Regionaler Nahverkehrsplan - Pläne, Karten und Visionen

  • Hallo zusammen,


    ich hatte es schon im Mai letzten Jahres angekündigt, ein paar Karten und Infos zum RNVP zu posten.
    Aber ich hab' mir das für meinen 1000. Beitrag :D aufgespart. Jetzt isses also soweit.


    Die folgenden 5 Karten stammen alle vom RMV aus dem Entwurf des RNVP mit Planungsstand April 2013.


    Wesentliche Botschaften:


    1. Im Kernraum wird die Verkehrsnachfrage stark steigen.
    2. Auch in Randbereichen des RMV-Gebietes meist kein Rückgang der Verkehrsnachfrage, trotz demographischen Wandels, sondern nur gleichbleibende Nachfrage.
    3. SPNV bleibt Rückgrat des ÖPNV.
    4. Rückgang der Nachfrage auf der südmainischen S-Bahn nach Hanau wegen Realisierung der nordmainischen S-Bahn.
    5. Überraschendstes Projekt: Verlängerung der S5 bis Usingen


    Und jetzt wünsche ich allerseits freudige Diskussion der Inhalte!






    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Wie wäre es mit einem Direktlink zur Quelle? ;)


    Geht leider nicht. Die Quelle ist nicht online. Es handelt sich um Screenshots aus einem PDF, das mir vom RMV zur Verfügung gestellt wurde.


    Und bevor die Diskussion um Publikationsrechte losgeht: Ich habe vorher zuständige Personen gefragt, ob ich das hier einstellen darf.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


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  • Ach menno, jetzt müssen wir noch 5 Jahre warten, bis wir sehen, was daraus geworden ist 8|


    Trotzdem einen netten Dank für den Beitrag, multi. :thumbsup:

  • Hallo, danke für die Graphiken!


    Interessant finde ich folgende Punkte:
    - Der Nachfrage-Rückgang Offenbach-Hanau, der einziger Rückgang im S-Bahn-Bereich! Ob das nur die S8/9 bzw. S7/8 oder auch RE/RB betrifft? Eine Verlagerung zur Nordmainischen?


    - Größter regionaler Verkehrszuwachs auf der Verbindung Frankfurt - Landkreis Groß-Gerau! Unter diesen Umständen scheint der 15-min-Takt der S7/70 eher als bisher gerechtfertig. Gleichzeitig findet aber Verstümmelung die S9 zur S80 statt, nur noch Pendel Rüsselsheim-Hbf. Dabei sind die Orte Kelsterbach, Raunheim, Bischofsheim auch im Landkreis Groß-Gerau, Rüsselsheim wird wohl getrennt betrachtet. Und wo bleibt der Lückenschluss gen Rhein-Neckar bzw. Gernsheim? 30-min-Takt des RE70 oder die Verlängerung der S7?


    - Von der Neugestaltung der Südäste der S3/4 nur zum Südbahnhof, S6 nach Langen/Darmstadt und S5 nach Hanau war hier schon häufiger die Rede. Aber die Neugestaltung der S7/70 und S8/80 (zusammen je 15-min-Takte) wurde hier noch nie thematisiert, zumindest ist es mir nicht aufgefallen. Immerhin habe ich das über DSO von einem Interessierten erfahren dürfen. Dort hatte ich schon erwähnt, dass ich es unverständlich finde, dass von der bisher stärksten S-Bahn-Linie S8/9 eine Hälfte (S9 -> S80) zugunsten der S7 aus dem Tunnel genommen wird. Ich hätte da eher die S2-Verstärker genommen. Die S2 ist mutmaßlich die schwächter Linie und außer der HVZ nicht unterwegs. Anstatt einer S7/8 nach Hanau würde dann ab Offenbach eben einer S2/7 nach Dietzenbach (zusammen 15-min-Takt zur HVZ) fahren.


    - Allgemein fände ich natürlich mehr 30-min-Takte im Regionalverkehr wichtig, der prognostizierte regional übergreifende Zuwachs spricht dafür:
    --- nach Frieberg-Gießen: Es sind mit RE Kassel, RE Siegen und MHX bereits genug Züge unterwegs, lediglich der IC sorgt noch für die Taktabweichung bei MHX
    --- nach Gelnhausen und Aschaffenburg: mit RE/RB, also leicht unterschiedliche Fahrzeiten, möglich, Problem ist der domnierende ICE-Verkehr
    --- nach Darmstadt-Bergstraße: der VRN möchte den RE Frankfurt-Mannheim stündlich fahren, das würde auch dieser Verbindung helfen
    --- Landkreis Groß-Gerau: RE70 bzw. S7 Verdichtung/Ausweitung jenseits von Riedstadt, Koordination mit VRN nötig
    --- nach Mainz: Rheinland-Pfalz wäre sicher stark dafür die REs auch außerhalb der HVZ häufiger zu fahren. Gerade auch sinnvoll, wenn man die S9 zur S80 verkürzt.


    - Immerhin die Tangentialverbindung Wiesbaden-Darmstadt wird vermutlich auch außer der HVZ auf 30-min-Takt verdichtet. Da besinnt man sich wohl, dass man nicht wie beim Radialverkehr auch auf die S-Bahn verweisen kann. Und sogar der Flughafen-Schnellfahr-Express über die Wallauer Spange ist nicht gänzlich abgeschrieben, ebenfalls Wiesbaden-Darmstadt. Er taucht aber im S-Bahn-Plan auf! Soll das die schnellste S-Bahn der Welt werden (ICE-Strecke), neben der RTW als langsamster (Straßenbahn-Strecken)? :D


    Gruß, naseweiß

  • Interessant finde ich folgende Punkte:
    - Der Nachfrage-Rückgang Offenbach-Hanau, der einziger Rückgang im S-Bahn-Bereich! Ob das nur die S8/9 bzw. S7/8 oder auch RE/RB betrifft? Eine Verlagerung zur Nordmainischen?

    Ich denke, dass dieser Rückgang auf eine Verlagerung zur Nordmainischen S-Bahn zurückzuführen sein dürfte. Denn eine andere Erklärung ist nicht naheliegend.

  • Danke für die sehr interessanten Pläne! Gerade die Änderungen im Zusammenhang mit S7/S70 bzw. S9/S80 waren mir bisher auch nur gerüchteweise aus DSO bekannt. Der zu erwartende Vorbehalt der Realisierung der NBS RM-RN für die Anbindung an das Terminal 3 und den Tunnelzugang in Frankfurt dürfte hier der Knackpunkt sein. Die unendlichen Diskussionen zur Anbindung von Darmstadt an die NBS, die auch hier im FNF ausführlich dokumentiert sind, haben das Projekt soweit verzögert, dass die Realisierung oder gar ein konkreter Zeitplan nicht absehbar sind. Da habe ich momentan mehr Hoffnungen bzgl. der nordmainischen S-Bahn. Wenn die Nachfrage im Kreis Groß-Gerau tatsächlich im prognostizierten Maße steigt, bin ich gespannt wie man damit umgeht, wenn sich die NBS bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verschiebt. Die Riedbahn-Strecke ist kapazitätsmäßig jetzt schon am Anschlag.

    Freue mich über Euren Besuch auf meinem Kanal für Bahnvideos in HD auf YouTube

  • Ich denke, dass dieser Rückgang auf eine Verlagerung zur Nordmainischen S-Bahn zurückzuführen sein dürfte. Denn eine andere Erklärung ist nicht naheliegend.


    Genau das ist die Erklärung. Der RMV schreibt es auch dezidiert so nieder.

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  • Die Gedankenspiele für die S7 statt der S9 im Tunnel erklären, warum man unbedingt 96er-Fahrzeuge als Ersatz für die 420er auf der Riedbahn will.
    Allerdings empfinde ich die als so langfristig, daß ich die diesjährige Umstellung auf 425er statt 430er bevorzugen würde.

    Grüße ins Forum :saint:

  • Mich überrascht es etwas, dass offenbar mehrere offizielle Stellen recht unkoordiniert nebeneinander her planen: Einerseits ist im Szenario 2 der Zweisystemuntersuchung der Stadt Frankfurt die Rede von einer Zweisystemlinie nach Brandoberndorf, während der RMV dort eine S-Bahnlinie plant. Andererseits streicht der RMV Verbindungen vom Flughafen ins Stadtzentrum, um Lücken im Innenstadttunnel freizumachen, während man diese Lücken auch gut durch Verlagerung von S-Bahnen auf Zweisystemlinien erhalten könnte, z.B. durch die Verlagerung jeder zweiten S2, die ja naseweiß schon angesprochen hat.


  • Genau das ist die Erklärung. Der RMV schreibt es auch dezidiert so nieder.


    Mich wundert es allerdings einwenig, warum die Inbetriebnahme der Nordmainischen S-Bahn so große Auswirkungen auf die Südmainische haben sollte. Die Einzigen, die es sich aussuchen können, über welche Strecke sie fahren, sind die Leute, die von Hanau nach Frankfurt oder umgekehrt möchten. Aber gerade diese Leute haben eine dritte Alternative: Einen Regionalexpress, der deutlich schneller ist. Wer von weiter weg her kommt, steigt in Hanau ebenfalls kaum in die S-Bahn um. Die Züge aus Richtung Würzburg, Fulda und dem Odenwald sind i.d.R. bis Frankfurt durchgebunden.

    Dieses Gerichtsurteil wurde per KI generiert und ist ohne Begründung gültig.

  • Mich wundert es allerdings einwenig, warum die Inbetriebnahme der Nordmainischen S-Bahn so große Auswirkungen auf die Südmainische haben sollte. Die Einzigen, die es sich aussuchen können, über welche Strecke sie fahren, sind die Leute, die von Hanau nach Frankfurt oder umgekehrt möchten. Aber gerade diese Leute haben eine dritte Alternative: Einen Regionalexpress, der deutlich schneller ist. Wer von weiter weg her kommt, steigt in Hanau ebenfalls kaum in die S-Bahn um. Die Züge aus Richtung Würzburg, Fulda und dem Odenwald sind i.d.R. bis Frankfurt durchgebunden.


    Nach Frankfurt Hbf trifft das zu. Zur Konstablerwache / Hauptwache nicht. Außerdem dürfte es Fahrgäste geben, die jetzt mit dem Bus nach HU Hbf fahren, aber schneller in HU West sind. Riesig dürfte der Abzug an Fahrgastaufkommen aber nicht sein.


    Mich überrascht es etwas, dass offenbar mehrere offizielle Stellen recht unkoordiniert nebeneinander her planen: Einerseits ist im Szenario 2 der Zweisystemuntersuchung der Stadt Frankfurt die Rede von einer Zweisystemlinie nach Brandoberndorf, während der RMV dort eine S-Bahnlinie plant.


    Weiterer Widerspruch: Die Königsteiner Bahn soll gemäß dem hier gezeigten Plan einen Halt im Gallus bekommen, gemäß der Zweisystemuntersuchung an die Europaviertelstrecke angebunden werden.
    Aber da das eine wie das andere noch kein Beschluss, sondern nur ein Konzept ist, kann man das m.E. durchaus als zwei verschiedene Vorschläge nebeneinander sehen.

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?

  • Einerseits ist im Szenario 2 der Zweisystemuntersuchung der Stadt Frankfurt die Rede von einer Zweisystemlinie nach Brandoberndorf, während der RMV dort eine S-Bahnlinie plant.


    Wenn man die Außenstrecke ab Friedrichsdorf für die Mehrsystemstadtbahn elektrifizieren muss, welchen Vorteil hat diese gegenüber der S-Bahn? Man muss zwischen Friedrichsdorf und Heerstraße eine zusätzliche Linie fahren, die dann sehr langsam unter Auslassen des Hbfs in Richtung Innenstadt fährt. Das würde einzig dann Sinn machen, wenn der S5 im 15-min-Takt mit Langzügen die Überlastung droht. Da vermute ich, dass wir davon noch etwas entfernt sind, zumal mit der RTW und der U2 bald zwei weitere Linien nach Bad Homburg Bahnhof kommen werden, die die S5 unterstützen können.


    Abgesehen davon würde ich vermuten, dass die Elektrifizierung in jedem Fall, sei es für S-Bahn oder Stadtbahn, nur bis Usingen ausgeführt wird.


    Zitat

    Andererseits streicht der RMV Verbindungen vom Flughafen ins Stadtzentrum, um Lücken im Innenstadttunnel freizumachen, während man diese Lücken auch gut durch Verlagerung von S-Bahnen auf Zweisystemlinien erhalten könnte, ...


    Das war wohl gar nicht Teil der engeren Untersuchung. Es ging nur um bisher nicht in die Innenstadt fahrende Regionallinien: R12, R13, R15, R34. Vorhandene S-Bahnen will man nicht umstellen.


    Zitat

    ... z.B. durch die Verlagerung jeder zweiten S2, die ja naseweiß schon angesprochen hat.


    Ich sprach vom Ende des S2-Zwischentakts im Hbf anstatt des S8-Zwischentakts (S9 bzw. S80). So war es mit dem S2-Zwischentakt auch vor der letzten Ertüchtigung des Tunnels. Denn ich vermute, dass der einfach weniger Fahrgäste als die S9 hat, selbst wenn die S9 als S80 nur bis Rüsselsheim verkehrt und gleichzeitig auch die RTW den Flughafen bedient.

  • Mich überrascht es etwas, dass offenbar mehrere offizielle Stellen recht unkoordiniert nebeneinander her planen: Einerseits ist im Szenario 2 der Zweisystemuntersuchung der Stadt Frankfurt die Rede von einer Zweisystemlinie nach Brandoberndorf, während der RMV dort eine S-Bahnlinie plant. Andererseits streicht der RMV Verbindungen vom Flughafen ins Stadtzentrum, um Lücken im Innenstadttunnel freizumachen, während man diese Lücken auch gut durch Verlagerung von S-Bahnen auf Zweisystemlinien erhalten könnte, z.B. durch die Verlagerung jeder zweiten S2, die ja naseweiß schon angesprochen hat.


    Zum einen ist es im weiten Feld der Planung (Raumplanung, Verkehrsplanung) durchaus Usus, dass verschiedene Stellen nebeneinander her an ihren eigenen Konzepten arbeiten, die sich dann durchaus auch widersprechen können. Es ist durchaus möglich, dass im Zuge eines städtebaulichen Rahmenplanes für ein Plangebiet Radwege konzipiert werden, die dem aktuellen Radwegekonzept einer Stadt widersprechen. Durch alle Gremien durchgegangen und keiner hat's gemerkt. Solchen Situationen begegnet man im Planungsalltag regelmäßig.


    Zum anderen ist der von dir beschriebene Widerspruch aber leicht aufzulösen:
    Die Zweisystemuntersuchung ist von Sommer 2012. Laut StVV-Beschluss vom 14.01.2013 soll der Magistrat eine genauere Untersuchung zur U5-Verlängerung (Stockheim, Königstein und Bad Soden) "endlich vorlegen".
    Interpretation: Aufgrund der Zweisystemuntersuchung hat die StVV entschieden, Szenario 1 (U5-Verlängerungen mit Systemsprüngen) genauer zu untersuchen, während sie Szenario 2 (U6 Brandoberndorf) nicht weiterverfolgt wird. Für die Usinger Bahn gibt es also insofern derzeit kein konkurrierendes Konzept zur S5-Verlängerung nach Usingen.

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  • BTW: Eine Schwäche der Zweisystemuntersuchung ist, dass sie nur auf unterversorgte Relationen, technische Machbarkeit von Übergangsstellen und möglichst geringe Investitionskosten abhebt. Ich halte es aber für extrem wichtig, dass die Zweisystembahnen irgendwo immer ins Stadtbahnnetz einfädeln. Und da ist man schon ab den Stadtteilen auf Strecken mit einem sehr engen Stationsabstand und nicht gerade hoher Durchschnittsgeschwindigkeit unterwegs. Die U-Bahn erfüllt eben andere Erschließungsfunktionen als S-Bahnen und Stadtexpresse (Bsp.: Fahrzeit Oberursel Bf. bis Hauptwache S5 21 Minuten, U3 25 Minuten - obwohl die U-Bahn einen direkten Weg fährt und die S-Bahn einen weiten Bogen).


    Deshalb sollte man eher schauen, wo im Umland die räumlichen Strukturen herrschen, die mit einem Stadtbahnkonzept sinnvoll erschlossen werden.
    Konkret: Wo gibt es Strecken, deren Endstation nicht zu weit von der Frankfurter Innenstadt entfernt sind (nicht Hintertaunus), so dass hier eine angemessene Fahrzeit noch möglich ist, und um die herum enge Stationsabstände (auch enger als bisher) einen deutlichen Erschließungsgewinn bedeuten?


    Antwort: Zu allererst entlang der S3 und S4! Diese Linien ließen sich komplett in Stadtbahnen umwandeln. Zwischen Eschborn Süd und Niederhöchstadt künftig mindestens 5 statt bisher 3 Stationen um die Innenstadt Eschborns, die Wohngebiete Berliner und Hamburger Straße (Hochhäuser) und die unzähligen Arbeitsplätze im Gewerbegebiet West (GIZ) besser zu erschließen. Beide Linien im 15-mi-Takt = 7-8-min-Takt zwischen Frankfurt und Niederhöchstadt. Das würde die geringere Kapazität der Züge ausgleichen und gleichzeitig die Außenäste endlich angemessen anbinden. 30er Takt in der HVZ ist echt Mist. Dafür wären natürlich neue Ausweichen auf den Außenästen notwendig.

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  • ... Interpretation: Aufgrund der Zweisystemuntersuchung hat die StVV entschieden, Szenario 1 (U5-Verlängerungen mit Systemsprüngen) genauer zu untersuchen, während sie Szenario 2 (U6 Brandoberndorf) nicht weiterverfolgt wird. Für die Usinger Bahn gibt es also insofern derzeit kein konkurrierendes Konzept zur S5-Verlängerung nach Usingen.


    Man kann von der S5-Verlängerung bis Usingen halten, was man will, Kosten, Umsteigezwang, Kapazitätsanpassung. Aber dass eine U6 auf der Taunusbahn bald vom Tisch ist, das will ich doch schwer hoffen.
    Auch zweifelhaft finde ich die U5-Verlängerung bis zum Fusse des Vogelsberg (Stockheim), die Distanz zu groß und die Strecke über die Eckenheimer zu langsam.


    Antwort: Zu allererst entlang der S3 und S4! Diese Linien ließen sich komplett in Stadtbahnen umwandeln. Zwischen Eschborn Süd und Niederhöchstadt künftig mindestens 5 statt bisher 3 Stationen um die Innenstadt Eschborns, die Wohngebiete Berliner und Hamburger Straße (Hochhäuser) und die unzähligen Arbeitsplätze im Gewerbegebiet West (GIZ) besser zu erschließen. Beide Linien im 15-mi-Takt = 7-8-min-Takt zwischen Frankfurt und Niederhöchstadt. Das würde die geringere Kapazität der Züge ausgleichen und gleichzeitig die Außenäste endlich angemessen anbinden. 30er Takt in der HVZ ist echt Mist. Dafür wären natürlich neue Ausweichen auf den Außenästen notwendig.


    Die S3/4-West als kurze Linien durch dichte Besiedlung wäre auch mein Favorit, wenn es um die Verkehrsstruktur geht.


    Die Königsteiner Bahn (R12) ist aber der wahrscheinlichere Kandidat.
    - Es besteht noch keine Innenstadtanbindung.
    - Die Fahrgastzahlen sind nicht so hoch.
    - Die Taktverdichtung bis Kelkheim steht an.
    - Dazu ist noch nicht elektrifiziert, man kann also die vermutlich günstigere Stadtbahn-Elektrifizierung vornehmen.
    - Vor allem aber ist die Einbindung am Rebstock denkbar einfach.
    - Gleichzeitig wird das Europaviertel und Höchst auch profitieren.


    Genau bei dem Punkt Einbindung ins Netz stellt sich bei der S3/4 die Frage: Wo? Wieder am Rebstock genauso wie die Königsteiner Bahn als Verknüpfung mit der U5 wäre einfach. Doch dann fährt man am Umsteigeknoten Westbahnhof vorbei und an der Messe/Europaallee wird die Umsteigesituation durch die Distanz leider nicht optimal. Dazu wäre die U5 durch die ganzen Mehrsystemlinien vielleicht sogar etwas zu stark belastet und letztere wegen der unteren Eckenheimer auf 75-m-Züge beschränkt. Sinnvoller klingt für mich da die Verknüpfung mit der C-Strecke. Wenn man aber über Rödelheim und Westbahnhof fahren wöllte, müsste man aufwendig einen Tunnelast Westbahnhof - Bockenheimer Warte errichten, dazu die Einfädelung in den bestehenden Tunnel in der Leipziger Straße. Der Weg über die Heerstraße ist wegen fehlender Geschwindigkeit und dem Auslassen der Umsteigeknoten meiner Ansicht nicht schlecht. Der derzeitige C-Strecken-Ast nach Hausen kann in jedem Fall durch eine Straßenbahn vom Hbf über Industriehof nach Praunheim und ggf. weiter übernommen werden, sodass man einfach diese bestehenden C-Strecken-Fahrten in den Vordertaunus umleiten kann. Besser dann die die Mehrsystem zum Ostbahnhof und dafür die andere Linie auf Heerstraße-Enkheim.

  • Der Weg über die Heerstraße ist wegen fehlender Geschwindigkeit und dem Auslassen der Umsteigeknoten meiner Ansicht nicht schlecht.


    Ist da ein "nicht" zu viel? Zur Geschwindigkeit: Hauptwache - Eschborn Süd dürften 3-4 Minuten mehr sein als über Hbf. Als alleinige Verbindung ist das schlecht - und wegen des Auslassens von Hbf und Westbf sowieso. Vorstellen könnte ich mir aber, auf diesem Weg einen Verdichtungsverkehr anzubieten. Allerdings fällt mir spontan kein praktikables Fahrplanmodell ein, das sowohl Kronberg als auch Bad Soden mit beiden Linien versorgt. Außerhalb der HVZ schon mal gar nicht: Wenn keine Verdichtung gebraucht wird, müsste man einen Ast komplett umstellen. Vielleicht noch am besten, man flügelt die S-Bahn und lässt den Zweisystemzug irgendwo in Eschborn enden. Aber einen neuen Verbindungstunnel von der S-Bahn an die C-Strecke zu bauen, halte ich für völlig unrealistisch. Abgesehen von den Kosten: Wie sollte er verlaufen, dass man überhaupt noch eine Chance hat einzufädeln und trotzdem den Westbahnhof bedient? Und der Hbf ist immer noch ausgelassen.


    Was Stockheim anbelangt, wäre es wohl geschickter, die Sache umzudrehen: S-Bahn nach Stockheim, dafür Zweisystemzug nach Groß-Karben. Der Zweisystemzug sollte dann aber nicht über die Eckenheimer zuckeln, sondern über die (natürlich zunächst einmal zu bauende) Ginnheimer Kurve angebunden werden.

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?


  • Gleichzeitig findet aber Verstümmelung die S9 zur S80 statt, nur noch Pendel Rüsselsheim-Hbf. Dabei sind die Orte Kelsterbach, Raunheim, Bischofsheim auch im Landkreis Groß-Gerau, Rüsselsheim wird wohl getrennt betrachtet.


    Wie soll denn Niederrad bis Opelwerk künftig an Mainz-Kastel und schnell an Wiesbaden angebunden werden?


    Gruß, ULF


  • Wie soll denn Niederrad bis Opelwerk künftig an Mainz-Kastel und schnell an Wiesbaden angebunden werden?


    Gruß, ULF

    Die Abbildung des S-Bahn-Zielnetzes nach 2019 widerspricht sich hier mit dem RNVP-Textteil. Im Textteil heißt es dazu:


    "- Die Linie S7 soll in die Tunnelstammstrecke eingebunden und bis Hanau verlängert
    werden. Diese Änderung ist insbesondere abhängig vom Ausbau des
    Knotens Frankfurt Stadion.
    - Damit verbunden ist die Rücknahme der Linie S9 auf den Abschnitt Wiesbaden – Frankfurt Hauptbahnhof,
    - [...]
    - Als weitere neue Flughafenlinie verbindet die S80 Frankfurt Hauptbahnhof, Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof und Rüsselsheim."


    Ob nun die Abbildung oder der Text das wiedergeben was der RMV sich wünscht ist mir nicht bekannt....

  • zu S80/S9:
    erkennbar ist die Idee das mindestens eine Linie vom Flughafen regulär in der Haupthalle oben endet.


    wäre es nicht denkbar auf die S-Bahn Schleife Wi-Kastel-Rüsselsheim zu verzichten, wenn dafür Wi-WallauerSpange-Flugfern-Hbf
    etabliert werden kann. Grundsätzlich dürfen ja auch S-Bahnfahrzeuge auf diesen Teil der NBS, oder?

    Grüße ins Forum :saint: