[DA] Zweirichtungsbetrieb von ST13 und ST14

  • Kleine Frage an die Straßenbahnexperten hier:


    Kann man die ST13 und ST14 im regulären Zweirichtungsbetrieb betreiben? Abgesehen von etwas komischem Aussehen an Haltestellen und den Türen nur auf einer Seite? Wäre es grundsätzlich möglich, mit etwas "Geld in die Hand nehmen" sowas wie einen Führerstand an das Ende einzubauen?


    Oder gibt es in der Nähe andere Städte mit Darmstädter Verhältnissen (Spurweite, Strom etc), deren Straßenbahnen dafür tauglich sind?


    Ich erinner mich dunkel, dass mit Eröffnung der Straßenbahnverlängerung in Griesheim dort ein Pendelverkehr eingerichtet war, bis die Schleife fertiggestellt war - allerdings mit sehr altem Gerät.

  • Ein Notführerstand (im wahrsten Sinn des Wortes, der Fahrer muss dabei stehen) am Wagenende ist ja vorhanden. Ebenso in den Beiwagen, wenn ich nicht irre. Die sind für Rangierfahrten gedacht, oder auch, um Gleiswechsel rückwärts zu befahren, aber man könnte damit durchaus einen Pendelbetrieb auf einer kurzen Strecke realisieren. Ob das zulässig wäre, steht auf einem anderen Blatt.

  • Was willst Du damit bezwecken ?


    Der Einrichtungswagen hat ja nur Türen auf einer Seite. Und nachträglich Türen auf der anderen Seite einzubauen wäre viel zu aufwändig. Ganz abgesehen von dem Führerstand, den man einbauen müsste.


    Die Mainzer haben auf jeden Fall die gleiche Spurweite. Ob die Spannung exakt gleich ist, konnte ich gerade nicht feststellen.
    Es kann sein, daß die Stromflußrichtung unterschiedlich ist (ist ja in jedem Fall Gleichstrom). Kleinere Spannungsdifferenzen dürfte man technisch ändern können.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(


  • ..das war SL 9A bis so um 1974- 1977 (?) gefahren meist mit zweirichtungstauglichen ST 3 bis Fertigstellung der Schleife am Platz Bar-le-Duc.


    Ansonsten sind Wendeschleifen und Gleiswechsel überall im Netz. Wozu dann Sitzplatzkapazitäten für die 2. Türseite und den 2. vollständigen Fahrerplatz verschwenden.


    fmm_de


    Selbst die bis zur Ablösung durch die ST 10 ab 1976 vorhandenen ex-Remscheider ST 9, ursprünglich ZR, wurden auf ER rückgebaut.

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

    Einmal editiert, zuletzt von fmm_de ()


  • Ergänzung: Am 26. 09.1976 wurde die neue Griesheimer Wendeschleife eingeweiht und damit das Provisorium mit der Pendellinie 9A beendet.
    (Aus: Klaus Honold: "Erste Liebe Linie 5", Wartberg-Verlag, 2005)


    fmm_de

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

  • Ähm, ich weiß nicht mehr genau für welche Ausschreibung (Glaube Frankreich) sich Alstom mal mit einer Abwandlung des NGT8G in Zweirichtungsvariante beworben hatte, aber es gab mal eine Animation von so einem Fahrzeug... Nur so nebenbei...

  • Zitat

    Original von K-Wagen
    Was nutzt bitteschön einem Einrichtungsfahrzeug ein Gleiswechsel um im Störungsfall die Fahrtrichtung zu wechseln ?(


    Nicht um die Fahrtrichtung zu wechseln, sondern um bis zum nächsten Gleiswechsel das Gegengleis benutzen zu können. Und einen einfachen Gleiswechsel muss man dazu ggf. rückwärts befahren.

  • Gleiswechsel befahren, bis zum nächsten Gleiswechsel die Störstelle in Falschfahrt umfahren, wieder Gleiswechsel befahren um auf´s richtige Gleis zurückzugelangen und die Fahrt normal fortsetzen. So wird es in DA relativ häufig gehandhabt.


    Gruß
    tamperer

    Einmal editiert, zuletzt von tamperer ()

  • Für einen Betrieb, der über Wendeschleifen verfügt, ist es ein sehr kostspieliges Vergnügen Zweirichtungsfahrzeuge zu unterhalten,. es ist ja nun mal so, dass man Türen, Sicherheitseinrichtung etc. permanent prüfen und warten muss. Wozu aber das Ganze, wenn man es vielleicht irgendwann einmal brauchen könnte. Was macht man eigentlich mit einem Zug mit Beiwagen, wenn man sich für diese Betriebsform entschieden hat. Neben dem bereits erwähnten Verlust der Sitzplätze ist man in Darmstadt mit dem Gleiswechselbetrieb bisher immer gut gefahren. Ein nachträglicher Umbau zu Zweirichtungsfahrzeugen ist ohnenhin nicht finanzierbar.

  • Zitat

    Original von fmm_de


    Ergänzung: Am 26. 09.1976 wurde die neue Griesheimer Wendeschleife eingeweiht und damit das Provisorium mit der Pendellinie 9A beendet.
    (Aus: Klaus Honold: "Erste Liebe Linie 5", Wartberg-Verlag, 2005)


    fmm_de


    Das Ganze ging bereits unmittelbar nach der Einstellung der alte Linie 5 (Heinheimer Straße - Ostbahnhof) am 15. Mai 1960 los. Die Linie 9 wurde daraufhin nach Osten "verschoben" (bisher Griesheim Schule - Schloß, nun Griesheim Wagenhalle - Ostbahnhof). Der Restabschnitt Wagenhalle - Schule wurde dann mit ST 3, 4 und 5 gefahren. So war es dann möglich, die neuen ST 7 auf die Linie 9 einzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt (Sommer 1960) gab es nur die Wendeschleifen am Ostbahnhof, Hauptbahnhof und Griesheim Wagenhalle. Am Böllenfalltor waren damals nur ein Wenden über den Betriebshof möglich (=Dreieck). Erst mit im Jahren 1961 und 1962 kamen überall Wendeschleifen an den Endstationen außer Heinheimer Straße (Der Streckenast wurde ja eingestellt*), Rodensteinweg (wurde 1968 eingestellt), Lichtenbergschule (nach einer kurzen Verlängerung am 19. März 1966) und natürlich Griesheim Platz Bar-le-Duc (Wie die Endhaltestelle nun heißt) am 26. September 1976.
    *Ich könnte mir vorstellen, das auch das "Nichtwissen", wohin mit der Wendeschleife bei der Heinheimer Straße mit einer der Gründe sein können, weshalb es zur Betriebseinstellung des Abschnittes Wilhelm-Leuschner-Straße - Pallaswiesenstraße - Heinheimer Straße gekommen ist. Meine Quelle sind die verschiedenen Auflagen des "Straßenbahnen rund um den langen Ludwig" und Eigenintepretationen.


    Zitat

    original von ffm_de
    Ansonsten sind Wendeschleifen und Gleiswechsel überall im Netz.


    Aber sie werden immer weniger. Verschwunden sind inzwischen Schulstraße, Berliner Allee, Luisenstraße und Wartehalle. Bei der Modaubrücke waren auch mal zwei und ist am Neuen Rathaus der Gleiswechsel wieder eingebaut? Ich bin ferner davon überzeugt, das die Tage des Gleiswechsels bei der Kasinostraße auch gezählt sind.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Heinheimer Strasse müsste eine Hausblockumfahrung möglich sein.
    Die müsste im uhrzeigersinn wegen dem Rhönring befahren werden.


    Nach dem was ich gelesen habe, soll der Gleiszustand nicht mehr der beste
    gewesen sein und die Sanierung als zu teuer für den Nutzen angesehen
    worden sein.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zitat

    Original von Gleisbeschauer
    Die sind für Rangierfahrten gedacht, oder auch, um Gleiswechsel rückwärts zu befahren, aber man könnte damit durchaus einen Pendelbetrieb auf einer kurzen Strecke realisieren. Ob das zulässig wäre, steht auf einem anderen Blatt.


    Sollte zulässig sein. So wirds nämlich beim Fasching als Pendel zwischen Mannheim und Ludwigshafen auf der Kurt-Schumacher-Brücke (MA Rheinstraße - LU Rathaus) gehandhabt.


    Auf beiden Gleisen stehen dann Fahrzeuge, und es wird immer wieder hin und her gependelt, wobei bei Einrichtern eben auch der Notfahrschalter genutzt wird.


    Die wohl häufigste Nutzung von Notfahrschaltern dürfte übrigens sein über ein Gleisdreieck zu wenden.

    2 Mal editiert, zuletzt von kato ()

  • Zitat

    Original von kato
    Die wohl häufigste Nutzung von Notfahrschaltern dürfte übrigens sein über ein Gleisdreieck zu wenden.



    Oder einfach nach Dienstende in den Betriebshof einzurücken. ;)

    Jakkeline, nich den Marzel mit die Schüppe auf'n Kopp kloppen!
    ________ _ _ _ _ _ _


    Freundliche Grüße!

  • Zitat

    Original von Darkside
    Heinheimer Strasse müsste eine Hausblockumfahrung möglich sein.
    Die müsste im uhrzeigersinn wegen dem Rhönring befahren werden.


    Nach dem was ich gelesen habe, soll der Gleiszustand nicht mehr der beste
    gewesen sein und die Sanierung als zu teuer für den Nutzen angesehen
    worden sein.


    Ist vielleicht doch ein Tick zu eng, um in die Pankratiusstraße einzubiegen (so wie die Buslinie L heute es machen). Ich dachte eher an das Einbiegen in die Heinheimer Straße selbst nach Norden, um dann hinter Rhönring den Platz für die Schleife zu nutzen. Sowas ähnliches sieht man heute in Druseltal der KVG-Linie 3 in Kassel. Wie gesagt, ist nur eine Vermutung von mir, bisher habe ich nirgends davon gelesen. Der Gleiszustand ist die nächste Möglichkeit. Hierzu kann ich mich nicht äußern, da ich dafür zu jung bin. Aber sehen wir heute die Busse der Linie L (eigenlich sollte sie E heißen), dann ist das Fahrgastaufkommen schon damals als zu gering angesehen worden.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Hätte die Strecke überlebt, wäre diese wohl in Kranichstein gelandet. ;)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zitat

    Original von Baertram


    Ist vielleicht doch ein Tick zu eng, um in die Pankratiusstraße einzubiegen (so wie die Buslinie L heute es machen). Ich dachte eher an das Einbiegen in die Heinheimer Straße selbst nach Norden, um dann hinter Rhönring den Platz für die Schleife zu nutzen. Sowas ähnliches sieht man heute in Druseltal der KVG-Linie 3 in Kassel. ......
    .... Linie L (eigenlich sollte sie E heißen), dann ist das Fahrgastaufkommen schon damals als zu gering angesehen worden.


    ...außerdem war der größte Teil der Strecke (Liebigstr., Pallaswiesenstr, Liebfrauenstr. auch aus Platzgründen eingleisig ausgeführt (Frage: gabs irgendwo Ausweichen, sonst wäre ein 15-Min.-Takt schwierig!)
    ( Wenn schon ein Linie5-Relikt in meinem Atavar, dann wären solche historischen Infos interessant für mich als "Watzeverdler"; und warum "Linie E" (5.Buchstabe Alphabet?)


    fmm_de

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

  • Zitat

    Original von Darkside
    Hätte die Strecke überlebt, wäre diese wohl in Kranichstein gelandet. ;)


    Ursprünglich sollte eine Strab.-Strecke zwischen heutigen Staatsarchiv und neuem Hotel an der TU, Herrngarten, Hochschulstr., Pankratiusstr. verlaufen, wurde aber damals (um 1900) von der Technischen Hochschule wg. "Erschütterungen von Wissenschaftlichen Versuchsaufbauten" im dortigen Hochschulgebäude abgelehnt.
    Sonst wäre das die heutige Strecke nach Kranichstein, durchs Martinsviertel. So bräuchte man heute keine BL L, hätte eine direkte Strab.-Verbindung zu TU Innenstadt sowie eine direktere Strecke nach Kranichstein.


    fmm_de

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

    Einmal editiert, zuletzt von fmm_de ()

  • Anfang der 80er gab es nochmals Planungen für eine Straßenbahn durch das Martinsviertel (Watzverdel) nach Kranichstein. Die Straßenbahn sollte zwischen Mollerbau und dem neu entstandenen Hotel, wie um 1900, führen, dann aber nach links schwenken, am Parkdeck der TU vorbei, die Arheilger Straße entlang, hier sollten mehrere Häuser abgerissen werden, um dann auf die Osttangente zu stoßen. Alternativ wollte man die Bahn aufständern! Der Grünstreifen inmitten der Arheilger Straße war der geplante Gleiskörper. Das Vorhaben musste jedoch mit dem Baustopp der Osttangente ebenfalls zu den Akten gelegt werden. Auf der Linie 5 gab es Ausweichen an der Kahlertstraße, an der Kreuzung Pallaswiesenstraße, vor der Ampel und am Friedrich-Ebert-Platz. Die Endstation vor dem heutigen Café Espenschied war ebenfalls eine Ausweiche, um bei Bedarf die Beiwagen zu umfahren. In den letzten Jahren verkehrten allerdings meist Solo-TW. In der Pallaswiesenstraße fuhren die Fahrzeuge, vor Erreichen der Kreuzung Pallaswiesenstraße auf der linke Seite, da die Kurve sonst nicht befahrbar gewesen wäre. Die Abkürzung E steht für Einsatzwagen und fand auf allen Linie Anwendung. In den 90er Jahren versuchte man, um Einsatzwagen koordiniert verkehren zu lassen, die Liniennummern mit einzubeziehen. z.B.: 2E,7E oder 9E.

  • >an der TU, Herrngarten, Hochschulstr., Pankratiusstr. verlaufen,


    Die Wenckstrasse fehlt noch...und es war um 1914

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government