PM:S-Bahnzug gestoppt - am Steuer saß ein 16-Jähriger

  • Abendschau vom 16.01.2005
    S-Bahnzug gestoppt - am Steuer saß ein 16-Jähriger



    Es ist kurz vor Mitternacht, die S 41 ist in Richtung Westend unterwegs. Am Steuer: Ein 16-jähriger, daneben im Führerhaus der 25-jährige Fahrer des Zuges. Der hat den Schüler offensichtlich freiwillig ans Steuer gelassen. Im Bahnhof Westkreuz bemerkt eine Aufsicht den Jugendlichen.



    Sie alarmiert den Bundesgrenzschutz, die Beamten stellen am Bahnhof Westkreuz
    den Schüler und den S-Bahnangestellten und nehmen beide fest. Der 25-Jährige wird vom Dienst suspendiert. Weder S-Bahn noch Bundesgrenzschutz wollten sich am Sonntag vor der Kamera zu dem Vorfall äußern. Auch Angaben darüber wielange der 16-Jährige die S-Bahn lenkte und wieviele Fahrgäste im Zug saßen konnten die Verantwortlichen nicht machen.


    Bereits im November 2003 war die S-Bahn wegen eines Unberechtigten am Steuer schon einmal in die Schlagzeilen geraten. Der 19-jährige Steffen B. hatte damals am Bundesplatz einen Zug gekapert und war damit knapp zwei Stunden unbehelligt durch die Stadt gefahren. Am Bahnhof Eichwalde überwältigte die Polizei den Fahrer schließlich.
    Quelle:http://www.rbb-online.de/_/abe…beitrag_mini_1870256.html
    mfg Martin13

  • Damit währe es doch auch in FFM möglich oder?
    (Ich will nicht wissen wie, aber ob es möglich währe, und ob es schon vorgekommen ist)

    - Das lebende Museumsinventar -
    Wer Fehler findet darf sie für sich behalten

    Achtung! Texte von "Daniel Butt" könnten Spuren von Ironie, Sarkasmus, Denkanstössen und freier Meinungsäusserung enthalten...
    Sämtliche Rechtschreibfehler in diesem Post unterliegen meinem Copyright.
    Das verbessern, anprangern und Zitieren meiner Rechtschreibfehler ist nicht gestattet.

  • Man, die machen einen Aufriss um so eine Kleinigkeit, woanders schlagen Jugendliche S Bahnscheiben ein und beschmieren die Züge und wenn mal einer sich den großen traum erfüllen darf und Abends ein paar Bahnhöfe unter Aufsicht rumgondelt ist das doch nicht schlimm!
    Natürlich darf er das nicht, aber gleich beide mit der Polizei abzuführen ist jawohl stark übertrieben, zudem will mal wissen, was es die Aufsicht eigendlich angeht, das ist Unkollegial und hat was von dem "Chef-Chef, ich weiß was"!


    Nee- da sieht man mal wieder, wie auch die Medien aus ner Mücke nen Elefant machen, wenn 14 jährige mit 160 über die Autobahn brettern, wird noch Verständnisvoll "Du dafst das nicht, Du armes armes vernachlässigtes Kind!" gesagt, nur das der wohl mit dem Auto mehr Schaden anrichten kann, als ein 16 jähriger, bei dem der Tf daneben steht ist doch wohl klar. :rolleyes:

  • Maxi:
    Betrachte das nicht nur aus dem Traum-Standpunkt, den sich sicher jeder von uns erfüllen würde. Aus Unternehmenssicht und aus Sicht der Betriebssicherheit hat die Aufsicht absolut richtig gehandelt, da es leider auch nicht das erste Mal in Berlin war. Das der Tf dabei seinen Job höchstwahrscheinlich hat er sich dabei selbst zu zuschreiben. Vielleicht kommt er mit einer Abmahnung noch einmal davon, das glaub ich aber nicht. Ich denke, wenn er den Jungen nur einfach vorne mitgenommen hätte, dann hätte keiner was gesagt.

    Gruß Tommy

  • Der örtlichen Aufsicht sollte es eigentlich schon egal sein, was der planmäßige
    Lokführer auf seinem Zug macht. Er hat die Verantwortung für den Zug und nicht die
    öA.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zitat

    Original von Daniel Butt
    Damit währe es doch auch in FFM möglich oder?
    (Ich will nicht wissen wie, aber ob es möglich währe, und ob es schon vorgekommen ist)


    Es ist möglich.


    Das Thema hatte ich mit einem mir bekannten Tf.


    Wir haben es getestet und ich bin allein in den Führerreaum gekommen und hätte losfahren können.
    Nein ich habe es nicht gemacht. Das ganze ist jetzt glaube ich 4 Jahre her.


    Gruß


    der Hotliner

  • Das Folgende bezieht sich zwar mehr auf den Fall Steffen B., trotzdem will ich es an dieser Stelle ansprechen. Ich bin schon ziemlich verblüfft, wie jemand als Externer und ohne formelle EiB-Ausbildung eine Tätigkeit offensichtlich so gut erlernen kann, dass er selbst auf langjährige Eisenbahner wie ein Kollege wirkt. Womit ich aber keinesfalls die Gewalt, die Steffen angewendet hatte, als man ihn entdeckte, rechtfertigen oder sonstwie gutheißen will.


    Klar träumt wohl jeder Freak davon, mal selber ein Tfz bewegen zu dürfen, aber ohne Erlaubnis und ohne fachkundige Begleitung - sprich, ohne Gewissheit, dass eine Betriebsgefährdung ausgeschlossen wäre - würde ich so was gewiss nicht machen wollen.

    where the road takes him through / the city of sleep / the thinking that does not end is within him / then he dreams / the road takes him / this man who is searching / it brings him / in silence through the night
    - eithne ní bhraonáin: water shows the hidden heart

  • Davon gehe ich auch aus. Wobei der Fall Steffen B. aber auch zeigt, wie Einzelne leider oft eine ganze Gruppe in Verruf bringen können.

    where the road takes him through / the city of sleep / the thinking that does not end is within him / then he dreams / the road takes him / this man who is searching / it brings him / in silence through the night
    - eithne ní bhraonáin: water shows the hidden heart

  • Ja- leider, denn es gibt in Berlin auch einen haufen angargierter Eisenbahnfreunde, die z.B. imm S Bahn Berlin Verein sehr gute Leistungen beim Restaurieren und betreiben von Museumsfahrzeugen verzeichnen kann.


    Und trotzdem kann ich es schon verstehen, dass sich der Eisenbahnfreund und ich spreche nicht von Steffen B., sondern vom aktuellen Fall, einen großen Wunsch Erfüllen konnte.
    Was ich aber nicht ganz verstehen kann, ist wieso er auf dem Ring gefahren ist, da gibt es wirklich überall Aufsichten, es gibt andere Strecken, auf denen man schon die Aufsichten eingesparrt hat, naja man hätte wirklich ein bisschen mehr Fingerspitengefüll beweisen können. 8)

  • Zitat

    Original von Maxi
    Ja- leider, denn es gibt in Berlin auch einen haufen angargierter Eisenbahnfreunde, die z.B. imm S Bahn Berlin Verein sehr gute Leistungen beim Restaurieren und betreiben von Museumsfahrzeugen verzeichnen kann.


    Und trotzdem kann ich es schon verstehen, dass sich der Eisenbahnfreund und ich spreche nicht von Steffen B., sondern vom aktuellen Fall, einen großen Wunsch Erfüllen konnte.
    8)


    Hallo Max,


    zur Erfüllung dieses Wunsches gibt es wesentlich ungefährlichere Möglichkeiten.
    Eine weitere Unsitte (auch in FFM) sind Personen im Führerstand, welche mit dem Fahrer sprechen und ihn dadurch ablenken.
    Ich hab da mal einen beim Faher stehen sehen, der mit nem Stückchen die ganze Kabine des Pt vollgekrümelt hat.
    Bei einem Unfall bekommt der Faher auch immer eine Mitschuld da er sich durch den Freak ablenken ließ.


    Gruß


    der Hotliner

  • Zitat

    Original von Darkside
    Der örtlichen Aufsicht sollte es eigentlich schon egal sein, was der planmäßige
    Lokführer auf seinem Zug macht. Er hat die Verantwortung für den Zug und nicht die
    öA.


    Dieses Denken kannst Du so nicht anwenden. Ich habe eine Weile am Flughafen, genauer gesagt im Sicherheitsbereich gearbeitet. Da ich nicht bei der Airport Security gearbeitet habe, war es mit Sicherheit nicht meine Aufgabe, zu kontrollieren, wer sich da wo rumtreibt. Trotzdem waren wir dazu angehalten, bei Personen ohne Ausweis oder mit Ausweis, der für den Bereich keine Gültigkeit hat (anhand der Farbcodierung leicht zu erkennen), den Sicherheitsdienst zu informieren.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Wo wir gerade bei betriebsfremden Personen im Führerstand sind, ich stand nach einem Kneipenbummel mit Freunden mal mit einer liegengebliebenen S6 rum.
    Wir saßen vorne auf den Mehrzweckplätzen, es war gegen halb zwei nachts und wir standen seit 20 Minuten irgendwo im Nichts rum, als wir amüsiert eine junge Frau beobachteten, die tatsächlich das müde Rotkäppchen (offensichtlich vom verzögerten Feierabend träumend) fragte, ob sie mal zur Tür raus könne. Auf einen sehr seltsamen Blick von ihm hin, erklärte sie, sie müsse sich dringend erleichtern und könne es absolut nicht mehr einhalten.
    Der hat dann nur schief gegrinst und mit den Schultern gezuckt. Darauf hat sie noch etwas bedröppelter geguckt, Hundeblick aufgesetzt und daraufhin hat der BSG-Mensch sie dann zum Tf geschickt, der auch erst mal blöd guckte, und sie dann aus seiner Tür raus ließ...


    DAS wäre in Berlin wiederum ganz sicher nicht gegangen, Stromschienen sei dank ;)

  • Zitat

    Eine weitere Unsitte (auch in FFM) sind Personen im Führerstand, welche mit dem Fahrer sprechen und ihn dadurch ablenken.


    Du unterhälst Dich beim Autofahren nicht mir Deinem Beifahrer nehme ich an? Und hörst natürlich auch kein Radio?


    Klar ist das alles im Zug verboten, man hat ja eine große Verantwortung. Aber bitte, man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Ich denke der Straßenverkehr erfordert mindestens genauso viel Aufmerksamkeit und da ist das das normalste der Welt. Außerdem wird man durch Dinge die im Fahrgastraum passieren sowieso abgelenkt, auch wenn man sich nicht mit jemandem unterhält.


    Also nicht flasch verstehen, ich will sowas nicht rechtfertigen, aber man darf es halt auch nicht dramatisieren.


    Viele Grüße

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube

  • Zitat

    Original von Horst Honig
    Du unterhälst Dich beim Autofahren nicht mir Deinem Beifahrer nehme ich an? Und hörst natürlich auch kein Radio?


    Klar ist das alles im Zug verboten, man hat ja eine große Verantwortung. (schnipp)


    Meiner Beobachtung nach ist es völlig normal, dass, wenn sich mehrere Personen auf dem Fst aufhalten - ich gehe hier exemplarisch von zwei oder mehr Tfs aus - man sich auch nebenher unterhält. Ich denke mal, bei Sachen wie Streckenkunde- oder sonstigen Ausbildungsfahrten geht's ja auch gar nicht anders, denn wenn man dem, der diese oder jene Kenntnis erlangen soll, keine Erläuterungen gibt, wo wäre dann der Sinn der Übung? Ich denke, ein erfahrener Tf kann sehr gut beurteilen, wann er sich unterhalten kann und wann er sich konzentrieren muss.


    Was die Sache mit dem 16-Jährigen an den Kontrollen angeht - es ist ja nicht so, dass ich es rein menschlich (!!!) nicht verstehen könnte, wenn man als Freak davon träumt, mal selbst das "Kommando" zu haben. Ach, ich würde ja auch zu gerne mal z.B. eine 146 bewegen *träum* - dass das aber aus Sicherheitsgründen im regulären Betrieb nicht rechtens ist, ist für mich genauso logisch und verständlich, und daran sollte man auch nicht rütteln.


    Ich sehe im Wesentlichen zwei Bedingungen, die zugleich erfüllt sein müssten, damit ich so etwas machen würde: erstens fachkundige Begleitung, die drauf achtet, dass ich keinen Mist baue, und zweitens ein offizielles OK als Bestätigung dafür, dass seitens des Bahnunternehmens sichergestellt ist, dass sich alles im Rahmen der Rechts- und Sicherheitsvorschriften abspielt. In dem im Ausgangsbeitrag angesprochenen Fall mag das erste Kriterium ja erfüllt gewesen sein, aber ganz sicher nicht das zweite.

    where the road takes him through / the city of sleep / the thinking that does not end is within him / then he dreams / the road takes him / this man who is searching / it brings him / in silence through the night
    - eithne ní bhraonáin: water shows the hidden heart


  • Für Autofahrer gelten leider noch andere Gesetze als für Mitarbeiter im OePNV.
    Wenn Du mit Deiner U-Bahn irgendwo auf einem Bahnübergang ein Auto mitnimmst und Du hast im Führerstand einen brötchenkauenden Begleiter, dann sagt der Richter das Du abgelenkt warst.
    Die Argumentation mit dem "Die Anderen waren noch viel schlimmer" zieht da nicht.
    Du hast die Verantwortung für vielen Menschen bzw. einen großen materiellen Wert.


    Klar in anderen Ländern haben Starßenbahnen sogar Radios am Fahrerplatz.
    Wir sind hier in Deutschland und der Gesetzgeber hat einige Vorschriften erlassen, die auch eingehalten werden sollten.


    Gruß


    der Hotliner

  • Ob das vor dem Richter nicht doch egal ist, wenn der Unfall unvermeidbar war, sei mal dahingestellt. Ist auch egal, denn Du hast im Prinzip ja Recht und jetzt zitiere ich mich selbst:


    ...ich will sowas nicht rechtfertigen, aber man darf es halt auch nicht dramatisieren.


    Und genau darum geht es mir: nicht alles was formal nicht erlaubt ist, ist gleich hoch dramatisch. Und wie Jadefalcon schon geschrieben hat, ein erfahrener Fahrer wird das Risiko einschätzen können und nichts machen durch das er Menschen gefährdet.



    Viele Grüße

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube


  • Hallo Horst,


    ich will Dich hier nicht eburteilen, weil ich es nicht kann.
    Fakt ist doch aber, das immer die gleichen immer wieder betriebsfremde Personen im Fahrerstand mitnehmen.
    Als der 009 am Baseler Platz auf den 19er gefahren ist fragte der Staatsanwalt auch sofort ob eine zweite Person im Fahrerstand war.


    So lange einige Fahrer die Vorschriften nicht einhalten, werden diese nicht gelockert.
    Bei einem Vertoß gegen bestehende Vorschriften ist je nachdem auch der Verlust des Arbeitsplatzes möglich.


    Gruß


    der Hotliner

  • Laut Bahnaktuell hat die S-Bahn Berlin den Tf entlassen und erklärt, das der 25 jährige Fahrer mit seinem Verhalten deutlich gemacht hat, das er für den Beruf des Triebwagenführers absolut nicht geeinet sei.

    Das ist dein Moment komm und lebe und erfüll dir deinen Traum, das ist dein Moment komm und fliege wie ein Stern durch Zeit und Raum.
    [SIZE=3].[/SIZE]
    Wo ich meine Träume fand und immer find, bei dir sind alle Sorgen frei, böse Worte werden gut und fein, du hast das Glück gebucht und niemals Langeweile.


    Nur Mut, schwächt das Böse seid stark, wenn ihr ihm begegnet - dort oben...
    [SIZE=3].[/SIZE]
    ten - nine - IGNITION SEQUENCE STARTS - six - five - four - three - two - one - zero -ALL ENGINES RUNNING...