Neuer Haltepunkt Mainz-Schott (ab 2029)

  • Gestern (28. September 2022) wurde die Planungsvereinbarung für den Bau des neuen Haltepunktes Mainz-Schott (Standort) unterzeichnet. Die Inbetriebnahme soll im Dezember 2029 erfolgen. Der Haltepunkt soll den Mainzer Hauptbahnhof entlasten und eine Umsteigemöglichkeit zwischen folgenden Linien bieten:

    • S 8 Hanau –Wiesbaden
    • RB 75 Aschaffenburg – Wiesbaden
    • RB 26 Köln – Mainz
    • RB 33 Neubrücke – Mainz
    • RB 21/RE 13 Alzey – Mainz

    Pressemitteilung der DB: Link


    Der SWR berichtet, dass nach der Eröffnung von Mainz-Schott der Haltepunkt Mainz-Nord geschlossen wird.

  • Ich bin mal gespannt, wie das genau aussehen soll. Das wären 4 Bahnsteige für derzeit 5 Streckengleise; wo da genau ein Mittelbahnsteig hinpassen soll, ist mir aber unklar.

    Ist der Platz zwischen den beiden östlichen Gleisen (Mainz-Wiesbaden & Mainz-Koblenz) bzw. den zwei westlichen Gleisen (Koblenz-Mainz & Alzey-Mainz) zu gering (Abstand ca. 20m bzw. 18m)? Hatte bei der Draufsicht eher sogar zwei Mittelbahnsteige und einen einzelnen Bahnsteig auf dem Überwerfungsbauwerk erwartet. Das passt aber ja nun auch nicht zu der Ansage mit 4 Bahnsteigen. Vermute daher nur einen Mittelbahnsteig im Osten (Mainz-Wiesbaden & Mainz-Koblenz).

  • Ist der Platz zwischen den beiden östlichen Gleisen (Mainz-Wiesbaden & Mainz-Koblenz) bzw. den zwei westlichen Gleisen (Koblenz-Mainz & Alzey-Mainz) zu gering (Abstand ca. 20m bzw. 18m)? Hatte bei der Draufsicht eher sogar zwei Mittelbahnsteige und einen einzelnen Bahnsteig auf dem Überwerfungsbauwerk erwartet. Das passt aber ja nun auch nicht zu der Ansage mit 4 Bahnsteigen. Vermute daher nur einen Mittelbahnsteig im Osten (Mainz-Wiesbaden & Mainz-Koblenz).

    Hab ich schlecht formuliert: Platz wäre da sicher nicht zu wenig, sondern eher zu viel. Ich kann mir halt schlecht vorstellen, dass man da >15m breite Mittelbahnsteige hinbaut. Zur sonstigen Sparpolitik der DB-Netz würde das jedenfalls nicht passen.

  • Hab ich schlecht formuliert: Platz wäre da sicher nicht zu wenig, sondern eher zu viel. Ich kann mir halt schlecht vorstellen, dass man da >15m breite Mittelbahnsteige hinbaut. Zur sonstigen Sparpolitik der DB-Netz würde das jedenfalls nicht passen.

    Verstehe! Bin im Kontext der genannten Sparpolitik dann sowieso gespannt auf die generelle Ausführung. Wird die Unterführung bis zu dem kleinen Gewerbegebiet entlang der Mombacher Straße durchgezogen, um auch von dieser Seite eine Zuwegung zu ermöglichen, wie es unter anderem vom Ortsbeirat der Mainzer Neustadt in der Vergangenheit gefordert wurde? Wird es weitere Zugänge im Süden und/oder Norden geben? Wird es ein überhaupt irgendein Bahnhofsgebäude geben oder wird es einzig auf Bahnsteige hinauslaufen?

  • Klingt ja schon ganz sinnvoll.


    Für den visionären Verkehrsplaner wäre es aber ein größerer Wurf gewesen, hätte man den Bahnhof an die Überführung "Hattenbergstraße" und von dort Richtung Norden gehend geplant (Karte). Warum? Etwa an der Straße "Am Rondell" bei der Brücke über die Zwerchallee (Karte) hätte man ebenfalls zwei Bahnsteige errichten können, die nicht nur Berufsverkehrsverstärker (wie die jetzt schon über Hochheim verkehrenden Züge) sondern auch Umleiter, die den Mainzer Hauptbahnhof nicht erreichen können, anfahren hätten können. Für diese seltenere Nutzung wäre - zumindest in meiner Überzeugung - der längerer Umsteigeweg verschmerzbar, sofern er denn auf einem anständig beleuchteten und schön angelegten Weg stattfinden kann.

  • Für den visionären Verkehrsplaner wäre es aber ein größerer Wurf gewesen, hätte man den Bahnhof an die Überführung "Hattenbergstraße" und von dort Richtung Norden gehend geplant (Karte).

    Damit würde aber der zentrale Gedanke der Bündelung aller Linienwege aufgegeben, da die Linien nach/von Alzey herausfielen.

  • Damit würde aber der zentrale Gedanke der Bündelung aller Linienwege aufgegeben, da die Linien nach/von Alzey herausfielen.

    Eigentlich nicht, wenn ein Bahnsteig ca. hier (Karte) entsteht, sind es ungefähr 50-100m Umsteigeweg (zugegeben, ich kenne das jetzt nur von der Karte, aber es erscheint mir jetzt nicht unmöglich einen direkten Weg durch das dort als Gestrüpp markierte Gebiet zu legen). Damit wäre die Verknüpfung Alzey <-> Wiesbaden hergestellt. Für die Verknüpfung Alzey <-> "Neuer Bahnsteig an Umgehungsbahn" wäre es mit 500m schon enorm weit, allerdings wäre diese Umstiegsbeziehung ja bisher komplett gar nicht gegeben gewesen.

  • Klingt ja schon ganz sinnvoll.


    Für den visionären Verkehrsplaner wäre es aber ein größerer Wurf gewesen, hätte man den Bahnhof an die Überführung "Hattenbergstraße" und von dort Richtung Norden gehend geplant (Karte). Warum? Etwa an der Straße "Am Rondell" bei der Brücke über die Zwerchallee (Karte) hätte man ebenfalls zwei Bahnsteige errichten können, die nicht nur Berufsverkehrsverstärker (wie die jetzt schon über Hochheim verkehrenden Züge) sondern auch Umleiter, die den Mainzer Hauptbahnhof nicht erreichen können, anfahren hätten können. Für diese seltenere Nutzung wäre - zumindest in meiner Überzeugung - der längerer Umsteigeweg verschmerzbar, sofern er denn auf einem anständig beleuchteten und schön angelegten Weg stattfinden kann.

    Halte ich nicht unbedingt für nötig. Umleiter können auch in Mombach halten, die RE4/14 könnten sowieso am geplanten Hp Schott halten (wie sie es schon heute prinzipiell am Nordbahnhof könnten).

  • Klingt ja schon ganz sinnvoll.


    Für den visionären Verkehrsplaner wäre es aber ein größerer Wurf gewesen, hätte man den Bahnhof an die Überführung "Hattenbergstraße" und von dort Richtung Norden gehend geplant (Karte). Warum? Etwa an der Straße "Am Rondell" bei der Brücke über die Zwerchallee (Karte) hätte man ebenfalls zwei Bahnsteige errichten können, die nicht nur Berufsverkehrsverstärker (wie die jetzt schon über Hochheim verkehrenden Züge) sondern auch Umleiter, die den Mainzer Hauptbahnhof nicht erreichen können, anfahren hätten können. Für diese seltenere Nutzung wäre - zumindest in meiner Überzeugung - der längerer Umsteigeweg verschmerzbar, sofern er denn auf einem anständig beleuchteten und schön angelegten Weg stattfinden kann.

    Ein Standort nördlich der Hattenbergstraße verursacht einfach zu lange Fußwege (bis auf Wiesbaden -> Bingen nur längere Fußwege als am Hauptbahnhof und auch zur Neustadt) und einen am Ende relativ unübersichtlichen Bahnhof für eine Verbindung, die vermutlich (leider) nie oder selten kommen wird. In Mainz Mombach (hier wäre grundsätzlich eine neue Unterführung und Barrierefreiheit notwendig) könnten, falls eine Umleitung des FV notwendig wäre, 5 Regionalzüge pro Richtung/h halten.


    Spannender fände ich, ob im Rahmen der Planungen/Baumaßnahmen kleinere Aufwertungen in der Gleisinfrastruktur vorgenommen oder zumindest Flächen dafür freigehalten werden:

    • Schließung der ca. 300m langen Lücke zwischen Bhf Mombach und Hbf bzw. nördlich vom Bhf Schott (inkl. Brückenbauwerk über die Zwerchallee), damit der Streckenabschnitt durchgehend 3-gleisig befahrbar ist.
    • Ein weiteres Gleis im Bhf Schott (ggf. ohne Bahnsteig), sodass auf der Strecke Hbf <> Bhf Mombach durchfahrende FV, GV und RE die haltenden Züge von/nach AZ/BIN/KH überholen können (inkl. Maßnahmen im Gleisvorfeld von Mainz Hbf).
    • Dabei könnte gleich auch eine Lösung (o.g. mit Bahnsteig) realisiert werden, mit der Züge auf der eingleisigen Strecke Mainz Hbf <> Mainz-Gonsenheim zeitgleich in den Bhf Schott einfahren könnten, sodass eine weitere Kreuzungsmöglichkeit besteht und auch kein (sehr unwahrscheinlicher) zweigleisiger Ausbau blockiert wäre.
  • Mainz liegt zwar nicht in Hessen, dennoch erscheint mir dies der richtige Ort, über ein Neubauvorhaben von DBInfraGO zu berichten. Im jahr 2030 will die Bahn zur Entlastung des Mainzer Hauptbahnhofs bei den Schottwerken eine neue Verkehrsstation mit 5 Bahnsteigkanten für den Regionalverkehr in Betrieb nehmen.



    Quelle

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Hier noch ein Link zu diesem Thema: http://forum.hunsrueckquerbahn…opic.php?p=223307#p223307

    Man will laut dieser Information den neuen Haltepunkt Mainz - Schott im Dezember 2029 in Betrieb nehmen - abwarten, ob das tatsächlich klappt.

    Das Ziel Dezember 2029 dürfte sehr ambitioniert sein. Die Planungsleistungen sind bis Ende 2027 ausgeschrieben - danach gibt es sicher weiteren Abstimmungsbedarf und im Bereich des Mainzer Nordkopfes dürfte die Errichtung der Station auch nicht einfach sein. Aber es bewegt sich etwas, deshalb danke tunnelkick für das Teilen!


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    In der riesigen Datei zu den Unterlagen habe ich zumindest diese Skizze gefunden. Wo sich Abbildung 2 befindet (oder ob es diese ist), konnte ich nicht herausfinden. Weitere Rampen vom Rheingauwall und der Hattenbergstraße zum Bahnsteig 4 wären schön, genauso wie die südliche Verlängerung der Personenunterführung (welche zumindest laut Beschreibung angedacht ist, sofern die Stadt diese finanziert). Außerdem, ich kenne zwar die genauen Lagen nicht, könnte der Aufzug zu Bahnsteig 2 (das Gleis aus Wiesbaden auf dem Überführungsbauwerk) doch genauso auch Bahnsteig 3 anbinden, um Umsteigewege zu verkürzen?


    Ich frage mich noch... Bezahlt Schott etwas für diesen "Werbenamen" oder gilt es als eingesessene Institution, wie bspw. Opelwerk?

  • Rampen zu Bahnsteig 4:
    Im Rheingauwall hat man dort im Gegensatz zum Bereich zwischen den späteren Bahnsteigen 1 und 3 die Bahnbrücken Richtung Hauptbahnhof nicht rückgebaut. Der verfügbare Platz ist ebenso geringer und die Fundamente der Stelzen des Überwerfungsbauwerks liegen dort dicht dran. Möglicherweise steht das alle im Konkflikt zu einer Rampe an dieser Stelle. Auch weil die Bahnsteigkanten der Skizze nach den Rheingauwall überspannen.
    Aus Richtung Hattenbergstraße müsste das dritte Gleis Richtung Bingen gekreuzt werden. Das schließt dort eine Rampe aus.


    Aufzug zu Bahnsteig 2:
    Ich würde aus der Skizze nicht sofort schließen, dass der Aufzug nicht auf allen Ebenen hält, allerdings deutet die Skizze in ihrer Minimalausstattung sehr darauf hin, dass wirklich jeder Aufzug nur für jeweils eine "Relation" bestimmt ist. So wie es ausgeführt wäre, lägen alle Bahnsteige nebeneinander.


    Ansonsten bin ich auch sehr gespannt auf Größe und Umfang von Unterführung und Vorplatz.

  • Mich würde interessieren, wie durch einen zusätzlichen Halt vor dem Hauptbahnhof der Hauptbahnhof entlastet wird. Werden die Regionalzüge vom FV in schott überholt und die NV-Fahrgäste können in Schott in die MVG umsteigen, wenn denen das zu lange dauert, bis der NV denn endlich mal am Hbf ist?

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Ein zusätzlicher Halt ist erst mal nur für RB75, RB26, RB33. Ich hatte "Entlastung" stets als auf Menschen bezogen verstanden: Umstiege der Relationen Alzey <--> Wiesbaden/FFM/Darmstadt und Bingen <--> Wiesbaden/FFM/Darmstadt können vom Hauptbahnhof an den neuen Knotenpunkt verlagert werden. Zusätzlich rückt der neue Haltepunkt direkt an die wichtige Mainzer ÖPNV Achse an der Hattenbergstraße. Mainz Nord und Waggonfabrik sind eher in Randlage. Insbesondere Nutzende aus dem Mainzer "Norden/Nordwesten" (Mombach, Gonsenheim, Finthen, nördliche Neustadt) werden den neuen Haltepunkt eher nutzen als bis zum / ab Hauptbahnhof zu reisen.

  • Ein zusätzlicher Halt ist erst mal nur für RB75, RB26, RB33. Ich hatte "Entlastung" stets als auf Menschen bezogen verstanden: Umstiege der Relationen Alzey <--> Wiesbaden/FFM/Darmstadt und Bingen <--> Wiesbaden/FFM/Darmstadt können vom Hauptbahnhof an den neuen Knotenpunkt verlagert werden. Zusätzlich rückt der neue Haltepunkt direkt an die wichtige Mainzer ÖPNV Achse an der Hattenbergstraße. Mainz Nord und Waggonfabrik sind eher in Randlage. Insbesondere Nutzende aus dem Mainzer "Norden/Nordwesten" (Mombach, Gonsenheim, Finthen, nördliche Neustadt) werden den neuen Haltepunkt eher nutzen als bis zum / ab Hauptbahnhof zu reisen.

    Dem ist nichts hinzuzufügen!


    Aus eigener Sicht als Gonsenheimer: Damit dürfte ich in Zukunft 10-15 Minuten zwischen Gonsenheim und Wiesbaden sparen, sofern ich die Straßenbahn und S8/RB75 nutze, da der Umweg über den Hauptbahnhof entfällt. Schon heute kann es schneller sein am Mainzer Nordbahnhof auszusteigen, zur Zwerchallee zu laufen und dort in die Straßenbahn zu steigen - dadurch kann durchaus ein früherer Straßenbahntakt erreicht werden. In Zukunft ist das dann deutlich komfortabler und mit Glück können auch zwei frühere Straßenbahntakte erreicht werden bzw. später genutzt werden.


    Das gilt natürlich auch für Fahrten nach Ingelheim, Bingen, Bad Kreuznach oder Alzey. Zwar wurde das Busangebot in diese Richtungen in letzter Zeit mit 79, 80 (und auch 74 nach Wiesbaden) ausgebaut, ist aber nach wie vor deutlich langsamer als die Zugverbindungen. Ein Freund, der früher von Armsheim nach Finthen musste, ist bspw. auch in Gonsenheim mit dem Zug kommend ausgestiegen, ca. 15 Minuten zur Straßenbahn gelaufen und mit dieser weitergefahren. Damit konnte er eine halbe Stunde später in Armsheim losfahren.


    Es ist also eine riesige Möglichkeit, Umsteigeverbindungen zu verkürzen. Selbst für Fahrten nach Frankfurt oder in die Altstadt könnte es sich für die genannten Stadtteile lohnen, da Busse/Bahnen ca. 6-7 Minuten zum Hbf benötigen, die Züge aber schätzungsweise nur noch 2-3 Minuten. Auch diese wenigen Minuten können über einen früheren Bus/eine frühere Bahn entscheiden.


    Was dem Bahnhof aber fehlt, ist eigenes generiertes Potential. Rundherum ist nur Gewerbe und Industrie. Der Hartenberg ist weiter entfernt, nur die genannte nördliche Neustadt rund um den Bismarckplatz und evtl. das Straßenbahnamt hat hier kürzere Wege. Bereits ab der Goethestraße dürfte der Hauptbahnhof gleich schnell zu erreichen sein (der auch mit den REs deutlich mehr Verbindungen hat). Hier kann man nur hoffen, dass die Stadt den Abriss der Hochstraße westlich der geplanten Station nutzt, um dieses Areal im Sinne von Transit-Oriented-Development mit Mischnutzungen weiterzuentwickeln. Zurzeit gibt es für den Bebauungsplan in diesem Bereich eine Veränderungssperre, man darf also gespannt sein, was danach kommt.


    Edit: Für die betrieblichen Abläufe macht es aber keinen Unterschied (für die Strecken nach Wiesbaden und Alzey zumindest), sondern bringt höchstens auf der Rheinstrecke mit einem zusätzlichen Haltepunkt weitere betriebliche Zwänge. Die Geschwindigkeiten in diesem Bereich sind jedoch gering, sodass es auf den zusätzlichen Halt nicht ankommen sollte.


    Edit 2: Ich hoffe man ist im Austausch mit dem ZÖPNV Süd, der zurzeit wohl eine Machbarkeitsstudie zum teilweise zweigleisigen Ausbau der Strecke nach Alzey durchführt. Nach derzeitigem Fahrplan wäre zwar zwischen Mainz Hbf und Gonsenheim kein zweigleisiger Abschnitt notwendig, ausschließen will ich es aber nicht und hierfür wäre eine zweite Bahnsteigkante bei Schott für die Strecke nach Alzey sinnvoll bzw. sollte zumindest bautechnisch berücksichtigt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Jäkii ()