Ankündigung: unbefrister Streik ab 9. Januar 2017
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- [Verkehrsmeldung/Betriebsstörung]
- jediefe
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Wäre es eigentlich möglich, einen Notfahrplan mit Reisebussen auf die Beine zu stellen?
Möglich ist vieles - rechtlich durchsetzbar wäre auch vieles - inklusive Notbetrieb mit den vorhandenen Linienbussen.Aber versetz dich mal in die Lage derjenigen die da vor Ort dann den Kopf hinhalten müssen bei gleichzeitig eh schon gereizter werdender Stimmungslage zwischen Streikenden und Vorgesetzten.
Ich kann da die Disponenten verstehen, die ihren Kopf nicht hinhalten wollen - die müssen in Zukunft mit einem Großteil der Leute schließlich auch noch weiterhin zusammenabeiten...Zu Hause am Rechner läßt sich viel Rumplanen, selbst in den Dienststellen läßt sich viel planen, aber wenn du riskiert jetzt sofort und ohne Diskussion einen auf die Fresse zu kriegen überlegst du dir das halt zweimal - egal wie sehr du im Recht bist... (siehe HEAG - egal welche Prozentzahl jetzt stimmt)
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Wenn man bedenkt, dass etwa 80 km südlich von hier für die gleiche Arbeit 3,31 € mehr die Stunde Bezahlt werden und dort ähnliche Verkehrsbedingungen und Lebenshaltungskosten bestehen wie hier, verstehe ich sehr gut den Personalmangel und den Unmut. Wenn man von dem Gehalt - bei harten Arbeitsbedingungen wie Schicht- und Wochenenddienst, Fahren bei Wind und Wetter, stressigen Straßenverkehr und manchmal auch stressige Fahrgäste noch mitunter ergänzende Sozialleistungen braucht, und im Alter mit ziemlicher Sicherheit, ist der Streik mehr als berechtigt. Geld ist genug da - in der FR gab es in den letzten Tagen einen 2-seitigen Bericht über die derzeit fetten Haushaltsübeschüsse. Statt den Millionären die Steuern zu senken, sollte man erst einmal dafür sorgen, dass diejenigen, die unser Land am Laufen halten - Fahrpersonal, Polizisten, Krankenschwestern, Pflegepersonal und auch Reinigungspersonal so bezahlt werden, dass sie sowohl als Familie mit Kindern davon anständig leben können als auch im Alter eine Rente über Grundsicherungsniveeau erhalten.
für alle, die jetzt wegen des Streiks maulen: Es gibt durchaus noch Möglichkeiten, sich zu behelfen: Fahrgemeinschaften und auch bei winterlichem Wetter das Fahrrad. Letzteres hat zwar zugegebenermaßen besonders in bergigem Gelände seine Einsatzgrenzen, vor allem bei Schnee, aber ich lege auch jetzt einen Großteil meiner Wege im Bereich bis 5 km mit dem Rad zurück.
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Mal schnell krank zu machen um doch an den Tagen bezahlt zu werden ist anscheinend nicht möglich.
Wobei es aber sein könnte, dass man bei (echt) auftretender Krankheit den gelben Zettel "Arbeitsunfähig" erhält und dies somit nicht als Urlaub zählt und dann (wieder) bezahlt werden müsste. -
Wäre es eigentlich möglich, einen Notfahrplan mit Reisebussen auf die Beine zu stellen?
Und wer soll das bezahlen?
Der beste Verkehrsverbund Deutschlands wird das mit Sicherheit nicht tun.
Der lässt ja für seine Monats- und Jahreskarteninhaber im Moment nicht mal notwendige streikbedingte Umwegfahrten über ein anderes Tarifgebiet ohne Nachzahlung zu. -
Der Auftragnehmer des RMV ist in Betriebspflicht und müsste das entsprechend zahlen....
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Zitat von »Reinhard«
Wäre es eigentlich möglich, einen Notfahrplan mit Reisebussen auf die Beine zu stellen?
_____________________________________________________________________________________________________Vor allem:
Wie sollen die Fahrzeuge danach aussehen?Und: dann kriegen es noch diejenigen direkt ab, die nun gar nichts damit zu tun haben...
Ausserdem: Aufgrund der der Niveauangleichung vieler Haltestellen ist nicht möglich, die Türen eines Reisebusses ohne weiteres schadfrei an diesen zu öffnen...
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Aufgrund der der Niveauangleichung vieler Haltestellen ist nicht möglich, die Türen eines Reisebusses ohne weiteres schadfrei an diesen zu öffnen...
D.h. der Einstieg in einen Reisebus ist niedriger, als bei einem herkömmlichen Niederflur-oder Low-Entry-Linienbus Hier benötige eine technische Aufklärung -
In diversen Städten halten die Fernlinienbussen an ausgebauten Haltestellen. Muss also wohl passen.
Technisch gehen bei vielen Reisebussen die Türen bis unterhalb der ersten Stufe, während bei Linienbussen die Türen oberhalb des Fußbodens enden. -
Wieviel soll denn der Vorschlag mit den Reisebussen effektiv erbringen ?
In Frankfurt beträgt der Unterschied zwischen dem Wintertief nach den Weihnachtsferien und dem Sommerhoch rund 500 Fernbus-Fahrten in der Woche. Durch den Wegfall von BerlinienBus, Megabus und Postbus sind einige Fahrten frei geworden, die aber auch teilweise von Flixbus übernommen wurden. Sind wir bei 700 Fahrten pro Woche bzw. 100 Fahrten am Tag. Je nach Linienlauf und Umlauf sind manche der Busse mehrmals am Tag in Frankfurt. Hinzu kommen auch noch in dieser Bilanz die internationalen Fernbusse zum Teil ausländischer Unternehmen, die schon ausumlauftechnischen Gründen hier nicht eingesetzt werden können. Hinzu kommen der Einsatz mancher Fernbusse im Schülerverkehr, die winterliche Wartung bzw. Einsatz als Ersatzfahrzeug etc. Bleiben also etwa 50 Busse mit Fahrern, die eher theoretisch in Frage kommen.
Bei Flixbus sehe ich durchaus öfter Busse diverser Subunternehmen aus ganz Deutschland. Was der kurzfristige Einsatz von Fahrpersonal ohne Orts-, Strecken- und Tarifkenntnis bedeutet, haben wir ja gerade vor dem Streik im Main-Taunus-Kreis gesehen. Der Busverkehr der DB hat es ja in den fast 4 Wochen vom Fahrplanwechsel am 11. Dezember bis zum 9. Januar nicht gebacken geschafft, sein Fahrpersonal entsprechend zu schulen. Hinzu kommt bei auswärtigem Personal: dass diese hier auch Unterkünfte = Hotels brauchen, die es zwar gibt; aber das kostet satt extra. Hinzu kommt die Auslöse bei heimatfernem Einsatz. Sicher hat TransDev das für seinen SEV für die U 5 mit Fahrpersonal aus Pforzheim und Heidenheim auch geschafft. Aber die hatten mit Sicherheit auch einige Monate Zeit, das zu planen und vorzubereiten; und haben es sich mit Sicherheit auch gut von der VGF bezahlen lassen (zu BaWü-Tarif für die Fahrer natürlich ).
Unjd es wäre eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Linie 34 hat z.B. eine Umlaufzeit von etwa 2 Stunden und fährt in der HVZ alle 7,5 Minuten. Da wären schon 16 der 50 Busse weg. Und siehe Beispiel Steinbach - das würde auch erst im Februar einigermaßen klappen.
Da macht es schon mehr Sinn, wenn die Straßenmeistereien auch die Radwege entlang der Zufahrtsrouten zu den Bahnhöfen im Streikgebiet extra räumen - sollten sie aus Gründen der Verkehrssicherheit eh´ tiun.
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John2: Wozu subjektive Einschätzungen führen hört man jeden Montag in Dresden "Wir sind das Volk" rufen.....
Ich halte eine solche Anmerkung für vollkommen deplatziert. Wie die Stimmung im Volk ist, wird sich wohl am 24. September an der Wahlurne entscheiden, so wie sich das in einer Demokratie gehört.
Deswegen sollte man immer Fakten überprüfen, was bei öffentlichen Ausschreibungen doch relativ einfach sein
sollte?!
Du bist Experte für Ausschreibungsrecht und die fachlichen Anforderungen für den öffentlichen Nahverkehr?Ich habe schon mitgeholfen Ausschreibungstexte zu verfassen, in dem ich die technischen Informationen und Anforderungen geliefert habe. Man kann eben nicht so einfach ersehen welche Fallstricke sich im Text verbergen und als Laie nachvollziehen welche Auflagen zu erfüllen sind. Will man das versuchen zu beurteilen müsste man den kompletten Text durchlesen und darauf hoffen, dass man auch wirklich alle Passagen versteht und nicht wegen Nichtkenntnis einiger Begrifflichkeiten und fachlicher Definitionen sich in die Nessel setzt. Mein Hinweis auf die Abgasnorm EU6 würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit unter den Umweltschutzauflagen finden. Typgenehmigungen für Fahrzeuge nach dieser Norm gibt es erst seit dem 1.1.2013.
Ehrlich gesagt habe ich besseres zu tun als irgend welche Ausschreibungstexte auf Herz und Nieren zu prüfen. Das ist hier ein Forum zum Meinungsaustausch. Muß man an jedem Beitrag dran schreiben, dass der Beitrag nur die persönliche Meinung widerspiegelt? Ich hatte ja schon eingeräumt, dass ich das nicht korrekt formuliert habe.
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Zurück zum Tages(nicht)geschehen.
Der Streik geht auch am Dienstag, 17.01. weiter. -
Ich bin kein Experte, weil ich kein Interesse habe mir Busausschreibungen durchzulesen,
aber Du gibts einem Experten (tunnelklick) Widerworte die nicht fundiert sind.
Darauf wollte ich dich einfach mal aufmerksam machen.Wenn Du die ganzen Beiträge quer durchs Forum verfolgen solltest, sollte dir schon aufgefallen
sein, daß von tunnelklick durchweg Hinweise auf diverse Ausschreibungen kommt (nicht nur Bus-
verkehr, sondern alles zu ÖV).Meinung kann man äussern - aber auf Vermutungen die widerlegt werden sollte man nicht weiter
herumreiten, weil das einfach nur peinlich ist. -
Morgen gibt es weitere Fahrten seitens DB Busverkehr Hessen im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Dies betrifft insbesondere die Linien 672, 673 und 679.
Weitere Infos http://www.dadina.de/dadina-ak…gebote-stand-1611515-uhr/
und http://www.dadina.de/fileadmin…pload/Am_DienstagBVH.docx -
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Der Streik geht auch am Dienstag, 17.01. weiter.
Der Amoklauf geht weiter..... -
Ich habe mir mal die Zeit genommen, eine Mail an direkt (HEAG Mobilo, ver.di) und indirekt (Oberbürgermeister, CDU, Grüne, SPD) beteiligte Konfliktparteien zu schreiben. Wegen des öffentlichen Interesses stelle ich sie hier ein:
ZitatSehr geehrte Damen und Herren,
als Bürger der Stadt Darmstadt und ÖPNV-Freund nehme ich mit Fassungslosigkeit die Eskalation im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite zur Kenntnis. Seit über einer Woche fährt kein Stadtbus in Darmstadt. Seit fast einer Woche auch keine Straßenbahn – mit den bekannten Folgen für Menschen, Wirtschaft und Umwelt.
In einem Konflikt gibt es selten „gut“ und „böse“, daher habe ich eine differenzierte Meinung zum Tarifkonflikt der hessischen Busfahrer und den Solidaritätsaktionen bei der Darmstädter Straßenbahn.
Nichts gegen eine Tarifauseinandersetzung, zu der auch Streiks gehören. Selbstverständlich sind die Forderungen der Busfahrer nach einer Tariferhöhung berechtigt, zumal in anderen Bundesländern deutlich besser gezahlt wird. Den sogenannten „Solidaritätsstreik“ der Straßenbahnfahrer empfinde ich jedoch als unverhältnismäßig, nimmt er doch eine ganze Stadt und ihr öffentliches Verkehrsunternehmen in Geiselhaft.
Mit Unverständnis verfolge ich die Tatenlosigkeit der Geschäftsführung von HEAG Mobilo, die außer dem Mittel der Aussperrung offenbar keine weiteren Ideen hat, sowie der Darmstädter Stadtpolitik. Zumindest ist öffentlich nichts von ihnen zu hören. Wie ich aus den Medien entnehmen konnte (Echo Online, Hessenschau.de), liegt möglicherwiese sogar der Tatbestand der Nötigung vor, eventuell auch des Hausfriedensbruchs, wenn Streikende Ausfahrten der Straßenbahnen verhindern, mit denen zumindest ein Notfahrplan angeboten werden sollte. Ob der sogenannte „Solidaritätsstreik“ noch verhältnismäßig ist, so wie es das Bundesarbeitsgericht in seinem Urteil vom 19.06.2007 entschieden hat, möchte ich zudem in Frage stellen.
Als beschämend empfinde ich die Aussage des HEAG mobilo-Geschäftsführers Matthias Kalbfuss, der auf der firmeneigenen Homepage zitiert wird: „Sobald die Gewerkschaft ihre Streikmaßnahmen beendet, werden wir den Linienbetrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen“. Hallo? Sollte ein Geschäftsführer nicht alles dazu beitragen, dass der Konflikt gelöst wird?
Unverständnis habe ich auch für die Haltung der Gewerkschaft, die auf das Verhandlungsangebot der Arbeitgeberseite laut Medienberichten nicht eingegangen ist. Möge das Angebot aus ihrer Sicht noch so schlecht sein, eine Aussetzung des Streiks und Gespräche sind in einem Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge immer besser als streiken um des Streikens willen. Zumal der Streik bei einer kommunalen Tochter doch am eigentlichen „Gegner“ vorbeigeht: Die vielen privaten Busunternehmer mit ihren Dumpinglöhnen werden damit kaum getroffen und fahren – siehe Verkehr aus dem Odenwald – zum Großteil weiter.
Ich habe daher einige Fragen an alle direkt und indirekt Beteiligten.
Fragen an die Geschäftsführung von HEAG mobilo:
1. Was genau tut die Geschäftsführung von HEAG mobilo, um den Konflikt zu lösen?
2. Wie wirkt die Geschäftsführung von HEAG mobilo auf den Unternehmerverband ein, zu einer Lösung zu kommen?
3. Was wurde unternommen, um gegen die mutmaßlichen Straftatbestände der Nötigung und des Hausfriedensbruchs vorzugehen? Wurde das juristisch überprüft? Mit welchem Ergebnis?
4. Wurde überprüft, ob der sogenannte „Solidaritätsstreik“ noch verhältnismäßig ist? Warum wurde keine Klage vor dem Arbeitsgericht erhoben?Fragen an ver.di:
1. Was genau tut ver.di, um den Konflikt zu lösen?
2. Wieso werden in Darmstadt die Straßenbahnen bestreikt, in Frankfurt nicht?
3. Wieso fahren die meisten Busse aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und dem Odenwald weiter? Wieso ist ver.di mutmaßlich bei den privaten Busunternehmen aus diesen Gebieten so schlecht organisiert?
4. Warum nimmt ver.di durch den sogenannten „Solidaritätsstreik“ der Straßenbahner eine ganze Stadt und ihr öffentliches Verkehrsunternehmen in Geiselhaft?Fragen an die Stadt Darmstadt und wichtige Darmstädter Parteien:
1. Was genau tut die Stadtpolitik, um den Konflikt zu lösen?
2. Wie wirkt die Stadt auf die Geschäftsführung von HEAG Mobilo ein, damit diese aktiv zur Konfliktlösung beiträgt?Ich gehe davon aus, dass Sie mir die Fragen zeitnah und ohne Plattitüden beantworten werden.
Bin mal auf die Antworten gespannt. -
Ich wundere mich sowieso, daß die Politik such da ziemlich zurück hält. Ja, es ist Sache der Tarifpartner, anderseits kommen sonst auch immer Appelle usw, und das bei Streitigkeiten, bei denen die Politik noch weiter außen vor ist, beispielsweise in der Luftfahrt. Immerhin ist hier der öffentliche Bereich betroffen, den die Politik zu verantworten hat.
Wie wäre es:Beide Verhandlungsgruppen an einer einsamen Bushaltestelle ausgesetzt ubd so lange dort festgehalten, bis ein einvernehmlicher Abschluss ausgehandelt wurde. Dann wäre Schluss dem ganzen Taktieren, auf beiden Seiten.
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Weil die Politiker vielleicht ausnahmsweise mal gemerkt haben auf welch dünnem Eis sie sich bewegen und Angst haben, das der Allgemeinheit klar wird - das sie, also die Politiker, das aktuelle Debakel hauptverursacht haben?
Ja, ja... is ja gut... man wird ja wohl mal träumen dürfen...
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wie lange wird noch Verdi streiken überhaupt?
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Was soll eigentlich das ewige Gemaule ? Dann verbeamtet den ÖPNV - dann wird auch nicht gestreikt !