Historische Aushangfahrpläne

  • Hallo,
    wenn ich mir mal was wünschen dürfte wäre das die 20 bzw. die 12 hoch nach Bergen. Möglichst aus den letzten Jahren des Betriebs.

  • Die Linien, die mich interessierten, habt ihr schon gezeigt, ohne dass ich etwas sagen musste. Das nenn mich mal Service. ;)


    Danke!


    (Gegen die 14 hätte ich aber auch nichts einzuwenden. ;) )

  • Für mich wären die alten Linien 7, 9,11, 23, 27 interessant. evtl. auch noch die 8 von ganz früher

    Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber ich lebe noch und grüße alle, die mich noch kennen!

  • Danke Charly fuer die Erklaerung. Stimmt schon, meine Frage waere eher eine allgemeine und passt nicht unbedingt in das Thema. Wieder was neues dazugelernt; mir ist noch nie bewusst aufgefallen, dass Fahrzeiten tagsueber laenger kalkuliert werden koennen als z. Bspl. abends.

  • Hallo,


    inzwischen haben wir bei Straßenbahn und Bus 3 sogar 3 verschiedene Fahrzeiten am Tag:


    1. Normalverkehrszeit
    2: Hauptverkehrszeit (Mo - Fr 5:30 - 9:30 und 14:00 - 19:00)
    3: Spät-/Schwachverkehrszeit (tägl. ab 21:00, Sa bis 7:00, So bis 9:00)


    Gruß
    tamperer

  • jockeli:
    In dem Falle 1965; wobei sich daran vom August 1964 bis zur U-Bahn Eröffnung fast nichts geändert hat, ich hätte also genauso gut 1967 nehmen können.


    tamperer:
    Bei der Hamburger Hochbahn gibt es auf etlichen Buslinien sogar 7 (!) verschiedene Fahrzeiten, da wird sowohl in der HVZ als auch in der SVZ nochmals gesplittet. Teilweise nur richtungsbezogen, weil z. B. in der Früh-HVZ erfahrungsgemäß manche Straßen "dichtgeparkt" sind. Auch wird berücksichtigt, dass der Berufsverkehr freitags nachmittags früher einsetzt als sonst usw. Die kürzeste Fahrzeit gilt dann jeweils nach 23 Uhr.


    Die Fahrer haben im Handfahrplan mit den Abfahrtszeiten jeweils eine Ziffer daneben stehen, die in einer Spalte mit dem Vermerk "Fz" (für Fahrzeit-Schlüssel) gekennzeichnet ist. Zusätzlich gibt es eine "Fahrzeitschlüssel-Tabelle", aus der ungefähr die Zeiten an den wichtigsten Haltestellen ersehen werden können. Das sieht dann ungefähr so aus (auch schon "historisch", die Linie 106 heißt heute M 25 und wurde inzwischen bis Altona verlängert), wobei die Spalten keinen Hinweis auf die Taktzeiten oder Betriebszeiten geben:




    In dem Falle galten an dem Betriebstag (Samstag?) nur 4 von 7 möglichen Fz-Schlüsseln (1, 2, 6 und 7). Das Fahrzeitspektrum reicht hier von 30 über 32 und 38 bis zu 40 Minuten, wobei 6 die kürzeste Fahrzeit nach 23 Uhr ist.


    Etwas ähnliches haben wir hier auch auf Linie 29. Dort gibt es ebenfalls mehr als 3 verschiedene Fahrzeiten. Diese sind bei Alpina jedoch im Dienstplan bereits ausgewiesen, sodass sich der Fahrer nicht umständlich mit einer Schlüsseltabelle herumschlagen muss. ;)


  • Aufgrund der doch größeren Nachfrage haben wir nun eine Seite mit diversen Aushangfahrplänen zusammengestellt, und diese auf unserer Webseite im Bereich Frankfurter Nahverkehr ab sofort online gestellt.



    KJ


  • Zitat

    Original von cloudsurfer
    Für mich wären die alten Linien 7, 9,11, 23, 27 interessant. evtl. auch noch die 8 von ganz früher


    Und es sprach die gute Fee: "Du hast 3 Wünsche frei!"
    Da wünschte sich der kleine cloudsurfer ganz schnell (1. Wunsch..) die Linien 7+9, 2. Wunsch: 11+23, und 3. Wunsch: 27+ (evtl.) 8. :D


    Charly hat Dir ja schon einen "halben Wunsch" erfüllt, wir erfüllen Dir dann heute auch einen, indem wir von vorne anfangen mit der Linie 7.


    AR

  • Da sag ich erstmal Danke dafür.


    Ist der Fahrplan aus der Zeit, als noch über den alten Riedhof gefahren wurde?

    Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber ich lebe noch und grüße alle, die mich noch kennen!

  • Zitat

    Original von cloudsurfer
    Ist der Fahrplan aus der Zeit, als noch über den alten Riedhof gefahren wurde?


    Ja! Das geht daraus hervor, dass der Schweizer Platz noch Gustav-Adolf-Platz hieß ;). Und wenn ich den Dateinamen richtig interpretiere, müsste er von 1962 sein.


  • Zitat

    Original von Charly
    Und wenn ich den Dateinamen richtig interpretiere, müsste er von 1962 sein.


    Das lässt sich nicht verleugnen :(


    Wir kommen zu cloudsurfers nächstem Wunsch, der Linie 9 , diesmal aus dem Jahre 1954.


    Im Jahr davor, also 1953, war die noch den direkten Weg von der Berger Straße über Arnsburger Straße - Sandweg zur Friedberger Anlage gefahren, aber weil diese Strecke damals stillgelegt wurde, musste sie jetzt den Umweg über die Wittelsbacher Allee nehmen.


    Es war das erste mal, dass dort außer der 15 regulär eine zweite Linie verkehrte (abgesehen von den Verstärkern der 15). 1961 wurde die 9 dann dort von der 11 verdrängt, die wiederum ihre Strecke zur Rat-Beil-Straße verloren hatte. Die 9 musste dann mit den Riederhöfen vorlieb nehmen, später stattdessen mit der Hugo-Junkers-Straße.


    Man beachte hierbei auch die Haltestellen Diesterweg-/Textorstraße, Gustav-Adolf-Platz, Holbeinplatz, Hippodrom sowie Sandhöfer Allee, denn die Strecken Diesterwegstraße und Sandhöfer Allee existierten damals noch ;)


    AR


  • Als nächstes erfüllen wir cloudsurfer den Wunsch nach dem Fahrplan der Linie 11, dieses Mal aus dem Jahre 1970.


    Wie bereits oben bei der Linie 9 erwähnt, hatte 1961 die 11 den östlichen Streckenteil nach Bornheim von der 9 übernommen. Der westliche Ast wurde 1970/71 das letzte Mal ausgeführt. Im Sommer 1971 war es mit dieser Route (HVZ-Verstärkung zusätzlich zur 3 nach Rödelheim, die der 11 fast 20 Jahre lang oblag) vorbei, weil die Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Platz der Republik durch den S-Bahnbau am Hbf. unterbrochen war.


    Die 11 endete seit 1971 ständig an der Südseite des Hauptbahnhofs. Ihre Rolle übernahm im Westen für die nächsten 3 Jahre eine neue 26 - bis der FVV 1974 den 10 Minutentakt einführte. Seitdem gab es bis zur Stilllegung 1978 keine Verstärkerlinie nach Rödelheim mehr.


    Der übrige Verlauf der 11 sowie die Haltestellen dürften bekannt sein. Allerdings geht aus der Tabelle nicht hervor, dass zu dieser Zeit noch über die "alte" Haltestelle Lokalbahnhof gefahren wurde - also direkt von der Dreieichstraße in die Textorstraße. Die heutige Umfahrung des Hochhauses am Lokalbahnhof wurde erst im September des gleichen Jahres eröffnet.


    AR


  • Wir kommen auf cloudsurfers nächsten Wunsch zurück, somit auf die Linie 23.


    Dazu haben wir diesmal ein ganz besonderes Schmankerl herausgefischt, nämlich den Fahrplan aus dem 3. Kriegsjahr 1942:





    AR

  • Frage an die FAG:


    Der 5 / 6-Minuten Takt ist ja Klasse. War das damals 1942 auf allen Linien so üblich?


    Ich finde das wirklich Bemerkenswert mitten im Krieg so einen Fahrplan anzubieten. Das ist ja fast besser wie heute.

    Gruß StVo


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    Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe hinauskommt.
    Oscar Wilde


  • Zitat

    Original von StVo
    Der 5 / 6-Minuten Takt ist ja Klasse. War das damals 1942 auf allen Linien so üblich?


    Nein, das täuscht. Das war - grob gesagt - bedarfsorientiert, also der Nachfrage auf den einzelnen Linien angepasst.


    Dabei betrug der Grundtakt tagsüber so zwischen 10 und 15 Minuten, in der Regel aber zwölf. In der HVZ wurde dann ebenfalls je nach Bedarf verdichtet, von mindestens 12 über 10 und 7,5 auf bis zu 6 oder sogar 5/6 Minuten. Dabei war die 23 zusammen mit der 12 in der Spitzengruppe angesiedelt, immerhin war sie sozusagen die "Hauptlinie der A-Strecke", um das heutige Bild zu gebrauchen. :)


    Die 21 und 22 verkehrten nur alle 15 bis 20 Minuten, die 17 nur alle 12 und wurde überhaupt nicht verdichtet. Die 6 verkehrte grundsätzlich nur alle 10 und das nur bis 21 Uhr. Die 5, 9 und 11 waren komplett eingestellt. Ebenso die 20, bis auf zwei Fahrten. Man darf nicht vergessen, dass sich in dem Jahr bereits die ersten Auswirkungen des Krieges bemerkbar machten, wie gravierender Personalmangel (auch Straßenbahner wurden eingezogen und konnten nur teilweise durch Frauen oder Arbeitsverpflichtete ersetzt werden), Materialmangel etc.


    Nur hatte man damals eben noch so gut es ging versucht, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Das dicke Ende stand mit 1943/44 erst noch bevor...


    AR