"Rund 500 Fahrgäste stranden in überhitztem ICE" war in Wirklichkeit RE 4524 nach Fulda

  • Wie ich gerade in google-news sehe, hat sich die Presse auf den Personenunfall am Bahnhof Mühlheim-Dietesheim gestürzt.


    So ist zu lesen, dass da 500 Personen in einem ICE mit Getränken versorgt wurden, nachdem der Zug eine Person überrollt hatte.
    [URL=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,707005,00.html]hier[/URL], hier und hier


    Da ich in dem Zug saß, der den Nothalt eingelegt hat und von der Feuerwehr mit Getränken versorgt wurde, kann ich mit Gewissheit sagen, dass das kein ICE sondern der RE 4524 nach Fulda war!


    Ich saß im zweiten Wagen von vorne im oben auf der rechten Seite als ich etwas, das ich etwas wie einen weißen Neben rechts im Fenster auftauchen sah (keine Ahnung warum weiß). Geholpert hats auch und dabei war dann schon scharfes Bremsen angesagt.
    Der Zugbegleiter sagte dann kurz darauf durch, dass er ne wirklich schlechte Nachricht hätte, nämlich dass wir einen Personenschaden zu beklagen hätten.


    Passt der Presse zwar besser ins Bild, dass da ein ICE "gestrandet ist", war aber bloß ein RE, der - bis auf den ersten und den letzten Wagen - eh keine Klimaanlage hatte.
    Dafür war der Feuerwehr-Chef ortskundig, da ihm scheinbar der 50m entfernte Getränkemarkt eingefallen wahr, bei dem er 6 Paletten Wasser organisiert hat und im Zug verteilen ließ.


    Einzig die Polizei hab ich nicht verstanden. Die standen zum Schluss mit 10-15 Leuten im Gleis die Beine in den Bauch. Gemacht haben die effektiv nix.


    Was macht die Feuerwehr denn eigentlich, wenn sie da hinkommen? Ich dachte die fangen dann an die Reste einzusammeln oder so. Davon hab ich aber nix gesehen. Wars vielleicht doch kein Personenschaden?
    Gibts darüber sowas wie Polizeiberichte, die man dann im Nachhinein irgendwo lesen kann?

  • Zitat

    Original von thommi
    Was macht die Feuerwehr denn eigentlich, wenn sie da hinkommen? Ich dachte die fangen dann an die Reste einzusammeln oder so.


    Sterbliche Überreste werden erst nach Abschluss der Spurensicherung gesammelt; gerufen werden Rettungskräfte nach meinem Verständnis für den Fall, dass doch noch Verletzten geholfen werden kann, oder schlechterdings eben, um den Tod festzustellen. Auch können sie freilich ggf. gesundheitlich (sei es körperlich oder seelisch) angeschlagene Zeugen und Unbeteiligte versorgen - ebenso wie freilich den in solchen Fällen betroffenen Lokführer.


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  • wow. bei spiegel-online hatte ich vorhin per web-formular bescheid gesagt, dass das nicht ganz richtig war, was da stand. hätte nicht gedacht, dass die so schnell reagieren...

  • edit: Densha war deutlich schneller als ich, er hat natürlich recht. Seine Ausführungen kommen zu meinen noch dazu; das hatte ich alles völlig vergessen. - Jetzt das, was ich in der Zwischenzeit verzapft hatte:



    Stimmt - ein Suizid, das wird nur mal so am Rande erwähnt, aber es war unerträglich heiß in den Wagen, und die Bahn hat ja seit Tagen Probleme mit den Klimaanlagen, DAS ist der Reißer X(


    Zitat

    Original von thommi
    Wie ich gerade in google-news sehe, hat sich die Presse auf den Personenunfall am Bahnhof Mühlheim-Dietesheim gestürzt.


    Man könnte meinen, die hätten nichts besseres zu tun. Oder es ist einfach nichts anderes Interessantes passiert - und irgendwie muß der Platz doch vollbekommen werden.... oha, was kommt da? Zug muß auf der Strecke stehenbleiben (warum, ist ja erstmal zweitrangig) und es wurde heiß in der Bude? Fetzt! Aber jetzt druff! Schon haben wir unseren Großaufmacher für morgen!!! Eine neue Runde gepflegte Anti-Bahn-Hetze - DAS bringts, das bringt Auflagezahlen!!! X( Und dann schreiben wir einfach erstmal, es war ein ICE - das kommt doch gleich noch viel besser X( Na gut, wenigstens ist es inzwischen korrigiert. Hätte man aber auch gleich richtig machen können, das hätte seröser ausgesehen.


    Pressefreiheit und Berichterstattung schön und gut - aber man kanns auch übertreiben. Wenn ich morgen mit meiner 420-S-Bahn "auf der Strecke" vor einem roten Signal halten muß und es wird durch fehlenden Fahrtwind warm in der Kiste - ist das dann auch gleich eine Meldung wert und wird als DER Hitze-Reißer aufgemacht? Am besten noch "Lokführer ließ Fahrgäste verantwortungslos in brütender Hitze in der S-Bahn schmoren" oder so ein Müll...? :rolleyes:


    Ehrlich; ich glaube, ihr merkt es schon: diese nun schon tagelang andauernde Hetzkampagne der Presse hängt mir inzwischen zum Halse raus bis dahinaus - als wenn wir alle, die wir bei diesem Betrieb arbeiten, nur bestenfalls Idioten, schlimmstenfalls vorsätzliche Körperverletzer wären. So berechtigt der Anfangs-Anlaß auch war; aber mal kann auch mal wieder Schluß sein. Spielt nicht z.B. am Wochenende die Fußball-Dörferliga Kleinkleckersbach gegen Untergurkenheim? Kann man denn nicht z.B. mal damit die Seiten füllen...? :rolleyes:


    Zitat

    Was macht die Feuerwehr denn eigentlich, wenn sie da hinkommen? Ich dachte die fangen dann an die Reste einzusammeln oder so. Davon hab ich aber nix gesehen. Wars vielleicht doch kein Personenschaden?


    Doch, doch, war schon einer.


    Nach Absetzen des Notrufs durch den Tf wird erstmal die Strecke komplett gesperrt. Anschließend rückt der Notfallmanager der DB an, genau wie die Polizei. Während der Notfallmanager sich vor allem um betriebliche Belange kümmert, sichert die Polizei die Unfallstelle ab; dazu gehört auch, daß sie eben aufpassen, daß keiner eigenmächtig aussteigt (und dabei womöglich sich selber gleich zum nächsten Opfer macht) oder der Hund aus dem nächsten Dorf irgendwelche Brocken fortschleppt (sind Spuren, müssen erst gesichert werden. Bitte jetzt nicht anfangen zu würgen wegen dem Hund - der Mensch ist nur ein Lebewesen wie jedes andere auch; Konsumenten und Destruenten ist es herzlich egal, ob z.B. Fleisch und Fett von irgendeinem Tier oder einem Menschen stammen. Wir alle sind genauso Teil des natürlichen Stoffkreislaufes wie eine Kuh, eine Katze oder ein Vogel oder eine Pflanze auch). Irgendwann trudelt dann der Staatsanwalt ein, und dann beginnt die Spurensicherung. Ich hatte es bisher einmal, noch im Fernverkehr... ich dachte ja, die wollten noch jedes einzelne Drehgestell meines Zuges auseinanderschrauben und jede Schraube einzeln aus allen Winkeln fotografieren; aber Spurensicherung bei Bahnunfällen ist nun mal leider sehr umfangreich. Dazu gehören natürlich auch Front und Heck des Zuges, und selbstredend auch die Brocken... außerdem werden am Zug entstandene Schäden (falls vorhanden) aufgenommen und festgestellt, ob der Zug überhaupt noch fahrtüchtig ist. - Und erst, wenn der Staatsanwalt sein Okay gibt, kann die Feuerwehr anfangen, die Brocken einzusammeln. Manchmal bietet es sich auch an, die Zugspitze mal gründlich mit einem Löschschlauch abzuspritzen... nicht, weil sie heiß wäre; nein, ich denke, jeder kann sich denken, warum. (Ich weiß von länger zurückliegenden Fällen, da wurde das nicht gemacht, und am nächsten Bahnsteig wurde es den Fahrgästen reihenweise übel... oder einmal, das war ein lokbespannter Zug, der Kollege hatte, weil es auf der Lok ohnehin sehr laut und zudem noch Nacht war, den PU gar nicht bemerkt und war natürlich weitergefahren. Am nächsten Bahnsteig wurden die Leute, die da standen, weiß und kippten reihenweise um... zum Unverständnis des Kollegen, nach dem Halten stieg er aus und sah nach, da war die Sache dann klar.) - Tja, dann braucht es einen neuen Lokführer (der bisherige darf gar nicht weiterfahren, auch wenn er sich im Moment noch fit fühlen sollte (da reagiert jeder anders), es MUSS jemand anderes weiterfahren), wenn dann alles soweit ist, wird durch den Fahrdienstleiter die Sperrung aufgehoben - und dann kann der Zug weiterfahren.


    Zitat

    Gibts darüber sowas wie Polizeiberichte, die man dann im Nachhinein irgendwo lesen kann?


    Gibts, die Links werden manchmal hier im Forum gepostet. Wie man die findet, weiß ich aber auch nicht, ich halt mich auch an die Links, die ich angeboten bekomme.


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    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

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  • Hallo,


    saß auch im Zug... Naja wenigstens gab es Kostenloses Gerolsteiner...


    ... neben dem Lofkührer tut mir der Zugbegleiter (K1) sehr leid da er noch erste Hilfe versuche unternommen hat! Soll sehr schlimm ausgesehen habe!

  • (nach dem lesen der links/berichte) geil, ich esse gleich rückwärts. als wenn der tod eines menschen durch suizid (? höchst wahrscheinlich, da dort auf einer seite lärmschutzwände sind und dort vor einem jahr (ungefähr) sich ein anderer jugendlicher das leben nahm) als meldung nicht reicht, wird gleich darauf weiter auf die bahn eingedroschen, als hätte sie schuld daran. und weil wir ja alle so böse sind, haben wir direkt die klimaanlage ausgeschaltet damit die leute im zug gegaart werden. sommerlochberichte, mehr nicht, aber leider werden so die leute gegen die DB aufgehetzt, obwohl (prozentual gesehen) nur wenige wagen betroffen sind die überhitzen bzw personen die davon betroffen sind. auch die unwissenheit einiger bahnreisender (man kann es ihnen ja nicht vorhalten, ich kenne mich im finanzsektor ua auch nicht aus, lasse dann aber mein unwissen nicht via BILD raushängen) ist zum brüllen: bei einer reportage in berlin berichtete eine reisende, in 'ihrem' wagen sei die klima ausgefallen, dumm nur, dass sie aus einem alten IR-wagen ausstieg, mit übersetzfenstern und von jeher unklimatisiert - aber einfach mit draufdreschen, macht sich gut vor der kamera und man kann eine der grössten freuden der deutschen ausleben: MOTZEN auf (mehr oder minder) hohem niveau. ich habe vollstes verständniss für die reisenden, pressefreiheit etc, aber auch wenn man alles gebetsmühlenartig immer und immer wieder wiederholt, wird es nicht besser und auch nicht richtiger.
    in manchen sendungen, zeitschriften und zeitungen fällt mir schon seit längerem auf, dass über bestimmte unternehmen grundsätzlich nur negativ berichtet wird, die alten sachen werden aufgewärmt, verkocht und solange püriert, bis es nur noch aus zusammenhanglosen 'einzelfällen' besteht. hintergründe werden nicht mehr richtig recherchiert, absolut nicht mit den themen zusammenhängende fälle werden angeführt und erneut verwurstet, bis zum erbrechen. das klima zwischen dienstleister und kunde wird systematisch vergiftet, böse mitarbeiter, guter kunde. die reisenden ignorieren teils vehement unsere anweisungen, bitten, hinweise und vorschläge, gefährden dadurch ihre (und unsere) gesundheit und sicherheit und werfen dies uns dann auch noch vor.
    irgendwas geht doch immens schief im staate deutschland, auf allen ebenen und in allen gesellschaftsschichten.
    kommt nur mir dies so vor?


    Luna-D.

    Lunatic-Driver/Luna Dorian
    "Das Leben ist ein Schatten und der wandert,
    ein armer Spieler nur, der seine Stunde auf einer Bühne auf- und abgeht und sich quält,
    und dann ist er verscholln.

  • Zitat

    Neuer Hitze-Vorfall bei der Bahn (eigene Hervorhebung):
    Verletzt wurde laut Polizei aber niemand. Als die Strecke gegen 20.30 Uhr wieder freigegeben wurde, fuhr die Bahn in Richtung Hanau weiter. Der Grund für den Stopp des Zugs war ein Selbstmord auf offener Strecke.


    Hm … (ja, es ist mir klar, dass der erste Satz auf die Fahrgäste bezogen ist)


    Auch eine interessasnte Aufmachung der Meldung: „Wegen eines außerplanmäßigen Halts ist es am Freitagabend in einem Regionalexpress zwischen Frankfurt und Hanau zum Hitzestau gekommen.“
    Ein außerplanmäßiger Halt, aha!
    Der HR hat offensichtlich noch versucht an Zeugenaussagen zu kommen, die die verherrenden Umstände in mit defekten, nicht vorhandenen Klimaanlagen ausgestatteten und in der Sonne stehenden Personenzügen darstellen.
    Es scheint, als ob man auf Biegen und Brechen noch mal die Wörter Zug, Hitze und Klimaanlage (sowie ICE) in einem Artikel stehen haben will.


    In ein paar Monaten wird das wieder vergessen sein und es wird keinen mehr interessieren.

  • Zitat

    Original von Jörg L
    Interessant, dass nicht der Tote das Hauptthema war, sondern der Hitzestau...


    Das war mir in der Tat auch sofort aufgefallen :rolleyes: .

    Fág an Bealach!

  • Zitat

    Original von Lunatic-Driver bei einer reportage in berlin berichtete eine reisende, in 'ihrem' wagen sei die klima ausgefallen, dumm nur, dass sie aus einem alten IR-wagen ausstieg, mit übersetzfenstern und von jeher unklimatisiert - aber einfach mit draufdreschen



    Vielleicht liegt das aber auch daran, weil die Leute von heute eine Klimaanlage Erwarten und man in der heutigen Zeit davon ausgeht, dass die Fahrzeuge Klimatisiert sind. Wir Leben nun mal nicht mehr in den 60/70iger Jahren wo es keine Klimaanlagen gab. Die Zeiten ändern sich. Heute verlässt auch kein Auto mehr ohne Klimaanlage das Werk. Selbst ein einfacher Fiat Punto für 9.500.-€ hat heute schon eine Klimaanlage. Jedes Flugzeug hat eine Klimaanlage. Nur die Bahn nicht, obwohl die mit das Teuerste Verkehrsmittel sind?? Ständig wird damit geworben, dass die Bahn die Reisenden mit Modernen Klimatisierten Fahrzeugen transportiert. Dann Erwarten das auch die Reisenden für Ihr Teuer bezahltes Ticket!! Ich kann das gemotze der Leute sehr wohl verstehen, denn nicht jeder Mensch ist Fit wie ein Turnschuh sondern leidet an Kreislauf oder Herzproblemen. Für solche Menschen sind überhitze Fahrzeuge ohne Klimaanlage einfach Gesundheitsschädlich!!


    Man sollte auch bedenken: Viele ältere Leute Reisen extra mit der Bahn, weil Sie vielleicht ein Altes Auto ohne Klimaanlange haben und sich kein neues Kaufen wollen oder können. Die fahren dann extra mit dem ICE, weil dieser halt laut Bahn Klimatisiert ist. Und dann sowas. Da kann ich den Ärger der Fahrgäste verstehen.


    Ich habe am Donnerstag mein Auto in der Werkstatt gehabt wegen einer Board Computer Einstellung. Dabei hat man auch festgestellt, dass der Filter für die Klimaanlage getauscht werden musste, da Sie sonst nicht mehr lange Funktionsfähig ist. Der wurde getauscht und alles ist okay. Ich weis nicht wie oft die Bahn Ihre Klimaanalgen Überprüft oder die Filter wechselst und was da noch alles ist. Aber Regelmäßig kann das nicht sein, denn normal ist das in der Tat nicht das keine bzw kaum Probleme in den Autos/Flugzeugen usw auftreten, aber bei der Bahn umso mehr. Das ist ja nicht erst seitdem die Presse darüber schreibt, sondern das Problem hat die Bahn eigentlich schon immer. Ich habe schon oft genug im im ICE gessen wo die Klima nicht ging. Aber noch nie hatte ich einen Flieger mit solchen Problemen und ich Fliege mehr als das ich Bahn fahre.


    Das diejenigen, die bei der Bahn Arbeiten es nicht toll finden das Ihr Arbeitgeber so in die Kritik gerät kann ich verstehen. Aber bei der Bahn mit Ihren (im gegenstz zum Flugzeug) überteuerten Preisen hat nun mal ein Problem nach dem anderen.

  • Das ist mein "Stammzug" nach der Arbeit. Gut, das ich gestern mit dem Auto gefahren bin.


    Wenigstens hat man die Reisenden aussteigen lassen und aus den Wagen rausgeholt, auch wenn es nicht am Bahnsteig war.


    Wie ist es denn eigentlich geregelt, wenn die Feuerwehr ankommt, und 100 Kisten Wasser haben will? Die müssen vermutlich ausgehändigt werden, aber wer zahlt das dann? Die Kosten wird ja erstmal die Feuerwehr tragen müssen. Aber für eine kleine freiw. Dorffeuerwehr, könnte da ja mal schnell das Monatsbudget drauf gehen.


    Die Kosten werden ja dann vermutlich an die Bahn weitergehen? Oder bleibt die jew. Feuerwehr/Kommune darauf sitzen?


  • Die Feierwehr bekommt das Geld vom Staat zurück!

  • @ asmodis2601, kurz was zu Flugzeugen, da sie einmal angesprochen wurden:


    Ein Eisenbahnwagen ohne Klimaanlage / mit defekter Klimaanlage ist grundsätzlich nach wie vor fahrfähig (ich rede nicht vom Komfort, sondern davon, daß er überhaupt fahren darf - und sei es leer, ohne Fahrgäste). Ein Verkehrsflugzeug hingegen braucht zwingend die Klimaanlage, allerdings ist die völlig anders aufgebaut als bei Bodenfahrzeugen und unterliegt auch viel strengeren Sicherheitsvorschriften - denn sie dient nicht nur dem Komfort, sondern ist ein Lebenserhaltungssystem. Ohne funktionierende Klimaanlage darf kein Verkehrsflugzeug starten - den Flug würden nämlich weder Fluggäste noch Besatzung überleben. Es sei denn, man reduziert die Flughöhe auf maximal 3000 m über NN - so wie bei der einzigen noch heute fliegenden Super Constellation.


    Die Funktion "Kühlung / Schutz vor Hitze" erfüllt diese Anlage sowieso nur, wenn der Flieger am Boden steht. Sowie es in die Luft geht, ändert sich die Sache: dann muß im Inneren der Maschine ein künstlicher Überdruck aufrecht erhalten werden, ansonsten wird für Menschen mit zunehmender Höhe die Luft sehr schnell sehr dünn ---> Sauerstoffmangel; in den für die Verkehrsfliegerei üblichen Höhen von 10.000 m über NN und höher ist der atmosphärische Druck, den wir zum Überleben brauchen, bereits so niedrig, daß wir eine Dekompression erfahren würden: durch den Blutdruck werden die Blutgefäße der nach außen offenen Organe (Nase, Augen, Ohren) zerrissen, das Blut schießt aus uns raus; auch in der Lunge würde es nicht anders aussehen (sofortige explosive Zerstörung der Alveolen). Außerdem ist der Sauerstoffgehalt schon so niedrig, daß wir nicht mehr sehr lange bei Bewußtsein bleiben würden.


    Weiterhin muß die Anlage in dieser Höhe die Luft nicht kühlen, sondern kräftig heizen: die Außentemperaturen liegen in 10.000 Höhenmetern selten über -40°C, fliegen wir höher, können es auch schnell mal -60°C werden. Auch das würden wir nicht überleben.


    Die Gesamtkonstruktion Druckkabine / Druckerhaltungssystem / Heizung / Kühlung (am Boden) ist also schon zweckbedingt völlig anders als bei nur am Boden umherfahrenden Vehikeln (egal ob Auto, Zug oder Bus) und natürlich mehrfach ausfallsicher ausgelegt - eben weil es nicht "nur" ein Komfortmerkmal ist, sondern was Überlebensnotwendiges. Wenn diese Anlage in Verkehrsflughöhe plötzlich ausfallen sollte, hat man als Pilot so etwa 20 Sekunden Zeit, bevor man selber aus den Latschen kippt... in dieser Zeit sollte man die Mühle in den Sturzflug nach unten bringen, in tiefere Gefilde mit höherem Luftdruck, mehr Sauerstoff und Wärme. Passiert sehr, sehr selten, ist aber schon vorgekommen, wie etwa vor ein paar Jahren über Griechenland, als ein Flieger auf Autopilot in großer Höhe Kreise flog, bis der Sprit alle war und er abstürzte. Ging zwar trotzdem in Flammen auf, aber bei der Untersuchung der Leichen stellte sich heraus: die waren zwar außen verbrannt, innen aber gefroren; bei dieser Maschine war eben in der Höhe die Klimaanlage ausgefallen - was keiner der Insassen überlebt hatte, und der Pilot konnte nicht schnell genug reagieren. Über längere Zeit kreiste da praktisch ein Geisterflugzeug am Himmel.


    Deshalb taugen Flugzeuganlagen nicht unbedingt zum Vergleich mit den Anlagen bodengebundener Fahrzeuge. - Wollte es nur mal erwähnt haben.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Zitat

    Original von asmodis2601



    Vielleicht liegt das aber auch daran, weil die Leute von heute eine Klimaanlage Erwarten und man in der heutigen Zeit davon ausgeht, dass die Fahrzeuge Klimatisiert sind. Wir Leben nun mal nicht mehr in den 60/70iger Jahren wo es keine Klimaanlagen gab. Die Zeiten ändern sich.


    das ist richtig, jedoch muss man auch bedenken, dass dank ausschreibungswahn kein verkehrsunternehmen für etxtrem kurze zeiten noch neufahrzeuge einkauft, nur um dann die strecke zu verlieren und auf dem material sitzen zu bleiben. also wird das vorhandene genutzt, bis die strecke vergeben wurde.


    Zitat

    Original von asmodis2601
    Heute verlässt auch kein Auto mehr ohne Klimaanlage das Werk. Selbst ein einfacher Fiat Punto für 9.500.-€ hat heute schon eine Klimaanlage.


    klar, aber welches auto fährt denn fast 20h ohne pause rum, mit laufender klimaanlage? die klima in meinem auto hat nach 3 jahren den geist aufgegeben, obwohl regelmässig gewartet wurde.


    Zitat

    Original von asmodis2601
    Jedes Flugzeug hat eine Klimaanlage. Nur die Bahn nicht, obwohl die mit das Teuerste Verkehrsmittel sind??


    siehe tatrafans beitrag


    Zitat

    Original von asmodis2601
    Ständig wird damit geworben, dass die Bahn die Reisenden mit Modernen Klimatisierten Fahrzeugen transportiert. Dann Erwarten das auch die Reisenden für Ihr Teuer bezahltes Ticket!! Ich kann das gemotze der Leute sehr wohl verstehen, denn nicht jeder Mensch ist Fit wie ein Turnschuh sondern leidet an Kreislauf oder Herzproblemen. Für solche Menschen sind überhitze Fahrzeuge ohne Klimaanlage einfach Gesundheitsschädlich!!


    auch dies ist richtig, aber wie gesagt: jedes elektrische/elektronische gerät gibt irgendwann, trotz bester wartung mal den geist auf, unerwartet und plötzlich (gestern selbst erlebt). was mich aber etwas stutzig macht: warum müssen eigentlich meist 15-25 jährige versorgt werden, ältere menschen aber nicht? genau, ältere kennen das noch von früher, als es keine klima gab, man nimmt einfach mehr flüssigkeiten zu sich (und bloss keinen alkohol, das macht alles schlimmer), plant längere pausen ein um sich zu erholen oder man sucht sich ein anderes plätzchen. dies mache ich genauso, wenn es mir zu warm wird.


    Zitat

    Original von asmodis2601


    Ich habe am Donnerstag mein Auto in der Werkstatt gehabt wegen einer Board Computer Einstellung. Dabei hat man auch festgestellt, dass der Filter für die Klimaanlage getauscht werden musste, da Sie sonst nicht mehr lange Funktionsfähig ist. Der wurde getauscht und alles ist okay. Ich weis nicht wie oft die Bahn Ihre Klimaanalgen Überprüft oder die Filter wechselst und was da noch alles ist. Aber Regelmäßig kann das nicht sein, denn normal ist das in der Tat nicht das keine bzw kaum Probleme in den Autos/Flugzeugen usw auftreten, aber bei der Bahn umso mehr. Das ist ja nicht erst seitdem die Presse darüber schreibt, sondern das Problem hat die Bahn eigentlich schon immer. Ich habe schon oft genug im im ICE gessen wo die Klima nicht ging. Aber noch nie hatte ich einen Flieger mit solchen Problemen und ich Fliege mehr als das ich Bahn fahre.


    die anlagen werden regelmässig geprüft, instand gesetzt und auch ersetzt, aber wenn eine anlage ununterbrochen läuft, können relevante (mechanische) teile ohne vorwarnung ausfallen, das kann auch in einem auto passieren, ebenso in einem flugzeug (auch hier: siehe tatrafans beitrag)


    Zitat

    Original von asmodis2601
    Das diejenigen, die bei der Bahn Arbeiten es nicht toll finden das Ihr Arbeitgeber so in die Kritik gerät kann ich verstehen. Aber bei der Bahn mit Ihren (im gegenstz zum Flugzeug) überteuerten Preisen hat nun mal ein Problem nach dem anderen.


    von kritik kann ja schon keine rede mehr sein, es grenzt an rufmord. jedes noch so kleine problemchen wird aufgebauscht, aus jeder fliege wird ein elefant gemacht, ob berechtigt oder nicht, das unterscheiden viele redakteure nicht. kritik ist konstruktiv, was aber gemacht wird ist destruktiv, es wird alles schlecht geredet, positives wird nicht erwähnt und alle reden mit, ohne auch nur eine ahnung davon zu haben, wie das system funktioniert. in hochhäusern sind in den letzten tagen auch massenweise die klimaanlagen ausgefallen, wird da gegen den eigentümer gehetzt? nein, denn sowas kann ja passieren, nur bei der DB geht gleich wieder die welt unter.


    und um es direkt zu sagen: ich bin einer der ersten, der missstände bei der DB anprangert, sofern mein fachwissen mir ein urteil erlaubt, habe ich von der materie keine ahnung, mache ich mich schlau, bevor ich mein statement loslasse. was die presse aber derzeit macht ist journalismus ohne fachwissen, ohne nachfragen, ohne nachzudenken. viele artikel wurden nachträglich geändert, da massive fehler vorhanden waren und danach sieht der vorfall plötzlich anders aus.


    ich rege mich im moment nicht über die reisende auf, die sich beschweren über defekte klimaanlagen (ich kann sie voll und ganz verstehen, mir geht es nicht anders), mich kotzt es an, dass wieder einmal jeder sein unwissen raushängen lässt und uns sagen will, wie wir unsere arbeit zu machen haben. wir halten die regeln ein, die uns die politik und behörden vorgeben, also macht denen den vorwurf, nicht dem personal vor ort, wir tun unser bestes, um den laden überhaupt am laufen zu halten, dank sparvorgaben des 'mutterkonzerns', verursacht durch fehler in den politischen vorgaben.


    Luna-D.

    Lunatic-Driver/Luna Dorian
    "Das Leben ist ein Schatten und der wandert,
    ein armer Spieler nur, der seine Stunde auf einer Bühne auf- und abgeht und sich quält,
    und dann ist er verscholln.

  • Zitat

    Original von Lunatic-Driver
    was mich aber etwas stutzig macht: warum müssen eigentlich meist 15-25 jährige versorgt werden, ältere menschen aber nicht? genau, ältere kennen das noch von früher, als es keine klima gab, man nimmt einfach mehr flüssigkeiten zu sich (und bloss keinen alkohol, das macht alles schlimmer), plant längere pausen ein um sich zu erholen oder man sucht sich ein anderes plätzchen. dies mache ich genauso, wenn es mir zu warm wird.


    Diese Frage habe ich allerdings auch schon gestellt, wieso da nicht Ältere Fahrgäste von betroffen waren sondern eher die Jüngeren. Entweder haben die das Abteil komplett für sich in Anspruch genommen (ich hab keine Ahnung aus wievielen Leuten die Reisegruppe bestand) oder aber es war einfach die Unerfahrenheit. Wie Du schon geschrieben hast, die Älteren kennen das von früher und wissen sich zu schützen, während die Jugend solche "Extrem" Situationen nicht kennt!! Nur so kann ich mir das Erklären, denn sonst wäre es wirklich etwas Kurrios, dass ausgerechnet die Jugend umkippt, jedoch nicht die Ältere Generation.


    Mit den Klimaanalgen im Auto hast Du natürlich recht!! Soweit habe ich natürlich nicht gedacht. Klar, da ist was dran, dass man mit dem Auto nicht soviele Kilometer am Tag zurücklegt wie die Bahn. Auf den Monat hochgerechnet ist die Leistung natürlich enorm!! Sorry, mein Fehler.

  • Ja, stimmt die Spurensicherung (Spusi) muß schon gründlich arbeiten, um keine wichtigen Spuren zu vernichten oder zu übersehen. Ich denke, daß es bei den Einsatzkräften ja alles um Profis mit mehrjähriger Ausbildung und oft langjähriger Berufserfahrung handelt. Da es ja nicht immer vernünftige Menschen mit Verstand gibt, sondern auch Extrem-Gaffer, die jedes Detail sehen (gaffen) müssen, sind die Polizeikräfte (Schutz-, Bereitschafts- und/oder Bundespolizei) zum Absichern des Einsatzortes vor Ort und erwecken den Eindruck des Nur-Rumstehens.

    25 Jahre Durchmesserlinie 11 Höchst/Zuckschwerdtstraße - Hauptbahnhof - Fechenheim/Schießhüttenstraße ab dem Sommerfahrplan 1991. -- Zehn Jahre Verkehrskreisel am Höchster Dalbergplatz 2007 - 2017 an der Königsteiner Straße. -- Bahnhof Frankfurt-Höchst seit 2016 barrierefrei mit fünf Aufzügen für neun Gleise : zweitgrößter Bahnhof in Frankfurt vor dem Südbahnhof. -- Dezember 2018 : der neue Busbahnhof am Bahnhof Höchst geht in Betrieb.

  • Hi


    Zitat

    Original von asmodis2601
    Diese Frage habe ich allerdings auch schon gestellt, wieso da nicht Ältere Fahrgäste von betroffen waren sondern eher die Jüngeren. Entweder haben die das Abteil komplett für sich in Anspruch genommen (ich hab keine Ahnung aus wievielen Leuten die Reisegruppe bestand) oder aber es war einfach die Unerfahrenheit. Wie Du schon geschrieben hast, die Älteren kennen das von früher und wissen sich zu schützen, während die Jugend solche "Extrem" Situationen nicht kennt!! Nur so kann ich mir das Erklären, denn sonst wäre es wirklich etwas Kurrios, dass ausgerechnet die Jugend umkippt, jedoch nicht die Ältere Generation.


    Ähm ja...das stimmt leider nicht so! Besonders ältere Menschen haben Probleme mit der regelmäßigen Aufnahme von Flüssigkeiten, sie empfinden das Durtsgefühl viel schwächer und trinken auch oft aus Gewohnheit sehr wenig. Die Folgen sind Dehydrierung und damit verbunden Kreislaufprobleme.


    Bei dem Ausfall der Klimaanlagen waren auch sehr viele ältere Menschen betroffen, jedoch sind Kinder und Jugendliche etwas Besonderes, Schützenswertes und damit der größere Aufmacher. Ganz einfach!


    Vielleicht haben die Jugendlichen am Vorabend ordentlich gepetzt und hatten daher an dem folgenden "Saunatag" so ihre Probleme ;-D würde mich wundern, wenn es nicht so wäre, ich habe das früher so gemacht X-D *lol*


    Zitat

    Original von Lunatic-Driver
    (nach dem lesen der links/berichte) geil, ich esse gleich rückwärts. als wenn der tod eines menschen durch suizid (? höchst wahrscheinlich, da dort auf einer seite lärmschutzwände sind und dort vor einem jahr (ungefähr) sich ein anderer jugendlicher das leben nahm) als meldung nicht reicht, wird gleich darauf weiter auf die bahn eingedroschen, als hätte sie schuld daran......


    Da muß ich dir echt teilweise recht geben. Es kann nicht sein das der Freitod eines Menschen nur am Rande in dem Artikel erwähnt wird, das wiedert mich an.
    Wenn die Autoren dieses Artikels wirkliche journalistische Arbeit betreiben würden, dann könnten sie mal die Ursachen für den Freitod ausfindig machen. Immer steht dahinter eine persönliche oder familiäre Katastrophe. Wie können wir eine bessere Gesellschaft schaffen, indem wir die dunklen Ecken dabei unbeleuchtet lassen?! Das geht nicht!
    Also im Vergleich zum Freitod erscheint die ausgeschaltete Klimaanlage eher wie eine zu übersehende Lapalie.


    Also als Volksverhetzung kann man so etwas natürlich nicht beschreiben, da die Mitarbeiter der Bahn ja kein eigenes Volk sind ;-D *lol* aber man erkennt schon ein dezentes Bahnbashing.
    Ich finde das Bashing teilweise blöd, aber auch teilweise gut, da eben durch den medialen Druck auch etwas geschehen kann bei der Bahn. Die Bahn ist seit den 70ern ja eh das Stiefkind der Politik und mit der privatwirtschaftlichen Führung der DB jetzt klappt hinten und vorne gar nichts. Jetzt ist die Politik am Drücker, die ja für die Zustände bei der Bahn maßgeblich verantwortlich ist! Es gibt keine Ausreden mehr, es muß gehandelt werden.


    Es ist klug wenn sich die Bahnmitarbeiter nicht komplett gegen das Bashing und die ja auch berechtigte Kritik mit aller Macht stemmen, denn das erweckt das Bild der Sturrheit. Sondern man muß die Kritik aufnehmen und in etwas Konstruktives verwandeln. Verbesserung erfolgt ja maßgeblich durch Kritik ;-) Es ist auch den Mitarbeitern ihr Unternehmen zu verbessern, das kann man über interne Initiativen und dergleichen...


    cu