Rollstuhlfahrer stürzte auf U-Bahngleise

  • Kurioser Unfall eines Rollstuhlfahrers, wodurch der U-Bahnverkehr für circa eine Stunde gesperrt werden mußte:

    Zitat

    Ein 69-jähriger Rollstuhlfahrer ist am frühen Samstagabend an der U-Bahnstation Hausener Weg mit seinem Rolli verunglückt und in die Gleise gestürzt. Er erlitt dabei schwere Verletzungen.


    Mehr dazu hier bei FNP online


    MfG
    der Musterschüler

  • Bin gestern mehr zufällig dort mit dem 34er vorbeigefahren. Das war kein üblichet E-Rollstuhl sondern ein E-Scooter. Damit erklärt sich auch der Unfallhergang. Es bleibt mir sowieso ein Rätsel wie man mit einem solchen Teil in eine nichtbarrierefreie U-Bahn hineinkommen will. In den U3-Wagen gibt es sowieso nur eine Tür ohne Zwischenstange und dann noch eine für solche Teile eigentlich unüberwindbare Stufe.


    Sorry, aber diese Fahrzeuge sind für die Mitnahme in Bus und Bahn einfach zu gross und zudem nicht sicherbar. Kassel lässt da grüssen. Man kann nur von Glück reden, dass es nur einen Schwerverletzten gab.

  • Ein 69 Jahre alter Mann wollte mit seinem E-Scooter auf dem Bahnsteig wenden, "um eine einfahrende U-Bahn zu erreichen". Es war also ein Handeln in Hektik!


    Beim Drehen hat sich der Scooter mit der Hinterseite an einer Sitzbank verklemmt. Der Mann wollte den Scooter mittels Motorkraft wieder freifahren, verlor die Kontrolle über den Scooter und "stürzte kopfüber ins Gleisbett und schlug mit dem Kopf auf". Fahrgäste holten den bewusstlosen Mann auf den Bahnsteig zurück und reaninmierten ihn. Was immer das genau bedeutet (HLW?).


    Was aus dem Scooter wurde, steht da nicht.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

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  • Hinterher möchte ich noch etwas ketzerisch fragen, wozu diese Dinger eigentlich gut sind, außer dazu, besonders faule Leute in ihrer Faulheit noch zu fördern?! Gibt es Leute, die wirklich aus gesundheitlichen Gründen so ein Ding benutzen? Ich sehe auf solchen Gefährten eigentlich immer nur Leute, die nach meiner Vermutung doch noch zu Fuß unterwegs sein könnten, wenn sie wollten ...


    Man muss ja nicht jeden Tag 2 Stunden Sport machen und einen BMI von 22 haben, um halbwegs fit zu bleiben und eben nicht "gebrechlich" zu werden. Und nach meinen Beobachtungen aus meinem nächsten persönlichen Umfeld ist Gebrechlichkeit im Alter größtenteils selbst verschuldet: jahrelang kein kleinstes bisschen auf die eigene Fitness geachtet, Angst vor Ärzten und Vermeidung von Arztbesuchen, dezidierte Missachtung ärztlicher Ratschläge und Vorgaben, ausgeprägte Faulheit und Abgabe von Verantwortung an andere.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Hinterher möchte ich noch etwas ketzerisch fragen, wozu diese Dinger eigentlich gut sind, außer dazu, besonders faule Leute in ihrer Faulheit noch zu fördern?! Gibt es Leute, die wirklich aus gesundheitlichen Gründen so ein Ding benutzen? Ich sehe auf solchen Gefährten eigentlich immer nur Leute, die nach meiner Vermutung doch noch zu Fuß unterwegs sein könnten, wenn sie wollten ...


    Man muss ja nicht jeden Tag 2 Stunden Sport machen und einen BMI von 22 haben, um halbwegs fit zu bleiben und eben nicht "gebrechlich" zu werden. Und nach meinen Beobachtungen aus meinem nächsten persönlichen Umfeld ist Gebrechlichkeit im Alter größtenteils selbst verschuldet: jahrelang kein kleinstes bisschen auf die eigene Fitness geachtet, Angst vor Ärzten und Vermeidung von Arztbesuchen, dezidierte Missachtung ärztlicher Ratschläge und Vorgaben, ausgeprägte Faulheit und Abgabe von Verantwortung an andere.


    Im ersten Anschein nicht ganz unberechtigt diese 'ketzerische' Frage, uns agilen Fußgängern scheint eher aufzufallen, das auf diesen E-Scooter oftmals Menschen zu sitzen scheinen, denen wir zum Vorwurf machen könnten, nicht genügend auf sich geachtet zu haben. Dies steht uns jedoch nicht im geringsten zu, denn wissen wir nicht die Hintergründe, die zur Anschaffung eines solchen Geräts führten. Nicht unbedingt führt ein 'ausschweifender Lebensstil' und/oder Faulheit zu körperlichen Defiziten. Selbst sportliche oder ehemals ungemein agile Menschen können in diese Lage kommen.


    Ein E-Scooter (die vierrädrigen) kostet ab 2000 Euros aufwärts und sind als Hilfsmittel von der Krankenkasse förderungswürdig: Elektromobile als Sonderform von Elektro-Rollstühlen gelten generell als anerkanntes Hilfsmittel der gesetzlichen Krankenversicherungen und sind somit förderungsfähig im Rahmen der Krankenversicherung (SGB V). Eine Versorgung mit einem Elektrorollstuhl ist dann angezeigt, wenn die Benutzung eines handbetriebenen Rollstuhls aufgrund der Behinderung nicht mehr möglich ist, die sachgerechte Bedienung eines elektromotorischen Antriebes aber noch möglich ist. Somit stellt ein E-Scooter die Beweglichkeit wieder her, ohne auf Hilfspersonen zwingend angewiesen zu sein. Im Sinne des SGB muss eben auch die kostengünstigste Variante zur selbständigen Fortbewegung gewählt werden.


    Problematisch wird es dann, wenn den Benutzern ein gewisser Altersstarrsinn (z.B. Vorrang durchsetzen) zugeschrieben werden könnte oder falscher Stolz vorliegen könnte (wie hier vermutlich nicht um Hilfe zu bitten, um das Gerät aus der misslichen Lage zu befreien). Einhergehend mit der Entscheidung, unbedingt diese eine spezielle Fahrt zu erreichen, aber mögliche Komplikationen nicht einzukalkulieren, und man kann sehen, was dabei raus kommen kann.

  • Hinterher möchte ich noch etwas ketzerisch fragen, wozu diese Dinger eigentlich gut sind, außer dazu, besonders faule Leute in ihrer Faulheit noch zu fördern?! Gibt es Leute, die wirklich aus gesundheitlichen Gründen so ein Ding benutzen? Ich sehe auf solchen Gefährten eigentlich immer nur Leute, die nach meiner Vermutung doch noch zu Fuß unterwegs sein könnten, wenn sie wollten ...

    In meiner Nachbarschaft wohnt ein solcher Scooter-Fahrer. Er ist an MS erkrankt und kann kürzere Strecken noch zu Fuß mit Hilfe eine Gehstocks zurück legen. Bei längeren Strecken, wie z. B. den einen Kilometer zum nächsten Supermarkt, greift er auf den Scooter zurück. Ihm sieht man die gesundheitlichen Gründe übrigens auch nicht an, die ihn zum Scooter-Fahrer haben werden lassen.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Was ist mit den Teilen, die ein Versicherungskennzeichen haben?


    Also, die Informationen bezüglich der Führerschein- und Versicherungsfreiheit habe ich von Informationsportalen der Krankenkassen und Sanitätsdienste (Sanimed). Die über 15 km/h fallen wohl nicht mehr unter Hilfsmittel nach dem SGB. Warum sollte auch ein Bedürftiger mit mehr als 15 km/h unterwegs sein? Es geht ja darum, Barrieren (eingeschränkte Mobilität) abzubauen und die Teilnahme am Leben außerhalb zu ermöglichen, keine Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen.

  • Auch ohne MS: Mit kaputten Gelenken kann das Gehen ganz schön schmerzhaft sein. Das sieht man den Leuten auch nicht gleich an. Aber dann rollert man lange Wege besser als dass man immer läuft.

    fork handles

  • Trotzdem sind diese E-Scooter aufgrund ihrer Größe und ihrer daraus resultierenden geringeren Wendigkeit ggü. eines Rollstuhles kritisch in öffentlichen Verkehrsmitteln zu sehen. Nicht ohne Grund sind diese Fortbewegungsmittel in vielen Verkehrsbetrieben von der Beförderung ausgeschlossen.


    Weiß jemand, wieviel so ein E-Scooter wiegt? Überschreitet man damit evtl. die Gewichtsbeschränkung der Fahrzeugrampen?

  • Somit stellt ein E-Scooter die Beweglichkeit wieder her, ohne auf Hilfspersonen zwingend angewiesen zu sein. Im Sinne des SGB muss eben auch die kostengünstigste Variante zur selbständigen Fortbewegung gewählt werden.

    Aber warum muss es dann unbedingt so ein Teil sein? Ein klassischer E-Rollstuhl würde es doch auch tun, oder?

  • So einen bekommt aber nicht jeder, sondern nur wer ihn braucht. Sprich, wer fast oder überhaupt nicht mehr laufen kann.
    Die Scooter sind bestimmt auch frei verkäuflich, will sagen mit 100% Eigenanteil.

  • Weiß jemand, wieviel so ein E-Scooter wiegt? Überschreitet man damit evtl. die Gewichtsbeschränkung der Fahrzeugrampen?

    Ich musste auch erst mal googeln , was ein E-Scooter überhaupt ist. Es laufen unter dieser gattungsbezeichnung sowohl 2-rädrige mit und ohne Sitz, die wiegen so um die 30kg, als auch 3- und 4-rädrige, die zwischen 50kg und deutlich über 100 kg wiegen. Klassische Elektrorollstühle kommen auch auf 100 kg und mehr.

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  • Wer genug Geld hinlegt, bekommt auch einen Elektrorollstuhl. Nur dürften die deutlich teurer sein, da sie meines Wissens unter das Medizinproduktegesetz fallen. Damit gehen wesentlich höhere Anforderungen an das Produkt einher - und das lassen die Hersteller sich vergolden.


    Wieso muß ich bei der Gelegenheit an den renitenten Rentner denken, der neulich am Wendelsplatz sich mit so einen E-Scooter (ohne Versicherungskennzeichen!) in den Stau au der Mörfelder gereiht hat, zwischen den Autos durchschlängelte, und dann in der kurzen Grünphase mit schnittigen 6 km/h die Darmstädter Landstraße in Richtung Offenbacher Landstraße überquerte. :cursing:

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Ich finde diese E-Scooter im Strassenverkehr eine reine Gefährundg für jeden anderen Verkehrsteilnehmer. Oft überschätzen die älteren Leute einfach die Geschwindigkeit Ihrer Verkehrshindernisse.
    Ein Erlebnis bleibt mir jedoch in Erinnerung. Eine ältere Frau mit so einem Teil meinte, sie müsste mitten auf der Zeil mit voller Geschwindigkeit rücksichtslos dieFussgänger verjagen weil sie doch die Vorfahrt habe ..... :thumbdown: