Azrael: ja, kann man, zumindest theoretisch. Praktisch muß man von Zeppelinheim kommend aber das Gleis der Gegenrichtung kreuzen, blockiert es also, während man in Stadion einfährt - keine besonders gute Idee, dieses Gleis ist ganztägig stark belegt sowohl durch Fern- (wiiiiichtig...!!!) als auch Nah- als auch Güterverkehr. Gibt also Kapazitätsengpässe, wenn man die S7 unbedingt in den Tunnel scheuchen will. - In der Gegenrichtung, nach Goddelau raus, kann man dann in Stadion auch wieder nur mit 40 einfahren und muß auch wieder das Richtungsgleis der S8/9 Richtung Hbf kreuzen - selbes Problem wie oben.
Generell zu der Idee, zur HVZ noch mehr Züge in den Tunnel zu stopfen: halte ich für eine ganz, ganz schlechte Idee, die einfach nicht umsetzbar ist bzw. nur dazu führt, daß sich die Züge stapeln. Warum? Aus zwei Gründen:
1.: unsere stets undisziplinierten Fahrgäste. Tag für Tag für Tag wieder geschieht es in der HVZ, daß Leute uuuuuunbedingt noch die da stehende S-Bahn erreichen MÜSSEN und dafür Türen festgehalten, blockiert oder gar wieder aufgestemmt werden - erstens führt das regelmäßig zu Haltezeitüberschreitungen, zweitens auch gerade beim 423 sehr gern zu Türstörungen, und die zu beheben, dauert. Deshalb stapeln sich die Züge oft genug heute schon in der HVZ - wenn man noch eine Linie mehr reinwuchtet, verstärkt sich der Rückstaueffekt sogar noch. Um pünktlich zu fahren und eventuell noch Platz für die S2 (oder meinetwegen auch die 7, ist egal) zu schaffen, wäre eine wirklich absolut paßgenaue Einhaltung der Haltezeiten nötig, Haltezeitüberschreitungen darf es dann nicht mehr geben - das ist mit dem hiesigen Publikum aber leider schlicht nicht machbar; ich sehe es ja selber jeden Tag, wenn ich in der HVZ Tunnel fahren muß.
2.: diese im Fall der S-Bahn massiv betriebsbehindernde PZB90. Gerade in der HVZ frißt man im Tunnel ständig einen 1000-Hz-Magneten nach dem anderen, und die PZB90 produziert einem spätestens nach dem nächsten Halt (sei es am Bahnsteig oder vor einem roten Signal) ein "wunderschönes" Wechselgeblinke - das bedeutet: Höchstgeschwindigkeit 40 (auf dem Papier 45, aber das reizt keiner aus), sonst Zwangsbremsung. Befreiung aus dem Wechselgeblinker? Leider nicht möglich - erst nach 700 m, bis dahin hat man meistens schon den nächsten 1000er drin und damit seinen Wechselblinker erstmal zementiert. Einzige denkbare Lösung: ein komplettes Abschaffen der 1000-Hz-Magneten auf der Tunnelstrecke, die Zugsicherung erfolgt nur noch über 2000-Hz-Magnete an den Hauptsignalen und die Geschwindigkeitsprüfabschnitte. Dann wäre etwas flotteres Fahren machbar, das könnte für die erforderlichen zusätzlichen zwei Züge je Stunde und Richtung gerade so reichen.... aber allein beim Lesen einer solchen Idee dürfte das EBA einen Luftsprung von 20 m Höhe aus dem Stand machen; die wollten doch allen Ernstes schon mal den kompletten Tunnel mit 500-Hz-Magneten vermienen. - Sollte mit dem erwähnten Umbau der Signaltechnik natürlich die Abschaffung der 1000er und alleinige Sicherung durch 2000er gemeint sein: dann bitte sehr, dann kann es klappen.
Ach ja, und es gibt noch was, was ausgebaut werden müßte: der derzeitige Block zwischen Mühlberg und OF-Kaiserlei (und Gegenrichtung) ist viel zu lang. Fährt man heute S1 in Richtung Ober Roden, steht man ja heute schon oft genug in Mühlberg vor der roten Ampel - weil die lt. Plan 5 min vorher fahrende S8/9 zwei, drei Minuten später ist und man nun warten muß, bis sie endlich in Kaiserlei angekommen ist und man freie Fahrt hat. Hier wäre es zur Kapazitätserhöhung dringend nötig, den Block zu halbieren: Blocksignal am nicht existierenden Hp Oberrad hin, schon sieht die Sache wieder besser aus. Gut, das läßt sich realisieren.
Generell sehe ich die Sache aber schon wegen den Gründen 1 und 2 sehr, sehr, sehr skeptisch. Und es dürfte auch niemandem geholfen sein, wenn die S-Bahnen zwar auf dem Papier auf allen Linien (außer der 7) in der HVZ aller 15 min durch den kompletten Tunnel fahren, dieser Plan aber in der Praxis schlicht nicht haltbar ist und sich die Bahnen dann an beiden Tunnelenden stapeln bis dahinaus. Da lieber ein etwas dünnerer, dafür aber haltbarer Fahrplan.... das dürfte auch für die Fahrgäste praktischer sein, denke ich, als ein Glücksspiel "wie lange stehen wir uns heute wieder im Tunnel die Räder flach".