Anfang der Diskussion siehe: [PM] HLB ab Dez. 2011 Teilnetz Lahntal - Vogelsberg - Rhön
ZitatOriginal von naseweiß
Bei DSO und auch sonstwo fällt mir immer wieder auf, dass auf dem Leichten, Innovativen, Nahverkehrs-Triebwagen herumgehackt wird.
Welche Aspekte? Enge Sitzabstände, verbauter Innenraum, schlechte Qualität, ...? Wenn man etwas immer wieder hört, dann glaubt man es irgendwann. Soviel zur Verteidung von Alf_H.
Die einzigen Triebzüge, welche an die Laufruhe von Wagenzügen herankommen sind ICE 1,2,3 und T. Wobei ICE 1 und ICE 2 ja eigentlich normale Züge mit speziell geformter Lok sind.
Im Nahverkehrsbereich ist mir noch kein Triebwagen begegnet, mit welchem ich zufrieden gewesen wäre. Vom Sitzkomfort ist 628 in der modernisierten Version annehmbar. Allerdings nur im Steuerwagen. Im Motorwagen dröhnt der Motor und sorgt für eine wenig angenehme Fahrt. Auch ist die Beschleunigungsleistung heute nicht mehr zeitgemäß.
Gerade das Motorengeräusch ist bei den meisten Nahverkehrstriebwagen extrem. Einen ruhigen Platz zu finden ist sehr schwer, mir gelang dies noch nicht.
Für Fahrgäste sind Nahverkehrstriebwagen meistens unbequemer, als Wagenzüge. Wagenzüge bieten i.d.R mehr Platz für Gepäck und Sitze.
Vorteilhaft für Fahrgäste sind meistens die Klimaanlage, sowie die Möglichkeit von geringen Einstiegshöhen. Dies ist zwar auch bei Wagenzügen möglich (siehe S-Bahn Dresden), allerdings werden keine einstöckigen Wagen mit Niederflur und Klima angeboten.
Für die Betreiber bieten Triebwagen allerdings mehrere Vorteile:
- leichtere Fahrplanplanung. (Egal ob ein, zwei oder mehr Triebwagen. Das Fahrverhalten ist immer fast gleich)
- geringere Kosten I (ein Triebwagenzug kann schnell und einfach gestärkt/geschwächt werden)
- geringer Kosten II (die entsprechende Zahl an Sitzen ist meisten preiswerter in Triebwagen, als im Zug)
- größeres Angebot am Markt (Es gibt zahlreiche Modelltypen und Varianten an Triebwagen, bei Wagen gibt es de facto nur noch die DoStos von Bombardier. Einstöckige werden neu in Deutschland nicht mehr gebaut.)
Man könnte sagen, dass die Bahnindustrie die Entwicklung von modernen Nahverkehrswagen verschlafen hat.
Ich würde hier an ein Modell denken, welches das Konzept der Mitteleinstiegswagen wieder aufgreift. Vorteil hierbei wären die im Vergleich zum klassischen Wagen höhere Anzahl der Türen und gleichzeitig die größere Räume im Vergleich zum Silberling.
Allerdings sollte der Wagen möglichst modular aufgebaut sein, um unterschiedlichste Anforderungen zu erfüllen. Sprich es sollte sowohl eine Einstiegshöhe von 55cm, als auch von 76 cm möglich sein. Auch die Höchstgeschwindigkeit dieser Wagen sollte je nach Bestellerwunsch zwischen 140 und 200 liegen. Eine Klimaanlage wäre obligatorisch, oder zumindest einfach nach zurüsten, gleiches gilt für Handyverstärker oder Steckdosen an den Plätzen. Der Einsatz für diese Wagen wären hauptsächlich RE und IRE. (Sowie IR, falls man die mal wieder einführt). Durch die Geschwindigkeit von 200 wäre auch ein Einsatz als IC denkbar. Gleichzeitig sollten sie schon jetzt so vorbereitet sein, dass sie auch in 40 Jahren noch zeitgemäß sind. Demzufolge sollte bereits bei der Entwicklung auf eine einfache Anpassungsfähigkeit geachtet werden. Mögliche Erweiterungen hierbei wären zum Beispiel eine Neigetechnik.
Was glaubt ihr? Hat der klassische Wagenzug im Nahverkehr noch eine Zukunft, oder gehört diese einzig DoStos und Triebwagen?