Erschließung "MTZ-City"

  • In der Berichterstattung über die neue "MTZ-City" wird insbesondere die mangelhafte ÖPNV-Anbindung des neuen Stadtviertels gegen das Vorhaben ins Feld geführt. Ich habe mal ein bisschen vor mich her gesponnen.


    Mit dem Bau der RTW würde die Strecke Höchst-Sulzbach auf BOStrab und 600V umgestellt. Da Sulzbach in die RTW-Planungsgesellschaft eingestiegen ist, nehme ich an, dass Sulzbach gerne einen Nachfolger der RB11 als Alternative zur S3 über Eschborn haben möchte. Bisher ist ja in der Diskussion, die RTW am Dunantring aufzuspalten und einen Teil der Züge nach Sulzbach zu führen. Auch eine Umrüstung der Königsteiner Strecke auf BOStrab war hier ja schon angedacht, genau so wie eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 11 bis zum Höchster Bahnhof.


    Vorschlag: Verlängerung der 11 von der Zuckschwerdtstraße nach Höchst, weiter nach Unterliederbach, hinter der Autobahn rechts ab zur Haltestelle Neu-Liederbach Süd, am Rand des neuen Stadtteils entlang zur Haltestelle an der Nordseite des MTZ, über die B8 zur Haltestelle Neu-Sulzbach und dann über die Felder auf die bestehende Trasse zum Sulzbacher Bahnhof.


    Mit dieser Trassenführung würde man den neuen Stadtteil erschließen und die Sulzbacher müssen nicht mehr so sehr fürchten, dass Kaufkraft vom MTZ in die Frankfurter City abfließen würde, ganz im Gegenteil: Man würde zusätzliche Kundschaft aus Nied und Griesheim erschließen. Die Neubaustrecke wäre ca. 2,7km lang. Zwei Brücken werden benötigt, eine über die Schmalkaldener Straße, eine über die B8.



    © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA


    PS: Man könnte auch gleich noch einen Halt "Ballsporthalle/Silobad" einrichten.

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  • Mit dieser Trassenführung würde man den neuen Stadtteil erschließen und die Sulzbacher müssen nicht mehr so sehr fürchten, dass Kaufkraft vom MTZ in die Frankfurter City abfließen würde, ganz im Gegenteil: Man würde zusätzliche Kundschaft aus Nied und Griesheim erschließen. Die Neubaustrecke wäre ca. 2,7km lang. Zwei Brücken werden benötigt, eine über die Schmalkaldener Straße, eine über die B8.

    Dazu ist dann dass Tarifgebiet der Haltestelle(n) im/am MTZ interessant.


    Deine Trasse würde das Baugebiet aber nur am unteren Rand erschließen, die Trasse muss (teilweise) mehr nach Liederbach/Sulzbach verschoben werden.


    Eine Querverbindung zwischen den beiden Bahnstrecken ist schon sinnvoll, mit welchem Verkehrsmittel oder Technik auch immer. Wird vermutlich auf Bus hinauslaufen :(


    Wie immer, formiert sich auch hier Widerstand dagegen.

  • Ich würde sagen, die Problematik einer Schienenanbindung des MTZ liegt nicht darin, dass Kaufkraft dort abfließt, sondern dass der Handel in den umliegenden Orten Kaufkraft verliert. Aber im Zusammenhang mit der Wohnstadt MTZ ist das ohenhin ein eher nebensächlicher Aspekt.


    Die Schienenanbindung des MTZ ist Ende der 90er Jahre schon einmal für den GVP 2000 des damaligen Umlandverbandes (Rechtsvorgänger des heutigen Regionalverbandes FrankfurtRheinMain) untersucht worden. Gegenstand der Untersuchung waren drei Spangen zwischen Sodener und Königsteiner Bahn, die das MTZ jeweils nördlich und südlich umfahren bzw. in einem Tunnel zentral unterquerte. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass das Fahrgastaufkommen zu gering wäre und außerdem setzten alle Varianten die Existenz der RTW voraus, die aber damals noch völlig ungewiss war.


    Die Sachlage ist demgegenüber heute eine andere:
    - die Wohnstadt erzeugt Fahrgastaufkommen,
    - die RTW ist in fortschrittenem Planungsstadium
    - es scheint, als würde die Sodener Bahn aus dem Netz der DB Netz AG entlassen, d.h. geplant werden könnte nach BOStrab statt nach EBO.


    Unter diesen Voraussetzungen wäre eine Anbindung der Wohnstadt MTZ eigentlich relativ leicht möglich, sofern man zunächst auf die Durchbindung zur Königsteiner Bahn verzichtet, die noch zur EBO-Welt gehört und nicht elektrifiziert ist, sie wäre aber später immer noch möglich.


    So was in der Art wäre relativ leicht machbar:



    Bild: Planungsverband FrankfurtRheinMain, Einfügungen von mir


    grün: Sodener Bahn; rot: Königsteiner Bahn; blau: RTW-Schleife mit MTZ; gelb: RTW-Schleife o. MTZ


    Das ist jetzt nur mal auf die Schnelle ins Unreine gedacht...

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Das wäre eher etwas für die im GVP bereits ansatzweise als Option vorgesehene Verlängerung der U 5 als Zweisystembahn in Ri. Höchst. Da würde ich dann aber noch etwas modifizieren. Frankfurt soll ja auch etwas von der Bahn haben außer den Bau- und Betriebskosten auf seiner Gemarkung :D :


    "Tief im Westen" sind ja Erweiterungen des Silogebiets und die Westumgehung Unterliederbach vorgesehen. Also die U 5-West (ich nenne sie der Einfachheit halber mal "U 51") weiter nach Westen führen mit Halt am Silobad (geht bei der jetzigen Trasse wegen der Kurve schlecht). Nächster Halt: Jahrhunderthalle. Dann entsprechend der Bebauung des Silogebiets ein weiterer Halt "Silo West" und die Trasse zusammen mit der Westumgehung bis auf die andere Seite der Autobahn führen. Die - seit Jahrzehnten - angedachte Westumgehung Unterliederbach führt ein Stück östlich des Bachs, der an der Jahrhunderthalle vorbeifließt, nach Norden. Auf der Nordseite der Autobahn A 66 schwenkt die U 51 nach Osten und stößt auf die von Condor angedachte Trasse.


    Möglicherweise würde es sich anbieten, auch die Königsteiner Bahn auf die Silo-Trasse zu verlegen und auf Stadtbahnbetrieb umzustellen, das wäre dann die "U 52" :)


    Für die Strab gäbe es aber auch noch einige Aktionsfelder. Vorrangig denke ich daran, die "11" zwar auf die Nordseite des Bahnhofs Höchst zu führen, aber ebenerdig. Von dort per Wende oder Schleife nach Norden und über die Gebeschusstraße zur Lönigsteiner Straße und über diese direkt nach Norden zum MTZ und dem neuen Wohngebiet, wo sie auf die U 51 trifft.


    Ich weiß, der Individualverkehr, der unserem Volk zu heilig ist wie in Indien die Kühe ! :D Werden wir halt zu Schweizern, denen sind die "Bähnli" heilig. :D Aber Spaß beiseite - der motorisierte Individualverkehr hat ja dann die Westumgehung Unterliederbach. Und die Königsteiner ist dann für den nicht-motorisierten Individualverkehr, den ÖPNV und den Autoverkehr der Höchster und Unterliederbacher. Und damit die eben niicht mehr so viel Auto fahren, gibt es dann die neuen Bahnen.

  • Ich frage mich ja doch sehr, wie viele Menschen Lust haben, in einem Stadtteil zu wohnen, der von einer Schnellstraße mit "Ausfädelohren", einem großen EKZ und einem großen EKZ-AUsweichparkplatz geteilt wird. ?(


    Mitten in der Pampa, neben dem schnellen Durchgangsverkehr, ständig wechselndes Publikum des EKZ. Ich würde dort jedenfalls nicht wohnen wollen.


    Und die SPNV-Anbindung ist ja auch schlecht, wie man an diesem Thread sieht. Sowohl Liederbach als auch Sulzbach hätten in ihren Feldern (getrennt von einander) geeignetere Flächen für neue Wohngebiete. Und viel näher zu bestehenden Bahnstrecken!

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Multi, das frage ich mich bei so manchem Wohnbauprojekt. Aktuell scheint ja auch in Frankfurt "Schöner Wohnen an der Autobahn" voll im Trend zu sein. Nein, damit meine ich nicht das Projekt der Einhausung der A 661 mit angrenzender Wohnbebauung. Das halte ich für sinnvoll. Aber in Bockenheim am Katharinenkreisel und in Bormheim an der Anschlussstelle Friedberger Landstraße sollen ja neue Wohnprojekte direkt an der Autobahn und ihren Anschlussstellen geschaffen werden. Und damit die gut zahlende Klientel ruhig schlafen kann, sollen dann "Lärmschutzriegel" mit Souialwohnungen den Lärm abschirmen. Deren Wohn- und Schlafräume werden dann zur anderen Seite der Wohnung angeordnet und erhalten Lärmschutzfenster. Sozialmieter, die dann dort für 10 € statt für 20 € je Quadratmeter wohnen wollen, gibt es ja genug.


    Ich gebe zu, mit den "vom Strassenverkehr abgewandten Seite" wird es beim MTZ schwierig. Notfalls kann man dann ja "Ironie an" eines der von mancher Seite propagierten "Ankerzentren" dort errichten. Dann können wir allerdings auch die Diskussion über eine mögliche ÖPNV-Anbindung sparen. "Ironie aus". Nicht ironisch gemeint: Vor Aufnahme der Planung sollte untersucht werden, ob es nicht dank der vielen Autobahnen und Schnellstraßen dort hohe Schadstoffbelastungen im Boden gibt.

  • Eine U6-Verlängerung dürfte voraussichtlich eine der kostengünstigsten Lösungen sein.


    Damit der IV-Kollaps am "Kreuz" Höchst verhindert werden kann, scheint es mir aber vor allem notwendig (hier in der Diskussion wie erst recht beim Planungsverband) die von den künftigen Bewohnern benötigten Fahrt-Relationen im ÖV möglichst bequem anzubieten. Das scheint mir die U6-Lösung nur sehr begrenzt zu ermöglichen, oder?


    Im lokalen Verkehr wird die zusätzliche Nachfrage auf der (wichtigsten) Nord-Süd-Relation zwischen Höchst Bf und Bad Soden via MTZ und Bad Soden/Sulzbach nicht von den vorhandenen Buslinien zu stemmen sein. Da dürfte womöglich eine Straßenbahnlinie für den lokalen Verkehr wirtschaftlich werden (inklusive Anbindung Klinikum Höchst).


    In der regionalen Verknüpfung sind schnelle Verbindungen nötig:

    • nach Höchst Bf (S-/Regionalbahn), realisierbar über die Varianten des Planungsverbandes oder eine Verbindungsspange zwischen Sodener und Königsteiner Bahn (samt Teilausbau Königsteiner Bahn). Damit könnte die Verbindung Höchst-Bad Soden durch den neuen Stadtteil geführt werden, während Sossenheim und Höchst per RTW verbunden bleiben. Damit entfielen allerdings die Direktverbindungen zwischen Sossenheim und Sulzbach sowie Bad Soden, die gäbe es nur noch mit Umsteigen in Höchst. Wäre das verschmerzbar?
    • zum F Hbf, was sich über Variante 1 realisieren ließe, indem die Strecke zum Beispiel mit einer verlängerten Zweisystem-U5 verknüpft wird oder - per Flügelung? - mit der K-Bahn.
    • in die Frankfurter City, was mit der U6-Verlängerungsidee natürlich umsteigefrei möglich wäre, vermutlich mit identischer Fahrzeit aber ebenso mit einer U5-Verlängerung, siehe (2). Die K-Bahn-Flügelungsvariante hätte den Nachteil des Umsteigezwangs am Hbf, aufgewogen natürlich mit den vielen Fahrtmöglichkeiten von dort aus.
    • zum Flughafen wird es stets recht bequem mit nur einem einzigen Umstieg in Höchst zur RTW klappen.


    Habe ich irgendwelche besonders relevanten Bedarfe vergessen? Gibt es die zum Beispiel aus dem Raum MTZ nach Eschborn oder Hofheim? Welche weiteren, starken Verkehrsströme gibt es dort, die einbezogen werden müssen/sollten?

  • in die Frankfurter City, was mit der U6-Verlängerungsidee natürlich umsteigefrei möglich wäre

    Bevor eine U6 irgenwelchei Neubaugebiete der Nachbarschaft erschließt, sollte sie lieber eigene Neubaugebiete auf frankfurter Stadtgebiet erschließen. Beides gleichzeitig geht nicht.

  • Gehen würde es schon, z.B. mit Flügelung in U 61 (Höchst), U 62 (Steinbach) und U 63 (Nordwestzentrum bzw. Riedberg) an der Heerstraße. Funktioniert ja in Hamburg und Karlsruhe auch. Aber ob es sinnvoll ist, ist eine 2. Frage.


    Das Hauptproblem ist für mich, dass die hier von mir U 61 genannte Verbindung wenig neues Potential erschließt. Der größte Bereich wie Eschborn und Sossenheim wird bereits von der RTW erschlossen, und da könnte ggf. eher über eine Taktverdichtung nachgedacht werden.


    Neues Potenial lediglich mit dem MTZ und dem Neubaugebiet mit 6.000 Einwohnern erschlossen. Soviel Bedarf besteht aus Ri. Rödelheim / Praunheim auch nicht zum MTZ, für die dortige Bevölkerung bieten sich die Vity, die Leipziger Straße und das NWZ eher an. Eine Stich- oder Verbindungsstrecke von der bestehenden RTW über die von Araali zitierte Trasse wäre natürlich eine Lösung - aber eben nur e i n e, die nicht alle wesentlichen Fahrtrelationen abdeckt. Vorrangig ist für mich eine gute Anbindung nach Höchst, und da gibt es die Varianten alleine oder kombiniert "Tram über die Königsteiner" und U 5 über das geplante Silogebiet.

  • Der größte Bereich wie Eschborn und Sossenheim wird bereits von der RTW erschlossen, und da könnte ggf. eher über eine Taktverdichtung nachgedacht werden.


    Das war auch mit der Grund warum ich diese Verbindung in den Ring schmeiße :). Taktverdichtung auf der RTW selber ist ja etwas schwierig wegen dem Flaschenhals Flughafenschleife. Taktverstärker von der U6 bis nach Höchst würden zu mindestens neue Fahrtrelationen bieten und man bräuchte keine teuren Zweisystem-Fahrzeuge. Daher bin ich auch nach wie vor Fan davon zwischen Praunheim und Höchst komplett auf BoStrab zusetzen, da man so relativ kostengünstig und einfach mit der U6 Frankfurts westliche Stadtteile verknüpfen kann. Würde allerdings nicht Flügeln, sondern alle halbe Stunde eine U6 zum MTZ bzw Industriepark Höchst schicken und alle 15 Minuten eine Bahn nach Steinbach durch Frankfurts neuen Stadtteil beiderseits der A5 jagen.

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  • Wie wäre es mit der Variante:
    - U 61 bis Eschborn Süd (Verknüpfung mit S 3 / 4 und RTW) - die Büros in Eschborn und Sossenheim und der Umstieg zu den S-Bahnen in den Taunus sind ohnehin die für die Fahrgäste der U 6 interessanteren Ziele;
    - neue Linie RTW 4 zwischen (Bad Soden - ) MTZ und Praunheim oder Bad Homburg (ich gehe mal davon aus, dass die Strecke Höchst - Bad Soden von einer RTW 3 übernommen wird).

  • Bei der Wohnungssituation die gegenwärtig besteht kann man auch dirket neber einer Kläranlage
    ein Haus hochziehen und man findet einen Käufer/Mieter (der dann in paar Jahren die Kläranlage
    wegen Geruchsbelästigung verklagt)....


    Verkehrlich besser wäre es den Wohngebietsteil östlich der B8 an der Bahntrasse südlich des Haltes
    "Sulzbach" auszuweisen. Das Wohngebiet westlich der B8 an die Zufahrt zu den MTZ Parkplätzen an-
    zuschliessen. Zusätzliche Kreuzungsanlagen an der B8 neu & alt dürften sich negativ auf den IV
    Verkehr dort auswirken - und entsprechend damit auch auf die Busse die dort fahren.
    (bin bisher nur einmal tags die B8 alt nordwärts gefahren, um mir die mal anzuschauen...ist aber
    auch schon einige Zeit her)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

    Einmal editiert, zuletzt von Darkside ()

  • Für die Strab gäbe es aber auch noch einige Aktionsfelder. Vorrangig denke ich daran, die "11" zwar auf die Nordseite des Bahnhofs Höchst zu führen, aber ebenerdig. Von dort per Wende oder Schleife nach Norden und über die Gebeschusstraße zur Lönigsteiner Straße und über diese direkt nach Norden zum MTZ und dem neuen Wohngebiet, wo sie auf die U 51 trifft.

    Wie wäre es denn, nur mal so als Idee, die Tram nicht über die Königsteiner Straße zu führen, sondern via Höchst Bf (Südseite) über die parallel verlaufende Liederbacher Straße? Und sie dann in Höhe der Hans-Böckler-Straße / Friedhof Unterliederbach unter der A66 durchzuführen, direkt ins Neubaugebiet und zum MTZ, anschließend in Richtung Sulzbach Bf? Dann wäre zwar das Klinikum Höchst nicht erschlossen, aber das bekommt mit der RTW-Station "Stadtpark" ja ohnehin einen eigenen Schienenanschluss. Und auf der Liederbacher Straße wären die Konflikte mit dem Individualverkehr vielleicht weniger massiv als auf der Königsteiner (aber das ist nur eine Vermutung).


    Alternativ ergäbe sich für mich noch die rein ins Blaue hineingedachte Frage, ob man die heutige Bahnstrecke Höchst - Sulzbach - Bad Soden (ab Sossenheim / RTW) nicht komplett stilllegt und durch eine neu zu bauende Stadtbahnstrecke Höchst - MTZ - Bad Soden ersetzt, die auf voller Länge der Königsteiner Straße folgt bzw. da, wo möglich, auf eigenem Gleiskörper nebenan (oder aufgeständert darüber) verläuft? Die dürfte nach meiner laienhaften Schätzung aufgrund der direkteren Linienführung nicht zwangsläufig viel länger brauchen als die Bahn mit ihrem überflüssigen Bogen via Sossenheim, gewährleistet aber eine deutlich bessere Feinerschließung inklusive MTZ und Neubaugebiet (für die Busse auf Sicht nicht mehr ausreichen dürften) sowie das Potential für ein besseres Taktangebot. Nachteile hier: Sulzbach wäre abgehängt und es enstehen Neubaukosten.



    Das sind jetzt nur Spinnereien eines völligen Laien, der von den technischen Voraussetzungen keine Ahnung hat. :)

  • Warum eine vorhandene Strecke aufgeben? Die Überschneidungen beider Strecken wären gering. Nur eine Tram durch die Kö halte ich für schwierig, selbst nur in eine Richtung.


    Ihr dürft nicht vergessen, MTZ ist nicht mehr TG 5000. Ohne Tarifanpassung äußerst unattraktiv für Frankfurter.

  • Würde allerdings nicht Flügeln, sondern alle halbe Stunde eine U6 zum MTZ bzw Industriepark Höchst schicken und alle 15 Minuten eine Bahn nach Steinbach durch Frankfurts neuen Stadtteil beiderseits der A5 jagen.


    Dumme Frage: Was ist der Unterschied zwischen "Flügeln" und "Züge auf unterschiedliche Zweige jagen"? Haben Flügel eine eigene Nummer im Gegensatz zu einer Nummer mit zwei Endzielen?

  • Dumme Frage: Was ist der Unterschied zwischen "Flügeln" und "Züge auf unterschiedliche Zweige jagen"? Haben Flügel eine eigene Nummer im Gegensatz zu einer Nummer mit zwei Endzielen?


    Beim Flügeln wird ein Zug, der typischerweise aus mehreren Triebwagen besteht, an einem Bahnhof getrennt und die verschiedenen Triebwagen fahren über unterschiedliche Strecken weiter. Ein Beispiel dafür wäre der Mittelhessen-Express.


    Unter "Züge über unterschiedliche Zweige jagen" verstehe ich eher, dass Fahrten auf einer gemeinsamen Stammstrecke fahren und ab einer bestimmen Station als gesamter Zug, der nicht geteilt wird, über unterschiedliche Strecken weiterfahren. Man könnte sozusagen als Vergleich die U6 und U7 nehmen, die abwechselnd nach Enkheim oder zum Ostbahnhof fahren.

  • Hallo JeLuF, keine dumme Frage. "Flügeln" heißt, einen mehrteiligen Zug zu teilen und auf verschiedene Äste zu schicken.


    "Auf verschiedene Äste zu jagen" ist weiter gefasst und kann sowohl bedeuten, einen Zug zu teilen und die Zugteile auf verschiedene Strecken zu schicken als verschiedene Äste einer Strecke unter einer Liniennummer zusammenzufassen.


    In Karlsruhe erhalten die verschiedenen Äste jeweis eigene Nummern, in Hamburg behalten sie ihre Nummern. Dort schon allein deshaln, weil die S-Bahnen, die über den City-Tunnel via Landungsbrücken fahre, ihre originäre einstellige Nummer haben, die parallelen Linien, die allerdings die alte Strecke über Dammtor nutzen, erhalten dann eine angehängte "1".


    "Flügeln" gibt es auch bei der Deutschen Bahn, wenn z.B. die von Berlin kommenden ICE in Hamm geteilt werden und ein Zugteil über das Ruhrgebiet fährt und der andere über Wuppertal. Ähnliches gab es auch schon in den 60er Jahren, z.B. in Schleswig-Holstein. Dort wurden auf der "Geest-Strecke" Hamburg-Altona - Flensvurg / Kiel die alten Schnelltriebwagen, die in den 50er Jahren die deutsche Fußballmannschaft zum Weltmeistertitel nach Bern gefahren hatten, als Eilzüge eingesetzt. Die fuhren zwischen Hamburg-Altona und Neumünster zusammen und wurden dort in Ri. Flensburg und Kiel "geflügelt".


    In Hamburg gibt es das bei der S 1 auch. Die aus Richtung Innenstadt kommenden zweiteiligen Züge werden in Ohlsdorf(im Norden Hamburgs) auf die Strecken zum Flughafen und nach Poppenbüttel aufgeteilt. Früher wurde meistens in Ohlsdorf auch schon ein Zugteil abgehängt. Das nennt man "Schwächen" bzw., wenn der Zugteil an den Gegenzug wieder angehängt wurde, "verstärken". Da die S-Bahn für diese Prozedur schon immer einen Aufenthalt von 1 - 2 Minuten hatte, war es betrieblich kein Problem, diese fahrplanmäßige Aufenthaltszeit ersatzweise auch zum "Flügeln" zu nutzen.


    Bei der U-Bahn gibt es bei der U 1 im Nordosten auch eine Aufteilung in zwei Linienäste von Volksdorf nach Ohlstedt und von Volksdorf nach Großhansdorf. Betrieblich läuft das so ab, dass abwechselnd immer ein Zug nach Ohlstedt und dann der nächste nach Großhansdorf fährt. Die Hauptstrecke hat tagsüber einen 10-Minuten-Takt, die Außenäste einen 20-Minuten-Takt. Ich habe aber auch schon "Flügeln" erlebt und auch die Variante, dass die Züge nach Ohlstedt fuhren und ein separater Zug im Anschluss zwischen Volksdorf und Großhansdorf pendelte.

  • Danke! Das Aufteilen des Zuges kann ich mir ja noch vorstellen, aber ist das Zusammenbringen der Zugteile auf dem Rückweg nicht ein betrieblicher Albtraum? Verspätungen auf einem Ast führen doch dann zum Chaos.

  • Danke! Das Aufteilen des Zuges kann ich mir ja noch vorstellen, aber ist das Zusammenbringen der Zugteile auf dem Rückweg nicht ein betrieblicher Albtraum? Verspätungen auf einem Ast führen doch dann zum Chaos.

    Das Risiko besteht durchaus, in Hamburg bei der S1 allerdings weniger, sowohl zum Flughafen als auch nach Poppenbüttel sind es von Ohlsdorf lediglich kurze Streckenabschnitte ohne großes Störungspotential. Ich bin diese Strecke eine Zeit lang täglich gefahren und kann über keine nennenswerten Unregelmäßigkeiten berichten.