Deutschlandticket [war: Nachfolge für das 9 €-Ticket]

  • Die Heag in Darmstadt verweist an die DB, weil ich mein Ticket beim Transdev Automat gekauft habe und für diesen laut Aussage der Heag Mitarbeiterin in der Mobilitätszentrale Darmstadt HBF die DB verantwortlich ist.


    ich habe am Transdev Automat eine Jahreskarte gekauft und die Heag sieht sich nicht zuständig.

    Ist ja auch richtig so. Durch den hochgelobten Datenschutz und der DSGVO dürfen die Unternehmen die Vertragsdaten nicht beliebig austauschen. Wenn du also weiß, dass du einen Vertrag mit der Transdev abgeschlossen hast, warum wendest du dich dann nicht gleich an die?
    An den Automaten steht ja auch eigentlich immer der Betreiber dran. Auf der Fahrkarte steht in der Regel auch das ausstellende Unternehmen gedruckt.


    Du gehst ja auch nicht mit deinem Mobilfunkvertrag von dem Unternehmen mit der roten Farbe zum Unternehmen mit der Magentafarbe um dort dich über nicht erbrachte Leistung zu beschweren oder dort den Vertrag aufzulösen.


    Das gleiche gilt auch für das EBE, jenachdem von wem oder wo du kontrollierst wurdest, zu der Servicestelle des Unternehmens muss du dann auch gehen. Dies hat zusätzlich auch buchhalterliche Gründe.

  • Die Heag in Darmstadt verweist an die DB, weil ich mein Ticket beim Transdev Automat gekauft habe und für diesen laut Aussage der Heag Mitarbeiterin in der Mobilitätszentrale Darmstadt HBF die DB verantwortlich ist.


    ich habe am Transdev Automat eine Jahreskarte gekauft und die Heag sieht sich nicht zuständig.

    Naja, ist ja auch richtig so. Und die DB wird dich an die Transdev verweisen weil die der Verkäufer (Vertragspartner) ist. Du kannst auch z.B. mit einem VGF Abo nicht zur HEAG gehen.


    Die Verkehrsunternehmen verkaufen Fahrkarten welche im RMV Tarif gültig sind.

  • Ich habe das Ticket ganz normal per App auf dem fairphone gekauft und mit paypal bezahlt.

    Wird nicht zugeschickt, sondern angezeigt.

    Ist schon da, aber natürlich erst ab Montag morgen gültig.


    Ich verstehe eure ganzen Probleme nicht.


    edit: bisher nutze ich Einzelfahrkarten der DB und bin heilfroh, die nicht mehr wie früher am Schalter oder Automaten kaufen zu müssen.

    Grüße ins Forum :saint:

    Einmal editiert, zuletzt von jockeli ()

  • Ich verstehe eure ganzen Probleme nicht.

    Vielleicht solltest Du differenzieren:

    1. Es gibt Leute, die wollen (oder können) das Ticket nicht als reine Online-Version haben (z. B. kein Mobiltelefon oder weil sie davon ausgehen, dass das Telefon auch mal leer sein könnte). Die bestellen sich das Ticket auf Chipkarte. Nun scheint es wohl Verkehrsunternehmen zu geben, die mit dem Versand der Chipkarten etwas hinterherhinken. Daher könnte es sein, dass einige Kunden nicht rechtzeitig zum Vertragsstart eine gültige Fahrkarte erhalten.

    2. Ein anderes Problem ist die Kündigung eines Altvertrags, der nicht "einfach so" umgestellt werden kann. Wenn Du sowas nicht hast, wirst Du darin auch kein Problem sehen. Ansonsten war es aber klar kommuniziert, dass der Vertrag bei dem Unternehmen aufgelöst werden muss, bei dem man ihn geschlossen hat.

  • Vielleicht solltest Du differenzieren:

    1. Es gibt Leute, die wollen (oder können) das Ticket nicht als reine Online-Version haben (z. B. kein Mobiltelefon oder weil sie davon ausgehen, dass das Telefon auch mal leer sein könnte). Die bestellen sich das Ticket auf Chipkarte. Nun scheint es wohl Verkehrsunternehmen zu geben, die mit dem Versand der Chipkarten etwas hinterherhinken. Daher könnte es sein, dass einige Kunden nicht rechtzeitig zum Vertragsstart eine gültige Fahrkarte erhalten.

    2. Ein anderes Problem ist die Kündigung eines Altvertrags, der nicht "einfach so" umgestellt werden kann. Wenn Du sowas nicht hast, wirst Du darin auch kein Problem sehen. Ansonsten war es aber klar kommuniziert, dass der Vertrag bei dem Unternehmen aufgelöst werden muss, bei dem man ihn geschlossen hat.

    Die "Chipkrise" dauert immer noch etwas an, die Krankenkassen kamen die letzten Monate auch nicht hinterher, ablaufende Gesundheitskarten gegen neue auszutauschen.

    Da die Chips nicht rechtzeitig Lieferbar waren und bei den Krankenkassen laufen nicht alle Karten zeitgleich ab, deren Ablaufdatum und Menge war im Vorfeld klar. Sollte man zumindest meinen, dass die in ihren Systemen die Stammdaten ihrer Versicherten mit den Kartengültigkeiten richtig pflegen.


    jockeli Ich gehöre zu den Leuten die das Smartphone immer bei sich haben, trotzdem habe ich mich gegen die Appversion entschieden. Funkloch, Akku und sonstige Smartphoneprobleme interessieren dem Prüfdienst evtl. nicht, so hab ich lieber die physische Karte dabei. Aber jeder wie er/sie/es es magt, dafür gibt es ja die kleine Auswahl. Das 9er Ticket habe ich immer auch nur als Papierticket erworben.

    Einmal editiert, zuletzt von Charles ()

  • Das eigentliche Problem ist doch mal wieder der Föderalismus. Mir als Kunde muss es eigentlich egal sein können, wer jetzt welchen Automaten wo aufgestellt hat.

    Das hat wenignichts mit Föderalismus zu tun. Aber ich verstehe auch die Prämisse weiterhin nicht: warum ist es denn nicht egal? Was geht nicht, wenn man nicht weiß, wem ein Automat gehört?

  • Da mein Handy ab und an zickt, und aus den von Charles genannten Gründen habe ich mich für die Chipkarte entschieden. Dabei war ich erstens davon ausgegangen, dass die bisherige Chipkarte weiter verwendet werden kann -> klappte nicht. Zweitens war ich bei einer "Bestellung" vor rund drei Wochen, davon ausgegangen, dass die Chipkarte auch rechtzeitig eintrifft -> klappt jetzt wohl auch nicht,


    Das Problem von Lulu12 verstehe ich auch nicht. Verkauft(e) der Transdev-Automat überhaupt Jahreskarten?

  • Das hat wenignichts mit Föderalismus zu tun. Aber ich verstehe auch die Prämisse weiterhin nicht: warum ist es denn nicht egal? Was geht nicht, wenn man nicht weiß, wem ein Automat gehört?

    Du muss ja nicht wissen wem der Automat gehört, das steht auf dem Beleg den du aus diesem erhalten hast, und die Fahrkarte die du zurückgeben möchtest solltest du bestenfalls auch noch haben.

  • Ah wait achso es geht bei der ganzen Automatendiskussion gar nicht um das Deutschlandticket, sondern um das jeweils *andere* Ticket, was schon vorhanden ist?

    Ja, die anfängliche Diskussion ging wohl darum, dass jemand bei der HEAG über eins am von Transdev Vetriebs GmbH aufgestelltem Automat gekaufe Jahreskarte gegen das D-Ticket umtauschen wollte und die HEAG auf die DB verwiesen hat weil die Jahreskarte aus einem Verkaufsautomaten im Standort Darmstadt Hauptbahnhof erworben wurde und der HEAG Mitarbeitende nicht wusste, dass es sich hierbei nicht um einen DB Verkaufsautomaten gehandelt haben hat, sondern um einen türkisen RMV Automaten, welche früher die DB noch aufgestellt hatte.

  • Ah wait achso es geht bei der ganzen Automatendiskussion gar nicht um das Deutschlandticket, sondern um das jeweils *andere* Ticket, was schon vorhanden ist?

    Diskussionsbeitrag #336 hatte ja auch schon nicht mehr originär mit dem Deutschlandticket zu tun. Seither wird eben über das (andere) Thema diskutiert, auch wenn die Fragstellung in Beitrag #442 klar beantwortet wurde. Wenn Du es mir nicht übel nimmst, nähere ich mich dem Phänomen diesmal ironisch und fordere, dass wir unbedingt auch über die mangelnde Hygiene auf den Touchscreen-Display diskutieren und die Umweltschädlichkeit von Thermopapier.


    Und, ja: Diesen Zuständigkeiten-Wirrwarr sehe ich auch als absolut grässlich an. Er ist eine weitere, unnötige Hürde für die ÖPNV-Benutzung. Aber das gehört in einen eigenen Thread.

  • Bei der RNV im Rhein-Neckar-Raum läuft das jetzt so, mit Update von heute:


    Zitat

    Die Produktion und der Versand der Tickets laufen auf Hochtouren. Alle Bestandskundinnen und -kunden der rnv sollten ihr Deutschlandticket rechtzeitig zum 1. Mai erhalten.

    [...]

    Ticket-Abonnentinnen und -Abonnenten, die automatisch auf das Deutschlandticket umgestellt werden und deren neues Ticket nicht bis zum 1. Mai zugestellt wurde, können ihre bisherige Jahreskarte bis zum Erhalt des neuen Tickets übergangsweise verbundweit weiter nutzen.


    Na, da bin ich mal gespannt drauf bei der ersten Kontrolle mit bisherigem Ticket nächste Woche, laut Abo-Portal ist mit der Umstellung nämlich der alte Vertrag zu der Jahreskarte unternehmensseitig zum 30.04. gekündigt worden.


    Allgemein:


    Im VRN werden alle (nicht übertragbaren) Jahreskarten, die bisher teurer waren als Deutschland-Ticket (das sind praktisch alle außer Schülern) durch die ausgebenden Unternehmen automatisch zwangsumgestellt, falls nicht widersprochen wird. Zumindest stellt sich das der VRN so vor.


    Allerdings nutzen einige vor allem kleinere Verkehrsunternehmen die Gelegenheit um den eigenen Vertrieb von Jahreskarten praktisch komplett einzustellen und ihre Kunden fürs Deutschlandticket an eines der anderen Unternehmen im VRN zu "übergeben". Als Beispiel etwa die Stadtwerke Pirmasens, die ihre Kunden an die RNV verweist. Schön mit Anschreiben mit beiliegenden Formularen und so. In diesen Fällen ist dann auch aktive Kündigung und Neubeantragung seitens des Kunden nötig.


  • Finde ich jetzt nicht den schlechtesten Weg, dass nicht jeder Kleinstbetrieb da einen riesigen Infrastrukturapparat aufbauen muss, sondern dass größere Unternehmen, die das eh schon machen, mit übernehmen.

    Das sind nicht nur Kleinstbetriebe - sogar die SWEG, das baden-württembergische Pendant zur HLB und landesweit das zweitgrößte Verkehrsunternehmen nach der DB mit 1800 Mitarbeitern, schickt jetzt im VRN ihre Kunden für Jahreskarten nur noch an den Vertriebspartner RNV.


    Neben der RNV gibt es zumindest absehbar im VRN nur noch wenige andere Firmen, die das Deutschlandticket vertreiben. Das sind im wesentlichen:

    • die DB bzw. DB Regiobus Mitte und Rhein-Neckar-Bus
    • Transdev bzw. Palatina-Bus
    • die VG Gersprenztal (im Übergangsgebiet RMV)
    • die Firma Behles-Bus bzw. RKW/VLL (im Übergangsgebiet RNN)

    Alle anderen Verkehrsunternehmen gehen über die RNV. Die RNV stellt dabei übrigens vorerst Plastikkarten mit QR-Code aus, keine Chipkarten.


    Mit der DB hat sich der VRN inzwischen schon angelegt, da die sich bei der seitens Verkehrsverbund gewünschten alternativen Vertriebsform Chipkarte verweigern.

    Einmal editiert, zuletzt von kato ()

  • Die Nachfrage in letzter Minute ist ganz enorm: In der B-Ebene der Hauptwache gab es heute am späten Vormittag eine mindestens 150 Meter lange Warteschlange, als ich vorbeilief. In der FNP (dieser Artikel hier) finde ich den Hinweis, dass die VGF sogar das Ticketcenter an der Konsti wegen des zu großen Andrangs geschlossen hat, auch noch bis nächste Woche. Im Artikel auch Infos dazu, dass traffiQ die Änderung der Nachfrage nicht einschätzen kann, deshalb erstmal beim Angebot nichts ändert ab 1. Mai. Und die VGF bestätigt die Probleme mit den Chipkarten.


    Edith ergänzt noch diese PM des RMV von Mittwoch, wonach RMV und Vertriebspartner bisher 100.000 D-Tickets verkauft hätten bisher. In dem FNP-Artikel spricht die VGF davon, sie habe 25.000 Tickets verkauft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bernemer ()

  • Bei der HEAG am HBF standen vielleicht 20 bis 40 Menschen. Bei der DB im HBF Darmstadt sah es weniger voll aus, aber das liegt sicher daran, dass nicht alle wissen, dass die DB auch Deutschlandtickets verkauft.

    LUKAS Küster:)

  • die Berliner Zeitung gibt sich Mühe, das Ticket schlecht zu reden und interviewt dafür Christian Böttger, „Wirtschaftsprofessor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft“ (nicht Verkehr!), der keine neuen Argumente bringt, alte Argumente aber sehr unaufrichtig darstellt:

    Wer dagegen aus dem Umland pendelt [..] spart durch das Deutschlandticket mehr Geld. Natürlich gehören zu diesen Pendlern auch Menschen, die über wenig Mittel verfügen. Aber ein Großteil der Fernpendler kommt aus Orten wie [..] Königstein am Taunus. Sie zahlen bisher zwischen 100 und 200 Euro im Monat und werden nun massiv entlastet. Der Großteil des Entlastungseffekts kommt ihnen zugute. Das Deutschlandticket nützt vor allem der Mittelschicht. Es ist eine Subvention von unten nach oben.

    Wenn man Mal Kapazitäten zusammenzählt, gibt es vielleicht 4 S-Bahn-Tz-Äquivalente pro Stunde aus der Millionärsstadt Königstein, aber derer 12 auf der S1 plus, was? 6 auf der S2, also 18 aus dem Rodgau. Aber das hört sich halt nicht so gut an.

  • die Berliner Zeitung gibt sich Mühe, das Ticket schlecht zu reden und interviewt dafür Christian Böttger, „Wirtschaftsprofessor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft“ (nicht Verkehr!), der keine neuen Argumente bringt, alte Argumente aber sehr unaufrichtig darstellt:

    Zu mindestens ist ihm anzurechnen, dass er erkennt dass es nicht die "Stadtbewohner*innen" sind die durch das 49 Euro Ticket profitieren sondern vor allem die Millionen von Menschen in diesem Land die zwar im verdichteten urbanen Agglomerationen aber nicht in den Kernstädten wohnen.

  • Zu mindestens ist ihm anzurechnen, dass er erkennt dass es nicht die "Stadtbewohner*innen" sind die durch das 49 Euro Ticket profitieren

    ist halt aber auch nicht ganz richtig, denn die Monatskarten in den Großstädten sind nicht alle billiger als 49€ pro Monat – als Beispiele dienen alle fünf hessischen Großstädte.