S-Bahn unpünktlich wie nie

  • In Steinheim ist ja eine Begegnungsmöglichkeit geplant. Wird zwar noch einige Jahre dauern, aber immerhin. Ein zweigleisiger Ausbau zwischen Offenbach und Mühlheim könnte wohl auch mit vertretbarem Aufwand realisiert werden.


    Ansonsten, das mit den Wendezeiten ist ärgerlich und kann durchaus eine Stellschraube sein. Ziel sollte sein, dass die S-Bahnen so schnell die Richtung wechseln können wie in Hamburg-Blankenese (ein Kopfbahnhof auf der Strecke) oder früher die U5 an der Konstablerwache. Das bedeutet natürlich, alle Züge mit geeigneter Technik nachzurüsten, aber kann eigentlich kein Ding der Unmöglichkeit sein. Die Vorbilder sind zwar Gleichstromzüge, aber in Blankenese ist das auch schon der einzige Unterschied.


    Wenn man das erreicht hat (und den dafür notwendigen zweiten Tf vorhält), ist auch Langen - Darmstadt ohne Begegnung zu schaffen; nicht für den Regelfall, aber bei jeder Verspätung > 2 Minuten (pünktlicher Gegenzug vorausgesetzt) kann man in Langen warten. Heute kann man sich das nicht leisten, weil man in DA nicht rechtzeitig wieder wegkommt. In Wiesbaden, Langen und Bad Soden würde so eine Wende-Beschleunigung ebenfalls helfen.

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?

  • Etwas entschärfen liese sich WI Hbf durch 3 Maßnahmen:


    -Umläufe S1 & S9 koppelen - dadurch hat man 2 etwa gleich lange Wendezeiten


    Steht so im Konzept für Gateway - mit Durchkoppelung von S1, S8 und S9, um die Umläufe dann wieder passend zu machen. Womöglich hat man Angst, das schon vorher umzusetzen...


    Gruß, ULF

  • Eingleisige Abschnitte kann ich nicht nachvollziehen, schon gar nicht längere Abschnitte. Das muss doch jedem klar sein, dass das ein betrieblicher Problem Punkt wird. Ich weiß, jeder BWL-Theoretiker rechnet da was mit Zählen vor, aber nur weil die negativen Folgeerscheinungen (oder im positiven Fall die Vorteile) sich nicht in monitären Einheiten darstellen lassen. Wieviel Euro kostet ein guter Eindruck oder guter Ruf. Was kostet ein schlechtes Image? Man müßte die Kosten (Strafzahlungen) durch eben diese verursachten zusätzlichen Verspätungen ausrechnen und per Zeitmaschine den Planern und Entscheidern vorlegen. Würde dann natürlich als Schlechter den abgetan werden.
    Lessens learned? Wenn ich mir die U5 Endstation Europagarten ansehe, wohl eher nicht. Es bedarf nicht viel Phantasie, um dort einen Engpass vorauszusagen.

  • Hast Du da Erfahrungswerte zur Pünktlichkeit in Blankenese?
    Der Aufenthalt beträgt nur 1 Minute und in der HVZ ist die Abfahrt Richtung Wedel zur selben Minute wie die Ankunft aus Wedel. Diese Strecke ist ja eingleisig, da muss die Ankunft schon sehr pünktlich sein, dass die Abfahrt noch in der selben Minute möglich ist. Und die Technik ist wohl schneller als in Wiesbaden...
    Aber dass es so lang dauert, wie von Tatrafan beschrieben ist schon heftig. In 4 Minuten wenden ja auch ICEs planmäßig, selbst das Ankuppeln einer Lok habe ich in Frankfurt in den letzten Jahren mal so schnell erlebt (was noch nicht heißt, dass der Zug dann so schnell abfahrbereit war, klar). Die 423er wenden in München-Ost auf der S3 und S7 lt. Fahrplan mal in 2, mal in 3 Minuten. Kann natürlich sein, dass das mit den modernisierten hierzulande auch nicht mehr klappt:-(

  • In Steinheim ist ja eine Begegnungsmöglichkeit geplant. Wird zwar noch einige Jahre dauern, aber immerhin. Ein zweigleisiger Ausbau zwischen Offenbach und Mühlheim könnte wohl auch mit vertretbarem Aufwand realisiert werden.

    Ich verstehe auch nicht so ganz, warum man damals beim Bau nicht gleich zweigleisig ausgebaut hat. Aber es ist ein Haltepunkt "Offenbach-den-Eichen" geplant. Da wird man dann sowieso zweigleisig ausbauen müssen, um auf diesem Abschnitt in der HVZ keine größeren Verspätungen zu verursachen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Heutzutage kaum mehr vorstellbar, vor der Verlängerung der Stammstrecke nach Süd, wurden an der Konstablerwache ebenfalls Züge verstärkt. Beide Einheiten, erst der Regelzug, dann die Verstärkungseinheit kamen aus der Wendeanlage. Hat in der Regel auch recht gut funktioniert. Unglaublich, aber wahr.

  • Wie man dieses für Kopfbahnhöfe typische Dilemma lösen könnte - da hab ich aber leider auch kein Patentrezept parat... im Grunde bräuchte es für die S-Bahnen eine riesige, mindestens zweigleisige Wendeschleife mit mehreren Weichen wie z.B. bei der Prager Straßenbahn die Wendeschleife Vystaviště Holešovice, auch die ist zweigleisig mit diversen Überholmöglichkeiten für mehrere Linien. Dann könnte jede Linie ankommen, wann sie will, und trotzdem plan abfahren - aber diese Idee ist natürlich illusorisch.


    Ein Schattenbahnhof 8)


    (In 1:1 sind die unterirdischen Bahnhofs(neu)bauten ja allerdings eher unpopulär geworden :D )

  • Eingleisige Abschnitte kann ich nicht nachvollziehen, schon gar nicht längere Abschnitte.[…] Lessens learned? Wenn ich mir die U5 Endstation Europagarten ansehe, wohl eher nicht. Es bedarf nicht viel Phantasie, um dort einen Engpass vorauszusagen.

    Man sehe sich die Planung zur S6 und zur S5 an, dann stellt man schon fest, dass die Lessons gelernt wurden. Ich erinnere mich noch an eine Karte aus den 90ern (featuring u.a. auch eine U-Bahn zur Sachsenhäuser Warte, aber das nur nebenbei), bei der große Abschnitte der Main-Weser-Bahn dreigleisig waren, ebenso große Abschnitte der rechtsmainischen Strecke zwischen Hanau und F-Ost. Nein, hier wurde m.E. gerade aus den Erfahrungen mit den Abschnitten Offenbach Ost-Hanau Hbf und Langen-Darmstadt Hbf gelernt und die Planungen dementsprechend verändert.


    Die S-Bahnen, EBO-Bahnen, 205 Meter lang, PZB-gesichert, mit einer U-Bahn, BOStrab, 75 Meter lang, praktisch ohne Zugsicherung, gleichzusetzen, finde ich nicht sinnvoll. Ich stimme dir zwar zu, dass Europagarten unterdimensioniert ist (grade, wenn man bedenkt, für wie wichtig auf der anderen Seite das dritte Gleis gehalten wird!), aber die Lehren aus den eingleisigen EBO-Abschnitten haben nun mal wenig mit Betriebserfahrungen in der BOStrab zu tun.

  • Zitat

    die Fahrgäste, die eben nicht akzeptieren wollen, daß es auch eine nächste S-Bahn gibt,


    Theoretisch. Praktisch fahren sie auf längeren Strecken alle 30 Minuten, und nach 23 Uhr alle SAtunde. Und selbst da, wo es durch Linienüberlagerungen theoretisch einen dichteren Takt gibt, ist dem nicht so. Vor allem auf der Strecke Offenbach Ost - Höchst gibt es keinen 10- 7 bzw. 15-Minuten-Takt, sondern immer noch einen angenäherten 30-Minuten-Takt, bei dem dann eben statt eines Zuges gleich zwei oder drei hintereinander kommen. X(


    Heißt: Die S 1 von der Innenstadt nach Höchst kann man getrost abfahren lassen. Ist eh´ meist recht voll, und die S 2 kommt ohnehin planmäßig 7 Minuten später. Die S 2 ist aber auf jeden Fall zu erreichen, und da ist auch das Tür-Offen-halten für noch abwetzende Fahrgäste ein freundlicher Akt. :thumbsup:


    Zweitens: Durch die notorischen Verspätungen ist zwar sicher, dass es irgendwann auch eine nächste S-Bahn geben wird, aber die Betonung liegt auf "irgendwann". Grundsätzlich gilt Mac Murphy´s Prinzip auch und gerade fürs S-Bahn-Fahren: Bist Du knapp dran, ist die Bahn garantiert pünktlich, aber die nächste verspätet. 8o


    Und dass man als Fahrgast knapp zur S-Bahn kommt, liegt oft auch an nicht selbst gemachten Umständen wie z.B. verspäteter Zubringer, vorheriger Termin, dessen Dauer nicht zu beeinflussen ist, etc. Und das Leben komplex ist mit einer Vielzahl verschiedener Termine an verschiedenen Orten, die nicht unbedingt beeinflussbar sind, verhalten sich die Fahrgäste so wie sie es tun.


    Und dann gibt es eben die system-gemachten Ursachen für Verspätungen wie die beschriewbenen Engpässe und Wartestellen für Überholungen. Aber nicht zu vergessen, der unsynchrone Takt wie auf der Strecke Offenbach Ost - Höchst. Die Fahrgäste kommen mehr oder weniger zufällig verteilt an, und deshalb sind beim 23 / 7-Minuten-Takt der S 1 / S 2 die Züge der S 1 deutlich voller als die der S 2. Hinzu kommt der Linienlauf der S 1 nach Wiesbaden und Mainzb (Kastel), der ebenfalls mehr Fahrgäste anziehen dürfte als die S 2 nach Niedernhausen.


    Fazit: Helfen würde nur die Weiterentwicklung zu einer echten S-Bahn wie in Hamburg oder Berlin (nein, die Oberleitung kann bleiben :thumbsup: ) mit komplett unabhängigen Fahrwegen, einer 2. Stammstrecke - wie in Hamburg :D - und einem echten 10-Minuten-Takt mindestens im erweiterten Stadtgebiet.

  • Und dass man als Fahrgast knapp zur S-Bahn kommt, liegt oft auch an nicht selbst gemachten Umständen wie z.B. verspäteter Zubringer, vorheriger Termin, dessen Dauer nicht zu beeinflussen ist, etc. Und das Leben komplex ist mit einer Vielzahl verschiedener Termine an verschiedenen Orten, die nicht unbedingt beeinflussbar sind, verhalten sich die Fahrgäste so wie sie es tun.


    Genau... Alles nicht selbstverschuldet?! Warum muss denn die Allgemeinheit unter den Problemen des Einzelnen leiden? Was habe ich mit der dilettantischen Zeitplanung anderer Fahrgäste am Hut? Das gewaltsame Aufhalten von Türen noch als "freundlichen Akt" zu bezeichnen, halte ich an Egoismus und Kleingeistigkeit kaum zu überbieten. So ein schizophrenes Verhalten ist unbegreiflich! Wie kann man Anschlüsse durch so ein gedankenloses Verhalten in Gefahr bringen und am Ende noch über Verspätungen klagen? Die Abfertigung eines Zuges unterliegt nicht dem Empfinden eines sich als Helden aufspielenden Fahrgastes, sondern dem Betriebspersonal!

    X
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  • Warum muss denn die Allgemeinheit unter den Problemen des Einzelnen leiden? Was habe ich mit der dilettantischen Zeitplanung anderer Fahrgäste am Hut?


    Mach einer bedient eben die Reiseauskunft mit den gegebenen Voreinstellungen, ohne mit Expertenwissen zeitaufwändig übernächste Anschlüsse und überlange Umstiege hineinzupfriemeln.


    Bösartig? Idiotisch? Schizophren?

  • Gut, über die Reisekette in Höchst stadteinwärts kann man durchaus reden (Zwangs-Umstieg von der HLB ), da sollte sich eine Lösung finden. - Allerdings entschuldigt das nicht das Verhalten der Leute innerhalb der Tunnelstammstrecke, in Niederrad oder am Flughafen oder auch an der Galluswarte.

    Da stehe ich voll und ganz hinter Dir. Zumal es an den von Dir genannten Punkten oft Fahrgäste sind, die dann nur so weit mitfahren, wie man es mit der kurz danach folgenden S-Bahn auch könnte, und dann dort aussteigen, wo man nicht erwarten kann, daß es ein Problem mit der Reisekette gibt, wenn man unterwegs zwei, drei Minuten verliert. Hauptbahnhof noch reindrängeln, Taunusanlage wieder raus. Wtf? Naja, vermutlich Bänker, also wischdisch bis sonstwo. :P


    Genau... Alles nicht selbstverschuldet?! Warum muss denn die Allgemeinheit unter den Problemen des Einzelnen leiden? Was habe ich mit der dilettantischen Zeitplanung anderer Fahrgäste am Hut? Das gewaltsame Aufhalten von Türen noch als "freundlichen Akt" zu bezeichnen, halte ich an Egoismus und Kleingeistigkeit kaum zu überbieten. So ein schizophrenes Verhalten ist unbegreiflich! Wie kann man Anschlüsse durch so ein gedankenloses Verhalten in Gefahr bringen und am Ende noch über Verspätungen klagen? Die Abfertigung eines Zuges unterliegt nicht dem Empfinden eines sich als Helden aufspielenden Fahrgastes, sondern dem Betriebspersonal!

    Jaja, wenn doch nur keine Fahrägste wären, dann würde das System ÖPNV wunderbar funktionieren. :S


    Aus Fahrgastsicht sage ich es mal anders: Wenn alle Verkehrsmittel im ÖPNV so fahren würden, wie es die Fahrpläne angeben, nach denen Reiseketten geplant werden (und bei meinem Lieblingsbeispiel HLB sind die Verspätungen nicht fahrgastinduziert, bei den Wellblechgaragen kann man wie früher im 420 die Tür nicht aufhalten! Schuld ist der grottenschlechte Streckenausbau, die nachteilige Behandlung auf dem Abschnitt Höchst <-> Hbf durch die DB, kombiniert mit den Engpässen der Trassen, und nun eben noch zusätzlich die Baustelle. Bei den Lint könnte man die Türen zwar aufhalten, passiert dort aber in der Regel nicht. Da klemmt dann eher mal wieder einer dieser Schiebetritte, die man ja IMMER ausfährt statt nur wenn Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer ein- und aussteigen...), dann wäre ein Großteil des hier diskutierten hinfällig.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • die nachteilige Behandlung auf dem Abschnitt Höchst <-> Hbf durch die DB

    Je nach Fahrgastsicht (d.h. in welchem Zug man gerade sitzt) habe ich das Gefühl, da wird alles gleichmäßig benachteiligt.
    Ne ernsthaft, was will man denn erwarten, wenn man den Durchsatz auf die Stunde etwa so darstellt: Viele Züge in wenig Zeit, wenige Züge in viel Zeit usw. In der HVZ hat doch dort fast jeder Zug abhängigkeiten zu anderen. Es Knäult sich doch in Höchst um die Minuten 00 / 30.
    Was ich aber auch schon erlebt habe, das der Gleiswechselbetrieb mal voll ausgenutzt wurde: HLB und Güterzug in Paralellfahrt auf der Limburger Strecke sowie HLB und S-Bahn in Paralellfahrt (hat für die HLB nicht viel Gebracht, da in Griesheim dann eine Gegen-S-Bahn im Weg war. Das funktioniert aber nur statdteinwärts mit HLB auf dem stadtauswärtigem Gleis.

  • Je nach Fahrgastsicht (d.h. in welchem Zug man gerade sitzt) habe ich das Gefühl, da wird alles gleichmäßig benachteiligt.
    Ne ernsthaft, was will man denn erwarten, wenn man den Durchsatz auf die Stunde etwa so darstellt: Viele Züge in wenig Zeit, wenige Züge in viel Zeit usw. In der HVZ hat doch dort fast jeder Zug abhängigkeiten zu anderen. Es Knäult sich doch in Höchst um die Minuten 00 / 30.
    Was ich aber auch schon erlebt habe, das der Gleiswechselbetrieb mal voll ausgenutzt wurde: HLB und Güterzug in Paralellfahrt auf der Limburger Strecke sowie HLB und S-Bahn in Paralellfahrt (hat für die HLB nicht viel Gebracht, da in Griesheim dann eine Gegen-S-Bahn im Weg war. Das funktioniert aber nur statdteinwärts mit HLB auf dem stadtauswärtigem Gleis.

    Sehe ich anders. Wenn es (Edit zur Klärung: Ich meine damit das andere Fahrzeug, nicht das Signal) rot ist, wird die HLB auf Seite genommen und das rote darf zuerst fahren. Ich habe in 10 Jahren noch nie gesehen daß die HLB einen DB-Zug überholt hätte.


    So arg knäult es sich nach meiner Erfahrung in Höchst nicht.. zumindest nicht wenn ich da um 16 Uhr umsteige.
    Gehen wir vom Normalbetrieb aus, haben wir die Zugkreuzungen auf der Königsteiner Strecke - da ist es im Plan aber kein Problem, die Züge fahren aus entgegengesetzter Richtung an ihren Bahnsteig, Fahrgastwechsel, und dann gehts weiter. Wenn natürlich der Zug von Königstein deutlich später ist, man aber nicht die Kreuzung nach Liederbach verlegt, muß der Zug Richtung Königstein natürlich warten.
    Etwas später fährt dann der Sodener, der als einziges mit einem verstpäteten HLB-Zug Richtung Hbf konfligieren würde - aber ab Höchst sind die HLB-Züge richtung Hbf recht pünktlich, normalerweise ist der Zeitpuffer dort groß genug. Zeitgleich fährt auf Gleis 2 eine S-Bahn in Richtung Hbf (ich achte eigentlich nie drauf, welche Linie und welches Ziel es ist, da ich spätestens Müllberg aussteige, und da fährt nun mal alles hin, was dort abfährt :rolleyes: ) Die kommt mit dem ganzen Kladderadatsch auf den nördlichen Gleisen nur durch den Fahrgaststrom in Kontakt.


    Manchmal kommt in der Zeit noch eine S-Bahn vom Hbf (keine Ahnung ob die öfter nicht kommt weil sie verspätet ist oder nur ab und zu in der Zeit kommt, weil sie verspätet ist), das ist aber in Richtung Hbf kein Trassenkonflikt, da durchgehend zweigleisig. Ich habe noch nie in den Plan geschaut was da sonst in der Zeit noch kommen müßte, aber was anderes sehe ich realistisch in der Zeit dort nie fahren (aufgrund von Verspätungen? Keine Ahnung...) Wenn ich mit der HLB weiterfahre zum Hbf kommt in der Tat noch einiges entgegen, aber dann ist es schon nach der vollen Stunde. (1x Vias, ein Dosto-RE, so genau achte ich da nie drauf, denn ich bin ja schon durch...)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

    Einmal editiert, zuletzt von Colaholiker ()

  • S1 und S2 dürfen stadtauswärts öfters mal vor Griesheim warten.


    Höchst hat auch noch eine Spezialität zu bieten, zu oben erwähnter Situation RE20/S1. Trifft S1 nach Wiesbaden:
    RE20 nach Hbf von Bahnsteig 1 auf das "Regelgleis", danach RE10 nach Hbf auf die Strecke via Nied und Griesheim.
    Die S-Bahn darf brav bis zum Schluss warten, bis sie nach Höchst darf.


    RE/SE 10 über Griesheim scheint mir die Ausnahme zu sein. Welche Nicht-S-Bahnen fahren da planmäßig (ohne Leerfahrten)?


    Gruß, ULF


  • Mach einer bedient eben die Reiseauskunft mit den gegebenen Voreinstellungen, ohne mit Expertenwissen zeitaufwändig übernächste Anschlüsse und überlange Umstiege hineinzupfriemeln.


    Und manch einer gibt eben sein Meerschwein zum Trocknen in die Mikrowelle, ohne mit physikalisch-technischen Kenntnissen vorher die Bedienungsanleitung gelesen zu haben :rolleyes:


    Pro DummFaulheit! Wider die Eigenverantwortung!



    Neulich zeigte mir die Verbindungsauskunft mit Voreinstellungen (!) für den Umstieg zwischen S5 und R15 in Bad Homburg am selben Bahnsteig bei einer planmäßigen Zeit von 5 Minuten und einer Verspätung der S5 von 2 Minuten an, dass mein Anschluss gefährdet sei – obwohl es eine S5 war, die bis Friedrichsdorf durch fährt, und hinter der sich die Taunusbahn zwangsweise einreihen muss.


    Die Einstellung für eine erhöhte Umsteigezeit ist derweil, wenn man des Lesens mächtig – vor allem aber willig – ist, leicht zu finden.



    Immer wieder schön, wie all diejenigen, die eine bequeme individuelle Verbindung für einen Fahrgast fordern, in ihrer Betrachtung völlig vergessen, dass das total in die Hosen geht, wenn man auch nur einen weiteren Fahrgast mit diesem Wunsch einbezieht, der dann seinerseits den Anschluss verpasst. Das ist eben der Unterschied zwischen Individualverkehr und einem Massenverkehrsmittel. Aber gut, leichter ist die begrenzte Betrachtung schon...

  • Und es ist immer wieder schön, wie manche Leute ihr Detailwissen bezüglich bestimmter Verbindungen als Allgemeinwissen deklarieren. Ich hätte erstmal suchen müssen, was R15 überhaupt ist, wenn es sich nicht aus dem Kontext erschlossen hätte und unten noch "Taunusbahn" gestanden hätte. Die Liniennummern werden ja eher selten überhaupt kommuniziert. Da ich das letzte Mal mit der S-Bahn in Friedrichsdorf war,als ich in der 5. Klasse war (und das ist ne Weile her) sind mir die Gegebenheiten dort nicht geläufig und ich wüßte, obwohl ich mich mit dem Thema Nahverkehr befasse nicht, wie die Zugfolge dort aussehen muß.


    Ja, die Einstellmöglichkeit für erhöhte Umsteigezeiten ist leicht zu finden - aber jemand, der gut zu Fuß ist, geht davon aus, daß das, was mit Standardeinstellungen an Auskünften erteilt wird, auch realistisch machbar ist. Für den Durchschnittsfahrgast ist diese Option für Leute, die nicht gut zu Fuß snd, Leute, die mit Kinderwagen unterwegs sind und daher länger brauchen, etc. Ganz davon abgesehen, daß manchmal lächerliche Umsteigezeiten hinterlegt sind. Zwei (nach meiner Erfahrung mittlerweile korrigierte) Beispiele: Lokalbahnhof (Straßenbahn) -> Lokalbahnhof (S-Bahn) in 2 Minuten. Und nein, mein Benutzername beim RMV ist nicht Usain_Bolt. Krasses Gegenbeispiel: 7 Minuten Umsteigezeit zwischen Straßenbahn 16 Ri. Ginnheim und Bus 61 Ri. Flughafen am Südbahnhof reich(t)en nicht - obwohl man nur aussteigt, wartet und wieder einsteigt.


    Die Masse der Fahrgäste ist nicht wie wir, die ihr ÖPNV-Revier aus dem Effeff kennen... aber das scheinen manche hier zu vergessen.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Heißt: Die S 1 von der Innenstadt nach Höchst kann man getrost abfahren lassen. Ist eh´ meist recht voll, und die S 2 kommt ohnehin planmäßig 7 Minuten später.


    10, nicht 7. Die S1 (Grundtakt) fährt ab Hbf .12 / .42, die S2 .22 / .52.


    Zitat

    Die S 2 ist aber auf jeden Fall zu erreichen, und da ist auch das Tür-Offen-halten für noch abwetzende Fahrgäste ein freundlicher Akt. :thumbsup:


    Okay... was soll man dazu noch sagen... 8|


    Dann ist es eben auch ein "freundlicher Akt" gegenüber eventuell auch im weiteren Streckenverlauf noch zusteigenden Reisenden, wenn unterwegs die Anschlüsse durch die Esse sind... is' so. Griesheim und Nied: dürften uninteressant sein; Höchst: keine Ahnung, eventuell irgendwelche Busse; dann wieder Hofheim: möglicherweise auch irgendwelche Busse, und in Niedernhausen dann abends der Anschluß nach Limburg oder der nach Wiesbaden. Futsch, fort, weg - ein freundlicher Akt :thumbsup: Ach ja - und die "Verspätung aus vorheriger Fahrt" und eventuell vorzeitige Wende in Offenbach Ost statt Dietzenbach sind dann ebenfalls freundliche Akte; erzähl das mal den Heusenstammern und Dietzenbachern, die werden sich ein Loch in den Bauch freuen. - Auf der S2 hat man nun mal fahrplanbedingt an beiden Endpunkten sehr knappe Wendezeiten. Sicher, in Niedernhausen könnte man (genügend Fahrzeuge und Tf vorausgesetzt, was wir beides nicht haben) auch eine überschlagene Wende mit Wendezeiten von planmäßig 37 statt 7 Minuten (HVZ 22 statt 15 min) einrichten, aber wer bezahlt das? Der RMV? Aber mit Sicherheit nicht. Der Betrieb? Kann er sich gar nicht leisten.


    Durch die knappen Wenden und die auf der S2 bergwärts sehr engen Fahrzeiten ist es eben kein "freundlicher Akt", die Türen aufzuhalten und der S2 mutwillig Verspätung reinzuwurzeln - weil sich diese gerne im weiteren Betriebsverlauf aufschaukelt, steigert und im Extremfall dann zu Teilausfällen wegen zu hoher Verspätung, in fast jedem Fall aber zu drastischen und spürbaren Anschlußverlusten in den Außenbereichen führt. Und "ei, dann soll der Lokführer eben Verspätung rausfahren" klappt bergwärts auch nicht, die Fahrzeiten sind dort einfach schon "auf Kante": man kann praktisch von Höchst aus wie eine besengte Wildsau den Berg nach Niedernhausen hochkacheln, mehr als maximal 3 Minuten sind einfach nicht drin, und selbst die nur unter besten Bedingungen und schärfstem Fahrstil.



    Apropos Fahrstil, da hatte ich auch noch einen Hinweis von einem Mitleser bekommen... durch den ständigen Druck zur Rationalisierung (ich sage nur: "der Billigste gewinnt die Ausschreibung") sind auch unsere Schichten inzwischen reichlich hardcore geworden, zumindest einige - es gibt Schichten, da sitzen wir am Stück zwischen 5 und 6 Stunden (!!!) auf der Karre, jeweils nur mit Schnellwenden an den Endpunkten, da muß man sogar schon zusehen, wo man überhaupt wenigstens mal zur Toilette kommt - heftig ist das z.B. auf der S3. Es schafft aber schlicht kein Mensch, im S-Bahn-Verkehr 5 Stunden lang ständig am Limit zu fahren und zu bremsen (d.h. zielgenau jeden Bahnsteig zu treffen, OHNE daß die 1. Tür übersteht oder die 1. Achse hinterm roten Signal parkt)... das hält man mal eine Runde lang durch, aber nicht zwei oder sogar drei am Stück und ohne Unterbrechung. Entsprechend gehen verständlicherweise viele Kollegen die Sache etwas mehr "piano" an, eben weil man sich seine Kräfte (ja, dazu zählt auch Konzentration) einteilen muß - und da ist dann eben nichts mehr mit Verspätung rausfahren, sondern allenfalls nicht noch mehr Verspätung zusammensammeln. - Kommen dann noch die schon beschriebenen Faktoren (idiotische Zugfolge, Türaufgehalte usw.) dazu, klappt aber auch das nicht mehr - und dann wächst die Verspätung eben unaufhaltsam an, bis es entweder heißt: vorzeitige Wende (mithin Zug-Teilausfall) oder ganz Ausfall.


    Daß übrigens die Züge zur Tunnelsperrung so wunderschön pünktlich waren, lag einfach daran, daß eben die verspätungsbringenden Tunnelstationen nicht angefahren wurden... es gab keine Staus im Tunnel, ordentliche Fahrzeiten, keine GPÜ an den Bahnsteigen usw., deshalb fuhren die rein oberirdisch (außer Flughafen) verkehrenden S-Bahnen da auch spürbar pünktlicher als im Normalfall, wo wirklich ALLES durch die Röhre hämmern MUSS.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Fassen wir mal zusammen: Das ganze System S-Bahn krankt eigentlich an einem einzigen Punkt: An einem Fahrplan der so auf Kante genäht ist, daß einerseits die Stabilität des Betriebs nicht mehr gewährleistet sein kann, und andererseits auch die Tf an ihre persönlichen Limits bringt. Erschwerend kommt die zeitfressend langsame Technik der neuen S-Bahnen hinzu. Alleine die Verzögerung bei der Türfreigabe kostet bei jedem Halt Sekunden. Wenn ich überlege, wie man früher per Wischerkontakt im Ausrollen am 420 schon die Türen öffnen konnte... da verliert man mit den fahrenden Computern von heute wertvolle Zeit ihne Ende.


    Wäre der Fahrplan fehlertoleranter wären alle anderen Probleme zwar zum Teil noch existent, aber würden sich nicht mehr nachteilig auswirken.


    Danke Tatrafan für Deine Einblicke aus der 1. Reihe. :thumbup:

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.