Heag muss wegen verspäteter Lieferung der ST 15 auf planmäßigen SEV umstellen

  • Sie (HEAG) kriegen genau das, was sie für den bestellten Verkehr brauchen und wenn sie mehr brauchen, müssen sie es begründen, dann kriegen sie auch mehr.

    .....

    denn letztlich entscheiden die Darmstädter Stadtverordneten, welchen ÖPNV sie haben, respektive bezahlen wollen.

    Da kann der Hase begraben liegen. Die HEAG kann großzügig kalkulieren oder kann Vorgaben erhalten haben, alles optimiert zu kalkulieren. Ausgleichszeit für Verspätungen kann zwei Minuten, aber auch 12 Minuten betragen. Kann dann auch mal zwei Fahrzeuge mehr bedeuten.


    Wie auch immer, es läuft immer darauf hinaus: Die Entscheidung, wieviel der ÖPNV kosten darf.

    Einmal editiert, zuletzt von Condor ()

  • Wie auch immer, es läuft immer darauf hinaus: Die Entscheidung, wieviel der ÖPNV kosten darf.

    Dieses Zitat passt so gut - ich nutze es hier gerne als Überschrift :)

    Im Zuge der Direktvergabe des Straßenbahnbetriebs an HEAG Mobilo im Jahr 2019 ist der Leistungsumfang, d.h. was Darmstadt bestellt und was HEAG mobilo erbringen (Linien- und Fahrplankonzept, Bedienungszeiten und -takt) muss genau definiert. Das ist der gemeinwirtschaftliche Verkehrsauftrag, für dessen Erfüllung die Stadt Darmstadt bezahlt.

    Alles richtig. Nur dass 2019 seit 14 Jahren keine Straßenbahnen mehr bestellt wurden und seit ähnlich länger Zeit keine Werkstattgleise errichtet wurden (ich meine mich zu entsinnen, dass das zweite Revisionsgleis am Frankenstein um 2007 kam).


    Und wie ich schon schrieb, treten die Auswirkungen zukünftig geringer Kapazitäten verspätet auf.


    Um den Finanzbedarf dafür zu ermitteln, macht HEAG Mobilo eine Trennungsrechnung und plant den dafür erforderlichen Aufwand, die Zahl der Fahrzeuge, die Personalstärke, die Laufleistung der Fahrzeuge und was noch alles. Man kann das Ergebnis umrechnen in einen Betrag pro Fahrplankilometer und/oder Fahrplanstunde ( das dürften derzeit 10,30 -10,40 €/Fkm sein). Der nach den von der Stadt Darmstadt und der DADINA definierten Anforderungen bestellte und von HEAG kalkulierte Aufwand wird bezahlt. Steigerungen der Kosten können bei der Stadt angemeldet werden, etwa durch Tariferhöhungen, Streckeninbetriebnahmen. Es ist also keineswegs so, dass die Stadt DA der HEAG ein beliebiges Geld gibt und sagt: nun mach mal, und HEAG soll sehen wie sie damit zurande kommt. Sie kriegen genau das, was sie für den bestellten Verkehr brauchen und wenn sie mehr brauchen, müssen sie es begründen, dann kriegen sie auch mehr.

    Meines Wissens werden für modernen Betrieb rund 12 €/Fkm gerechnet. Das findet so auch in vielen Untersuchungen Anwendung. Unter der Annahme, dass dieser Wert passt, wäre die HEAG unterfinanziert. Damit müsste der Vorstand natürlich an die Politik herantreten - die ihn bestellt hat. Wir erkennen alle das Dilemma, oder?


    Für die bauliche Infrastruktur (Betriebshof, neue Haltestellen, neue Strecken usw.) gilt etwas anderes, weil die Finanzierung und die Zuständigkeit eine andere ist. Außerdem sind wir dann beim Planungsrecht - anner Thema.

    Auch richtig. Nur muss die Stadt auch Flächen ausweisen, wie die Knell, die Kasernen entlang der Heidelberger Straße, die Wiese bei Wixhausen oder das ehemalige Lokomitiv-Ausbesserungswerk, zuletzt ebenfalls Kasernengelände. Keine der Flächen darf die HEAG haben, um die nötigen Betriebsflächen einzurichten. Und das ist kein Fehler der Geldgeber oder der HEAG, sondern der städtischen Politik.


    Auch der staatsmännisch auftretende Politiker entscheidet nicht allein, er braucht dafür politische Mehrheiten, die er organisieren muss, denn letztlich entscheiden die Darmstädter Stadtverordneten, welchen ÖPNV sie haben, respektive bezahlen wollen. Die Entscheidung wird also vor Ort getroffen, nicht von einem Verkehsverbund weit weg, sondern von den Leuten, die du dafür gewählt hast, das zu entscheiden.

    Der staatsmännische Politiker versucht Mehrheiten für nachhaltige Lösungen zu bilden, um die Gesellschaft voran zu bringen. Der normale Politiker hingegen lauscht den Rufen der lautesten, was keinesfalls mit dem Willen der Mehrheit gleichzusetzen ist.

  • In einer neuen Pressemitteilung kündigt die Heag mobilo weitere Einschränkungen nach den Herbstferien an:

    • Linie 1 entfällt
    • Linie 3 wird (wie angekündigt) auf Busbetrieb umgestellt
    • Linien 6 und 8 fahren (wie vormittags) ganztags jeweils alle 20 Minuten
    • Linie 7 fährt ab Luisenplatz weiter als Linie 2 (diese also wohl nur alle 20 Minuten bis Hauptbahnhof)
    • Linie 10 kehrt (anders als noch vor Kurzem angekündigt) noch nicht zurück

    Diese Änderungen gelten nicht nur bis zum Fahrplanwechsel, sondern bis zu den Weihnachtsferien.

    Noch sind die Fahrpläne nicht online, aber wenn Mo bis Fr tagsüber die 2 nur noch alle 20 Minuten vom/zum Hbf fährt und sie ohnhin die einzige Tramlinie dort ist, wäre das keine gute Entwicklung. Umsteigende von/nach Eberstadt nutzt der 3E im T5 auch nichts mit der Konsequenz, dass F/FU, H und 2 (im T20) noch voller werden als sie im Berufsverkehr ohnehin schon sind. Da muss dringend nachgebessert werden.

  • Folgendes Zitat in der Pressemitteilung geht in der Diskussion gerade etwas unter:

    Zitat

    Für die Linien 1 und 10 fehlen damit zunächst Fahrzeuge. Die Fahrten dieser Linien entfallen im Fahrplan, werden aber nach Möglichkeit kontinuierlich durch den Probebetrieb der TINAs abgedeckt.


    Stellt sich die Frage, ob Fahrten der TINA auf 1 und 10 dann kurzfristig in die Online-Auskunft eingepflegt werden, oder ob die Bahn dann "einfach so" fährt. Letzteres wäre natürlich schlecht.

  • Folgendes Zitat in der Pressemitteilung geht in der Diskussion gerade etwas unter:

    Stellt sich die Frage, ob Fahrten der TINA auf 1 und 10 dann kurzfristig in die Online-Auskunft eingepflegt werden, oder ob die Bahn dann "einfach so" fährt. Letzteres wäre natürlich schlecht.

    ich interpretiere das so, dass die 1 und 10 zwar buchmäßig einen Fahrplan haben, nachdem man sich aber sinnvollerweise spontan an der Haltestelle entscheiden soll, da die TINAs nach Möglichkeit fahren ... aber die Möglichkeit halt nicht zu 100% gegeben ist

    • Linie 7 fährt ab Luisenplatz weiter als Linie 2 (diese also wohl nur alle 20 Minuten bis Hauptbahnhof)

    Ich habe mal nachgefragt und folgende positive Nachricht von der HEAG erhalten:


    "Die Linie 2 wird weiter wie gewohnt verkehren. Es kommt hier tatsächlich nur im Bereich zwischen Luisenplatz und Lichtwiese zu zusätzlichen Fahrten alle 20 Minuten durch die Linie 7. Das ändert jedoch nichts am Takt der Linie 2."


    Das heißt, es gibt dann auch (für zwei Monate) eine Direktverbindung Eberstadt - Heidelberger Straße - TU-Lichtwiese.

    Einmal editiert, zuletzt von B80C () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Zusammenfassung: Man lässt die Linien 1 und 10 ausfallen und Richtung Böllenfalltor gibt es dafür bis Jahnstraße dafür zusätzliche Fahrten. Warum lässt man nicht die 7 am Kongresszentrum wenden und bedient mit den eingesparten Kursen zumindest im Berufsverkehr die 1?

  • Zusammenfassung: Man lässt die Linien 1 und 10 ausfallen und Richtung Böllenfalltor gibt es dafür bis Jahnstraße dafür zusätzliche Fahrten. Warum lässt man nicht die 7 am Kongresszentrum wenden und bedient mit den eingesparten Kursen zumindest im Berufsverkehr die 1?

    Das war auch gerade mein Gedanke ... Wieviele Kurse würde das denn einsparen?


    Alternativ: wieso fährt die 7 ab Luisenplatz nicht über die Bismarckstraße weiter zum Hauptbahnhof?

  • Die Linie 2 scheint ja so eine Art heilige Kuh zu sein. Wäre mehr als angebracht auch hier mal zu kürzen un Fahrzeuge frei zu bekommen!


    Die Linie 1 dagegen glänzt nicht gerade selten mit einer miserablen Qualität. Heute morgen wieder live erlebt...


    Jetzt fängt langsam wieder die Zeit an, bei der eine nicht kleine Anzahl Pendler auf das Auto verzichten und mit dem Zug fahren. Gute Werbung...

  • Alternativ: wieso fährt die 7 ab Luisenplatz nicht über die Bismarckstraße weiter zum Hauptbahnhof?

    Das wäre dann mit dem 3E im T5, K-Bus und diversen Regionalbuslinien ein Überangebot. Allerdings könnte die 7 am Kongresszentrum enden, wodurch ein Fahrzeug eingespart würde.


    Die Linie 2 scheint ja so eine Art heilige Kuh zu sein. Wäre mehr als angebracht auch hier mal zu kürzen un Fahrzeuge frei zu bekommen!

    Die 2 ist gut gefüllt bis überfüllt, weshalb ja auch der T10 notwendig ist. Oder möchtest Du, wie einst die unselige BI, dass die Studienden von der Jahnstraße zur Lichtwiese laufen?

  • Das wäre dann mit dem 3E im T5, K-Bus und diversen Regionalbuslinien ein Überangebot. Allerdings könnte die 7 am Kongresszentrum enden, wodurch ein Fahrzeug eingespart würde.

    Würde die 7, wie sonst die 3, im T20 über Bismarckstraße fahren, könnte der 3E am Luisenplatz enden und man bräuchte weniger Busse...

    Einmal editiert, zuletzt von ro_28 ()