RMV lässt Reaktivierung der Horlofftalbahn prüfen

  • Der Gießener Anzeiger berichtet online mit der Überschrift "Planmäßige Abfahrt 2025" über die Horlofftalbahn.


    Seit Anfang des Jahres werden die Gleise zwischen Bellersheim und Inheiden freigeschnitten. (Diese Vorarbeiten sind notwendig, da in der Zeit zwischen dem 1. März und dem 30. September das Fällen von Bäumen und anderen Gehölzen verboten ist.) Somit kann Ende des Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden.


    Des weiteren wird über die Kosten der Reaktivierung berichtet:

    "Die Kosten der Wiederherstellung der Bahnlinie sollen sich auf rund 25 Millionen Euro belaufen. Hinzu kommen noch einmal circa vier Millionen für die Planung. 90 Prozent der Summe wird von der DB Netz übernommen. Auch das hessische Verkehrsministerium beteiligt sich an den Kosten."

  • Für den Umbau des Bf. Beienheim gibt es ein PFV, dessen Unterlagen beim EBA einzusehen sind.


    Zitat

    Es sollen die Hauptbahnsteige verlegt werden und ein Mittelbahnsteig neugebaut werden, außerdem soll ein barrierefreier Reisendenüberweg mit technischer Reisendensicherung durch eine elektrische Schrankenanlage errichtet werden und die die Gleisanlagen sollen an diese Umbauten angepasst werden.


    Planunterlagen

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  • Seltsam, in der Spurplanskizze 13.2 ist die Ausfahrt zweigleisig. Hatte da die Schaffung eines eingleisigen Nadelöhrs im Hinterkopf. Aber auch die Position von N1 hinter dem BÜ Obertorstraße und der Weichenverbindung ist merkwürdig.

  • Da die Strecke ja theoretisch einfach nur wieder errichtet wird, liegt es nahe dass die Ausfahrt so wie sie war 2-gleisig geschieht. Das bestehende Gleis für die Strecke 3701 (Gießen–Gelnhausen) und das wieder zu errichtende Gleis für die Strecke 3740 (Horlofftalbahn).

  • Seltsam, in der Spurplanskizze 13.2 ist die Ausfahrt zweigleisig. Hatte da die Schaffung eines eingleisigen Nadelöhrs im Hinterkopf. Aber auch die Position von N1 hinter dem BÜ Obertorstraße und der Weichenverbindung ist merkwürdig.

    Stimmt, das ist wirklich merkwürdig – und in Lageplänen 3.19-3.21 ist das N1 auch weiterhin parallel zu N2, N4 und N5 eingezeichnet, sowie G parallel zu F. Keiner der beiden Pläne deutet an, dass die Gleisverbindung neu wäre. Auch die 12er-Pläne (Kabel- und Leitungspläne) zeigen nichts dergleichen, und neue Signale sollten doch irgendwie neue Kabel bedingen!?


    Im Erläuterungsbericht steht auch nichts erhellendes… (das ich finden könnte).

  • Da die Strecke ja theoretisch einfach nur wieder errichtet wird, liegt es nahe dass die Ausfahrt so wie sie war 2-gleisig geschieht. Das bestehende Gleis für die Strecke 3701 (Gießen–Gelnhausen) und das wieder zu errichtende Gleis für die Strecke 3740 (Horlofftalbahn).

    Das wären dann halt zwei eingleisige Einfahrten; in der Spurplanskizze ist es aber merkwürdig dargestellt – in jedem Fall ist auch F (Einfahrt aus Gelnhausen) dort einfach gar nicht eingezeichnet.


    Sind vielleicht die Pläne noch ein veralteter Zustand vor dem EStw?



    Edit: etwas befremdlich finde ich ja den veralteten Namen des letzten Haltepunktes vor Hungen. Heißt das nicht schon seit sehr langer Zeit eigentlich Ernst-May statt Inheiden? *SCNR*

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle ()

  • Da die Strecke ja theoretisch einfach nur wieder errichtet wird, liegt es nahe dass die Ausfahrt so wie sie war 2-gleisig geschieht. Das bestehende Gleis für die Strecke 3701 (Gießen–Gelnhausen) und das wieder zu errichtende Gleis für die Strecke 3740 (Horlofftalbahn).

    Im Großen und Ganzem liegen die Gleise noch (zumindest war das vor ein paar Jahren noch so).

    Wurde die Trasse rechtlich entwidmet oder nur nicht mehr bedient?

  • Wurde die Trasse rechtlich entwidmet oder nur nicht mehr bedient?

    Laut Erläuterungsbericht wurde sie nicht entwidmet:

    Zitat von 1. Antragsgegenstand (Umfang des Bauvorhabens), Seite 6

    Die Strecke 3740 (sog. Horlofftalbahn) im Abschnitt zwischen Wölfersheim-Södel und Hungen wurde im Jahr 2004 stillgelegt, ist jedoch weiterhin eine für eisenbahnbetriebliche Zwecke gewidmete Strecke. […] Da die Lage der ehemaligen Strecke nicht verändert wird, erfolgt die Reaktivierung im Wesentlichen als Erneuerungs- bzw. Unterhaltungsmaßnahme […] Bei der Umsetzung der Gesamtmaßnahme sind jedoch auch Änderungen einzelner Bauwerke / Objekte erforderlich, die einer Planfeststellung bedürfen.

    (Und diese Objekte sind im Wesentlichen Bahnübergänge, Bahnsteige und das neue Ausweichgleis in Berstadt.)

  • Etwas präzisiert: Eine in Betrieb befindliche Strecke muss auch betrieben werden (Betriebspflicht einer öffentlichen Infrastruktur [siehe Hunsrückquerbahn]).

    Die Stilllegung entbindet den Streckenbetreiber also nur von der Pflicht die Strecke zu betreiben, sie ist weiterhin eine Eisenbahnanlage. Die Freistellung von diesem Status ist die Entwidmung wie Holger schon schrieb.

  • Da die Strecke ja theoretisch einfach nur wieder errichtet wird, liegt es nahe dass die Ausfahrt so wie sie war 2-gleisig geschieht. Das bestehende Gleis für die Strecke 3701 (Gießen–Gelnhausen) und das wieder zu errichtende Gleis für die Strecke 3740 (Horlofftalbahn).

    Wie gesagt: Meine letzte Info aus Plänen (weiß nur leider nicht mehr, wo) sowie mündlich von einem zufällig getroffenen Projektingenieur war, dass das Streckengleis nach Wölfersheim-Södel zurückgebaut und nur eine Weiche eingebaut wird, damit man künftig von allen Bahnsteigen in beide Richtungen kommt. Aktuell ist Gleis 1 von Nidda aus nicht erreichbar. Weichenverbindungen wie im Spurplan jenseits des BÜs Obertrostraße dargestellt gibt es nicht.


    Sind vielleicht die Pläne noch ein veralteter Zustand vor dem EStw?

    Alles sehr merkwürdig, zumindest im Spurplan stehen die Signale als "Wärterbediente Ks-Signale"... Es wäre aber in jedem Fall Blödsinn, zwei Ausfahrsignale hintereinander zu positionieren (ich rede nicht von Zwischensignalen), und erst recht hinter einen BÜ...

  • Alles sehr merkwürdig, zumindest im Spurplan stehen die Signale als "Wärterbediente Ks-Signale"... Es wäre aber in jedem Fall Blödsinn, zwei Ausfahrsignale hintereinander zu positionieren (ich rede nicht von Zwischensignalen), und erst recht hinter einen BÜ...

    Der in den Skizzen gezeichnete Zustand stimmt nicht mit der aktuellen Signaltechnischen Planung des ESTW Hungen überein. Warum man sich entschieden hat, das Ausfahrsignal N1 vor den Bü km 22,360zu bauen, verstehe ich so direkt auch nicht. Gleis 1 bekommt jedoch noch ein Zwischensignal ZR1 auf Höhe der anderen Ausfahrsignale. Ebenso fehlen in den Skizzen noch die Zwischensignale von Beienheim/ Nidda kommend vor dem BÜ km 22,961, die Weichenverbindung nach Gleis 5 (Abstellung).

    Aktuell ist Gleis 1 von Nidda aus nicht erreichbar. Weichenverbindungen wie im Spurplan jenseits des BÜs Obertrostraße dargestellt gibt es nicht.

    Richtig, diese Weichenverbindung wird im Rahmen von ESTW Hungen neu eingebaut.

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

    Einmal editiert, zuletzt von Akryzazel () aus folgendem Grund: Bü-Km von falscher Vzg

  • Da die Strecke ja theoretisch einfach nur wieder errichtet wird, liegt es nahe dass die Ausfahrt so wie sie war 2-gleisig geschieht. Das bestehende Gleis für die Strecke 3701 (Gießen–Gelnhausen) und das wieder zu errichtende Gleis für die Strecke 3740 (Horlofftalbahn).

    Deutlicher wird es übrigens auf "Openrailwaymap" erkennen, da dort das stillgelegte Gleis eingezeichnet ist.
    Dort sieht man aber auch einen geplanten Schlenker über "Obbornhofen" / "Bellersheim".
    Der ist wohl gestrichen.

  • Die gestrichelte Linie in braun auf der open railway map sollte keine Planung, sondern ein (sehr) alter Verlauf der Strecke sein. Müsste mal wegen Tagebau (?) verlegt worden sein?

    fork handles

  • Die gestrichelte Linie in braun auf der open railway map sollte keine Planung, sondern ein (sehr) alter Verlauf der Strecke sein. Müsste mal wegen Tagebau (?) verlegt worden sein?

    Richtig. Das ist die alte Trasse, die wegen Braunkohle umgelegt wurde. Es gab da wohl sogar eine Vereinbarung, wonach auf Kosten des Bergwerks die Strecke hätte zurückgelegt werden müssen. Nur hat die Bundesbahn wegen absehbaren Stillegungsplänen auf die Umsetzung verzichtet. Dass dann sowas wie die Bahnreform kommt, konnte ja keiner ahnen... Im Nachhinein war dieser Verzicht natürlich fatal, weil dem Nordast damit die Fahrgäste aus Obbornhofen und Bellersheim fehlten und somit der Abbestellung ein weiteres Mosaiksteinchen hinzugefügt wurde.

  • Die gestrichelte Linie in braun auf der open railway map sollte keine Planung, sondern ein (sehr) alter Verlauf der Strecke sein. Müsste mal wegen Tagebau (?) verlegt worden sein?

    Das ist richtig, allerdings ist das so lange gar nicht her. Auch das alte Empfangsgebäude am östlichen Rand von Bellersheim steht noch. Insofern und weil die Trasse wieder frei ist schade, dass man eine Wiederanbindung nicht einmal untersucht. Stattdessen wird der verlegte Haltepunkt abgerissen. Dabei hätte der mit einem Fuß-/Radweg und einem kleinen P+R durchaus Potential (analog zu Häuserhof).