Straßenbahn zum Bahnhof Höchst

  • Die FR berichtet unter dem Titel Stadt reaktiviert Tram-Verbindung im Gallus,
    dass man eine eine Verlängerung über die Zuckschwerdstraße hinaus zum Bahnhof Höchst plant und hat völlig neue Ideen:


    FR:

    Zitat

    Die Stadt favorisiert darum die vierte Variante, in der die Tram an der Zuckschwerdtstraße abbiegt und unter dem Bahndamm durchfährt. Dort gelangt sie nördlich des Damms zum Bahnhof – über die Haltestellen Zuckschwerdtstraße Neu und Königsteiner Straße. Dort nutzt sie die Gleise der Verbindung Höchst-Bad Soden.


    Dort fahren Dieselloks, die Tram käme also in keinen Stromkonflikt. Das Vorhaben hängt aber an der Planung der Regionaltangente West. Die müsste dann zwischen Sossenheim und Höchst als Straßenbahn fahren, nicht als Eisenbahn. Das möchte die Stadt ohnehin erreichen, um so die Tangente an der Dunantsiedlung Sossenheim vorbei bewohnerfreundlicher führen zu können.

  • Zitat

    Dort fahren Dieselloks, die Tram käme also in keinen Stromkonflikt.


    Na ja, kleiner Einwand: es fahren zwar Diesel-Triebzüge, die Strecke ist aber vollständig mit Oberleitung versehen und steht auch dauerhaft unter Strom (natürlich die bahntypischen 15 kV). Wenn man es nicht abschaltet und abbaut, besteht zumindest nach heutigem Zustand - die Umbauten zur geplanten RTW mal außen vor gelassen - durchaus ein Stromkonflikt.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Wie kommt es eigentlich, das man auf dieser komplett elektrifizierten Strecke ausschließlich mit Dieseltriebwagen fährt (Coradia Lint und VT/VS 2E)? Hat die HLB einfach zu viele davon und will sich nicht mit Elektrotraktion beschäftigen? Dabei haben die doch auch FLIRTs im Einsatz (nur eben woanders).

  • Wo hat die HLB denn in den letzen 20 Jahren (seit dem ist da ja Dieselverkehr statt ET 420)
    eine Möglichkeit für E-Traktionswartung gehabt?
    Die Dieselfahrzeuge sind in Köngistein untergebracht und es gab auch vor einiger Zeit durch-
    gehenden Verkehr Bad Soden - Köngistein.

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  • Ich finde den Artikel der FR reichölich wirr. Was hat die zukünftige Linienführung der 14 mit dem U5 Neubau zu tun?? Neue Wohnungen im Gallus gibt es schon, nur die sind ÖPNV-mäßig eher zur 11/21 und 46/52/zukünftig U5.
    Für das zukünftige Wohngebiet, das wahrscheinlich gemeint ist, nutzt die 14 gar nichts. Zwischen Rebstöcker Straße und Neubaugebiet liegt noch eine Bahnlinie und ein Rechenzentrum.


    Weiterhin bin ich gespannt auf die Lösung in Höcht mit der Verküpfung Tram und RTW/Sodener Bahn. Umstellung auf BOStrab und 600V= (incl Sodener Ast) ist ja relativ einfach. Bahnsteig und Wendemöglichkeit für die Tram wird "im Bahnhof" schon spannender.
    Möglich wäre ja eine Verlängerung zur Leunastraße / Tor Ost.

  • Mit dem zukünftigen Wohngebiet sind wohl die neuen Häuser gemeint, die zur Zeit in der Kleyerstraße rund um das Areal Galluspark/Adlerwerke (angrenzend zum Bahngelände) gebaut werden. Ich glaube zwar nicht, das dass am Ende 3000 Wohnungen werden, aber einige sind es schon.


    Da diese Fahrgäste sich dann an den Kleyerstraße-Haltestellen orientieren dürften, bringt die Linie 14 hier dann schon einiges. Attraktiver wäre sie aber wahrscheinlich ohne die Schleifenfahrt und mit Wende in der Rebstöcker Straße wie 2006 die S-Bahn-Ersatz-Linie 10.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Die Tram mit einzuplanen würde den Bau der RTW weiter verzögern - sollen nicht die Pläne der weiteren Abschnitte
    auch bald veröffentlicht werden?! Ausserdem muss bei einer Unterbrechnung der 15kV nach Bad Soden die Stromver-
    sorgung für die S3/4 ausgebaut werden. Die OL Höchst - Bad Soden war mal einige Zeit ausgeschaltet und da gab es
    oft Hauptschalterauslösungen wenn die Langzüge auf der S3 unterwegs waren, weil diese einen sehr hohen Oberstrom
    haben. Deswegen musste die OL wieder eingeschaltet werden. (Angeblich auf Weisung EBA - die OL war aus weil Bewuchs
    zu dicht an die OL gewachsen war).

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  • Die Tram mit einzuplanen würde den Bau der RTW weiter verzögern - sollen nicht die Pläne der weiteren Abschnitte auch bald veröffentlicht werden?!


    Aus der Presse war ja bereits zu entnehmen, dass der Abschnitt der Sodener Bahn umgeplant wird, weil nicht unerhebliche Probleme bei der in Augenscheinnahme und mit den Anwohner in der Dunant Siedlung festgestellt hat. Da die Planfeststellung formal noch nicht angelaufen ist, kann man das ganze noch recht zeitnah ändern. Wenn das einmal öffentlich war, ist der Aufwand erheblich größer. Deshalb ist es sehr sinnvoll das bereits jetzt mit einzuplanen, da dadurch auch Kosten gespart werden. Den Rest der Straßenbahnanbindung kann man dann separat planen und später beantragen.



    Ausserdem muss bei einer Unterbrechnung der 15kV nach Bad Soden die Stromversorgung für die S3/4 ausgebaut werden.


    Das sollte kein unlösbares Problem, entweder ein isoliertes Erdkabel oder die Masten an einer Seite der Trasse höher ausführen und die 15kV Leitung dort entlang führen. Man muss dann natürlich wie bei 15kV Betrieb alles korrekt erden. Aber das sollte lösbar sein.

  • Die Tram mit einzuplanen würde den Bau der RTW weiter verzögern -


    Also ob das jetzt was völlig Neues wäre bei der langen Geschichte der "RTW". Da kommt es auf dieses Detail doch auch nicht mehr an.


    Vor allem aber: Was spricht GEGEN die Weiterführung des Orient-Express bis zu einem vernünftig verknüpften Endpunkt?

  • Ich hoffe nur, dass man die Planung so macht, dass man eines nahen oder fernen Tages eine U-Bahn anstelle der Straßenbahn entlang der Strecke führen kann - das gilt übrigens auch für den Neubau-Teil in Nied.
    Dabei ist mir zunächst mal gleich, ob man die U5 vom Römerhof (doch) zur Mainzer Landstraße führt oder eine andere Variante findet, um der (von mir für die Zukunft vermuteten) Überlastung der Straßenbahnrelation Höchst-Hbf Abhilfe zu schaffen.


    Ich gehe davon aus, dass die Fahrplanstabilität unter dem erwartbar veränderten Mobilitätsverhalten hin zur Nutzung des ÖPNV im Kernbereich zunehmend leiden wird:
    Am Hbf sollen Stand heute die Linien 11, 14, 16, 17 und 21 vorbeifahren, davon mindestens 2 im 7,5 Min-Takt. Dazu kommt noch die Linie 12, die mit einigen der genannten Linien in unmittelbarer Nähe ein Stück Strecke teilt. Das dürfte chaotisch werden.*


    Eine fahrplanschonendere Version wäre es sicherlich, die U5 ab Römerhof über die Mainzer Landstraße nach Höchst Bahnhof und nur zwei Straßenbahnlinien ins Gallus (bzw. bis ca. Waldschulstraße) zu führen und so den Verkehr aus Griesheim und Nied wenigstens teilweise umzuleiten.


    * Selbst bei einer Realisierung der D-Süd hätte man noch mindestens eine Linie aus Süden kommend am Hbf - die 17 - und müsste nach Lösungen für die Ringstraßenbahn und die Bedienung der Altstadtstrecke suchen - sowie für die Anbindung von Oberrad.

  • Meines Wissens soll die Straßenbahn im Ortskern aus ihrer jetzigen Lage in der Mainzer Landstraße befreit werden, und auch am Neubaugebiet hinter der Station Nied Kirche waren Änderungen im Gespräch.

  • Meines Wissens soll die Straßenbahn im Ortskern aus ihrer jetzigen Lage in der Mainzer Landstraße befreit werden, und auch am Neubaugebiet hinter der Station Nied Kirche waren Änderungen im Gespräch.


    Das halte ich für ein Gerücht. Wo soll man die denn entlangführen wollen, wenn nicht durch die Mainzer Landstraße? Es gibt ja in Nied quasi keine andere Durchgangsstraße. Aus Höchst kommend käme man zwar in die Oeserstraße und den Nieder Kirchweg hinein, aber die verlaufen östlich ja in völlig "verkehrte" Richtungen. Eine Verlegung der Straßenbahn würde dann also weite Teile von Nied abkoppeln. Nicht sehr sinnvoll.


    Das einzige, was denkbar wäre, wäre eine Verschiebung zwischen den Haltestellen Tillystraße und Nied Kirche von der Mainzer in die Bolongarostraße und die Straße "Alt Nied". Das brächte aber ohne Haltestelle keinerlei zusätzlichen Erschließungseffekt und hinsichtlich des Verkehrsflusses für Straßenbahn und MIV nur Nachteile (engere Straße, Mitfahrt im Straßenraum statt eigenem Gleiskörper, mehr Kreuzungen ...).

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

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  • Meines Wissens soll die Straßenbahn im Ortskern aus ihrer jetzigen Lage in der Mainzer Landstraße befreit werden, und auch am Neubaugebiet hinter der Station Nied Kirche waren Änderungen im Gespräch.


    Du sprichst das sogenannte "Nieder Tor" an. Bei diesem Vorhaben geht es um eine Umgestaltung des Kreuzungsbereichs Nieder Kirchweg/Mainzer Landstraße/Alt-Nied (siehe Artikel in der FNP). Die Lage der Tram bleibt von diesen Planungen jedoch unberührt. Es sollen höchstens die Haltestellen und die Umgebung umgestaltet werden. Wann genau das passieren wird, steht jedoch in den Sternen (siehe Stellungnahme des Magistrats).


    Ich persönlich hoffe, dass ich die RTW und den neuen Haltepunkt "Nied Ost" noch erleben werde, denn die Anbindung bzw. Erreichbarkeit der nord-westlichen Stadtteile ist einfach nur besch...eiden.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Im Zusammenhang mit der Vorstellung des AGB-Vorhabens "Ortsrand Alt-Nied" ist ein Lageplan gezeigt worden, der - eher nebenbei - die Veränderungen der Straßenbahn zeigt, die sich aus der Überbauung der Wendeschleife Nied-Kirche ergeben. Die Lage der Gleise westlich Nied-Kirche wird dadurch nur geringfügig verändert, soweit es der Einbau einer Wendestelle a la Mönchhofstraße eben erfordert. Im Übrigen wird die Fahrspur der Mainzer östlich der Gleise bis kurz vor die Nidda Brücke verlängert, weil dies zur Erschließung des Neubauvorhabens notwendig ist.


    Lageplan

  • Es sind eigentlich mehrere Projekte, zu dem Genannten kommt noch
    b) die Umgestaltung Mainzer Landstraße (Birmingham Straße bzw der Eisenbahnbrücke und dem Kreisel Nied Kirche) ,
    c) der genannte Kreisverkehr an der Haltestelle,
    d) Umgestaltung der Straße 'Alt Nied' (deren hinter Teil demnächst beginnen soll, der vordere Teil geht nicht wegen Punkt c)
    e) Ausbau der Mainzer Landstraße zwischen Nied Kirche und Tillystraße (gestrichen, aber darauf basiert die Anbindung der neuen Wohnbebauung ).


    Die Projekte hängen alle voneinander ab, ohne aber wirklich mit Nachdruck als Gesammtes behandelt zu werden. Das dient wohl eher als Ausrede, um gar nichts anzugehen ("Geht nicht " wegen XY.
    Nach meinen Kenntnisstand ist noch keines dieser Vorhaben wirklich baureif (bis auf zwei Ausnahmen ), u.a. gibt es Unstimmigkeiten bezüglich der Position und Ausgestaltung der Bus/Straßenbahnhaltestelle(n).
    Auch die Wohnbebauung startet in einem Teilbereiche abseits der Schleife.


    Zu Punkt b): Richtig, es gibt Ideen(! )einer Bürgergruppe, die diesen Abschnitt ähnlich wie die Voltastrasse oder in Oberrad umgestalten möchte. Das wäre dann in der Tat für einen eventuellen Ausbau auf Stadtbahn sehr problematisch, vor allem nach den Erfahrungen mit den Hochbahnsteigen im Norden.



    Ja, die Situation am Hauptbahnhof ist auch grausam, aber die Umgestaltung.........
    Die Situation war mal straßenbahnfreundlicher.

  • Taktgeber für @Condors Punkt b) dürfte zumindest auf der östlichen Teilstrecke die Deutsche Bahn sein, denn der Ausbau der Mz Ldstr. in diesem Bereich hängt vom Neubau der EÜ ab, in deren Zusammenhang auch der S-Halt Nied so Richtung Mz Ldstr. verschoben werden soll, dass man vom Bahnsteig zur Straßenbahn gelangen kann.