FTD - Ärmelkanal: Eurotunnel steht Deutscher Bahn offen

  • Da die Sicherheitsvorschriften für den Eurotunnel - speziell die Klausel, dass nur teilbare Reisezüge in den Tunnel einfahren dürfen - geändert wurden, hat nun prinzipiell auch die DB die Möglichkeit, Verkehre durch den Eurotunnel anzubieten. Ebenfalls im Raum stehe dem Artikel zufolge eine Beteiligung der DB an der Gesellschaft Eurostar. Eine Verbindung Köln-Brüssel-London könne laut Bahnchef Grube bis zu 1 Mio. Passagiere pro Jahr anziehen.


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    Fág an Bealach!

  • Kann mir jemand erklären, wie diese Vorschrift den Brandschutz ursprünglich verbessern sollte? Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich Brände in einem Tunnel ausbreiten halte ich eine Zugteilung durch manuelles abkuppeln brennender Wagen für unmöglich..

  • Zitat

    Original von F.-Fighter
    Kann mir jemand erklären, wie diese Vorschrift den Brandschutz ursprünglich verbessern sollte? Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich Brände in einem Tunnel ausbreiten halte ich eine Zugteilung durch manuelles abkuppeln brennender Wagen für unmöglich..



    Bei den Eurostar-Garnituren (auch als TGV TMST bekannt) handelt es sich technisch gesehen um "Rücken an Rücken" gekuppelte Halbzüge mit automatischer Kupplung zwischen den beiden Hälften. Bei Tunnelfahrten ist auch der in Fahrtrichtung hintere Führerstand mit einem Tf besetzt, so dass im Brandfall alle Passagiere in den nicht betroffenen Zugteil evakuiert werden können und dieser den Tunnel dann verlassen kann. Allerdings stell sich mir hierbei durchaus auch die Frage, wie lange überhaupt die Fahrleitung im Tunnel einem Feuer standhalten könnte - wenn die nämlich weg ist, fährt auch der Zug aus eigener Kraft keinen Meter mehr.

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  • Hi


    Zitat

    Original von DenshaOtaku
    Bei den Eurostar-Garnituren (auch als TGV TMST bekannt) handelt es sich technisch gesehen um "Rücken an Rücken" gekuppelte Halbzüge mit automatischer Kupplung zwischen den beiden Hälften. Bei Tunnelfahrten ist auch der in Fahrtrichtung hintere Führerstand mit einem Tf besetzt, so dass im Brandfall alle Passagiere in den nicht betroffenen Zugteil evakuiert werden können und dieser den Tunnel dann verlassen kann. Allerdings stell sich mir hierbei durchaus auch die Frage, wie lange überhaupt die Fahrleitung im Tunnel einem Feuer standhalten könnte - wenn die nämlich weg ist, fährt auch der Zug aus eigener Kraft keinen Meter mehr.


    Naja ich glaub der Fahrdraht hält schon ein bischen Hitze aus, bis dahin sollte der andere Zugteil das schon raus sein ;-D
    Für den Eurotunnel werden doch auch Diesellokomotiven bereitgehalten falls die Stromversorgung wirklich mal versagt, die können ja ja angeblich auch ferngesteuert werden.
    Außerdem gibt es ja noch den Service-Tunnel, der unter leichtem Überdruck steht und daher kann dort schwerlich Rauch eindringen.


    cu

    Einmal editiert, zuletzt von Itchy ()

  • Zitat

    Original von Itchy
    Naja ich glaub der Fahrdraht hält schon ein bischen Hitze aus, bis dahin sollte der andere Zugteil das schon raus sein ;-D


    Im Gegenteil: Im Tunnel dürfte der Fahrdraht sogar noch schneller reißen als unter freiem Himmel, da sich die Wärme an der Tunneldecke sammelt und nicht entweichen kann. Da die Oberleitung unter sehr starker Spannung steht (mechanisch) und bei einem Riss unangenehm werden könnte für die Einsatzkräfte der Feuerwehr, werden bei Bränden im Bahnbereich normalerweise immer zwei Mann abgestellt, die die Oberleitung mit Wasser kühlen (wenn sie abgeschaltet ist).

  • Nur einmal hypothetisch gesprochen: Um wie viel wäre denn die Feuerbeständigkeit einer seitlichen Stromschiene höher zu bewerten? Hypothetisch ist diese Frage schon allein deshalb, weil von den TMST-Garnituren die Schleifer für den Stromschienenbetrieb in Südost-England inzwischen entfernt wurden, nachdem ja die per Oberleitung elektrifizierte Schnellfahrstrecke zwischen London und dem Tunnel in Betrieb genommen wurde.

    Fág an Bealach!

  • In einer seitlichen Stromschiene kann man erstens den eigentlichen Leiter gut verkeilen, zweitens eine feuerfeste Verkleidung anbringen.
    Die britischen Bodenstromschienen hingegen sind ja völlig offen ohne jegliche Isolierung. Die Züge nehmen dabei den Strom nicht mit Schleifern ab, wie man es von der Märklin-Eisenbahn her kennt sondern mit Hilfe von ca. 20cm langen, gefederten Eisenklötzchen, die am Zug angebracht sind. Da diese während der Fahrt leicht hoch und runter taumeln, gibt es ständig Durchschlagströme mit Funkenentwicklung. Zumindest bei den S-Bahnen im Süden Londons sieht das schon fast wie ein Feuerwerk an der Zugseite aus.


    Vielleicht wäre ja eine Induktionsschiene noch eine Alternative. Laut wikipedia wollte die DB mal mittels Induktionsschienen Züge auf der nördlichen Lahntalbahn mit Energie verssorgen. Wie weit diese Technik ausgereift ist und ob dies jemals umgesetzt wurde, weiss ich nicht.

    Dieses Gerichtsurteil wurde per KI generiert und ist ohne Begründung gültig.

  • eine feste oberleitung oder deckenstromschiene, wie auch immer man es nennen mag, würde doch sicher auch helfen und mehr sicherheit bieten. im lötschberg basistunnel gibt es, wenn ich mich recht erinnere, auch eine solche.

  • >Allerdings stell sich mir hierbei durchaus auch die Frage, wie lange überhaupt
    >die Fahrleitung im Tunnel einem Feuer standhalten könnte - wenn die
    >nämlich weg ist, fährt auch der Zug aus eigener Kraft keinen Meter mehr.


    Die hängt länger, als die Spannung vorhanden ist - die Rauchpartikel verur-
    sachen ab einer gewissen Dichte und Zusammensetzung einen Kurzschluß!



    Das "rückwärts" herausfahren funktioniert auch nur so lange, wie kein Fahr-
    zeug die Strecke dahinter zufährt.....


    >Um wie viel wäre denn die Feuerbeständigkeit einer seitlichen Stromschiene
    >höher zu bewerten?


    Deutlich höher....die hat einen deutlich größeren Querschnitt......
    ....nur ist die nicht gerade Fußgängerfreundlich ;)
    ....und ein Rauchkurzschluß entsteht auch erst später

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Wenn man sich so die letzen Bänder der großen Alpentunnel anschaut hat, dass es dort sogar die Betonverschalung "weg" war, würde ich mutmaßen, dass ein dünne Metalleitung nicht allzu lange durchhält... und bis alle Fahrgäste aus dem einem in den anderen Teil geschlendert sind... da dürfte eh alles zu spät sein!

  • Von den Sicherheitsfragen abgesehen bleibt immer noch der Fahrpreis als entscheidendes Moment. Nicht umsonst habe ich mich auf meiner Fahrt von GB nach Frankfurt für die traditionelle Route via Dover - Calais entschieden : Das Standby-Ticket für den EuroStar hätte von London bis Brüssel stolze 200 € gekostet !

  • Hi


    Zitat

    addy75
    Wenn man sich so die letzen Bänder der großen Alpentunnel anschaut hat, dass es dort sogar die Betonverschalung "weg" war, würde ich mutmaßen, dass ein dünne Metalleitung nicht allzu lange durchhält... und bis alle Fahrgäste aus dem einem in den anderen Teil geschlendert sind... da dürfte eh alles zu spät sein!


    Die großen Tunnelbrände wüteten auch mehrere Stunden bzw. Tage. Nach einem großen Tunnelbrand ist die Hitze am Brandort nach fast einer Woche noch unerträglich heiß.
    Die Frage ist ja nicht das er einen Brand besteht, sondern nur wie lange. Da der Fahdraht aus Metall besteht leitet er die Hitze gut weiter, so daß die Hitze nicht punktuell wirkt, sondern sich auf den draht verteilen kann, dies bringt nicht viel, aber doch wenige Minuten extra. Wärend des Brandes soll er ja nur so lange halten wie der andere Zugteil rausfahren kann.


    Zitat

    Original von Torben
    Im Gegenteil: Im Tunnel dürfte der Fahrdraht sogar noch schneller reißen als unter freiem Himmel, da sich die Wärme an der Tunneldecke sammelt und nicht entweichen kann. Da die Oberleitung unter sehr starker Spannung steht (mechanisch) und bei einem Riss unangenehm werden könnte für die Einsatzkräfte der Feuerwehr, werden bei Bränden im Bahnbereich normalerweise immer zwei Mann abgestellt, die die Oberleitung mit Wasser kühlen (wenn sie abgeschaltet ist).


    Das ist klar ;-)


    Mal eine Frage zu der Versorgung des Fahrdrahtes mit Strom im Ärmelkanaltunnel....Wird der Fahrdraht abschittsweise mit Strom versorgt oder durchgängig??? Also wenn der Draht an einer Stelle futsch ist, ist dann auch der komplette Strom im gesamten Tunnel und darüber hinaus futsch?


    cu

  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    Von den Sicherheitsfragen abgesehen bleibt immer noch der Fahrpreis als entscheidendes Moment. Nicht umsonst habe ich mich auf meiner Fahrt von GB nach Frankfurt für die traditionelle Route via Dover - Calais entschieden : Das Standby-Ticket für den EuroStar hätte von London bis Brüssel stolze 200 € gekostet !


    Dafür gibts ja das Europa-Spezial, was recht gute Verfügbarkeit hat...

    Ich war Atheist. Bis ich gesehen hab dass ich Gott bin.

  • Zitat

    Original von Itchy
    [...] Wird der Fahrdraht abschittsweise mit Strom versorgt oder durchgängig??? [...]


    Auch den Betreibern des Eurotunnel sollte die Verwendung von Streckentrennern geläufig sein ...

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Hi


    Zitat

    Original von 420 281-8
    Auch den Betreibern des Eurotunnel sollte die Verwendung von Streckentrennern geläufig sein ...


    Ist mir schon klar ;-D Nur die Frage wie groß der Abstand ist und ob die Hauptstromversorgung mit im Fahrtunnel liegt ^_^ dumm von mir gefragt...sorry.


    Hab ein interessantes e-book gefunden. Die Oberleitung wird demnach abschnittswiese alle 1,2 km mit Strom gespeist, es gibt auch 2 Kreuzungsbereich, in dem man von dem einen Tunnel auf den anderen fahren kann. Sollte der eine Tunnel nicht mit Strom versorgt sein, so kann man ihn mitversorgen über den anderen Tunnel.
    Sollte der Fahrdraht wirklich durchschmelzen, so ist nur ein Bereich von 1,2 km ko, der restliche Bereich dürfte weiterhin mit Strom versorgt sein, so könnten andere Züge problemlos den Tunnel verlassen, bzw. bei einem "Stau" dann auch über die 2 Kreuzungsbereich auf den anderen Tunnel wechseln. Also ich nehme mal an das es so ist und ich es so verstanden habe ;-D


    bis dann ^_^ cu

    Einmal editiert, zuletzt von Itchy ()

  • Zitat

    Original von Itchy
    [...]Nur die Frage wie groß der Abstand ist und ob die Hauptstromversorgung mit im Fahrtunnel liegt ^_^ dumm von mir gefragt...sorry.[...]


    Nicht dumm, sondern garnicht gefragt ...

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • >Da der Fahdraht aus Metall besteht leitet er die Hitze gut weiter


    Je größer der Querschnitt, um so besser die Wärmeabfuhr....
    ...nur ist diese bei einer OL nicht sonderlich groß....
    ....und so richtig weg kann die Hitze auch nicht, da der Tunnel den Wärme-
    austausch eher behindert und fehlenden Abtransport entsprechender.


    Rauchpartikel sind sehr gute elektrische Leiter - was hilft es, wenn der Draht
    hängt, aber durch ständige Überschläge die Spannungsversorgung nicht mehr
    gegeben ist?

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Hi


    Zitat

    Original von 420 281-8
    Nicht dumm, sondern garnicht gefragt ...


    Hä???


    Zitat

    Original von Darkside
    Je größer der Querschnitt, um so besser die Wärmeabfuhr.... ...nur ist diese bei einer OL nicht sonderlich groß.... ....und so richtig weg kann die Hitze auch nicht, da der Tunnel den Wärme- austausch eher behindert und fehlenden Abtransport entsprechender.


    Der Draht tauscht ja auch Wärme mit der Luft aus, zwar nur wenig, dafür müsste seine Oberfläche größer sein und die ist bekanntlich für ein zylindrisch gestrecktes Objekt nicht besonders groß. Klar bringt nicht viel aber macht vielleicht doch ein oder paar Minütchen aus und bei einem Brand retten die Sekunden teilweise viele Leben.


    Zitat

    Original von Darkside
    Rauchpartikel sind sehr gute elektrische Leiter - was hilft es, wenn der Draht hängt, aber durch ständige Überschläge die Spannungsversorgung nicht mehr gegeben ist?


    Ja das stimmt. Fragt sich wie schnell sich im "worst case" wieviel Rauch bildet, besonders, da die Züge ja auch brandschutztechnisch vorbildlich sind und auch da der Tunnel ja viele Sicherheitseinrichtungen aufweist. Dürften 20 min reichen, für ein Abkoppeln und Rausfahren? Was glaubt ihr?


    cu

  • >Klar bringt nicht viel aber macht vielleicht doch ein oder paar Minütchen aus


    Was nix bringt, bringt auch keine Minuten...
    ...nur ich kann es nochmal wiederholen - was bringt ein Fahrdraht der hängt,
    wenn die Rauchgase schon lange Zeit vorher einen Kurzschluß verursachen.
    Im Tunnel ist nicht viel Sauerstoff, da entstehen sehr schnell in großer
    Menge elektrische sehr gut leitende Radikale.


    >Dürften 20 min reichen, für ein Abkoppeln und Rausfahren?


    Das mußt Du wohl den Brand fragen, ob er sich 20 Minuten mit Rauchgasen
    an der Oberleitung zurückhält.

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