Tarifkonflikte bei EVU

  • Hinter dieser SPON Bezahlschranke verbirgt sich ein Interview mit Bodo Ramelow ein interessantes Interview.

    Herr Ramelow wirft Herrn Seiler vor, die GDL zerstören zu wollen, Auszug aus dem Interview:

    Zitat

    SPIEGEL: Vor zehn Jahren stritten GDL und Bahn ein ganzes Jahr lang. Sie waren damals von GDL-Seite als Schlichter eingesetzt, ihr Gegenpart auf Seite der Bahn war der SPD-Politiker Matthias Platzeck. Damals kam es zu einer Einigung. Was ist jetzt anders?


    Ramelow: Ich hatte gehofft, dass Bahn und GDL es nach der Einigung 2015 schaffen würden, sich künftig ohne Hilfe zu verständigen. Das ist nicht passiert. Zwar gibt es aufseiten der Bahn andere Personen. Aber Personalvorstand Martin Seiler wiederholt die Bedrohungsmethoden von früher. Er will die GDL kaputt machen und einschüchtern, auch wenn längst klar ist, dass das nicht funktioniert. Seiler lässt eine Zerstörungsabsicht erkennen und hat die GDL damit nur stärker gemacht: Die Solidarität der Lokführer ist immer weiter gestiegen.

    Es geht demnach nicht mehr um den Inhalt der Forderungen der GDL sondern darum, wer mehr "Macht" hat.:(

  • Welche Aussagen von Ramelow hälst du für dem Wahlkampf geschuldet?

    Ohne es gelesen zu haben: Ramelow als Parteigänger der Linken ist damit so eine Art "Vertreter der Interessen des kleines Mannes" und damit kann man grob umrissen Aussagen "Böse DB - Gute GDL" dahingehend interpretieren, dass Wählerstimmen aus dem Spektrum "Wir kleinen Leute hier unten - die bösen Manager da oben" gefischt werden sollen, weil "wir ja auf Eurer Seite stehen".

  • An alle, die hier meinen zu wissen, worum es beim Konflikt geht und deren Blickwinkel an Weselskys Schnurrbartspitze endet: Wann habt ihr das letzte Mal mit einem Tf über Arbeitsbedingungen insbesondere Schichtplanung - also Schichtdauer, Ruhezeiten, reguläre Überstunden (aka de-facto-Wochenarbeitszeit), kurzfristige Umdispositionen und weitere Vorgänge, die teils vom Arbeitsgericht untersagt werden mussten, gesprochen?


    Ist hier ähnlich wie beim Klimaprotest, es wird lieber über die Protestform respektive Einzelpersonen/Institutionen diskutiert anstatt sich inhaltlich mit den Forderungen auseinander zu setzen, besonders wenn es außer "das ist mir unbequem" und "das kostet [Unternehmen] Geld*" nicht viel dagegen zu sagen gibt.


    * : Es kostet IMMER Geld. Die Frage ist, wen und ob das fair ist.


    Ohne es gelesen zu haben: Ramelow als Parteigänger der Linken ist damit so eine Art "Vertreter der Interessen des kleines Mannes" und damit kann man grob umrissen Aussagen "Böse DB - Gute GDL" dahingehend interpretieren, dass Wählerstimmen aus dem Spektrum "Wir kleinen Leute hier unten - die bösen Manager da oben" gefischt werden sollen, weil "wir ja auf Eurer Seite stehen".

    Durchaus. Doch welche Partei tut das denn - ungeachtet ihrer tatsächlichen Ausrichtung - aktuell nicht? Ich sehe das täglich durch die Bank weg (außer vielleicht bei der FDP). Und das ist ein Problem. Stichwort Populismus.

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  • Ohne es gelesen zu haben: Ramelow als Parteigänger der Linken ist damit so eine Art "Vertreter der Interessen des kleines Mannes" und damit kann man grob umrissen Aussagen "Böse DB - Gute GDL" dahingehend interpretieren, dass Wählerstimmen aus dem Spektrum "Wir kleinen Leute hier unten - die bösen Manager da oben" gefischt werden sollen, weil "wir ja auf Eurer Seite stehen".

    Auch ohne es gelesen zu haben: welche Aussagen davon sind dem Wahlkampf geschuldet? Wir reden hier immerhin nicht von einem Herrn Söder oder Herrn Scholz, die sich im Wahlkampf gerne volks- und vor allem arbeitnehmernah geben, sondern von Herrn Ramelow. Welche Aussagen würden wir von ihm außerhalb eines Wahlkampfes nicht, innerhalb eines Wahlkampfes aber schon erwarten?

  • Wir reden hier (...) von Herrn Ramelow. Welche Aussagen würden wir von ihm außerhalb eines Wahlkampfes nicht, innerhalb eines Wahlkampfes aber schon erwarten?

    Auch wenn die Landtagswahl in Thüringen "erst" am 01.09.2024 stattfindet, so findet schon jetzt, im Vorfeld des Wahlkampfes, eine Positionierung einerseits wie auch eine Abgrenzung andererseits statt.


    Angesichts der Tatsache, dass die AfD gerne mit dem Narrativ "Wir einfachen Bürger hier unten gegen die Berufspolitiker da oben" spielt (ha ha), ist es durchaus geschickt, den Markenkern

    "Wir kleinen Leute hier unten - die bösen Manager da oben"

    ... zu stärken und gleichzeitig eine echte Klassenkampf-Position aufzubauen, die der Linken besser zu stehen scheint.


    In diesem Zusammenhang kann man diese Aussage schon als Teil des Vorwahlkampfes betrachten. Bodo Ramelow hätte es ohne anstehende Wahlen vermutlich nicht so dringend nötig, Symapathisanten hinter sich zu versammeln.

  • Soweit ich das sehe, wurde Ramelow explizit zu dem aktuellen konkreten Konflikt befragt. Seine Expertise dazu besteht in der Tatsache, dass er in einem vorherigen Konflikt zwischen den gleichen Parteien bereits beteiligt war. Was hat das damit zu tun, „Symapathisanten hinter sich zu versammeln“ oder gar dies „dringend nötig“ zu haben? Er. Wurde. Gefragt.

  • Die Tage habe ich eine Nachricht erhalten, die sinngemäß so lautet, dass nach 34 Jahren Mauerfall die Reisefreiheit wieder eingeschränkt wird. Gebe ich hier mal ohne Emotionen weiter. Lachen oder weinen oder neutral hinnehmen - wie es Euch gerade damit geht.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Die Tage habe ich eine Nachricht erhalten, die sinngemäß so lautet, dass nach 34 Jahren Mauerfall die Reisefreiheit wieder eingeschränkt wird.

    Die Tage habe ich eine Nachricht erhalten, die sinngemäß so lautet, dass nach 33½ Jahren WWW der öffentliche Diskurs durch sinnfreie Andeutungen dermaßen zerstört ist, dass man manches einfach ignorieren sollte.


    Ceterum cenceo omnibus esse replaceam per trambani.

  • Die Tage habe ich eine Nachricht erhalten, die sinngemäß so lautet, dass nach 34 Jahren Mauerfall die Reisefreiheit wieder eingeschränkt wird. Gebe ich hier mal ohne Emotionen weiter. Lachen oder weinen oder neutral hinnehmen - wie es Euch gerade damit geht.

    Durch Streiks bei den EVU, zufällig im gleichen Moment mit Flughafen- und/oder Bordpersonal, soll die Reisefreiheit eingeschränkt sein? Selten so einen Schwachsinn gelesen.


    Es darf immer noch jeder sich frei bewegen und auch ins Ausland. Dass ein Verkehrsmittel mal nicht oder nur limitiert zur Verfügung steht zwingt niemanden dazu, die eigenen vier Wände, den Heimatort oder das Land zu verlassen. Vielleicht solltest du überdenken, von wem du solche Nachrichten erhältst und wie du sie einordnest - geschweige denn, weiter verbreitest. Wir Deutschen können schon auf verdammt hohem Niveau jammern.

  • Die Streithähne streiten nicht mehr, eilmeldet die Tagesschau:

    Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben in ihrem monatelangen Tarifstreit offenbar eine Einigung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet. Das teilte die GDL am Abend mit. Details sollen am Dienstag bekannt gegeben werden.Weitere Informationen in Kürze.

    (NB: das hier ist technisch gesehen ein Volltextzitat. Ich sehe aber keine schöpferische Tiefe in diesen vier Sätzen, die ein Urheberrecht begründen, das über dem Zitatrecht stünde.)

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle ()