Ausschreibung / Bestellung T-Wagen

  • Mit dem Hinweis von Ole aktualisiert:


    Bestand heute Bestand 2023+ Bedarf ca. 2025
    Zielnetz Straßen-
    bahnkonzept
    Bedarf 2025+
    Zielnetz plus
    Ringstraßenbahn
    P-Wagen 7 0 0 0
    R-Wagen 1. Serie 1993 18 0 0 0
    R-Wagen 2. Serie 1997 20 20 6 15
    S-Wagen 74 74
    74 74
    T-Wagen kurz
    0 23 23 23
    T-Wagen lang 0 22 34 34
    Bestand 119 139 137 146
  • Wenigstens einer der Zeitungsartikel sprach recht eindeutig von 12 weiteren langen T-Wagen, die als Option nachverhandelt worden sind. Dabei ging es nicht um weitere Verlängerungen von bereits bestellten kurzen Wagen, sondern wirklich um weitere 12 Wagen. Damit wären die erforderlichen 34 langen T-Wagen dann auch vorhanden?

    fork handles

  • Wenigstens einer der Zeitungsartikel sprach recht eindeutig von 12 weiteren langen T-Wagen, die als Option nachverhandelt worden sind. Dabei ging es nicht um weitere Verlängerungen von bereits bestellten kurzen Wagen, sondern wirklich um weitere 12 Wagen. Damit wären die erforderlichen 34 langen T-Wagen dann auch vorhanden?

    Genau so habe ich es verstanden.

    Die VGF selbst erwähnt das nicht: https://www.vgf-ffm.de/de/aktu…ellt-verlangerungsmodule/

    Kann natürlich auch sein, das Herr Oesterling die Information im Rahmen einer Pressekonferenz oder ähnliches nur mündlich mitgeteilt hat.

    Ist doch schön, dass die Presse nicht nur schreibt, was ihr per Pressemitteilung erzählt wird, oder? :thumbup:

    Die VGF erwähnt im Gegensatz zum FR-Artikel auch nicht die Fahrzeugbreiten. Entweder hat Herr Oesterling auch das in der möglichen Pressekonferenz gesagt (wovon ich ausgehe), oder der FR-Kollege hat ohne Quellenangabe aus dem FNP-Artikel vom Mai rezitiert, wo das Thema 2,65-Meter-Wagen ja erstmals überhaupt Thema war.

  • Ich bring mal einen 3. Artikel ins Spiel nämlich den der FAZ vom 17.10.2020 der sich ebenfalls auf diese Pressekonferenz bezieht.
    Bezüglich der erwarteten Mengen der zu liefernden T-Wagen ist er vage.

    Aber im letzten Absatz wird auch berichtete das die Straßenbahnen nach den T-Wagen mit 2,65 m Breite bestellt werden, welches sehr bestimmt tönt. Als Beginn eines Zeitfensters für eine mögliche Bestellung wird 2025 genannt was konsistent ist mit Klaus Oesterlings Zitat im von Bernemer verlinkten FNP Artikel: "in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts". Die Schmalstellen im Straßenbahnschienennetz, die einen Einsatz von 2,65 m breiten Wagen behindern, sollen bis dahin wohl umgebaut sein.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Halten wir fest, es gibt eine Option für 12 lange T. Die Erklärung in der FNP, dass diese aus den Optionen für 13 kurze T abgewandelt wurden, würde bedeuten, dass die Option nochmal nachträglich angefasst wurde, was nicht ungewöhnlich sondern sogar weitsichtig ist.

    Zitat

    Alstom hat mit der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), einem Verkehrsunternehmen in Frankfurt, einen Vertrag über die Lieferung von 38 Citadis-Straßenbahnen mit Sonderanpassungen für den deutschen Markt im Wert von rund 100 Millionen Euro unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet eine Option für 15 zusätzliche Fahrzeuge.

    PM Alstom


    Somit gab es Ursprünglich eine Option von 15, von dieser wurden 7 bestellt, macht einen Rest von 8. Für die 12 langen T gibt es außer in der FNP keine Infos, aber auch das ist nicht ungewöhnlich. Freuen wir uns über die Option für 12 lange T.


    War ja beim S-Wagen auch nicht anders.

  • Ich habe mir das Seitenbild von der langen T-Tram mal genauer angesehen und festgestellt, dass das zweite zusätzliche Mittelteil ein Drehgestell / Radsatz weniger hat, als das reguläre Mittelteil.


    Mir kommt diese Unsymmetrie im Zug etwas komisch vor. Die Ingenieure werden das schon korrekt berechnet haben. Intuitiv hätte ich halt ein Fahrzeug erwartet, was symmetrisch aufgebaut ist.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Hätte das zusätzliche Mittelteil zwei Drehgestelle, müsste das Gelenk zwischen den beiden Mittelteilen anders ausfallen, um in den Kurven die unterschiedlichen Bewegungen der äußeren Überhänge zu handeln - analog dem des U5-50.

    Einmal editiert, zuletzt von Hessen-Yeti ()

  • Danke, Hessen-Yeti, das ist ein wichtiger Hinweis. Ich werde es so nochmal betrachten.


    Condor, ich habe das so verstanden, dass die 40m-Tram "nur" 4 Wagenkästen hat. Oder meinst Du eine rein technisch mögliche Verlängerung auf 5 Wagenkästen (für irgendeine andere mögliche Stadt)?

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Zitat

    Ich habe mir das Seitenbild von der langen T-Tram mal genauer angesehen und festgestellt, dass das zweite zusätzliche Mittelteil ein Drehgestell / Radsatz weniger hat, als das reguläre Mittelteil.


    Mir kommt diese Unsymmetrie im Zug etwas komisch vor. Die Ingenieure werden das schon korrekt berechnet haben. Intuitiv hätte ich halt ein Fahrzeug erwartet, was symmetrisch aufgebaut ist.

    Der Citadis Frankfurt basiert auf dem Citadis Dualis. Beim dreiteiler liegt das A und B Teil auf dem C Teil auf. Aufgrund der Verwendung von Drehgestellen, können diese relativ weit außen liegen und es kann noch ein vernünftiger Radius gefahren werden. Das zusätzliche Mittelteil ist dem C Teil recht ähnlich, es fehlt das zweite Drehgestell und es wurde um ein Fensterelement gekürzt. Die Tür ist um ein Feld nach außen gewandert, sodass wo sich im C Teil die Tür befindet, nun ein Fenster befindet. Bei der ersten Version war die Tür noch an der Position, wie die Tür im C Teil.

    Die Bauweise des zusätzlichen Mittelteils ermöglicht zu einem den Verzicht auf ein Doppelgelenk und zum anderen sind die Wagenkästen relativ identisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Ole () aus folgendem Grund: Im ersten Entwurf habe ich noch den Vergleich des zusätzlichen Mittelteils mit dem A Teil gemacht dies musste ich korrigieren.

  • Von der Konstruktion wäre so etwas auch beim S möglich. Bei Straßenbahnen ist mir kein weiteres Beispiel eingefallen, aber Stadler hat z.B. den GTW 2/6 in ähnlicher Weise erweitert.

  • Die Stadtwerke Frankfurt schreiben in ihrem Konzerngeschäftsbericht, dass der Citadis Frankfurt ein "eigens für unsere Stadt konzipiertes Modell der Serie Citadis X05" ist.

    Mir ist das bekannt, ich habe aber auch die Aussage gehört, dass der Fahrzeugaufbau in Teilen dem Citadis Dualis entspricht. Vielleicht ist „entspricht“ hier auch das falsche Worte, besser wäre vielleicht zu sagen, es sind Elemente übernommen worden. Schaut man sich Dualis und T Wagen an, haben beiden Typen Gemeinsamkeiten, was den Aufbau und die Anordnung der Drehgestelle betrifft. Es kommt aber nicht nur auf den Aufbau an, sondern auch auf die verbaute Technik an und da basiert der T Wagen auf auf dem x05, sodass Alstom den T Wagen in die Reihe x05 einreiht, wobei die Standardversion des Citadis ein Multigelenker mit schwebenden Mittelteilen ist. Zusammenfassend kann man also sagen, dass der T Wagen wie im Geschäftsbericht erwähnt ein für Frankfurt eigens entwickeltes Fahrzeug, was verschiedene Typen vereint.

  • Die Stadtwerke Frankfurt schreiben in ihrem Konzerngeschäftsbericht, dass der Citadis Frankfurt ein "eigens für unsere Stadt konzipiertes Modell der Serie Citadis X05" ist.

    war der tolle Punkt nicht einfach die Front? In so einer Propagandabroschüre kann das Zitat durchaus "andere Plastikform vorne und bisher hatte kein Fahrzeug *exakt* diese Sitzanordnung" bedeuten, und es wäre technisch gesehen nicht Mal gelogen.

  • war der tolle Punkt nicht einfach die Front? In so einer Propagandabroschüre kann das Zitat durchaus "andere Plastikform vorne und bisher hatte kein Fahrzeug *exakt* diese Sitzanordnung" bedeuten, und es wäre technisch gesehen nicht Mal gelogen.

    Zwar ist die individualisierbare Front tatsächlich bei vielen Citadis für unterschiedliche Städte das Hauptunterscheidungsmerkmal, das Frankfurter Modell unterscheidet sich aber tatsächlich etwas stärker von den Exemplaren anderer Städte.


    Wie Ole schon schrieb, ist der Citadis normalerweise ein Multigelenkwagen, die Wagenteile sind also kürzer und besitzen nicht alle ein Drehgestell. Dies ist beispielsweise auch das Prinzip des Flexity Berlin. In Frankfurt hat man sich (bewusst?) dagegen entschieden, ein Grund könnte sein, dass Multigelenker einen vielfach höheren Gleisverschleiß bedingen als klassische Bauformen mit mindestens einem Drehgestell pro Wagen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Problem in den Französischen Netzen oder auch Berlin, wo praktisch alle Strecken seit 1990 entstanden oder komplett erneuert worden sind, nicht so stark gewichtet wird, wie es ggf. in Frankfurt auftreten würde.


    Daher unterscheidet sich der Citadis Frankfurt doch signifikant von seinen Schwestermodellen.

  • war der tolle Punkt nicht einfach die Front? In so einer Propagandabroschüre kann das Zitat durchaus "andere Plastikform vorne und bisher hatte kein Fahrzeug *exakt* diese Sitzanordnung" bedeuten, und es wäre technisch gesehen nicht Mal gelogen.

    Bei den Standard x05 mag das so sein, allerdings ist der Frankfurter T Wagen kein Multigelenkfahrzeug mit schwebenden Mittelteilen und kurzen Wagenteilen mit festen Fahrwerken, wie er z. B. in Sydney verkehrt. In der Form, wie Ihn Frankfurt bekommt, fährt das Fahrzeug in keiner Stadt rum. Alstom hat den Citadis für Frankfurt so angepasst, dass er dem Aufbau des S-Wagen entspricht und nicht ihrem Standardfahrzeugen. Dazu haben sie sich einzelner Module in ihrer Produktfamilie bedient. Daher trifft die Aussage im Geschäftsbericht eben nicht nur auf die Kopfform sondern eben auch auf den Aufbau zu.

  • In Frankfurt hat man sich (bewusst?) dagegen entschieden, ein Grund könnte sein, dass Multigelenker einen vielfach höheren Gleisverschleiß bedingen als klassische Bauformen mit mindestens einem Drehgestell pro Wagen.

    Exakt! Das geschah bewußt und genau aus diesem Grund.

    In den Kurven hätte das zwar Vorteile hinsichtlich des Profilraums gebracht, aber man wollte sich für diesen Vorteil nicht einen 'Gleisfresser' (O-Ton) ^^ zulegen.

  • Der Citadis Frankfurt basiert auf dem Citadis Dualis. Beim dreiteiler liegt das A und B Teil auf dem C Teil auf. Aufgrund der Verwendung von Drehgestellen, können diese relativ weit außen liegen und es kann noch ein vernünftiger Radius gefahren werden. Das zusätzliche Mittelteil ist dem C Teil recht ähnlich, es fehlt das zweite Drehgestell und es wurde um ein Fensterelement gekürzt. Die Tür ist um ein Feld nach außen gewandert, sodass wo sich im C Teil die Tür befindet, nun ein Fenster befindet. Bei der ersten Version war die Tür noch an der Position, wie die Tür im C Teil.

    Die Bauweise des zusätzlichen Mittelteils ermöglicht zu einem den Verzicht auf ein Doppelgelenk und zum anderen sind die Wagenkästen relativ identisch.

    Rein von der Kinematik sind bei einem Drehgestellfahrzeug auch nur bestimmte Konfigurationen überhaupt sinnvoll, sonst kommt die Kiste nicht mehr um die Kurve.

    Da Straßenbahnnetze aber gerade in Deutschland so gut wie immer historisch gewachsene Inselbetriebe sind, deren Trassierung zum einen auf die örtlichen Gegebenheiten Rücksicht nehmen muss und zum anderen bei vielen Strecken aus Zeiten lange vor Dokumenten wie der Trassierungsrichtlinie stammt, sind Straßenbahnen immer Sonderkonstruktionen in Kleinserie. Dennoch versuchen Hersteller natürlich, Elemente von bestehenden Fahrzeugen für neue Projekte wiederzuverwenden, um nicht immer das Rad neu erfinden zu müssen. Ich weiß von mindestens einer anderen Ausschreibung, in der Alstom ein Fahrzeug basierend auf Frankfurt angeboten hat, allerdings einen Meter kürzer und folglich auch mit einer Tür pro Seite weniger.


    Die Drehgestelle der Frankfurter T-Wagen basieren auf dem X05, aber sind frei ausdrehbar. Die Fahrwerksplattform von Alstom gibt diese Variabilität her. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass man sich bei Alstom als man entschieden hat, mit einem Drehgestellfahrzeug wieder auf dem deutschen Straßenbahnmarkt Fuß zu fassen durchaus darauf besonnen hat, dass man mit dem Citadis Dualis ja vor nicht allzulanger Zeit Drehgestellfahrzeuge gebaut hat.


    Wie sehr man bereit ist, auf Kundenwünsche einzugehen unterscheidet sich dabei von Hersteller zu Hersteller auch stark. Das Lastenheft erfüllen müssen sie alle, wenn sie gewinnen wollen, aber wie stark sie ein Produkt maßschneidern ist höchst unterschiedlich. Alstom verfolgt da meist den Ansatz, aus ihren Standardplattformen möglichst viel rauszuholen ohne den grundlegenden Aufbau zu ändern. Zumindest zeigt das die Erfahrung aus Ausschreibungen, an denen ich die letzten 3 Jahre gearbeitet habe.