Der historische Frankfurter Nahverkehr

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    Original von Torben
    Zwischen Hasengasse und Hauptwache ist die Situation schwieriger, da hier eine kleinteiligere Bebauung ist. Viele Häuser sind aber vermutlich komplett neugebaut worden, weil heute nichts mehr auf eine Verwertung von alter Bausubstanz hindeutet. Eine Ausnahme ist das Haus, in dem heute H&M ist – zuvor war dort das berühmte Wronker-Kaufhaus


    Die expressionistische Fassade an der Zeil stand wohl auch noch teilweise, sie ist dann aber der Zeilverbreiterung zum Opfer gefallen.


    Ott & Heinemann wollte schon 1950 mit dem Wiederaufbau auf der Südseite beginnen, als die Stadt im Hinblick auf die vorgesehene Zeilverbreiterung einen Baustopp verhängte. Es folgten Rechtsstreite - auch mit anderen Eigentümern- , die sich bis mindestens 1956 hinzogen. Sie endeten damit, dass die Bauflucht der Zeilsüdseite um 8 Meter zurück genommen wurde; einzige Ausnahme, das Ott & Heinemann-Haus. Der gerichtlich erzielte Kompromiss bestand wohl hier darin, daß die Schaufenster im Erdgeschoss auf die Bauflucht zurück genommen wurden, das Gebäude im übrigen aber wie geplant - und schon begonnen - vor der neuen Bauflucht steht, sie mußten nicht wieder abreissen. Die Bauflucht wurde dann nach Abschluss der Rechtsstreite im Fluchtlinienplan F 1755 vom 25.8.1958 verbindlich festgeschrieben; er gilt bis heute.

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    8.Mai.1973: Endgültige Sperrung der westlichen Zeil


    Was, so lange ist das schon her, Kinners wie die Zeit vergeht ;)


    An die "Fly over" am P.d.R. erinnere ich mich auch noch. Auch an das Schild Höhe der ehm. Bundesbahndirektion auf dem etwas von Pferdefuhrwerken stand.
    Kennt das noch jemand?
    Ich meine gehört zu haben, dass aus der "Fly over" die Flößerbrücke gebaut wurde????

  • Eben. Die Flößerbrücke ist meiner Erinnerung nach aus den ehemaligen Brückensegmenten der Schwanheimer Brücke enstanden.

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    Original von BEKU
    Eben. Die Flößerbrücke ist meiner Erinnerung nach aus den ehemaligen Brückensegmenten der Schwanheimer Brücke enstanden.


    Außerdem wurde die ein halbes Jahr vor dem Fly-Over gebaut - philosophische Frage: Wie sollte etwas aus Bestandteilen von etwas anderem entstehen, das es noch gar nicht gab? B)


  • ...schööön! Den 814 mit seiner Eichbaumwerbung fand ich damals auch recht harmonisch gelungen. Mein persönlicher Wunsch allerdings wäre der 827 mit seiner "Arroganz"-Werbung. Er war meiner Meinung nach damals (um 82-85) recht auffällig, da er als einzigster N-Tw einen rot lackierten Fahrstufenanzeiger hatte. Soltest du ein Farbmuster brauchen:
    Ich besitze noch ein Stück Blech aus dem C-Teil, linksseitig, als er 83 oder 84 an der Mönchhofstrasse fast auf der Hälfte von einem Radlader aufgeschlitzt wurde.

    MfG Streckentrenner

  • N810 war zur damaligen Zeit eines meiner absoluten Lieblingsfahrzeuge.
    Fand die Vollwerbung richtig schön. Überhaupt fielen mir damals die vielen Vollwerbungen auf den N-Wagen auf. Naja ich war damals noch ein Junge. Schade, daß es so was heute nicht mehr gibt.


    Die Vollwerbungen auf den modernen Niederflurwagen (R, S) haben irgendwie nicht die gleiche Ästhetik. Das liegt wohl an vielen Gründen:
    Die Form der Fahrzeuge ist eine ganz andere, u.a. auch die Glasflächen.
    Überall drumherum sieht man sonst nur SVB. Und auch inhaltlich sind die Werbungen nicht mehr das was sie mal waren. Stattdessen überall Sägmüller-Werbung....

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

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    Original von tamperer
    Hallo ihr Lieben von der FAG,


    mal ein ganz dickes Lob und Dankeschön von mir für die vielen schönen Bilder und auch die Hintergrundinfos die daraus resultieren (z. B. Autoverkehr auf der Zeil, Kaufhaus Wronker usw.).
    Macht auf jeden Fall weiter so ! ! !


    Gruß
    tamperer


    Dem kann ich mich nur anschließen


    Einfach toll, was für Informationen man hier zu lesen bekommt

  • Ja, da stand ein Verkehrsschild, das in keinem Verzeichnis zu finden war: "Verbot für Lkw, Lkw mit Anhängern und Pferdefuhrwerke" Kreisrund, etwas größer als normal und mit rotem Rand, und die Seitenansichten der verbotenen Gefährte durch waagrechte rote Balken getrennt. Solche Schilder befanden sich nördlich (P. d. R.) und südlich des Bahnhofsplatzes und der Hafenstraßen-Unterführung.


    Schließlich gab es bis in die 70er noch die Spedition Scheidel, die mit einem "Rollfuhrwerk" vom Güterbahnhof aus in der Umgebung liegende Kunden beliefert hat. War bestimmt nicht wesentlich langsamer als mit Lkws damals.


    In der Nachbarschaft des kleinen Speditionsbetriebes, für den ich damals aushilfsweise Lkw gefahren bin, befand sich auch der Scheidelsche Stall, wo morgens regelmäßig die Pferde angespannt wurden.


    Nachmittags sah ich sie manchmal auf der Mainzer Landstraße zwischen Galluswarte und Güterplatz heimwärts trotten. Der Kutscher auf dem Bock pennte regelmäßig. Die Gäule wussten auch so, was sie zu tun hatten.


    Gruß
    Johannes

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    Original von Streckentrenner
    Früher wurden die Fahrzeuge auch noch so lackiert, heute wird ja nur noch beklebt (Kosten, Kosten, Kosten... :()
    Seinerzeit war auch der F-ZZ 310 recht nett, mit Milka,mmhhh...


    Das liegt sicher auch an den heute kürzeren Laufzeiten der Werbungen. Geht bei Folien halt schneller zu wechseln. Früher waren die im Gegensatz zu heute ewig drauf. Und die Technik war sicher auch noch nicht so weit.

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    Original von BEKU
    Das liegt sicher auch an den heute kürzeren Laufzeiten der Werbungen. Geht bei Folien halt schneller zu wechseln. Früher waren die im Gegensatz zu heute ewig drauf. Und die Technik war sicher auch noch nicht so weit.


    Ich denke auch, dass es weder so weit entwickelte Folien, noch die dazugehörige Drucktechnik gab.

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube


  • Zunächst möchten wir uns mal bei allen Besuchern hier für das große Interesse und auch für die Zustimmung der von uns ausgewählten Inhalte bedanken. Auch das von euch ausgesprochene Lob wird von uns dankend angenommen. Aber auch eure rege Beteiligung durch Fragen und Beiträge muß lobend in den Vordergrund gestellt werden, da ohne dies das Thema gar nicht so gut laufen würde.


    Dies bestätigt uns die Richtigkeit der Linie, die wir hier Fahren und natürlich beibehalten werden.


    Zitat

    Mein persönlicher Wunsch allerdings wäre der 827 mit seiner "Arroganz"-Werbung. Er war meiner Meinung nach damals (um 82-85) recht auffällig, da er als einzigster N-Tw einen rot lackierten Fahrstufenanzeiger hatte. Soltest du ein Farbmuster brauchen:


    Vielen Dank, Streckentrenner. Bildmaterial von diesem Wagen ist vorhanden. Die Möglichkeit zur grafischen Umsetzung wird geprüft.



    KJ

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    Original von johannes
    Nachmittags sah ich sie manchmal auf der Mainzer Landstraße zwischen Galluswarte und Güterplatz heimwärts trotten. Der Kutscher auf dem Bock pennte regelmäßig. Die Gäule wussten auch so, was sie zu tun hatten.


    Irgendwie gut, dass Straßenbahnzüge nicht eine "eigene Intelligenz" besitzen wie solch ein Pferdegespann - anderenfalls gäbe es schon längst keine Straßenbahnfahrer mehr...

  • Zitat

    Original von BEKU
    Eben. Die Flößerbrücke ist meiner Erinnerung nach aus den ehemaligen Brückensegmenten der Schwanheimer Brücke enstanden.


    Darf ich da noch mal korrigieren was anmerken?


    Die alte Schwanheimer Brücke war, Bj. 1905-1907, im Krieg zerstört worden und 1947 durch eine einspurige Bailey-Pionierbrücke aus Beständen der US-Army ersetzt worden; diese war in Betrieb bis zum 21.9.1963. Im Frühjahr 1964 ist sie abgebrochen worden. Von den 170 Tonnen der Konstruktion wurden 120 Tonnen an das Bundesverkehrsministerium verkauft, 50 Tonnen behielt sie Stadt, um sie beim U-Bahnbau für Behelfskonstruktionen zu verwenden.


    Die alte Flößerbrücke wurde am 8.5.1964 in Betrieb genommen, nachdem Anfang 1963 der Bauauftrag an die Firmen MAN-Gustavsburg, Holzmann AG und Fr. Krupp vergeben worden war. Die eigentliche Brückenkonstruktion ist Mitte Dezember 1963 auf die Pfeiler gelegt worden. Vom Zeitablauf wäre es daher im Prinzip möglich gewesen, dass Teile der alten Schwanheimer Brücke dort Verwendung fanden. aber es ist n den Quellen zum Brückenbau nichts darüber vermerkt, und rein kontruktiv auch eher unwahrscheinlich.

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  • Das ist gut möglich. Deshalb sagte ich auch, "meiner Erinnerung nach". Muß ja nicht immer alles stimmen, was ich hier so zusammen schreibe. Aber was ich noch sehr gut weiß, bis deutlich in die 1980er Jahre lagen an der neuen Schwanheimer Brücke (südlicher Brückenkopf/Ostseite) einige Stahl-Brückenteile, die denen der Flößerbrücke sehr ähnelten. Da stand diese aber noch.


    Wo waren die denn her?