Offenbach stilllegung

  • Offenbachs OB Felix Schwenke treibt jetzt die U-Bahn Sau durchs Dorf Offenbach. Er will prüfen lassen, ob ein U-Bahn Ringschluss von der derzeitigen Endstelle der 16 nach Fechenheim machbar ist.
    Ringschluss ?(
    So berichtet die FR. Noch nicht online.
    Welche U-Bahn Linie endet derzeit an der Stadtgrenze,- keine. :rolleyes:
    Und welche in Fechenheim ?(

  • Kann man lesen wie man will. Wer da mit welchen Begriffen durcheinander gekommen ist, sei auch mal dahingestellt (auch die Presse bekommt das oft nicht gebacken).


    Der Vorteil einen Unterpflasterstraßenbahn: Einfach für Transite. Einfach keine Haltestellen, fertig ( So wie die West U-Bahn in Ostberlin) :D


    Spaß beiseite: Keine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn? Das ist ja unterirdisch. Zur Finanzierung hat der OB sich ja klar geäußert. Zwischen den Zeilen gelesen: Von OF gibt es keinen Cent.
    Damit ist die Sache schon erledigt. OF würde ja gerne, aber die bösen Anderen sind ja die Spielverderber.

  • Der OB geht von 300 Mio Kosten und 95% Förderquote aus. Bleiben 15 Mio Eigenanteil. Auftraggeber sollen Offenbach, Frankfurt und der RMV sein. Nimmt man mal an, jeder von denen zahlt ein Drittel, dann sind es 5 Mio für Offenbach. Ich glaube, in dieser Größenordnung würde sich Offenbach vermutlich durchaus beteiligen können.


    Offenbach ist aber im Moment noch unter dem hessischen kommunalen Schutzschirm. Dürften sie da überhaupt solche Investitionen vornehmen?

  • Würde mich mal interessieren, woraus er die Erwartung speist, die Förderquote könnte auf 95% steigen. Derzeit liegt der kommunale Anteil bei 15% der förderfähigen Kosten (das sind die reinen Investitionen); die Planungskosten tragen die Vorhabenträger. Der kommunale Anteil an den Gesamtkosten liegt also faktisch über 15%. So wie's für Bad Homburg bei der U2 eine Sonderregelung gab, wäre das auch für Offenbach denkbar, aber dafür müsste das Projekt dringlicher sein, als es derzeit diskutiert wird.

  • IUch sehe da auch gewisse Probleme, die sich vor allem aus den unterschiedlichen Fahrzeugen für Straßen- und Stadtbahn ergeben, insbesondere der Bahnsteighöhe. :D


    Ich bezweifle, dass ein Offenbacher Stadtbahn-Tunnel förderfähig ist, der nicht für die in Frankfurt üblichen Stadtbahn-Fahrzeuge, sondern nur für Straßenbahnen befahrbar ist. Hier fehlen die für den teuren Tunnelbau deutlichen Reisezeitvorteile, wenn die "Super-Tram" erst einmal 16 Minuten vom Südbahnhof durch Sachsenhausen und Oberrad zur Stadtgrenze äppelt und eventuell noch von Falschparkern in Oberrad blockiert wird. Zweiter Problempunkt dürfte die fehlende Kompatibilität mit Stadtbahn- und Zweisystem-Fahrzeugen für mögliche spätere Vernetzungen, z.B. mit einer künftigen RTO, sein.


    Realistischer dürften normale Weiterführungen und Vernetzungen der Straßenbahn sein. Dafür sehe ich mehrere Varianten:
    - klassisch: Linie 16 / 12 Stadtgrenze West - Marktplatz - Carl-Ullrich-Brücke - Gewerbegebiet Fechenheim Süd - Hugo-Junkers-Straße (wie auch schon verschiedentlich in Frankfurt angedacht; z.B. auch im GVP die Option der Verlängerung der 12 ins Fechenheimer Gewerbegebiet);
    - Lückenchluss der Frankfurter Ring-Straßenbahn zu einer echten Ring-Linie: Ratsweg - neue ÖV-Brücke östlich der Kaiserlei-Brücke - Goethering - S-Bahnhof Kaiserlei (Ost) - Stadtgrenze / Anschluss an Linie 16;
    - Abzweig am Südufer des Mains auf die ehemalige Offenbacher Hafenbahn-Trasse / Nordring - OF Hafen - Mainufer (ggf. Vernetzung mit Trasse Carl-Ullrich-Brücke) - OF-Bürgel ( - Fechenheim Schießhüttenstraße / Linie 11).


    Alle 3 Strecken dürften zusammen vermutlich ähnlich viel kosten wie der erwähnte Straßenbahn-Tunnel, aber einen deutlich höheren Verkehrswert erreichen.

  • Der Vorteil der Untergrund-Straßenbahn wäre, dass die Autofahrer nicht Zeter und Mordio schreien, weil man ihnen zwei Spuren wegnimmt. Der Autofahrer an sich möchte ja, dass alle anderen mit dem ÖPNV fahren, damit er freie Bahn hat. Und Autofahrer sind nun einmal Wähler. Eine Untergrund-Straßenbahn lässt sich den Wählern einfacher verkaufen als ein Rückbau von innerstädtischen Highways - zumindest solange ihnen niemand erzählt, wie so eine Tunnelbaustelle in offener Bauweise und der Stau während der Bauphase aussehen wird.

  • OWE:

    Zitat

    Hier fehlen die für den teuren Tunnelbau deutlichen Reisezeitvorteile, wenn die "Super-Tram" erst einmal 16 Minuten vom Südbahnhof durch Sachsenhausen und Oberrad zur Stadtgrenze äppelt und eventuell noch von Falschparkern in Oberrad blockiert wird.


    Nun, dies fangen wir doch mit einem Tunnel unter Oberrad ab,- Colaholiker hat ja Oberrad den Rücken gekehrt und wird durch den Tunnelbau nicht mehr belästigt,- alle Probleme beseitigt,- los geht's. ;)
    Nein,- im Ernst, ich hatte doch tatsächlich an eine Erweiterung des Stadtbahn Netzes gedacht und fragte mich, wie diese Offebächer U-Bahn mit der Frankfurter Stadtbahn verknüpft werden soll.
    Nee, nur um das hässliche Offebächer Stadtbild zu schonen und dem OF Automobilisten die freie Fahrt zu sichern die Bim in einen Tunnel zu verlegen ist etwas überdimensioniert.
    Vorteil wäre,- bei einer Transit Reise Oberrad - Fechenheim bliebe einem erstpart sich das Offenbacher Grauen anschauen zu müssen. ;)
    Mit "einfacher Tieflage" ist es spätestens da vorbei, wo der S-Bahn Tunnel gekreuzt werden muss. Dieser muss ja in jedem Fall unterfahren werden.
    Vielleicht haben wir es ja mit einem Ablenkungs / Verzögerungsmanöver zu tun um eine Straßenbahn zu verhindern,- weil Unterpflaster Straßenbahn zu teuer.

  • Wie wäre es mit einer Verlängerung vom Ostbahnhof mit Mainunterquerung zum Buchrainplatz und von da an unter der Offenbacher hindurch, um hinter der Häuserzeile nördlich der Straße aufzutauchen? Dann nach der Wiener Straße auf die Straßenbahn Trasse und über die A661. Dann wird aus der Frankfurter Straße eine zweite untere Eckenheimer, um dann die Fußgängerzone mittels offener Bauweise zu untertunneln, um dann neben der S-Bahn eine Endhaltestelle mit direktem Fußweg zu dessen B-Ebene anzulegen.


    Zwischenhalte: Ostbahnhof, Buchrainplatz, Wiener Straße (Umstieg und Endhaltestelle der 16 aus Sachsenhausen), OF Parkstraße/August-Bebel-Ring, Kaiserstraße.


    Die Rampe könnte man vor der letzten Zwischenhaltestelle anlegen. Dann müsste halt die Frankfurter Straße in dem Bereich ggf einspurig werden.


    Im Gegenzug wird die 12 über die Kaiserstraße oberirdisch verlängert. Dann über die Berliner in Seitenlage bis zum Marktplatz. Dann muss eben wie früher wieder ein Bahn(Bus)steig angelegt werden...

  • Das Vorgehen des Offenbacher OB wirkt auf mich, als werfe er mit dem Tunnelvorschlag schnell eine Nebelkerze, damit die Straßenbahn bloß nicht tatsächlich realisiert wird angesichts der vielen Befürworter.


    Denn das Argument, die Stadt habe kein Geld, werden sowohl Fördergeber abmildern wie auch die blanke Notwendigkeit zur Schadstoffreduzierung. Für jene gibt die Stadt ja bereits Abermillionen aus, wie die OP berichtet. Die Autofahrer sollen ja gerade Zeter und Mordio schreien - und möglichst nicht mehr per Pkw in die Städte fahren. Und ja: Auch als Schutzschirmkommune darf Offenbach natürlich investieren. Nur darf die Stadt nicht in den Miesen wirtschaften.


    Wenn die Offenbacher nicht mitzahlen wollen, dann wird der östliche Ringschluss eben nicht gebaut. Dann geht a) die Welt nicht unter und b) können die Offenbacher den Nein-Sagern in ihrer Politik bei der nächsten Wahl die Quittung ausstellen.


    In Frankfurt werden viele Bewohner dagegen sicher nichts dagegen haben, wenn ihre Stadt erstmal Ringstraßenbahn & Co. finanziert und baut, bevor sie der Nachbarstadt eine Straßenbahnstrecke schenkt.

  • ich finde, im Eingemeindungsvertrag mit Offenbach sollte man die (Wieder)einführung der Straßenbahn vorsehen.
    hat doch mit Höchst damals auch super geklappt, oder?
    ;(:S:rolleyes:

    Grüße ins Forum :saint:

  • ich finde, im Eingemeindungsvertrag mit Offenbach sollte man die (Wieder)einführung der Straßenbahn vorsehen.
    hat doch mit Höchst damals auch super geklappt, oder?

    100 Jahre nach Höchst wäre doch ein gebührendes Datum, in den bis dahin verbleibenden 9 Jahren sollte man es aber zügig angehen :D

  • Versteh ich irgendwie nicht. Offenbach hat doch schon eine U-Bahn. Die Züge fahren doch schon alle 5-10 Minuten nach Frankfurt. Reicht für den Ring die Straßenbahn nicht vollkommen aus?

  • Ja, aber weshalb hat OF mit dem U angefangen?


    Wie wäre folgendes: In Fechenhein & Oberrad Stadtgrenze werden die Straßenbahnen an Seilen gehängt und fahren durch OF als Seilbahn? :D

  • Manchmal habe ich das Gefühl dem Herrn OB geht es in OF nur um die Anbindung des Hafens. Eine Stadtbahn auf dem Verlauf der linke 101 würde OF viel mehr bringen. OF und Frankfurt kann man durchaus auch mit Buslinien besser verknüpfen. Aber was soll man sagen? OF hat kein Geld, Frankfurt hat's auch nicht und das Land investiert nur in Flughäfen die kein Mensch braucht.

  • Zitat

    wird dann für Frankfurter Bürger eigentlich ein Soli fällig


    Nein, dann noch nicht. Erst, wenn wir uns zusammen mit Offenbach, Eschborn und eon paar anderen Nachbargemeinden zum neuen unabhängigen Bundesland "Rhein-Main" zusammengeschlossen haben. :thumbsup: Dann zahlen wir auch keinen Soli an Offenbach, sondern im Rahmen des Bundesländere-Finanzausgleichs an Rest-Hessen bzw. das Gebilde, mit dem sie sich dann zwangsläufig zusammenschließen, etwa Rheinland-Pfalz und dem Saarland. :D Vielleicht auch mit einem unabhängigen Bundesland Franken :D .


    Hätte aber immer noch deutliche Vorteile, weil wir dann nicht mehr aus Wiesbaden und Darmstadt gegängelt würden. :D

  • Ich habe mir mal ein paar Gedanken darüber gemacht, wie eine sinnvolle Verknüpfung der Straßenbahn zwischen Frankfurt und Offenbach aussehen könnte. Anders als die Politik in Offenbach habe ich den Hafen dabei mal außenvor gelassen, da diese Idee meiner Meinung nach an den Bedürfnissen der meisten Fahrgäste etwas vorbei geht.


    Die Führung via Goethering/Hafenallee/Carl-Ulrich-Brücke ist nicht unbedingt ideal, weil überhaupt keine Verknüpfung zu den bestehenden Knoten geschaffen würden. Zudem hat die Stadt im Zuge des Baus der Hafenallee keinerlei Raum für eine Verlegung einer eigenen Tramtrasse gelassen. Die Bahnen würden also ständig im Stau stehen. Auch die Carl-Ulrich-Brücke ist ein Nadelöhr.


    Herrn Schwenkes Utopie einer U-Bahn hat mich jedoch auf eine Idee gebracht. Wenn auch in einem sehr viel kleineren Umfang.

    Anstatt die Linie 12 wie geplant im Gewerbegebiet Fechenheim enden zu lassen, könnte sie doch noch ein Stück weiter fahren, die Bebauung im Bereich der Dieburger Straße im Tunnel unterqueren und parallel zur Starkenburger Str. wieder an die Oberfläche kommen.

    Anschließend könnte eine kombinierte Straßenbahn-, Fahrrad- und Fußgängerbrücke den Main in Höhe des Isenburger Schlosses queren. (Eine Brücke ist ja ohnehin von beiden Städten gewünscht)


    Am Marktplatz vorbei würde es zum Hauptbahnhof und von dort zur Frankfurter Str. gehen, wo die Strecke an der Stadtgrenze wieder auf die Bestandsgleise gelangt. In Kombination mit der neuen Trasse vom Lokalbahnhof via Brückenviertel und Alte Brücke sowie der Verlegung der Straßenbahn in die Allerheiligenstraße könnte so ein Ring für Frankfurt und Offenbach entstehen, der sehr ähnlich wie die jetzigen Nachtbuslinien mehrere Gebiete verbindet und die S-Bahn entlasten könnte. Zudem könnte Offenbach an Wald- und Mainstraße Anschließen und die Linie 101 zwischen Bieber und Rumpenheim zur Straßenbahn umbauen.


    Ich habe das ganze mal hier auf einer Karte skizziert. Vielleicht gibt es ja noch Anregungen und Ideen.

  • Schön, so was auf einer Karte zu sehen, vielen Dank dafür! Die Idee finde ich auch grundsätzlich sehr ansprechend, insbesondere im Hinblick auf die Anbindung von Marktplatz (S) und Hauptbahnhof.


    Als Nachteil könnte man einwenden, dass die Tram auf genau dieser Strecke auf Wald-, Bismarck- und Kaiserstraße vermutlich permanent im Stau festklemmen wird, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass man es dort schafft, einen eigenen Gleiskörper freizuhalten. Bei einer Führung über die Carl-Ulrich-Brücke könnte sie zumindest im dortigen Abschnitt der Kaiserstraße auf dem Grünstreifen in der Mitte fahren (wenn das nicht wieder eine BI verhindert) und Offenbachs Vorzeigeprojekt Hafenpark wäre angeschlossen. Vielleicht könnte man ja auch eine eigene Mainbrücke für den Tram neben die Carl-Ulrich-Brücke bauen.


    Aber du hast Recht: von den Verknüpfungen her wäre deine Streckenführung deutlich attraktiver. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob man den Tunnel im Bereich Starkenburger Straße tatsächlich braucht. Wenn man die Strecke geschickt durch die Kleingärten durchfriemelt, würde es vermutlich ausreichen, nur ein oder zwei Häuser abzureißen, was vermutlich immer noch billiger wäre als ein (noch so kurzer) Tunnel. Oder? Ist reines Bauchgefühl, vielleicht hat da jemand mehr Ahnung.


    Was die Umstellung der Linie 101 auf Straßenbahn angeht: meinst du, die Fahrgastzahlen geben das her? Ich bin die Strecke nach Bürgel früher ein paar mal gefahren und der Gelenkbus war da ganz gut ausgelastet, aber der fährt ja auch nur alle Viertel- bzw. halbe Stunde. Angesichts der chronischen Finanzknappheit Offenbachs halte ich das für noch unrealistischer als den (wünschenswerten) Lückenschluss für die Ringbahn. Aber ohne eine Eingemeindung nach Frankfurt sehe ich da auf absehbare Zeit keine Chancen, leider.