[Bauthread] Linie U5 - Hochbahnsteige

  • Ein Inselbetrieb Eckenheim-Preungesheim wäre sonst auch nicht möglich gewesen, wenn am/um den Hauptfriedhof herum gebaut wird/gestört ist.

    Das ist aber eine Scheinargumentation. Es wird immer eine Situation geben, an der die eine oder andere Lösung besser wäre. Man hätte auch die Schleife Gießener Straße erhalten können, wenn man wegen Bauarbeiten einen Inselbetrieb von dort einrichten könnte...

  • Stand jetzt ist man sicherlich froh, dass bei den temporären Reaktivierungen (und perspektivischem Neubau) der Abstellanlage Eckenheim ein Ein- und Ausschieben nicht vom Fahrgastwechsel der U5 dort ausgebremst wird.

    Dafür wird man dann halt am Hauptfriedhof, an der Nationalbibliothek und an der Glauburgstraße ausgebremst – und bald auch am Neuen Jüdischen Friedhof. Ich verstehe nicht, wieso das ein Vorteil sein soll. Ebenso:

    Zudem ist man denke ich ganz glücklich damit, dass man so besser in Richtung Preungesheim einschieben kann, statt wie aus BB Ost erstmal alles Richtung KW zu schicken.


    Ein Inselbetrieb Eckenheim-Preungesheim wäre sonst auch nicht möglich gewesen, wenn am/um den Hauptfriedhof herum gebaut wird/gestört ist.

    Der Bau der Bahnsteige im Marbachweg und der Erhalt der Gleisverbindungen von BB Eckenheim nach Preungesheim haben ja aber ursächlich nichts miteinander zu tun, oder? Damit ist ein Einschieben Richtung Preungesheim ohne Probleme möglich, egal, ob da nun ein Bahnsteig ist oder nicht. Da die relevante Fahrt erst die ab Preungesheim ist, ist es egal, ob schon an der Eckenheimer Landstraße Menschen einsteigen können oder erst an der Gießener Straße. Ähnliches gilt für einen Inselbetrieb, allerdings sehe ich ein, dass hier eine Verknüpfung mit Ersatzverkehr wichtig ist.


    Alles in allem hört sich das für mich sehr nach an den Haaren herbeigezogen an.

  • Diese zusätzliche Station auf einer Stadtbahnlinie die in wenigen Jahren vom Rebstock bis zum Frankfurter Berg fahren soll ist unnötig wie ein Kropf. Es gibt ein Friedhoftaxi (kostenfrei) dieses kann von Besuchern des Jüdischen Friedhofs genutzt werden. Für die Baukosten kann man das noch so lange betreiben bis es komplett autonome KfZ gibt welche dann die Senioren vor der Haustür abholen.

  • Ich hätte eine Vermutung, warum. Auf die Gefahr hin, in eine politische Richtung abgestempelt zu werden, in der ich mich nicht einsortieren würde. Aber kann es sein, dass hier besondere Rücksicht auf "unsere Geschichte" genommen wird? Andere Maßstäbe können eigentlich nicht angesetzt worden sein.

  • Erschließungslücke? Der war gut. Da gäbe es aber ganz andere Gebiete. Wie viel Meter sind das zwischen Marbachweg/Sozialzentrum und Hauptfriedhof? Auf der einen Seite Friedhof, auf der anderen ein Wohngebiet, das im Westen und Osten von der U-Bahn eingegrenzt ist und im Norden und Süden noch Busse halten. Und in dessen Mitte der HR/ARD und SPortplätze sind.


    Da bin ich schon bei Aussagen von anderen hier - das ist Geld, was man sinnvoller woanders ausgeben könnte.

  • Nach diesen Maßstäben hat man vor ein paar Jahren die Linie 52 nach Griesheim tagsüber verlängert. Dieses Jahr wurde diese Linie nun sogar zur Voll-Linie. Bis Mitternacht und am Sonntag.


    Vorher haben viele in dem Gebiet nicht an einem Erfolg geglaubt.


    Gut die Dimensionen sind an der U5 anderen. Aber weil es woanders schlechter ist, kann man doch nicht andere Sachen liegen lassen. Es wurde damals immerhin versprochen, dass die Station später wieder erstellt wird.

  • Ich habe auf Google Earth gerade mal nachgemessen - Abstand zwischen Ampelanlage Hauptfriedhof als Ziugang zur Station und Marburger Str. sind gerade mal 600m. Station mit Rampen ist rund 130m lang. Da würde ich schon gerne als Steuer- und Fahrkartenbezahler mal wissen, was der höhere Sinn dahinter sein soll.

  • Würde ich ja akzeptieren ... nur sehe ich nicht, wie die Station einen Erschließungs-defizit ausgleichen könnte. Ich lasse mich aber auch gerne überzeugen. Alles süd-westlich der Kaiser-Sigmund-Str. kann damit nicht gemeint sein, denn die Wege zum Hauptfriedhof oder zur gleichlautenden Bushaltestelle. Aber vielleicht sehe ich ja etwas nicht.

  • Ich halte den Abstand zwischen den Stationen dort auch für sehr gering, aber wenn es Potential gibt, warum nicht. Als Gelegenheitsnutzer fand ich dagegen die Wartezeiten an den Kreuzungsampeln Adickesallee und 2x Marbachweg deutlich länger bzw. hinderlicher.

  • Ich hätte eine Vermutung, warum. Auf die Gefahr hin, in eine politische Richtung abgestempelt zu werden, in der ich mich nicht einsortieren würde. Aber kann es sein, dass hier besondere Rücksicht auf "unsere Geschichte" genommen wird? Andere Maßstäbe können eigentlich nicht angesetzt worden sein.

    Der neue jüdische Friedhof ist für die Gemeinde essentiell, weil hier im wesentlichen die Bestattungen seit 1928 stattfinden, und nur in Ausnahmefällen im alten Friedhof in der Rat Beil Straße, wenn schon ein Familiengrab vorhanden ist. Aber ausgerechnet vor dem jüdischen Friedhof in Frankfurt die Stadtbahnhaltestelle, die dort seit Jahrzehnten existierte nicht umzubauen zeugt von einem Ausmaß an fehlenden politischen Gespür, dass so bezeichnend für die Gegenwart ist, das einem davon übel werden muss. (Das geht nicht an Deine Adresse, sondern an die Stadtverwaltung.)

  • Zitat

    zeugt von einem Ausmaß an fehlenden politischen Gespür, dass so bezeichnend für die Gegenwart ist, das einem davon übel werden muss.

    Das möchte ich in Frage stellen. Muss man aus einer Historie etwas machen oder sollte man etwas machen, weil es sinnvoll ist. Das ist für mich die Fragestellung. Sieh es mir bitte nach - ich bin ein halbes Jahrhundert so erzogen und belehrt worden, dass ich eine historische Schuld trage. Diese nehme ich an, in der Form, dass ich mein Bestes gebe, dass sich so etwas nicht wiederholt. Weder ich (noch meine Eltern) hatten unmittelbar etwas mit den grauenhaften und verabscheungswürdigen Ereignissen damals zu tun, weil wir da alle noch nicht geboren waren.

    Aber eine Entscheidung über die Ausgabe von Steuergeldern zu treffen, weil man die historische Verpflichtung anführt und nicht aus sinnvollen Gründen, das finde ich nicht in Ordnung. Es gibt ja eine Lösung, die bereits etabliert ist, wenn ich es richtig gelesen habe.


    Wenn es ein kompletter Neubau wäre, würde man sich doch Kosten-/Nutzenfaktoren ausrechnen. Ich wäre sehr gespannt, wo der bei dieser Station liegen würde.Davon abgesehen hat der neue jüdische Friedhof auch einen Ein- und Ausgang direkt an der Haltestelle Feuerwehrstraße - oder täusche ich mich?

  • Der Eingang ist auf der Wetseite des Friedhofes - Eschersheimer Landstr.

    Gegenüber der Feuerwehrstrasse befindet sich Fläche des Hauptfriedhofes, aber

    ohne Eingang.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Bin mir da nicht sicher - aber auch nicht oft in der Gegend um das zu überprüfen. Aber Google StreetView hat dort Drehkreuz und Tor zu sehen samt Friedhofordnung/Öffnungszeiten als Aushang daneben - weiter westlich nochmals. Auch auf der Webseite der jüdischen Gemeinde werden dazu separate Öffnungszeiten angegeben.

  • Auch wenn ich zunehmende antisemtische Tendenzen in Teilen der Bevölkerung nicht abstreiten möchte - bei der Entscheidung, wo ÖPNV-Zugangspunkte errichtet werden und wo nicht einheitliche Kriterien anzuwenden, ist kein Antisemitismus, auch wenn es gefühlt an dieser Stelle einen Nachtreil für die jüdische Gemeinde darstellt, weil sich Wege verlängern.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Würde ich ja akzeptieren ... nur sehe ich nicht, wie die Station einen Erschließungs-defizit ausgleichen könnte. Ich lasse mich aber auch gerne überzeugen. Alles süd-westlich der Kaiser-Sigmund-Str. kann damit nicht gemeint sein, denn die Wege zum Hauptfriedhof oder zur gleichlautenden Bushaltestelle. Aber vielleicht sehe ich ja etwas nicht.

    Ich habe mir mal eben schnell und schmutzig die Mühe gemacht und ein paar 400 m-Kreise um die bisherigen Haltestellen eingezeichnet. Unter Einbeziehung der Haltestelle Kaiser-Sigmund-Straße auf'm Bus würde die "neue" Station keinerlei Erschließungslücken hinsichtlich Anwohner abdecken, weil bislang auch keine relevanten Lücken existieren:

    (Karte auf Basis Openstreetmap, (c) Openstreetmap-Mitwirkende)


    Lediglich im Bereich des Hauptfriedhofs würde man eine bessere Überdeckung im Bereich des Betriebshofs erhalten und ja, man könnte natürlich nun auch sagen, dass auf den Friedhöfen öfter Leute unterwegs sind, die nicht ganz so gut zu Fuß sind und für die die Standard-400 m schon ziemlich viel sind. Fragt sich aber, ob es da nicht einfacher wäre, auf dem Friedhof einfach einen ganz tollen "autonomen Kleinbus" auf einen Rundkurs zu schicken.

  • Zitat

    Lediglich im Bereich des Hauptfriedhofs würde man eine bessere Überdeckung im Bereich des Betriebshofs erhalten

    Ohne die 400 Meter Luftlinie als Standard in Frage zu stellen ist es für die tatsächliche Erreichbarkeit von Punkten im Hauptfriedhof doch relativ müßig irgendetwas anderes zugrunde zu legen, als die Eingänge an den Stationen Hauptfriedhof, Feuerwehrstraße, Wasserpark bzw. in der Rat-Beil-Str. oder am Alten Portal an der Eckenheimer Ldstr.


    Die Mauer stellt da ein durchgehendes, unüberwindbares Hindernis da, was es in Wohngebieten sonst eher selten gibt. Und für den Weg von Marbachweg/Sozialzentrum zu einem Punkt im jüdischen Friedhof muss man das ehem. Postbankgelände da wohl mit einbeziehen.

  • ist es für die tatsächliche Erreichbarkeit von Punkten im Hauptfriedhof doch relativ müßig irgendetwas anderes zugrunde zu legen, als die [bestehenden] Eingänge

    [...]

    Die Mauer stellt da ein durchgehendes, unüberwindbares Hindernis da[r]

    Auf die Gefahr hin, mich nun sehr deutlich als in dieser Ecke Frankfurts wenig Ortskundiger zu outen: ich stelle mir vor, dass es durchaus im Rahmen des finanziell Möglichen liegen könnte, dem Friedhof einen oder mehrere neue Eingänge zu spendieren, die mit kürzeren Wegen zu bislang bestehenden Haltestellen aufwarten können, als diese von den genannten Haltestellen bisher möglich sind.


    Zumindest stadt- und verkehrsplanerisch sollte eine simple Mauer nicht derart unüberwindbar sein, dass die einzige Alternative eine millionenschwere Investition in Bauwerke von hochgradig fragwürdiger Nutzenbilanz ist. Für das Geld dieses Umbaus und insbesondere unter Miteinbeziehung der Fahrzeitverlängerung für die restlichen Nutzer bin ich persönlich mir sogar relativ sicher, dass es hier im konkreten Fall bessere Ansätze hätte geben müssen, die nicht zwingend eine Erschließung per Verkehrsmittel Stadtbahn voraussetzen.