U5-Verlängerung zum Frankfurter Berg: hoher NKV

  • Die FNP berichtet heute über die Vorstellung der Pläne im OBR. Mir fielen in dem Bericht zwei Dinge auf:

    erstens wurden die Planer gelobt, wohlwollende Aufnahme der Pläne notierte der Reporter, die Planer werden sich dafür ein rotes Kreuz in den Kalender machen, kommt heutzutage selten vor;

    zweitens wird der neue Verkehrsdezernent mit dem Satz zitiert. frühestens Ende des Jahrzehnts könnten die Baurbeiten beginnen. Das ist schockierend, war denn nicht mal von Inbetriebsnahme in 2028 die Rede. Ursprünglich war ja mal die Rede davon, den Nordast zusammen mit der U5 in der Europaallee in Betriebs zu nehmen...meine Güte.

    Die Idee der zeitgleichen Inbetriebnahme von Europaviertel/Römerhof und Nord-Ast stammt halt noch aus einer Zeit, als man davon ausging, dass die 2011er-Planung umgesetzt werden könne. Seit der Veranstaltung wissen wir, dass das nicht sinnvoll ist und warum. Allein die breite Zustimmung der Bevölkerung zeigt, dass das Umplanen richtig gewesen sein dürfte im Sinn der Akzeptanz (=weniger Verzögerungen während der Genehmigungsphase, zum Beispiel durch Klagen).


    Im schon erwähnten FNP-Artikel vom Dienstag hatte Wolfgang Siefert ja schon 2028 als Baubeginn genannt. Da dürfte "Ende des Jahrzehnts" vermutlich synonym gemeint sein. Welcher Ablauf dafür realistisch ist? Vorplanung bis Mitte 2024, Stvv-Beschluss bis Ende 2024, Genehmigungsplanung 2025/2026, Genehmigung erste Jahreshälfte 2027, Ausschreibung zweite Jahreshälfte 2027, Baubeginn 2028. Kalkuliere ich irgendwo unrealistisch?

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  • Wenn man die Ausschreibung bereits während der Genehmigungsplanung vorbereitet, kann die Ausschreibung auch schon direkt nach dem Planfeststellungsbeschluss starten. Die DB macht dies ja gerade bei der Nordmainischen S-Bahn, da liegt noch kein offizieller Beschluss vor, die Hauptbauleistungen sind aber bereits ausgeschrieben. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Ausführungsplanung bei der Bahn erst nach der Vergabe in Zusammenarbeit mit den Baufirmen erfolgt. Damit spart man sich langwierige Abstimmungen und im Endeffekt Zeit.


    Wenn allerdings erst die Ausführungsplanung durch den Auftraggeber erfolgt und im Anschluss die Ausschreibung , dann dürfte es mit Baubeginn 2028 zwar klappen, allerdings erst gegen Ende des Jahres.


    In der Regel beginnen die Bauarbeiten zwischen 6 Monaten und einem Jahr nach Planfeststellungsbeschluss, sofern keine Klagen eingehen. (RTW ca. 6 Monate,U5 ca 1. Jahr) Daher ist 2028 realistisch. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, siehe die U2 Bad Homburg, wo der Beschluss schon längst vorliegt, die Ausschreibung und der Baubeginn aber noch auf sich warten lassen. Zwar wurde gegen den Beschluss geklagt, das Urteil liegt aber seit 2021 vor und es passiert nichts.


    Ein großes Problem bei dem Projekt hier ist die lange

    Planungsphase, wenn man überlegt, dass man vor einem Jahr nochmal mit Trassenuntersuchungen begonnen hat und erst in einem Jahr die Vorplanung abgeschlossen hat, dann ist das einfach zu lang. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass die Planung nun gut ankommt. Man hat einfach viel zu lange gebraucht, Entscheidungen zu treffen. Dieser Thread begann mit dem Bericht über einen positiven NKU im Jahr 2019. Da fragt man sich schon, warum eine Vorplanung 5 Jahre dauern muss.


    Mein Eindruck ist, dass man vor allem in der Vorplanung und Genehmigungsplanung sehr viel Zeit verliert. Das liegt wahrscheinlich am fehlendem Personal und zum anderen an aufwändigen Abstimmungen. Würde man hier schneller werden, dann lassen sich Projekte auch schneller umsetzen. Das es auch schneller geht zeitigt die U8 zum Riedberg oder auch die Tram 17. Da wurde zwar politisch lange diskutiert, aber die Planung selbst ging zügig voran.

  • In einem Artikel in der FR, in dem es um Verkehrsberuhigung der Homburger Landstraße im Ortskern von Preungesheim geht,

    meint der Verkehrsdezernent:"Änderungen der Buslinie 39 sind überhaupt erst dann möglich und sinnvoll,

    wenn die U5 zum Frankfurter Berg in Betrieb geht. Das wird frühestens Anfang der 2030er Jahre sein."

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • Den Zusammenhang verstehe ich nicht. In dem Bereich wird sich nicht viel ändern. Es sei denn die U5 soll von der Gießener Str. in die Homburger Landstraße verlegt werden. Die 39 erschließt ja den Ortskern, was U5 und auch 18 nicht wirklich machen

  • Den Zusammenhang verstehe ich nicht. In dem Bereich wird sich nicht viel ändern. Es sei denn die U5 soll von der Gießener Str. in die Homburger Landstraße verlegt werden. Die 39 erschließt ja den Ortskern, was U5 und auch 18 nicht wirklich machen

    Eben nicht, in besagtem Abschnitt liegt keine Haltestelle, ist hier aber unwichtig, mir ging es nur um die Aussage, dass es noch recht lange dauern wird, bis die U5 "Frankfurter Berg" erreicht.
    Es geht in dem Artikel darum, vesetztes Parken einzuführen um die Homburger im Ortskern verkehrszuberuhigen, was für eine Busfahrt hinderlich wäre, diesen möchte der OBR über den Gravensteiner Platz führen.
    Wie gesagt,- nicht Thema dieses Threads.

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • [...] ist hier aber unwichtig, mir ging es nur um die Aussage, dass es noch recht lange dauern wird, bis die U5 "Frankfurter Berg" erreicht.

    Diese Information ist nicht neu, siehe verlinkten Artikel im Beitrag #139 von Juli und die nachfolgende Diskussion. Es hilft, vor dem Posten eines Beitrags wenigstens einmal die unmittelbar vorherigen Beiträge zu berücksichtigen.

  • Zufallsfund im Amtsblatt: https://frankfurt.de/-/media/f…aben-2025/ab2025_nr_6.pdf


    Auf Seite 5 wird zu einer Ortsbeiratssitzung in Preungesheim geladen, die am kommenden Dienstag, den 11. Februar 2025, ab 19:30 stattfinden soll.

    Auszug:

    Zitat von Amtsblatt für Frankfurt am Main vom 4. Februar 2025

    I. U5-Streckenverlängerung
    Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert und Vertreter der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) werden die Vorplanung zur U5-Streckenverlängerung zum Frankfurter Berg vorstellen und Fragen der Anwesenden beantworten

    (Hervorhebung von mir)
    Mal schauen, was sich ggü. dem letzten Stand von vor 1½ Jahren geändert hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Jspy ()

  • Wie zu erwarten war hat sich nicht viel geändert, allerdings wurden einige Punkte bestätigt und andere präzisiert. Es war auch ein bisschen was Neues dabei.


    Strecke

    Die Station Frankfurter Berg wird 3-gleisig und in Dammlage errichtet. Auf dem Areal daneben wird geprüft, ob ein P+R Parkplatz/-haus sinnvoll ist. Pro Ebene wären wohl ca. 60 Parkplätze möglich. Dazu käme potenziell eine P+R-Einrichtung der Bahn nördlich der Main-Weser-Bahn. Alle Züge sollen dort enden. Perspektivisch ist ein T5 durchführbar, eine entsprechende Simulation wurde auch gezeigt.


    Die Strecke wird weitgehend auf eigenem Bahnkörper geführt, keine straßengebundene Führung. Soweit möglich wird auf Rasengleis gesetzt, stellenweise wird der Fahrweg befestigt, damit Feuerwehr und Rettungsdienst diesen benutzen können. Mit der Bundespolizei wurde abgeklärt, dass über den Bahnübergang nur kleinere Fahrzeuge (genannt wurden Kleinbusse) fahren sollen, keine größeren Züge. Das hängt auch mit der Breite des Überwegs zusammen.


    Alle Stationen erhalten 80m lange Mittelbahnsteige mit 4,75m Breite. Da aufgrund der Führung der U5 im Straßenraum sowieso nie mehr als 75m lange Dreifachtraktionen gefahren werden können, hat man in der Planung nur diese Länge untersucht. Sie sind natürlich alle barrierefrei.


    Neben den üblichen Schemata und Querschnitten wurden einige Vorher/Nachher-Visualisierungen aus der Vogelperspektive gezeigt. Die kann man sich später in den Folien anschauen, sobald sie hochgeladen sind.


    Plan- und Bauzeit

    Der Planungsrahmen wurde insoweit erweitert, dass der gesamte Straßenraum nicht nur neu geordnet, sondern auch in die Tiefe erneuert wird. Dadurch sind auch "externe" Firmen wie die Mainova an der weiteren Planung und am Bau beteiligt, weshalb keiner eine genaue Bauzeit angeben wollte. Die aktuelle Schätzung geht von einem Baubeginn Anfang 2031 aus. Bis zum Vorplanungsbeschluss soll es ein halbes Jahr dauern, danach 1,5 Jahre Entwurfsplanung gefolgt von 2 Jahren für das PFV. Ist der Beschluss da, soll die Bau- und Finanzierungsvorlage ein halbes Jahr später vorliegen, wonach wieder 1,5 Jahre für die Ausschreibungen angesetzt sind. Insgesamt 6 Jahre, gerechnet von heute.


    Dezernent Siefert hat später in einem Nebensatz "vorsichtig ausgedrückt" anklingen lassen, dass man bis 2035 fertig sein will, was etwa 3-4 Jahren Bauzeit entspräche.


    Anderes

    Neu war, dass auf dem Areal der Liegenschaft Homburger Landstraße 285-287 (südlich der Jean-Monnet-Straße) eine neue Schule geplant ist (wird auch im Amtsblatt erwähnt). Genauere Details habe man nicht, diese sollen im Laufe der weiteren Planung berücksichtigt werden. Die Anliegerstraße, die auch die Schule anbinden soll, wird eine Breite von 6m haben.

    Kurz angeklungen sind auch die geplanten Busänderungen. Es wurde darauf verwiesen, dass ein Parallelbetrieb mit der U5 dem NKV schaden würde. Daher wird die Linie 63 zum reinen Schulbus und die Linie 39 aufgeteilt, einmal in Richtung Berkersheim und andererseits zum Gravensteiner Platz. Später - als sich Unmut über die Kürzungen breit machte - wurde angemerkt, dass man bei den Buslinien flexibel sei und bei Bedarf Linien schaffen könne. Im Rahmen der Planungen sind die SEV-Halte bereits berücksichtigt, diese könnten ggf. genutzt werden.


    Ansonsten gab es die üblichen Fragen, was denn mit den Staus wäre, der Alpenverein hat sich zu Wort gemeldet und der CDU-Vertreter musste klarstellen, dass er grundsätzlich für das Projekt sei, ihm aber die Form der Kommunikation nicht gefiele. Zu letzterem sei bemerkt, dass neben Verkehrsdezernent Siefert auch Vertreter der traffiQ, der VGF, des Verkehrsdezernats und der Planung anwesend waren, die bei entsprechenden Fragen geantwortet haben.



    Soviel von mir zur Veranstaltung, ist doch etwas länger geworden :). Demnächst sollten dann auch die Folien zur Präsentation veröffentlicht werden, wobei der große Unterschied wirklich nur in den Visualisierungen drin steckt. Es gab eine kurze Animation zur Verkehrssimulation, ich gehe aber nicht davon aus, dass sie in den Unterlagen dabei sein wird.

    Einige Pressevertreter saßen auch in der Runde, da gibt es dann nochmal eine andere Perspektive. Aber das FNF war zuerst ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Jspy ()

  • Nein, die Bäume waren kein großes Thema. Es kann der wegfallende Baumbestand zum großen Teil durch Neupflanzungen ersetzt werden. Es wurde darauf hingewiesen, dass hier eher Verbesserung in Bezug auf in Zukunft zu erwartende Hitzeperioden und Starkregenereignisse erreicht werden kann. Insgesamt wurde auch hingewiesen, dass es sich nicht um den Einbau der Stadtbahn im Straßenraum, sondern um einen Komplettneubau der ganzen Straße, inklusive Leitungen und Kanalisation und Begrünung handelt.

  • war denn der Baumbestand in der Homburger Landstraße ein Thema?

    Ja, es kam in der Präsentation vor. Soweit ich das erkennen kann, hat sich bzgl. der Baumanzahl und der Standorte nichts geändert. Die genauen Zahlen stehen in den Folien.

    Ansonsten hat das Thema vor allem im Vorfeld bewirkt, dass man sich für eine komplette Neugestaltung der Straße entschieden hat, um die aktuellen Regelwerke erfüllen zu können, unter anderem in Bezug auf Starkregenereignisse. Aus dem Grünflächenamt kam wohl die Entscheidung, da viele der aktuellen Bäume anders nicht mehr sinnvoll lebensfähig wären. Das habe ich vorher auch schon irgendwo gelesen, insofern hier nur als Bestätigung.

    Einmal editiert, zuletzt von Jspy ()

  • Jspy: Nachdem ich mir auch mal die Folien angeschaut habe rätsel ich immer noch über diesen

    Satz von dir herum: "Mit der Bundespolizei wurde abgeklärt, dass über den Bahnübergang nur

    kleinere Fahrzeuge (genannt wurden Kleinbusse) fahren sollen, keine größeren Züge."


    Welcher Bahnübergang? Wieso Bundespolizei? Die ist ja für die Grenze und Bahnanlagen des

    Bundes zuständig.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Bonameser, Die Endhaltestelle liegt in Hochlage. Schau mal auf die Visualisierung auf der Deckseite der Präsentation. Die Stützmauer nördlich der Endhaltestelle zur S-Bahn hin ist mindestens 5,5m hoch. Damit kann mittels Einbau einer Brücke über die Main-Weser-Bahn die U5 später jederzeit von der Endhaltestelle gen Bonames verlängert werden. Die Stadt Frankfurt hat damit ein Option und verbaut sich keine Option. Top.


    Die vorgestellte Planung für die Endhaltestelle im besonderen, wie auch die Planung des gesamten Streckenabschnitts ganz allgemein gefällt mir. Dürfte planerisch schon nah am absoluten Optimum sein.


    Leider läuft es auch hier (wie bei allen guten/wichtigen/dringlichen) Schienenprojekten quer durch die Republik auf der Zeitschiene nur sehr zäh.

    Einmal editiert, zuletzt von Forumstroll ()

  • Ich vermute es geht um Folie 15. Nördlich leicht versetzt zur Einfahrt auf das Gelände der Bundespolizei soll es eine Wendemöglichkeit über die beiden Gleise der U5 geben. Diese "Wendemöglichkeit mit BÜ" wird wegen des engen Kurvenradius nicht für größere Kraftfahrzeuge (LKWs) befahrbar sein, sondern nur von Kfz bis zur Größe von Kleinbussen. Vmtl. gab es hierzu eine Abstimmung und Einigung mit der Bundespolizei.

  • Bonameser, Die Endhaltestelle liegt in Hochlage. Schau mal auf die Visualisierung auf der Deckseite der Präsentation. Die Stützmauer nördlich der Endhaltestelle zur S-Bahn hin ist mindestens 5,5m hoch. Damit kann mittels Einbau einer Brücke über die Main-Weser-Bahn die U5 später jederzeit von der Endhaltestelle gen Bonames verlängert werden. Die Stadt Frankfurt hat damit ein Option und verbaut sich keine Option. Top.


    Die vorgestellte Planung für die Endhaltestelle im besonderen, wie auch die Planung des gesamten Streckenabschnitts ganz allgemein gefällt mir. Dürfte planerisch schon nah am absoluten Optimum sein.


    Leider läuft es auch hier (wie bei allen guten/wichtigen/dringlichen) Schienenprojekten quer durch die Republik auf der Zeitschiene nur sehr zäh.

    Das stimmt. Ist aber nicht das alte Bahnhofsgebäude nicht im Weg?