Alkoholverbot in Bussen und Bahnen?!

  • Alkoholverbot in der Bahn?
    Und danach?


    Es wurde über Alkoholiker, Obdachlose, jugendliche Partygänger, betrunkene Fußballfans und den Mann, der still mit seiner Bierflasche in der Ecke sitzt diskutiert. Es wurde über den Systemvorteil der Bahn hinsichtlich der Trunkenheit gesprochen. Döner, Pommes und Hamburger kamen zu ihrem Recht. War eigentlich schon die Cola auf der Liste, die im Sommer lauwarm aus der unter Überdruck stehenden Flasche nicht nur die Bahn, sondern auch umstehende Fahrgäste verklebt?


    Mich persönlich stört die Nahrungsaufnahme in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht besonders, manchmal bin ich auch der betrunkene Fußballfan. Essen und Trinken sind zumeist leise Beschäftigungen, die lediglich olfaktorische Auswirkungen auf die Mitreisenden haben.


    Als Fahrgast fühle ich mich wesentlich mehr von Musikplayern, Handynutzern und Computerspielern belästigt, die ihre akkustischen Absonderungen mehr oder minder laut in Bahn und Bus ausstreuen. Oder von Drogendealern, die in der Straßenbahn ihrem Business nachgehen. Letzteres ist verboten, nutzt aber nichts.


    [URL=http://www.der-metronom.de/index.php?0,2,373]Der Metronom[/URL] ist seit einer ganzen Weile 'alkoholfrei'. Da gab es im Vorfeld auch heftigste Diskussionen und seit einer Weile hört man gar nichts mehr darüber. Scheint also kein praktisches Problem zu sein.


    Umgekehrt kommt auf machen von DB Regio betriebenen Strecken ein Getränkeverkäufer durch, der auch Bier verkauft. In nicht wiederverschließbaren Flaschen. Scheint also kein praktisches Problem zu sein.


    Also viel Lärm um nichts? Den Alkoholiker wird das Alkoholverbot nicht kratzen, er füllt den Wodka halt zu Hause in die Colaflasche. Den Fußballfan wird es auch nicht stören. Den Penner stört es nicht, er hat sowieso keine Kohle für eine Strafe. Jugendliche Partygänger könnten die Aufforderung zum Verlassen der Bahn auch als Aufforderung zur Diskussion mit dem Fahrpersonal nutzen - ich möchte den Fahrer sehen, der hier sein Hausrecht durchsetzt. Und der Mann, der diskret mit der Bierflasche in der Ecke sitzt, wird nicht einmal bemerkt, weil er so unauffällig ist.


    Da in der heutigen Zeit immer mehr das Private in die Öffentlichkeit wandert, verwundert es nicht, wenn Nahrungsaufnahme in der Straßenbahn stattfindet. Liebeskummer, die eigene Entlassung oder die Diskussion über den Gesundheitszustand von Tante Erna werden dem geneigten Zuhörer in ganzer epischer Breite dargebracht. Kinder werden gewickelt und gestillt. So kann man in unserer Gesellschaft auch die unproduktiv in der Straßenbahn verbrachte Zeit nützlich füllen, Leerlauf vermeiden.


    Manchmal mag ich es, einfach nur aus dem Fenster zu schauen. Einen schönen Tag Euch!

  • Ich bin auch für ein Alkoholverbot in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Gerade bei Fußballspielen liegen fast überall leere Bierflaschen in den Zügen rum, da kommen bei Flaschensammlern einige Euro Pfand zusammen.

    25 Jahre Durchmesserlinie 11 Höchst/Zuckschwerdtstraße - Hauptbahnhof - Fechenheim/Schießhüttenstraße ab dem Sommerfahrplan 1991. -- Zehn Jahre Verkehrskreisel am Höchster Dalbergplatz 2007 - 2017 an der Königsteiner Straße. -- Bahnhof Frankfurt-Höchst seit 2016 barrierefrei mit fünf Aufzügen für neun Gleise : zweitgrößter Bahnhof in Frankfurt vor dem Südbahnhof. -- Dezember 2018 : der neue Busbahnhof am Bahnhof Höchst geht in Betrieb.

  • >Den Penner stört es nicht, er hat sowieso keine Kohle für eine Strafe.


    Naja....es doch so, wenn man eine gewisse Zeit seine Strafe nicht bezahlt,
    dann gibt es da andere Wege:


    http://www.piloh.de/nicht-bezahlt-bussgeld.html


    ...ob das den wirklich nicht stört...?


    >Jugendliche Partygänger könnten die Aufforderung zum Verlassen der Bahn
    >auch als Aufforderung zur Diskussion mit dem Fahrpersonal nutzen - ich
    >möchte den Fahrer sehen, der hier sein Hausrecht durchsetzt.


    Wie wird das dann wohl umgesetzt: http://www.polizei.hessen.de

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Zitat

    Original von John2
    Ich bin in dieser Hinsicht ziemlich altmodisch, gegessen wird zu Hause und nicht unterwegs.


    Wäre ich morgens nicht zu müde dazu und deswegen nicht mit schlafen beschäftigt, würde ich auch in der Bahn frühstücken. Wer jeden Tag 2h nur damit verbringt von A nach B und wieder zurück zu fahren will die Zeit auch nutzen - denn mit den 9 Stunden bei der Arbeit sind 11 Stunden, also fast die Hälfte des Tages weg. Und noch früher aufstehen geht einfach nicht. Auf Dauer sind die 5h Schlaf pro Nacht vermutlich soweiso schon zu wenig.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    Original von Colaholiker
    Wäre ich morgens nicht zu müde dazu und deswegen nicht mit schlafen beschäftigt, würde ich auch in der Bahn frühstücken.


    Ich stehe deshalb extra früher auf, da ich definitiv nicht in der Bahn frühstücken will. Ja, ich kann nachvollziehen, daß es nervt solange pendeln zu müssen. Bei mir waren es heute auch wieder deutlich >2h Stunden. Heute früh gab es mal wieder Verspätungen, so daß ich statt der ca. 45'' inklusive Fußweg fast die doppelte Zeit gebraucht habe.


    Sobald die Gesundheit wieder mitspielt wird wieder das Rad genommen, da brauche ich ca. 35'' von Tür zu Tür und bin unabhängig vom ÖPNV.


  • Ich bin mir relativ sicher, daß die meisten Penner es als Luxus empfinden würden, ein Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten zu bekommen, das ist für die Lebenssituation der meisten Penner nämlich eine Verbesserung.


    Ansonsten denke ich, daß die Sache mit dem Essen und auch dem Alkohol wirklich eine zweischneidige Sache ist. Letztlich stört weder das Essen noch der Alkohol, solange damit verantwortungsvoll umgegangen wird. Was einzig stört, sind Verschmutzungen (und im Falle von Alkohol Pöbelei).

  • Auch ich esse und trinke gerne in der Bahn, gerade auf längeren Strecken. Da ich nur ein paar Minuten zur Arbeit habe, gilt das vor allem bei Ausflügen auf der Hin- oder Rückfahrt.


    Da ist es dann durchaus praktisch, z.B. 2 belegte Brötchen zu essen, statt erst eine Kneipe zu suchen und dann möglicherweise die nächste Bahn zu verpassen, kann auf manchen Strecken auch recht früh die letzte sein. Oder mit der Bahn heim zu fahren, unterwegs Kohldampf entwickeln, und dann hat am Ziel mitunter die Kneipenküche zu.


    Auf einer Tour nach Bayern vor einiger Zeit war übrigens flüssiges Brot das Einzige, was es am Bahnhof zum Mitnehmen gab :-), und die beiden Flaschen Bier habe ich dann auch gemütlich unbeanstandet auf der mehrstündigen Fahrt leergetrunken.


    Übrigens gibt es mittlerweile auf verschiedenen Regional-Express-Zügen mobile Bord-Verpflegung mit Kaffee und Snacks, übrigens auch im Metronom und im RE nach Würzburg! :D


    Auf der anderen Seite nerven mich erkennbar alkoholisierte Mitpassagiere auch, neulich habe ich mich in einem Münchner Bus auch möglichst weit weg von so einem Zeitgenossen gesetzt.


    Fazit: Es kommt weniger auf die einzelne Regelung, sondern auf ein vernünftiges Miteinander an. Meines Erachtens sollte es reichen, die geltenden Regeln konsequent durchzusetzen. Das heißt, die Mitreisenden nicht durch aggressives Verhalten oder Lärm zu stören und die Fahrzeuge nicht übermäßig zu verschmutzen, und wenn doch ein Malheur passiert - kann ja z.B. auch mit Einkäufen aus dem Rewe passieren - das wieder zu putzen oder einen Obulus zu bezahlen.


    Mit einem Alkoholverbot gerade in städtischen Verkehrsmitteln (Bus, Stadtbahn, S-Bahn) könnte ich leben. Es gibt da ja durchaus die gerade in östlichen Ländern häufig praktizierte Lösung, die entsprechenden Getränke in neutrale Flaschen zu füllen und sich unauffällig zu verhalten. Ziel der Regelung erreicht! ;)

  • Zitat

    Original von 420 281-8
    Anfangs herrschte in diesem Thread noch Konsenz darüber, dass u. a. über ein Verbot von offenen Speisen und Getränken in öffentlichen Verkehrsmitteln diskutiert wird, weil diese die Inneneinrichtung verschmutzen können und auch die Kleidung der Fahrgäste. Es ist für mich immer noch nicht nachvollziehbar, wie man daraus auf ein Verbot aufgrund des Geruches schließen kann. Gänzlich


    Ist es für dich wirklich nicht nachvollziehbar?
    Na dann pass mal...du forderst die konsequente Durchsetzung einer Regelung, mit Kontrollen und eventuell Strafen oder Ausschluß von der Beförderung, gegebenenfalls mit zur Hilfenahme der Polizei. Allgemein bleibt festzuhalten das eine solche Verschärfung eine Beschneidung der Freiheit bedeutet und die Frage ist, wo diese Beschneidung endet??? Polizeistaatmethoden heiße ich nunmal nicht gut.
    Wer sagt das Menschen mit Transpirationsproblemen einmal nicht von der Beförderung ausgeschlossen werden, wenn es Menschen mit ner Tüte Pommes oder ner Flasche Bier in der Hand dann werden???


    Ich glaube die Geschichte zeigt, dass wir Deutschen ganz vorsichtig sein müssen mit der Beschneidung persönlicher Freiheiten!


    Im übrigen finde ich es eine Unverschämtheit von dir meinen Beispiel mit den Menschen mit Transpirationsproblemen und den müffelnden Obdachlosen als Hirngespinst abzutun. Es ging um persönliche Freiheit im ÖPNV und inwieweit man mit Regelungen eben gehen will. Ganz einfach. Tommy hat es passend umschrieben ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen, aber ein Vergleich und Obst bleibt Obst.


    Zitat

    Original von Itchy, gepostet von 420 281-8
    "Ich bin für ein Verbot der Armut ;-D *lol* das ist doch mal ein sinnvoller Vorschlag den die hessische CDU gleich aufgreifen darf"


    Ach ja und welchen User habe ich hier ins Lächerliche gezogen??? Es war eine ironische Antwort auf den Vorschlag Rheins, der hier von HR-Online verlinkt wurde. Der Großteil aller Straftaten hat soziale Hintergründe, auf gut deutsch Armut, der Rest wird von psychisch gestörten Menschen begangen. Kein Mensch der in Reichtum und Wohlstand lebt hat es nötig eine Bank auszurauben oder einen Menschen auf der Straße zu beklauen!


    Zitat

    Original von Itchy, gepostet von 420 281-8
    "Ja bei den Fußballfans hast du ganz klar recht, hier fährt der Alkohol mit ;-D"


    Was ist denn jetzt los? Ich habe Helmut recht gegeben!!! Darf ich jetzt kein Smiley mehr anbringen, wann ich es für richtig halte??? Das ist fast ein Naturgesetz, das Fußballfans ihre Buddel dabei haben...


    Zitat

    Original von Itchy, gepostet von 420 281-8
    "Immer diese schnippischen Kommentare ;-D *lol*" (als Kommentar zu "Darkside" in Alkoholverbot in Bussen und Bahnen?!


    Ja ich finde die Kommentare von Darkside manchmal sehr schnippisch, diesen auch. Sein Humor ist sehr schwarz und immer mit ner Prise Sarkasmus gewürzt. Na und??? Ist doch ok! Ich wollte es nur mal erwähnen und das Smiley hintendran weil es mich nicht stört.


    Zitat

    Original von Itchy, gepostet von 420 281-8
    "Hey komm, die sind doch voll lieb ;-D die machen nichts außer laut sein " (als Kommentar auf den Link von "Combino" im gleichen Beitrag)


    Was war jetzt unpassender mein Kommentar oder das Posting des Links? Das ist ne friedliche Atzenparty in der Tram! Natürlich nicht jedermanns Ding, aber wie soll ich darauf antworten, etwa bierernst??? Ich schätze Combino in jeder Weise, durch fachlich korrekte Aussagen und gute Ausdrucksweise...aber das Video hatte für mich keine Aussagekraft!


    Zitat

    Original von Itchy, gepostet von 420 281-8
    "Lecker...Knoblauch =D Jetzt hab ich aber Hunger Augenzwinkern " (als Kommentar auf den Hinweis von "tamperer". Er hat Dir genau dieses übrigens als Beispiel für eine unangemessene, weil ins Lächerliche gezogene Reaktion vorgehalten. Und Du hast nichts besseres zu tun, als so zu reagieren: "Im übrigen liebe ich Knoblauch großes Grinsen ")


    Ich habe ein bischen ausführlicher geantwortet, aber das unterschlägst du leider!!! Siehe unten!

    Zitat

    Original von Itchy
    "Im übrigen war ich nicht der einzigste der auf "Oder sitze mal in der Fahrerkabine und hinter dir ißt einer einen knoblauchgeschwängerten Döner... " etwas humorvoller geantwortet hat ;-D Also immer mit der Ruhe, ich wollte dich damit doch nicht beleidigen, wirklich nicht."



    "Dein Posting war relativ unkonkret! Mißfällt es dir, weil du auch Hunger bekommst, oder weil du den Geruch nicht magst? Was denn jetzt??? Und da bleibt eben Freiraum für Interpretation und Humor Augenzwinkern"


    Ich habe humorvoll geantwortet, weil die Aussage einfach unklar und kurz war. Ich wollte niemandem auf die Füsse treten, sorry!


    Zitat

    Original von 420 281-8
    Die User schildern in diesem Thread, was sie stört und was ihnen an manch anderen Fahrgast stört - und Du hast nichts besseres zu tun, als ihre Antworten durch - sorry - dämliche Kommentare und unpassende Smileys herabzuwürdigen. Hast Du vielleicht mal einen Gedanken daran verschwendet, dass sich die Leute dadurch veräppelt fühlen könnten? Du willst doch ernst genommen werden. Weshalb gestehst Du anderen Usern nicht das gleiche Recht zu?


    Ich habe hier normal und teilweise sachlich gepostet. Wieso darf ich keine humorvollen Postings abgeben??? Andere User dürfen das auch...
    Ich verwende überdurchschnittlich viele Postings, es gibt aber auch User die fast genau so viele Smileys verwenden wie ich...Außerdem das ist das INTERNET, ich bin mit dem Internet aufgewachsen...Das Thema hatten wir schon mal in einem anderen Thread, deswegen hat es sich für mich gegessen.


    Zitat

    Original von 420 281-8
    Auch dieses Zitat ist ein hervorragendes Beispiel: "Ich darf dich höflich darum bitte persönliche Anfeindungen zu unterlassen, da ich es von meiner Seite auch nicht oder besser nicht mehr gemacht habe ^_^" Du erwartest von mir, dass ich das ernst nehme?! Nein, niemals!


    Ganz schlechter menschlicher Zug, sorry wenn ich das jetzt so schreibe. Ich mach mir hier die Mühe und erkläre dir hier jetzt meine "Passagen", dabei muß ich das nicht. Ich nehme dich also ernst, aber erwarte nicht das jedes je von dir geschreibene Wort ernst nehmen kann und und ich jedes Wörtchen abwäge...


    Alles weitere nur noch per PN bitte, also back to topic...

    4 Mal editiert, zuletzt von Itchy ()

  • Zitat

    Original von John2
    Ich stehe deshalb extra früher auf, da ich definitiv nicht in der Bahn frühstücken will.


    Noch früher als 5:20 ist für mich als ausgesprochenen Nachtmenschen, der vor Mitternacht sowieso nicht schlafen kann, einfach nicht drin. Dafür frühstücke ich einfach im Büro, bevor mein PC hochgefahren ist (was 20 Minuten zwischen einschalten und Benutzbarkeit, nur von der Loginmaske unterbrochen dauert) habe ich ja mehr als genug Zeit dafür.


    Zitat

    Sobald die Gesundheit wieder mitspielt wird wieder das Rad genommen, da brauche ich ca. 35'' von Tür zu Tür und bin unabhängig vom ÖPNV.


    Das kann ich leider nur machen wenn das Wetter mitspielt, da ich nur in kurzen Klamotten Fahrrad fahren kann. Dafür ist es momentan definitiv zu kalt. In langen Klamotten kriege ich Kreislaufprobleme wegen "Überhitzung". Zur Arbeit hin fahre ich allerdings sowieso nur in Kombination Rad-Zug-Rad, um nicht vollkommen durchgeschwitzt im Büro sitzen zu müssen. Retour gehts dann durchgängig auf zwei Rädern. Mein Rekord liegt da bei 53 Minuten. Wäre nicht das südliche Mainufer samt Hindernisparcours :D, würden sich da sicher noch ein paar Minuten rausholen lassen.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Kleine Unterbrechung durch einen Bericht aus der S6: Gestern Abend, 23:41 Uhr, Frankfurter Berg. Die S6 ist pünktlich, ich finde einen 4er Sitzplatz für mich. Hinter mir ist eine Gruppe Jugendliche mit Bierflaschen und anderen Getränken. Sie sind lustig und sie sind laut, toben fast über die Sitze drüber. Vor mir zwei junge Frauen - beide mit offenen Sektflaschen und so betrunken, daß sie gar nicht bemerken, daß jeder andere Fahrgast im Wagen ihre Konversation (man könnte es auch als gegenseitiges Anschreien bezeichnen). Eine Sicherheitsfrau (1,65 m lang) läuft zwischen Eschersheim und dem Westbahnhof einmal durch den Wagen. Keinerlei Hinweise an die Jugendlichen, daß man nicht auf den SItzen steht.


    Anschließend in der 16 ist es nicht viel anders. Nur die Gesichter wechselten, der Trunkenheitsgrad bleibt. Da ist dann noch die betrunkene Frau (Typ Junkie), die mit einem Hund auf den Klappsitzen des S-Wagens sitzt. Der brave Hund wird von ihr fast im Sekundentakt dazu aufgefordert, "Platz" zu machen, liegt aber ohnehin schon zu ihren Füßen. Die Bierdose fällt ihr aus der Hand. Während sich die Bierlache im Mehrzweckbereich ausbreitet, wird der Hund beschimpft. Neben mir ein betrunkenes Ehepaar (Typ Schweralkoholiker), die sich darüber lustig machen, wie die Frau mit kleinen Papiertaschentüchern versucht, ihren Dreck wieder wegzumachen. Dabei flucht sie und schimpft auf ihren Hund.


    Das sind natürlich nur Momentaufnahmen, aber ich mußte an diesen Thread denken. Da war wirklich alles dabei, was an Betrunkenen nervt. Daß die Jugendlichen vor dem Aussteigen am Lokalbahnhof noch in der Bahn Kippen anstecken mußten, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.


    Ich würde trotzdem kein Alkoholverbot fordern. Was würden wir gewinnen?


    Die Jugendlichen waren schon vor dem Einsteigen in die S-Bahn angeheitert. Die haben nur weitergemacht. Genau wie die jungen Frauen. Das betrunkene Ehepaar hätte mir ebenfalls ins Ohr gelallt. Nur die Bierlache der Frau mit Hund wäre nicht passiert, aber da ist ja objektiv betrachtet keinerlei Schaden entstanden. Außer bei der Frau selbst, sie hatte nämlich keine weitere Bierdose mehr.


    Nochmal meine These: Daß wir das heute so beobachten, was wir vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten hätten, der ungenierte Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit, ist meiner Meinung nach eine Folge der Verlagerung des privaten Wohnzimmers in den öffentlichen Raum. Und wenn die Sicherheitsleute in der S-Bahn so passiv sind, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die keiner ernst nimmt.

  • Zitat

    Original von zzz
    Eine Sicherheitsfrau (1,65 m lang) läuft zwischen Eschersheim und dem Westbahnhof einmal durch den Wagen. Keinerlei Hinweise an die Jugendlichen, daß man nicht auf den SItzen steht.


    Ich würde sagen falsche Berufswahl und/oder falsche Disposition.
    Man kann eine Frau (von dieser Größe) nicht alleine als Sicherheitskraft auf eine Strecke schicken. Zwar gehe ich davon aus, dass sie Kampftechniken beherrscht, welche sogar die Klitschkobrüder auf den Boden holen würden, allerdings sieht man dies einer 1,65 m langen Frau nicht an.
    Was wäre also passiert, wenn sie etwas gesagt hätte? Nichts, sie hätte sogar schreien können, wäre aber wohl trotzdem ignoriert worden. Handgreiflich werden? Besser nicht. Das hätte nur negative Konsequenzen für die Frau. Nicht sofort aber, aber in ein paar Monaten. Sprich die Frau konnte im Prinzip nichts machen.



    Warum setzt man keine Teams ein? Wäre später auch vor Gericht besser. (Zeugenaussagen)

  • LJL


    Ich hab lang genug im Sicherheitsbereich gearbeitet um 'nen Einblick in die Branche zu bekommen. Bei Stundenlöhnen um 6,72€ brutto tagsüber und einem sogar noch niedrigeren während der Nacht um die Sicherheitsunternehmen nicht zu sehr mit Zuschlägen zu belasten kann man keine Fremdenlegionäre erwarten. Wohlgemerkt, das sind TARIFLÖHNE! Es gibt durchaus Unternehmen die noch weniger zahlen, gerade im Osten der Republik, und ich weiß das auch gern mit Unterauftragnehmern und Scheinselbstständigkeit gearbeitet wird.


    Meistens kriegen diese Sicherheitsunternehmen ihre Angestellten von den Hartz-IV-Arbeitsgemeinschaften etc zugefüttert. Die entsprechenden Arbeitnehmer haben da ja kaum eine Wahl wenn sie ihre Bezüge nicht gefährden wollen.
    Falls du übrigens Kampfsporterfahrung erwartest, da kann ich dir sagen: träum weiter! 90% der Unternehmen machen gerade das nötigste um die gesetzlichen Normen (§34a Gewerbeordnung) zu erfüllen, und versuchen selbst die Kosten auf die Arbeitnehmer bzw Sozialämter abzuwälzen.


    Ich hatte selbst das Glück bei einem seriöseren Unternehmen zu landen, das sowohl einen höheren Stundenlohn gezahlt hat als auch regelmäßige Schulungen für die Mitarbeiter veranstaltete, zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Qualifikationen an der Schusswaffe. Mehr Details will ich hier öffentlich nicht sagen, falls jemand mehr wissen will dann bitte per PM.

    Der Börsengang der Deutschen Bahn, das ist stark zu vermuten, verzögert sich voraussichtlich um 5-10 Minuten!

  • Danke für die Aufklärung. Das man beim Sicherheitsdienst nicht viel verdient, war mir bewusst, wobei ich von 7 € plus ausging. Was mich aber schockt ist die Aussage, dass man an der Ausbildung dieser Kräfte spart. Wenn dies so ist, was ich dir durchaus glaube, kann man sich den Sicherheitsdienst eigentlich auch sparen. Was bringt mir eine Security, welche eher mir, als dem Gewalttäter ins Bein schießt?

  • >Ich bin mir relativ sicher, daß die meisten Penner es als Luxus empfinden
    >würden, ein Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten zu
    >bekommen, das ist für die Lebenssituation der meisten Penner nämlich eine
    >Verbesserung.


    Die gibt es auch. Nur machen diese vorsätzlich (auffällige) Diebstähle in Läden
    mit dem Zweck entsprechend verurteilt zu werden. Der Weg geht schneller,
    als über Dinge, die erst einmal mit OWi Strafen belegt werden.



    >eine Beschneidung der Freiheit bedeutet


    Da solte man erstmal darüber nachdenken, was "Freiheit" an sich bedeutet.
    Sich überall so benehmen zu können, wie es einem passt, ohne Rücksicht
    auf die Befindlichkeiten anderer? Wir reden hier von Alkoholkonsum in ÖPNV-
    Fahrzeugen und nicht von einem Mediengesetz, wie sie in Ungarn eingeführt
    wurde.


    >Kein Mensch der in Reichtum und Wohlstand lebt hat es nötig eine Bank
    >auszurauben oder einen Menschen auf der Straße zu beklauen!


    Ok....ganz klar zustimmungspflichtig.....


    http://www.stern.de/lifestyle/…-klaut-kleider-72259.html
    http://nachrichten.t-online.de…smittel/id_43383292/index


    ...oder doch nicht?


    >der ungenierte Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit, ist meiner
    >Meinung nach eine Folge der Verlagerung des privaten Wohnzimmers in
    >den öffentlichen Raum.


    Naja....früher blieb man bei sich im Ort ist in die Kneipe hat sich mit Kumpels
    zu Schwatzen und Trinken getroffen, heute braucht man um "befriedigt"
    zu werden mehr Unterhaltung und Action herum. Das gibts konzentriert
    werden der Größe, ab der es sich erst rechnet in den Städten. Also wird
    dann dorthin gefahren - und damit man dort gleich einsteigen kann
    (nüchtern schafft man das ja nicht) und auch wegen der Preise vor Ort, wird
    halt "vorgeheizt".

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Zitat

    Original von Ost-West-Express
    Mit einem Alkoholverbot gerade in städtischen Verkehrsmitteln (Bus, Stadtbahn, S-Bahn) könnte ich leben. Es gibt da ja durchaus die gerade in östlichen Ländern häufig praktizierte Lösung, die entsprechenden Getränke in neutrale Flaschen zu füllen und sich unauffällig zu verhalten. Ziel der Regelung erreicht! ;)


    Deinem Text kann ich eigentlich voll zustimmen. Allerdings glaube ich, daß ein Alkoholverbot eher nichts bringen würde, lieber sollte man bestehende Verbote durchsetzen. Mich stört nicht der Alkoholtrinker, sondern der Pöbler. Und letzteres ist bereits verboten.



    Zitat

    Original von Itchy
    Ich glaube die Geschichte zeigt, dass wir Deutschen ganz vorsichtig sein müssen mit der Beschneidung persönlicher Freiheiten!


    [...]


    Alles weitere nur noch per PN bitte, also back to topic...


    Schon mal von Godwin's Law gehört? Ansonsten Zustimmung: back 2 topic.



    Zitat

    Original von thomil
    Ich hab lang genug im Sicherheitsbereich gearbeitet um 'nen Einblick in die Branche zu bekommen. Bei Stundenlöhnen um 6,72€ brutto tagsüber und einem sogar noch niedrigeren während der Nacht um die Sicherheitsunternehmen nicht zu sehr mit Zuschlägen zu belasten kann man keine Fremdenlegionäre erwarten. Wohlgemerkt, das sind TARIFLÖHNE! Es gibt durchaus Unternehmen die noch weniger zahlen, gerade im Osten der Republik, und ich weiß das auch gern mit Unterauftragnehmern und Scheinselbstständigkeit gearbeitet wird.


    Autsch. Ich glaube, ich sollte meine Entscheidung, nachts nur noch beim Sicherheitsmensch einzusteigen, wenn einer da sein sollte, nochmal gründlich überdenken! Auch der Rest des Beitrags macht die Situation nicht besser, eher im Gegenteil. Aber mit Ausschreibungen und freier Marktwirtschaft wird ja alles besser... vor allem für die armen Arbeitslosen, die jetzt wieder Arbeit haben. Sogar im Sicherheitsbereich!




    Ich füge noch hinzu:
    http://www.sat1.de/ratgeber_ma…lgen/clip_habgier_153237/


    Mord aus Habgier trotz Millionen auf dem Konto?

  • Zitat

    Original von LJL
    Was bringt mir eine Security, welche eher mir, als dem Gewalttäter ins Bein schießt?


    Ganz einfach, Versicherungsgründe. Ab einer gewissen Größe verlangen Versicherungen das der Kunde einen Sicherheitsdienst einschaltet um ein Objekt zu schützen. Wichtig ist hierbei, das auf dem Papier alles stimmt. Ob die Angestellten aussehen wie Fremdenlegionäre, oder doch eher wie das was man Morgens in der B-Ebene am Hauptbahnhof rumliegen sieht ist da eher zweitrangig.
    Und noch etwas. Sicherheitsunternehmen die ihre Mitarbeiter mit Schusswaffen ausstatten sind ein anderes Kapitel. Da hier die Gesetzlichen Normen erheblich strenger sind müssen auch die Firmen genauer arbeiten, besser ausbilden und zahlen ihren Leuten erfahrungsgemäß deutlich höhere Stundenlöhne. Die Kehrseite ist das bewaffnete Sicherheitsdienste praktisch nur an stark gefährdeten Objekten (Banken, Konsulate & Botschaften, Ausländische Militäreinrichtungen) eingesetzt werden. Sicherlich könnte man versuchen, auch bei der Bahn eine erhöhte Gefährdung geltend zu machen um entsprechende Unternehmen dort einzusetzen, aber irgend etwas sagt mir das dies dort nicht klappen wird.

    Der Börsengang der Deutschen Bahn, das ist stark zu vermuten, verzögert sich voraussichtlich um 5-10 Minuten!

  • Ein Alkoholverbot im ÖPNV ist abzulehnen. "Abusus non tollit usum", ist das hier anzuwendende Rechtsprinzip: Der Mißbrauch hebt den rechten Gebrauch nicht auf. Solange Konsumenten andere Fahrgäste nicht stören, können sie Alkohol konsumieren.

  • Das mag ja prinzipiell richtig sein. Allerdings hat jeder Verkehrsbetrieb als Inhaber des Hausrechts in seinen Fahrzeugen das Recht, bestimmte Regeln aufzustellen. Und eine dieser Regeln ist nun mal, das offene Speisen und Getränke (und eben auch und erst Recht alkoholische) nichts in den Fahrzeugen zu suchen haben.

  • Zitat

    Original von tamperer
    Das mag ja prinzipiell richtig sein. Allerdings hat jeder Verkehrsbetrieb als Inhaber des Hausrechts in seinen Fahrzeugen das Recht, bestimmte Regeln aufzustellen. Und eine dieser Regeln ist nun mal, das offene Speisen und Getränke (und eben auch und erst Recht alkoholische) nichts in den Fahrzeugen zu suchen haben.

    Inhaber bzw. Auftraggeber des ÖPNV ist die öffentliche Hand also das Volk. Also kann das Volk bzw. die Parlamente hier auch die Regeln aufstellen. Es gelten für den ÖPNV damit erstmal dieselben Regeln wie für andere Bereiche des öffentlichen Raumes, selbst wenn ein privater Betreiber seine Fahrzeuge zur Verfügung stellt.