FNP: RMV plant eine Tarifreform


  • Nach Art der Verkehrsmittel; bitte auf meine Unterstreichungen achten.


    Gruß, ULF


    Die Frage ist, wie geschieht diese Unterscheindung. Wenn der Fahrgast sich vor der Fahrt festlegen muss welches parallele Verkehrsmittel er nutzten wird, geht das eigentlich etwas gegen die Grundidee eines Verkehrsverbundes. (ein Fahrschein, ein Tarif, ein Fahrplan)

  • Betreffend der Tarife im Taunus hat sich die FNP-TZ auch ein bisschen versucht und dabei andere Ergebnisse als der RMV erhalten. Der hält die jedoch für "nicht ganz richtig".


    Ich frage mich mit diesem Hintergrund auch, wie das mit parallelen Linien über eine größere Entfernung sein soll, die aber bisher durch die gleichen Tarifgebiete laufen, z.B. S5/U3. Und wenn dann noch etwa bei S5/U2 Bus dazu kommt... 8|

  • Die Frage ist, wie geschieht diese Unterscheindung. Wenn der Fahrgast sich vor der Fahrt festlegen muss welches parallele Verkehrsmittel er nutzten wird, geht das eigentlich etwas gegen die Grundidee eines Verkehrsverbundes. (ein Fahrschein, ein Tarif, ein Fahrplan)


    Stimmt. Der Versuchstarif ist destruktiv.


    Gruß, ULF

  • Stimmt. Der Versuchstarif ist destruktiv.

    Warum ist ein Versuch destruktiv? Hast du einen besseren Vorschlag? Das Tarifkonstrukt eines Verkehrsverbundes von den Ausmassen des RMV ist fraglos komplex in jeder Hinsicht (technisch, wirtschaftlich-finanziell, politisch) . Es ist nicht zu erwarten, so etwas grundlegend in der Weise zu reformieren, dass man im stillen Kämmerlein etwas ausdenkt und dann die Fahrgastgemeinde damit konfrontiert.


    Ein großangelegter Feldversuch ist m.E. zwingend, um die Auswirkungen zu erfassen und abzuschätzen (technisch, wirtschaftlich-finanziell, politisch). Ein Verbundtarif ist der sichtbare Teil eines mühsam ausbalancierten Kompromisses.

  • Ich zitiere einfach mal § 4 Abs. 5 des Hessischen ÖPNV-Gesetzes:


    Zitat

    Das Fahrpreissystem (Beförderungstarife) ist so zu gestalten, dass innerhalb der Verkehrsverbünde mit einem Fahrschein, auch einem solchen in elektronischer Form, alle öffentlichen Nahverkehrsmittel unternehmensübergreifend nutzbar sind (Verbundtarif). Die Verkehrsunternehmen sind verpflichtet, den Verbundtarif anzuwenden. Die Tarifstruktur soll überschaubar und allgemein verständlich sein. An den Grenzen der Verkehrsverbünde sind Übergangstarife oder andere gemeinsame Tarifangebote zu schaffen. Darüber hinaus sind Tarife anzustreben, die landesweit gelten (Hessentarif). Für die Beförderung von bestimmten Personengruppen, insbesondere von Auszubildenden, können Zeitfahrausweise zu ermäßigten Fahrpreisen angeboten werden.


    Mit einem Fahrschein sollen alle Nahverkehrsmittel unternehmensübergreifend nutzbar sein. Der geplante Tarif verstößt hiergegen ziemlich eindeutig.

  • Mit einem Fahrschein sollen alle Nahverkehrsmittel unternehmensübergreifend nutzbar sein. Der geplante Tarif verstößt hiergegen ziemlich eindeutig.

    Inwiefern das? Alle Verkehrsunternehmen, deren Fahrzeuge du vom Start zum Ziel benutzen musst, können mit ein und demselben Fahrschein benutzt werden.

  • Ich würde davon ausgehen, daß dem RMV so etwas ähnliches wie das OV-kaart-System der Niederlande vorschwebt. Nur das in der modernisierten digitalen Variante keine Bahnsteigsperren nötig sind, sondern alles über intelligente Minicomputer abgewickelt wird. Bei Einführung frühestens im nächsten Jahrzehnt werden dann wohl auch die Karten mit integriertem chip leistungsfähig genug dafür sein.
    In NL muß man derzeit bei jedem Wechsel des Beförderers durch Aus/Einchecken auch virtuell umsteigen. Dabei können durchaus auch 2 Grundtarife fällig werden.
    Eine Flexibilität durch wahlweise mal "linksrum" oder "rechtsrum" fahren geht dabei verloren, bzw. muß zusätzlich bezahlt werden. Kennen wir das nicht schon von den Sparpreisen der DB? Scheint ein Manko der neuen digitalen Welt zu werden...

    Grüße ins Forum :saint:

  • Inwiefern das? Alle Verkehrsunternehmen, deren Fahrzeuge du vom Start zum Ziel benutzen musst, können mit ein und demselben Fahrschein benutzt werden.


    Die Überschaubarkeit und Allgemeinverständlichkeit ist damit aufgehoben, man denke etwa an einen ausländischen Touristen, der mit NRT-Fahrschein bis Frankfurt Hbf anreist, sich dann einen RMV-Fahrschein zur Konstablerwache zieht und dann vor dem Problem steht, daß er zu diesem Fahrschein tarifkonform seine Verkehrsmittel zusammenzusuchen hat. Außerdem werden jetzt Anrainer einer (und sei es nur geplanten)Straßenbahnstrecke auch aus tariflichen Gründen gegen die Umwandlung in eine U-Bahn-Strecke opponieren.


    Gruß, ULF

  • Bei dem Tarifmodell ist durchaus der BC100 zu überlegen, die rechnet sich ja dann schon mit den RMV-Fahrten, und die Fernverkehrs-Fahrten gibt es dann als Bonus. :thumbsup:

    Wenn man mit der BC100 alle Verkehrsmittel des RMV benutzen könnte, ja. Ich kann mit meiner aber ja nicht mal alle U-Bahnen im RMV-Gebiet benutzen…

  • Wenn man mit der BC100 alle Verkehrsmittel des RMV benutzen könnte, ja. Ich kann mit meiner aber ja nicht mal alle U-Bahnen im RMV-Gebiet benutzen…


    Welche denn nicht? Ich behaupte ja nicht, daß Du die Frankfurter U-Bahnen damit allüberall benutzen darfst...


    Gruß, ULF

  • Welche denn nicht? Ich behaupte ja nicht, daß Du die Frankfurter U-Bahnen damit allüberall benutzen darfst...


    Die einzige "Strecke" die nicht geht ist die U3 zwischen Niederursel und Hohemark.
    U1456789 liegen komplett in Frankfurt und die 2 schließt in Nieder-Eschback mit der Überlappung 2x City-Ticket aneinander.


    Aber zu em Thema Tarifreform ... ich habe seit Jahren schon die BC100 ... weil der RMV bei mir (DA-F) fast schon 50% selber will ... erstanschaffung noch mit Arbeitsplatz in Oberursel ... und jedes Jahr wird der RMV-Anteil an der BC schon höher ... durch Hochwasser und Fernbus gab es die letze Erhöhung dort vor 3 Jahren!

  • Moin,

    Warum ist ein Versuch destruktiv? Hast du einen besseren Vorschlag?


    Selbst der nicht ideale Istzustand ist besser als diese Systemwidrigkeit, da bereits der Versuch das Verbundprinzip, wenn auch nicht völlig beseitigt, so doch aushöhlt und untergräbt. Das hinter dem Versuch stehende Konzept ist mit 'halbgar' noch sehr freundlich charakterisiert. Die bestehende Systemwidrigkeit, daß man bei Inanspruchnahme von BC-Ermäßigung von Frankfurt nach Fulda oder von Darmstadt nach Marburg die dortigen Stadtverkehre nur dann inkludiert hat, wenn man keinen Verbundfahrschein nutzt, wird dadurch ja auch nicht behoben.


    Gruß, ULF


  • Die einzige "Strecke" die nicht geht ist die U3 zwischen Niederursel und Hohemark.
    U1456789 liegen komplett in Frankfurt und die 2 schließt in Nieder-Eschback mit der Überlappung 2x City-Ticket aneinander.

    Richtig, genau darauf habe ich mich bezogen. Ich finde es super-unsinnig, dass ich in Bad Homburg mit dem Bus fahren darf(*), in Oberursel, was ja eigentlich das gleiche Tarifgebiet ist, aber nicht mit der U-Bahn. Das kleine "eigentlich" ist hier halt leider der Übeltäter.


    *: Noch unsinniger ist es natürlich, dass ich den Bus überhaupt nehmen muss, nur weil die U2 in Gonzenheim aufhört statt am Bahnhof in Bad Homburg. Zu meinem Glück kann ich auch Rad fahren.

  • Richtig, genau darauf habe ich mich bezogen. Ich finde es super-unsinnig, dass ich in Bad Homburg mit dem Bus fahren darf(*), in Oberursel, was ja eigentlich das gleiche Tarifgebiet ist, aber nicht mit der U-Bahn. Das kleine "eigentlich" ist hier halt leider der Übeltäter.


    Du hättest gerne - jenseits der U-Bahn - Köppern und Glashütten mit drin? Ich fürchte, im unseligen Stadttarif/+City Marburg ist noch nicht einmal das gesamte verwaltungstechnische Stadtgebiet enthalten...


    Gruß, ULF

  • .


    *: Noch unsinniger ist es natürlich, dass ich den Bus überhaupt nehmen muss, nur weil die U2 in Gonzenheim aufhört statt am Bahnhof in Bad Homburg. Zu meinem Glück kann ich auch Rad fahren.


    Bad Homburg? Stadtbusse? Die gibt es derzeit wirklich?


    *scnr* :whistling:

    "Bitte beachten Sie folgenden Hinweis. Auf Grund von Verzögerungen im Betriebsablauf verkehrt dieses Posting ohne Signatur mit Tiefgang... Vielen Dank."
    Ich passe mich nur dem RMV an :-)

  • Lt. FAZ fahren 90 %, was ich mir ja kaum vorstellen kann... Hat man doch nur aus Jux den Betrieb eingestellt letztens??

  • Ich versuche es nochmal an einem anderen Beispiel deutlich zu machen:


    Seit RMV-Gründung haben wir im Landkreis Darmstadt-Dieburg folgende Lachnummer:
    Dieburg->Darmstadt kostet mit dem Bus der Linie 671 Preisstufe 3, mit dem Zug aber Preisstufe 4. Ähnliche Lachnummer ist Reinheim -> Darmstadt. Man hat dieses Problem im 20 Jahren nicht gelöst. Und das trotz nahezu ununterbrochener Grüner Mitregentschaft im Landkreis. Eine Tarifreform müsste also unbedingt solche Sachen lösen*. Der Versuch löst das Problem aber gerade nicht. Er verstärkt die Probleme sogar: Denn auch (Beispiele!) in der Relation Darmstadt-Arheilgen -> Darmstadt Stadtmitte , oder auch Mühltal -> Darmstadt Stadtmitte gäbe es auf einmal unterschiedliche Preise, je nachdem ob man auch S-Bahn/Vias oder nur die HEAG-Linien nutzt. Im Moment ist das alles Preisstufe 2.


    Ganz besonders lustig wird dann folgender Fall: Man kauft eine Einzelfahrkarte von Darmstadt Süd nach Darmstadt-Arheilgen mit Zug und S-Bahn Nutzung. Das versiffte Museumszügelchen RB60 hat Verspätung, die S-Bahn in Darmstadt Hbf. ist weg. Darf der Kunde jetzt ab Darmstadt Hbf. die Linien der HEAG nutzen? Auf der einen Seite ist der Kilometerpreis für die HEAG-Linien billiger, auf der anderen Seite sind es aber mehr Kilometer.

    *Die Entscheidung, ob dann der Bus deutlich teurer wird, oder aber der Zug billiger, ist ohne Zweifel eine politische. Für einen Grünen Verkehrsminister sollte aber eigentlich klar sein, dass der Zug billiger werden muss. Leider finanziert man in Wiesbaden aber lieber die Spielwiese reicher Privatpiloten -> Kassel-Calden, anstelle sich über den ÖPNV Gedanken zu machen.

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  • Ich versuche es nochmal an einem anderen Beispiel deutlich zu machen:


    Seit RMV-Gründung haben wir im Landkreis Darmstadt-Dieburg folgende Lachnummer:
    Dieburg->Darmstadt kostet mit dem Bus der Linie 671 Preisstufe 3, mit dem Zug aber Preisstufe 4. Ähnliche Lachnummer ist Reinheim -> Darmstadt. Man hat dieses Problem im 20 Jahren nicht gelöst. Und das trotz nahezu ununterbrochener Grüner Mitregentschaft im Landkreis. Eine Tarifreform müsste also unbedingt solche Sachen lösen*.


    Dafür kommst Du aber von Dieburg L 3114 nach Wixhausen für Preisstufe 3, wenn Du darauf achtest, über Messel Bf und Arheilgen zu fahren, also gerne mit RB und später mit S-Bahn.


    Daß man mit Preisstufe 3 über eine rote Grenze kommt, gibt es m.W. erst seit einer früheren Tarifreform, man kann bei Grenzüberschreitung damit aber eben nur 3 und nicht etwa 4 A0-Tarifgebiete befahren.


    Wenn Dir auf dem Weg von Dieburg nach Darmstadt Süd der Sinn nach PS 3 und Zug steht, dann nutze ihn ab Darmstadt Ost.


    Man vergäbe sich seitens Dadina und RMV wohl nicht viel, wenn man das TG 4080 auf die 4035 verschmelzen würde, und schon bekommt man die Dieburg-Darmstadt-Pendler weg vom tariflichen Drang zum Schnellstraßenbus.


    Gruß, ULF

  • Man vergäbe sich seitens Dadina und RMV wohl nicht viel, wenn man das TG 4080 auf die 4035 verschmelzen würde, und schon bekommt man die Dieburg-Darmstadt-Pendler weg vom tariflichen Drang zum Schnellstraßenbus.


    Schön wärs: Seit einiger Zeit fährt ja die Buslinie U der HEAG nicht mehr nach Kranichstein, sondern zum Oberwaldhaus. Dadurch müsste die Fahrt Messel-> Darmstadt jetzt eigentlich PS2 kosten, weil man nicht durch Kranichstein fährt. Man hat aber flugs die neuen Haltestellen Grube Prinz von Hessen und Einsiedel dem Tarifgebiet Kranichstein zugeschlagen, damit es bei PS3 bleibt.

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