Das Geschwindigkeitsproblem der Frankfurter Straßenbahn haben wir doch in der Innenstadt, durch das Mitschwimmen im Straßenverkehr und in der Tat zu wenig funktionale Beschleunigung/Bevorrechtigung.
Auf den Außenästen geht es trotz des etwas engeren Haltestellenabstandes der Straßenbahn ggü. der U-Bahn immer noch recht flott. Die Fahrzeiten auf oberirdischen Strecken unterscheiden sich zwischen U-Bahn und Außenast Straßenbahn nur wenig. Beispiel:
- Fahrzeit Linie 11 von Ostbahnhof/Sonnemannstraße bis Mainkur (ca. 5,6 km): 13 min.
- Fahrzeit U8 von Dornbusch bis Niederursel (etwas weniger als 5,5 km): 13 min.;
bis Uni-Campus Riedberg (etwas mehr als 5,5 km): 15 min.
Der für Fahrgäste spürbare Unterschied entsteht in der Innenstadt zwischen U-Bahn unterirdisch und Straßenbahn. Auch hier ein Beispiel: Konstablerwache---Hbf---Festhalle/Messe
- Mit der U-Bahn: 4 min. bis Hbf, 5 min. bis Festhalle/Messe
- Mit der Straßenbahn: 7 min. bis Hbf (+ 75%), ca. 20 min. bis Festhalle/Messe (+ 300%) durch längere Fahrzeiten und Umsteigezwang
Vor diesem Hintergrund können beide (!) Vorgehensweisen sinnvoll sein: Beschleunigung der Straßenbahn in der Innenstadt und Anschluss von oberirischen Strecken an bestehende Tunnel.
Das schon erwähnte Beispiel Uniklinik zeigt sehr gut, dass hier die Tunnellösung immer noch Vorteile hat:
- Fahrzeit mit der U-Bahn: 2 min., max. 3-4 Minuten bei zusätzlichen Stationen am Baseler Platz und an Stresemannallee/Gartenstraße
- Fahrzeit Straßenbahn aktuell: 7 min.
- Fahrzeit Straßenbahn beschleunigt: mindestens 5 min.
Eine stärkere Beschleunigung der Straßenbahn ginge nur mit direktem Abbiegen in den Theodor-Stern-Kai. Dadurch würden aber Umsteigebeziehungen an Stresemannallee/Gartenstraße entfallen oder erheblich umständlicher werden. Und Reisezeiten verlängern sich auch durch lange Umsteigewege ...