Tarifkonflikte bei EVU

  • Zitat

    Einführung der 35-StundenWoche mit Lohnausgleich und Wahlrecht für alle Eisenbahner die Schichtarbeit leisten

    Zitat


    Schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche mit Lohnausgleich bis 2028 und Wahlrecht für alle Eisenbahner die Schichtarbeit leisten

    Na Wahnsinn, da hat man sich ja sehr weit bewegt. Ist "MIT" Lohnausgleich eigentlich richtig? Ich hatte verstanden, das Gehalt soll nicht reduziert werden, oder?
    Und wo ist in der Tabelle die Spalte mit Ursprungsforderung der Bahn? Weil es wäre schon mal schön, auch die Behauptung der GDL zu prüfen, die Bahn würde soch gar nicht bewegen.

  • Na Wahnsinn, da hat man sich ja sehr weit bewegt.

    Immerhin unendlich viel weiter als du behauptet hast.


    Wenn du nach der Ursprungsforderung der Bahn in dieser Tabelle suchst, versuchst du eine andere Frage zu beantworten als diese Tabelle. Diese Frage sollte eher die Bahn beantworten als die GDL, denn man kommt sonst schnell in die Gefahr, Strohmänner aufzubauen, und den Erklärungen über die Positionen der Bahn seitens der GDL würdest du wahrscheinlich noch viel weniger Glauben schenken als ich das tue.


    Gäbe es doch nur einen Berufsstand, der sich zur Aufgabe setzt, Informationen von beiden Seiten einzuholen, bei Widersprüchen zu recherchieren, woher diese kommen und eventuell, was denn nun richtig ist, und gut aufzubereiten. Das würde man dann tippen und veröffentlichen, vielleicht würde man daher diesen Berufsstand „Tastatur“ nennen. Gäbe es sowas schon länger, hatte man das wohl früher in eine Druckerpresse getan und das ganze daher „Presse“ genannt. Aber ich träume...

  • Zitat

    Immerhin unendlich viel weiter als du behauptet hast.

    Mathematisch definitiv korrekt.


    Zitat

    Wenn du nach der Ursprungsforderung der Bahn in dieser Tabelle suchst, versuchst du eine andere Frage zu beantworten als diese Tabelle. Diese Frage sollte eher die Bahn beantworten als die GDL, denn man kommt sonst schnell in die Gefahr, Strohmänner aufzubauen, und den Erklärungen über die Positionen der Bahn seitens der GDL würdest du wahrscheinlich noch viel weniger Glauben schenken als ich das tue.


    Gäbe es doch nur einen Berufsstand, der sich zur Aufgabe setzt, Informationen von beiden Seiten einzuholen, bei Widersprüchen zu recherchieren, woher diese kommen und eventuell, was denn nun richtig ist, und gut aufzubereiten. Das würde man dann tippen und veröffentlichen, vielleicht würde man daher diesen Berufsstand „Tastatur“ nennen. Gäbe es sowas schon länger, hatte man das wohl früher in eine Druckerpresse getan und das ganze daher „Presse“ genannt. Aber ich träume...

    Ich glaube, wir sind uns hier relativ einig. So etwas wäre von einem Qualitäts-Journalismus zu erwarten anstatt das "Abdrucken" von Pressemitteilungen.

  • Die GDL konnte ihre Forderung mit 28 Arbeitgebern vereinbaren, jedoch wurde auch gleichzeitig eine Branchenvereinbarung getroffen. Bedeutet, dass die jeweilige Vereinbarung nur dann ich Kraft tritt wenn diese ebenfalls mit der DB vereinbart wird.


    Damit wird vieles klarer.

  • Verbart ist dies aber wohl noch nicht wirksam sprich umgesetzt, da dies noch nicht branchenweit gilt. Erst wenn dies mit der DB vereinbart ist, ist es eine branchenweite Vereinbarung und erst dann entfaltet sie Wirkung und alle setzen dies um.

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  • Arbeitsgericht lehnt Klage gegen Bahnstreik ab.

    Klick


    Soso. 22 Stunden Vorlaufzeit für die Fahrgäste. Also ich komme auf 30 Stunden Vorlaufzeit für Fahrgäste. Deswegen habe ich meine Reise auch leicht vorverlegt.


    Wenn die Bahn Güter in Güterwagen (für die waren es 22 Stunden) als Fahrgäste ansieht, fühle ich mich leicht veräppelt.


    So kann die DB auch Stimmung machen, schön mit falschen Fakten.

  • Da hier allgemein disskutiert wird:


    Wäre für die Mobilität gut, wenn die Gültigkeit der Tarifverträge mindestens 5 Jahre beträgt und erst beginnt, wenn eine Einigung erfolgt ist.

    Bei kurzen Laufzeiten und Verhandlungen über ein Jahr kommt die Bahn aus dem Streik ja ger nicht mehr raus. Das beste wäre netürlich ein sozialer Kapitallismus, der funktioniert. Aber so leben derzeit die Nürnberger mit Ihrer automatischen U-Bahn deutlch mobiler. Total entspannt, damit zu fahren. Da gibt es auch kein Personalmangel und kurzfristig erkranktes Personal, wie hier schon wieder zwischen den Streiks geschehen.

    Vollkommen Großartiges Forum

    Einmal editiert, zuletzt von SoundofN1 ()

  • Da hier allgemein disskutiert wird:


    Wäre für die Mobilität gut, wenn die Gültigkeit der Tarifverträge mindestens 5 Jahre beträgt und erst beginnt, wenn eine Einigung erfolgt ist.

    Bei kurzen Laufzeiten und Verhandlungen über ein Jahr kommt die Bahn aus dem Streik ja ger nicht mehr raus. Das beste wäre netürlich ein sozialer Kapitallismus, der funktioniert. Aber so leben derzeit die Nürnberger mit Ihrer automatischen U-Bahn deutlch mobiler. Total entspannt, damit zu fahren. Da gibt es auch kein Personalmangel und kurzfristig erkranktes Personal, wie hier schon wieder zwischen den Streiks geschehen.

    Wenn von meinem Arbeitgeber so ein Vorschlag mit 5 Jahren käme, würde ich ihm nen Vogel zeigen und wäre weg.


    Weder kann der AG noch der AN auf 5 Jahre eine grobe Richtung für Gehaltsforderungen bestimmen.
    Ausnahme: AG besonders niedrig, AN besonders hoch. Was bekanntlich besonders ideal für eine Einigung ist.

  • So...wenn man 5 Jahren lang jährlich 10% Inflation hat, dann kostet alles 61% mehr (1,1^5~1,61).

    wie am Anfang des TV. Zu welchem Zeitpunkt wird es da bei SoundofN1 im Geldbeutel enge

    wenn er unter so einem TV wäre.....? Klappt 5 Jahre durchhalten und dann Gehaltsforderung +61%?

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zu welchem Zeitpunkt wird es da bei SoundofN1 im Geldbeutel enge

    wenn er unter so einem TV wäre.....?

    Ich bin zwar nicht SoundofN1, aber glaubst du ernsthaft, außerhalb des Tarifvertrags-Disneylands hätte man Gehaltssteigerungen, die das abfangen?
    Bei uns gibt es seit Jahren nur Einbußen beim Reallohn.3% alle zwei Jahre, wenn der Geschäftsführer nicht vorne steht, und nachdem er drei neue Manager vorgestellt hat (bei nicht mal 50 Personen am Standort, davon mittlerweile 2/3 Manager), verkündet, wie schlecht doch die Finanzen aussehen, und daß es dieses Jahr wieder keine Erhöhung gibt.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Die 10% Inflation sind eh unrealistisch gerechnet.


    Gerade im Fernsehen gehört (ARD): Es gibt den Vorschlag, eine dritte Partei an den Verhandlungstisch zu holen, die am besten aus den Reihen der Fahrgäste kommt. Das gefällt mir:thumbup:


    Wo kann ich mich für den Posten melden?


    Gehaltsvorstellung: Keine, denn bei solchen Posten gibt es ja automatisch dicke Gehälter, auch bei Misserfolg. Wird schon reichen, auch Inflationen von 250% zu überstehen. :/

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Mal nebenbei mal ein Bericht von heute.


    Ich bin heute Mittag von Köln nach Frankfurt gefahren. In Köln war der Bahnhof mäßig gefüllt. Mein ICE wurde als Langzug gefahren. Im Zug war es gemütlich leer, sehr entspannend. Die Reservierung, die ich mir 2 Stunden vorher gezogen habe, war gar nicht notwendig.
    Wir konnten sogar einen netten Plausch mit dem „Schaffner“ halten. Auch er steht voll hinter dem Streik.


    Der Zug ist sogar einige Minuten zu früh in Frankfurt angekommen.


    Als Alternative hatte ich mir schon eine 5 Stunden-Tour mit den anderen Betreibern herausgesucht. Dafür liegen die Bauarbeiten im Bonner Raum ganz schön ungünstig.

  • Ich denke, im Verhältnis von Bahn und GdL gehts schon längst nicht mehr ums Geld oder Arbeitszeiten. Es ist ein Machtkampf, in dem es letztlich darum geht, wie weit ich die Bahn einem Extremisten a´la Weselsky unterwerfen will. Wenn die GdL mit ihrer Hartleibigkeit Erfolg hat, ist das Ansporn für andere Berufsgruppen auch in anderen Branchen, sich aus der gewerkschaftlichen Solidarität zu verabschieden und "ihr Ding" durchzusetzen. In Gewerkschaftskreisen wird der GdL-Kurs deshalb auch nicht vorbehaltlos unterstützt. Hinzu kommt, dass auch gewerkschaftlich organisierte, überhaupt alle AN in anderen Branchen hautnah erleben, wie ihre Firmen Schaden nehmen, durch Lieferausfälle und was noch alles. Die anderen Gewerkschaften sind durchaus besorgt.


    Kein Unternehmen will sich von einer Spartengewerkschaft derart vorführen lassen. Man muss dabei ja auch im Blick haben, dass die GdL die Bahn zugleich noch mit ihrer Genossenschaftsgründung in die Zange nehmen will. Für die GdL und alle Gewerkschaften steht einiges auf dem Spiel, hinter den Kulissen dürfte auch dort der Druck steigen, den Bogen nicht zu überspannen.

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  • Naja, nur dass es viele Jahrzehnte normal war, dass es bei der Bahn 3 Gewerkschaften gab. Davon dürfte die GdL sogar die älteste sein.

    Irgendwann (müsste bereits nach der Fusion von 2 Gewerkschaften gewesen sein) gab es in diesem Gespann der dann 3 Partner große Risse. Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass daran alle ihren Anteil hatten.
    Danach hat sich dann die Politik eingemischt und das heißt meist nichts gutes.


    Das es ein veritabler Machtkampf ist, kann man schwerlich abstreiten.

    Aber das kann jemand mit Bezug zur Bahnwelt besser erklären.

  • Ich denke, im Verhältnis von Bahn und GdL gehts schon längst nicht mehr ums Geld oder Arbeitszeiten. Es ist ein Machtkampf, in dem es letztlich darum geht, wie weit ich die Bahn einem Extremisten a´la Weselsky unterwerfen will.

    Erster Satz: Zustimmung. Zweiter Satz: oh je. Extremismus. „Herr Weselsky“ (also die GDL) will eine bestimmte Regelung und besteht darauf. Ist es eine extreme Forderung? Nein, aus zweierlei Gründen: einerseits ist sie mittlerweile abgeschwächt, kann also gar nicht mehr das Extrem der Möglichkeiten darstellen (aber, zugegeben, diese Argumentation würde ich der AfD auch nicht durchgehen lassen, wenn sie an der Grenze nur noch jeden zweiten Flüchtling erschießen wollen würde). Andererseits ist es eine Forderung, die in anderen Branchen schon längst umgesetzt ist und zu deren Umsetzung sich andere Unternehmen schon bereiterklärt haben, was für mich auch gegen die Extremismustheorie spricht.


    Aber wenn man darüber diskutiert, dann bitte auch auf der anderen Seite. Die DB möchte, behaupte ich, die GDL loswerden. Sie will das extreme Ziel der Existenzbeendigung der GDL erreichen. Ist Herr Seiler daher ein Extremist? Geht es vielleicht auch darum, „wie weit wir eine Arbeitnehmer*innenvertretung einem Extremisten a´la Seiler unterwerfen wollen“?


    Es ist richtig, dass DGB-Gewerkschaften Konkurrenz nicht gerne sehen und daher auch die GDL ablehnen – und ihr sogar wünschen, dass sie ihre Forderungen nicht durchsetzen kann. Wer diesen Satz (und deinen mit dem gleichen Punkt) genau liest, wird feststellen, dass es den Gewerkschaften dabei dann gar nicht um die Arbeitnehmer*innenrechte und gute Arbeitssituationen geht, sondern um ihren eigenen im Kern unternehmerischen Anspruch. Irgendwie auch eine extreme Einstellung…


    Interessant finde ich aber, dass ein Argument für die Gerichte, Streiks nicht zu untersagen, die verbleibende Leistungsfähigkeit der Bahn ist, weil eben nicht alle streiken. Nun wird der letzte Beamte wahrscheinlich am 1.12.1993 eingestellt worden sein und ist daher schon im 31. Berufsjahr, und was ist nun, wenn es keine Konkurrenz zur EVG mehr gibt? Streiks werden deutlich höhere Hürden bekommen. Kein Wunder, dass die DB dieses extreme Szenario anstrebt,