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HSB bald wieder auf Schienen
Ab Frühjahr 2004 täglich vier direkte Zugverbindungen zum Flughafen und zum Opel-Werk
Hanau (did) -Fast ist es so, als kehre die Hanauer Straßenbahn AG zu ihren Wurzeln zurück: Ab Frühjahr 2004 wird das städtische Nahverkehrsunternehmen, das von 1908 bis 1945 einen Straßenbahnverkehr unterhielt, wieder ein schienengebundenes Verkehrsangebot machen. Auf der nordmainischen Trasse wird die HSB viermal täglich einen Siemens-Stadtbahnwagen verkehren lassen, der Pendler und andere Fahrgäste innerhalb von 38 Minuten zum Frankfurter Flughafen und in 55 Minuten zum Rüsselheimer Opel-Werk fahren wird.
Wie der HSB-Vorstandsvorsitzende Ulrich Hoffmann und Bürgermeister Claus Kaminsky gestern mitteilten, ist zunächst ein einjähriger Probebetrieb geplant. Sollte der positiv verlaufen, könnten noch weitere schienengebundene Verkehrsangebote folgen.
Der HSB-Stadtbahnwagen, der zunächst für die Zeit des Modellversuchs von der Karlsruher Stadtbahn gemietet ist, wird zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Opelwerk Rüsselsheim verkehren. Als Haltepunkte sind vorgesehen: Hanau-Hauptbahnhof, Hanau-West, Hanau-Wilhelmsbad, Maintal-Ost, Frankfurt-Ost, Frankfurt-Süd, Frankfurt-Airport, Rüsselsheim, Opelwerk Rüsselheims.
Die Abfahrten Richtung Opel-Werk erfolgen um 7.30, 11.30, 14.30 und 17 Uhr. Richtung Hanau verkehrt der HSB-Stadtbahnwagen um 8.40, 12.40, 15.50 und 18 Uhr.
Hoffmann und Kaminsky gehen auf Grund vorliegender Gutachten davon aus, dass der Stadtbahnverkehr auf dieser Strecke zumindestens Kosten deckend erfolgen kann. Das Potenzial liege bei etwa 10 000 Pendlern. Dabei erwarten die Planer eine mehr als 50prozentigen Auslastung des Fahrzeuges, das über 110 Sitz- und 123 Stehplätze verfügt. Gefahren wird zum RMV-Tarif.
Allerdings verspricht die HSB mehr Komfort und größere Schnelligkeit. Zum einen gibt es in dem Stadtbahnwagen auch ein Bistro, in dem es kalte und warme Getränke sowie Snacks zu günstigen Preisen geben soll, zum anderen ist die Stadtbahn wegen der geringeren Zahl von Haltestellen schneller als die S-Bahn.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht will sich die Hanauer Straßenbahn AG mit dem neuen schienengebundenen Verkehrsangebot ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein verschaffen. Bürgermeister Claus Kaminsky unterstrich aber auch die regionalpolitische Bedeutung dieser Entscheidung: "Die Zukunft Hanaus liegt in der Einbindung in die Rhein-Main-Region. Wir wollen am wirtschaftlichen, kulturellem und sozialem Wachstum dieser Region teilhaben."
Für die Stadtentwicklung sei zudem bedeutsam, dass der Hanauer Westbahnhof als Innenstadt naher Bahnhof durch das neue Angebot aufgewertet werde.
Quelle: OP-Online