursel wo es mit U-und S-Bahn eine gewisse Redundanz bei Ausfällen gibt. Alle haben mittlerweile ein eigenes Auto und nutzen es meist gleich komplett, trotz Jobticket oder in meinen Augen wirklich preiswertem 49-Euro Ticket. Und manche dürfen mittlerweile auch überwiegend von zu Hause aus arbeiten.


    Auf anderen Linien mag es (noch) anders aussehen, auf der S5 und der Taunusbahnlinie wurde aber auch ganze Arbeit geleistet, um potentielle Fahrgäste dauerhaft zu vergraulen.

  • Sicher? Auf der einen Seite gibt es fast überall Presseinformationen à la "Fahrgastzahlen bei $unserem_Betrieb wieder auf Vor-Corona-Niveau" und zum anderen beschweren sich bestimmte Forenteilnehmer darüber, dass die Züge ja so voll seien und man deswegen stehen müsse (oder nicht mitkäme oder was auch immer). Das wäre also erst mal abzugleichen.

    Wo hast Du das denn für Frankfurt gelesen? Die bisherigen Aussagen von Stadt bzw. traffiQ hatten noch kein Wiederreichen des Vor-Corona-Niveaus genannt, oder habe ich etwas verpasst. Mein subjektiver Eindruck ist, dass die Rush-hour oftmals nicht mehr so voll ist wie vor Corona. Besonders montags und freitags merkt man das. Aber ich würde das auch nicht völlig verallgemeinern: In der 11 und auch in der S-Bahn im Bereich Galluswarte fühle ich mich öfter wieder wie die Vor-Corona-Ölsardine. Auch samstags wirkt es zum Beispiel in der U4 am Nachmittag auf mich voller als vor Corona.


    Was den Notfallplan betrifft: Den hat doch traffiQ längst und auch, erinnern wir uns, im vorigen November wegen der massiven Personalausfälle schon aktiviert. Im zu Anfang verlinkten Artikel ist das auch erwähnt, Damals wurde die bewusste Reduzierung vorgenommen, weil man kurzfristige und für die Kunden unplanbare Ausfälle vermeiden wollte. Warum aber wird nun seit Monaten genau das gegenteilige Prinzip praktiziert: Auf dem Papier bietet Frankfurt einen tollen Fahrplan, doch die Kunden werden Tag für Tag mit kurzfristigen Ausfällen konfrontiert?


    Diese Unzuverlässigkeit finde ich persönlich fürs Qualitätsgefühl völlig verheerend - und dass ausgerechnet in einer Zeit, in der wenigstens Image des ÖPNV hochgehalten werden sollte, wenn sich die Stadt ja schon den Ausbau des Angebots spart bzw. dieser erst in vielen Jahren realisiert sein wird. Planbare und ein wenig besser verschmerzbare temporäre Reduzierungen wären zumindest das kleinere Übel, etwa keine U4 zwischen Enkheim und Bornheim. Dabei wäre es natürlich gut, wenn die Verantwortlichen aus ihren Erfahrungen lernen, zum Beispiel dass unangenehme Netzlücken wie bei einer wegfallenden 14 zwischen Ostendstraße und Zoo geschlossen werden sollten, zum Beispiel indem ein SEV (verlängerter M43 oder M34?) diese kurze zusätzliche Strecke inkludiert. Auch zu starke Kapazitätsreduzierungen sollten vermieden werden wie seinerzeit ohne die 14 in der Mainzer Landstraße. Die 14 sollte wenigstens als Stummel Hauptbahnhof-Mönchhofstraße und wenigstens in der HVZ weiterfahren. Allerdings könnten ja vielleicht "Quartiersbusse" (31, 33, 81, 82, 84, 87) und manche wenig ausgelastete Abendverkehre auf Großraumtaxen umgestellt werden

  • damit würdest Du falsch vermuten. 🤷🏻‍♀️

    Das werde ich auch weiter vermuten, solange Du Dein Herrschaftswissen nicht mit uns teilst und Deine Behauptung aus Beitrag #6 mit einem Beleg untermauerst. Bis dahin muss ich mich weiter am gesundem Menschenverstand und an Logik, die sich aus bisherigem Verhalten speist, orientieren.

  • Das werde ich auch weiter vermuten, solange Du Dein Herrschaftswissen nicht mit uns teilst und Deine Behauptung aus Beitrag #6 mit einem Beleg untermauerst. Bis dahin muss ich mich weiter am gesundem Menschenverstand und an Logik, die sich aus bisherigem Verhalten speist, orientieren.

    wenn ich wieder gut bedienbares Internet habe gerne; auf die schnelle finde ich das hier. Aber wenn du nun behauptest, dass du bisheriges Verhalten als Quelle nimmst, hat du doch sicher dafür eine gute Quelle?