Strafe für Busfahrer - Wiesbadener Eswe kündigt Disziplinarmaßnahmen an

  • Wenn ich sowas lese könnte ich gerade mal lauwarm kot***.
    Hat denn der durchschnittliche "Beförderungsfall" nichts besseres zu tun als menschliche Bedürfnisse in der Öffentlichkeit breit zu treten?
    Natürlich war das Verhalten des Fahrers nicht 100% korrekt, aber deswegen gleich den lauten zu machen ist unterste Schublade.


    Wenn "mein" Busfahrer sich am Höchster Bahnhof mal einen Kaffee oder eine Packung Ziggis holt bin ich zwar 1 Minute später zuhause, aber das ist mir auch egal.


    Busfahrer sind auch unr Menschen...

  • Zitat

    Original von Michael


    Busfahrer sind auch unr Menschen...


    Bring das mal den Leuten bei die sich über jeden Schmodder über Fahrer sich beschweren, und zwar solchen Schmodder, der absolut Uninteressant ist.


    Hier ein wirklich nettes Beispiel:
    "Hiermit möchte ich mich über einen ihren Busfahrer beschweren.
    Er hielt außerhalb der Haltestelle an um einen gehbehinderten Fahrgast noch zusteigen zu lassen, ich konnte zwar noch meinen Anschluss mit 3 Minuten Übergang erreichen, aber ein solches Verhalten ist inakzeptabel. Ich möchte pünktlich meine Arbeit erreichen, normalerweise habe ich 4 Minuten Übergang."

  • Meine mögliche Antwort, wenn ich der entsprechende Sachbearbeiter des Unternehmens wäre:


    "Sehr geehrte/r Frau / Herr ... ,


    haben Sie herzlichen Dank für Ihre Beteiligung an der Aktion "Der freundlichste Fahrer des Monats". Gern nehmen wir Ihren Hinweis entgegen, dass der Fahrer den gehbehinderten Fahrgast noch außerhalb der Haltestelle hat zusteigen lassen. Ein solches Verhalten ist vorbildlich, da es dem Fahrgast den bei dem derzeitigen Wetter sehr beschwerlichen Weg durch den Schneematsch ersparte und auch damit einem möglichen Unfall vorbeugte. Wir werden deshalb unsere/n Kollegen / -in ... in die Vorschlagsliste "freundlichster Fahrer des Monats Dezember 2009" aufnehmen.


    Auch für Sie freuen wir uns, dass Sie statt 4 Minuten nur 3 Minuten in dem Sauwetter auf den Anschlussbus warten mußten.


    Als kleine Anerkennung erhalten Sie unser Maskottchen Bussi-Bär :D. Gleichzeitig nehmen Sie - wie alle Fahrgäste, die bei unserer Aktion mitmachen - an unserer monatlichen Verlosung einer Monatskarte für das Tarifgebiet 50 teil.


    Wir wünschen Ihnen weiterhin gute Fahrt und danken fürs Mitmachen"


    :D

  • Kurz stoppen, Kippen&Kaffee holen OK,
    hab ich auch schon erlebt, hat etwas "südländisches".
    Nicht OK ist:
    laufender Motor, Bus ungesichert.
    Es gibt genug Verrückte die das dann als Aufforderung sehen selbst einmal einen Bus zu steuern.
    Konsequenz: "Personalgespräch" beim Chef un gut is. :rolleyes:
    Nicht OK ist:
    das Ganze mit einem Sch... Video Handy zu filmen und in"s Netz zu stellen.


    Oder sind wir insgeheim doch ein Volk das aus Stasi und Gestapo Mitarbeitern besteht? X(

  • Ich kenne auch eine Strecke, auf der die Busse (abends der letzte Kurs) auf eine Tankstelle fahren, da sie eben getankt werden müssen, wenn sie den ganzen Tag unterwegs waren. Eigentlich sollen die Busfahrer das wohl nicht mit Fahrgästen machen, aber einige machen es wohl trotzdem wenn nur 1 oder 2 Personen im Bus sind. Die Kasse wird entweder gesichert und mitgenommen. Der Zündschlüßel abgezogen. Die Busfahrer fragen auch vorher, wohin die Fahrgäste möchten und wegen der Anschlüße. Aber die Fahrzeit ist sooo groooß bemessen, daß alle Anschlüße (S-Bahn andere Buslinien) klappen.


    Aber Denunziantentum finde ich schrecklich.

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • Manche Fahrer machen das schlauer: sie kenen die Handynr. vom Kioskbesitzer/Tankstellenpächter und sagen per sms wann sie vorbei kommen, dann steht einer am Rand und reicht den Kaffeebecher oder's belegte Brötchen rein und's Geld raus. Klappt prima, hab ich schön öfter gesehen.


    Edit fragt, ob das am Ende auch verboten ist?

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Heute berichtet die Rundschau, dass der betroffene Fahrer, dem letztlich gekündigt wurde, Kündigungsschutzklage eingereicht hat: Klick.


    Persönlicher Kommentar: Ich sehe es letztlich wie K-Wagen - ein Personalgespräch (aber auch nur wegen des laufenden Motors) hätte hier völlig genügt - dermaßen mit Kanonen auf Spatzen zu schießen spricht jedoch nicht wirklich für Wibus (die mageren Löhne freilich auch nicht).


    Das in diesem Fall zum Tragen gekommene Denunziantentum finde ich derweil schlicht widerlich - und dass Wibus m.E. nach unkritisch darauf angesprungen ist, spricht einmal mehr nicht für diese Firma.

    Fág an Bealach!

  • Na, wie großartig hier die Mitbestimmungsrechte eines Betriebsrats ausgehebelt werden: Da wird dem betroffenen Fahrer von der ESWE aus einfach die Fahrerlaubnis entzogen und schon hat man ohne weitere demokratische Mitbestimmung dem Fahrer den Boden unter den Füßen weggezogen.


    Ein schreiendes Beispiel für die Assozialität der 'outgesoucten' Busfahrer bzw. Untergesellschaften (WiBus).


    Im Übrigen würde ich gerne mal wissen, wie das bei Fahrerwechseln gehandhabt wird: Da wird das Leben der Fahrgäste auch aufs Spiel gesetzt (was ein absurder Vorwurf, echt...), weil ja der Busfahrer aussteigt und jemand anderes weiterfahren könne. Genauso bei den U-Bahnen - ist der Fahrer erstmal raus, ist ja sofort Lebensgefahr. Oder was!?

  • Zitat

    Original von Hexemer
    Der Einkaufsstopp des Busfahrers der Linie 16 vom Freitagabend hat ein Nachspiel. Wie Holger Elze, Sprecher von Eswe Verkehr auf Anfrage sagte, werde es „arbeitsrechtliche und personaldisziplinarische Maßnahmen“ gegen den Busfahrer geben, der Angestellter der Tochtergesellschaft WiBus ist.


    Quelle und Fortsetzung: http://www.wiesbadener-kurier.…den/meldungen/8063577.htm


    ...das hat was von der "Qualität" der Kündigungen wg. 3 Maultaschen, Frikadellen und 3,15 EUR.


    In was für einem sozialen Kältepol sind wir gelandet seit Hartz 4, dem größten Unfall der SPD (Klement/Schröder), vervollkommnet von schwarz gelb: Die weit verbreitete Aufstockermentalität von Niedriglohnzahlern, die dann mit ihren Dumpingpreisen die ehrliche Konkurrenz in den Ruin alternativ deren Angestellte auch zum Aufstocken nötigt.


    Und dann noch diese denunzierenden Bildzeitungsleser und RTL-Gucker, die überall mit ihren Handycamspielzeug gaaaanz wischtisch rumspannen, aber feige wegrennen
    + weggucken, wenn wirklich mal jemand Hilfe braucht....
    fmm_de

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

    3 Mal editiert, zuletzt von fmm_de ()

  • Zitat

    Original von FipsSchneider
    Im Übrigen würde ich gerne mal wissen, wie das bei Fahrerwechseln gehandhabt wird: Da wird das Leben der Fahrgäste auch aufs Spiel gesetzt (was ein absurder Vorwurf, echt...), weil ja der Busfahrer aussteigt und jemand anderes weiterfahren könne. Genauso bei den U-Bahnen - ist der Fahrer erstmal raus, ist ja sofort Lebensgefahr. Oder was!?


    Ohne auf das eigentliche Thema einzugehen, dazu nur eine Bemerkung:
    Beim Fahrerwechsel in U-Bahnen/Strassenbahnen hat der Wagenführer seinen Fahrerschlüssel, den er mitnimmt... oftmals auch eine Kanzeltür, die verschlossen werden kann. Von daher ist dieser Vergleich unsinnig.

  • Zitat

    Original von Kuchengabel


    Ohne auf das eigentliche Thema einzugehen, dazu nur eine Bemerkung:
    Beim Fahrerwechsel in U-Bahnen/Strassenbahnen hat der Wagenführer seinen Fahrerschlüssel, den er mitnimmt... oftmals auch eine Kanzeltür, die verschlossen werden kann. Von daher ist dieser Vergleich unsinnig.


    Naja wer nimmt beim Ablösen den Fahrtwendehebel mit? Bei den Wagen ab R- und ab U4-Wagen (als Frankfurter Beispiel) steckt der Fahrer seinen Dienstschlüssel das ist korrekt.


    Aber wer löst ab und schließt erst seine Kabine ab?


    Es wird ja meistens am Bahnsteig noch ein Ablösegespräch geführt. In diesem Moment könnte einer der Ahnung hat, schnell die Türfreigabe aufheben und wenn er in der Lage ist die Sifa zu bedienen auch schon davonfahren...
    Ein normaler Fahrgast dürfte beim Bus auch nicht ohne weiteres einfach davon fahren können, schließlich soll beim Verlassen des Fahrerplatzes die Feststellbremse angezogen sein, wer sich nicht auskennt weiß nicht wie der diese löst.


  • Eben: Ich meine ja, die 'Gefährdung' ist wirklich weit hergeholt - aber müsste dann auch bei U-Bahnen gelten. Habe schon oft genug erlebt, dass die U-Bahn in Heddernheim quasi 'fahrbereit' stand - wieso auch nicht. Es kommt ja keiner auf die Idee eine U-Bahn zu klauen. Genausowenig wie einen Stadtbus.


    Naja, eigentlich müßig. Ich finde es nur einfach unglaublich, was da an einer Person für ein "Exempel" statuiert wird. Wie oft habe ich erlebt, dass sich der Busfahrer in Erbenheim schnell noch 'n Döner geholt hat, damit er ihn in der Pause essen kann. Hat nie irgendwen gestört. Und wenn wir da Maschinen sitzen haben wollen, sollten wir in Nürnberg U-Bahn fahren. Da braucht man auch keine Zigarettenpause und keinen Betriebsrat.... *seufz* *sich noch viel mehr aufregen könnte*

  • Zitat

    Original von FipsSchneider


    Eben: Ich meine ja, die 'Gefährdung' ist wirklich weit hergeholt - aber müsste dann auch bei U-Bahnen gelten. Habe schon oft genug erlebt, dass die U-Bahn in Heddernheim quasi 'fahrbereit' stand - wieso auch nicht. Es kommt ja keiner auf die Idee eine U-Bahn zu klauen. Genausowenig wie einen Stadtbus.


    Genau, wer einen Bus oder eine Bahn entführen will, der wartet nicht bis der Fahrer seinen Platz verlässt, diese Person erzwingt sich das möglicherweise auf gewaltsame Art.


    Dann heißt es der Fahrer bekommt eine Abmahnung weil er das Fahrzeug dem Entführer überlassen hat, dass er aber eine Waffe an den Kopf gehalten bekommen hat, interessiert dann niemanden.


    So würde es dann bestimmt auch hinauslaufen...


  • Eine Abmahnung dürfte schon geboten sein, auch wenn es das erste (grobe) Fehlverhalten war. Die Kündigung scheint mir in einem solchen Fall dagegen unangemessen zu sein.


    Wer Fahrgäste im Fahrzeug hat, der kann und darf nicht einfach mal schnell raus Kippen holen und die Kiste laufen lassen. Das mag vielleicht menschlich verständlich sein, aber was ist denn z.B., wenn der Fahrer die Feststellbremse vergisst und sich die Karre in Bewegung setzt? Mag unwahrscheinlich sein, aber man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen...

  • Zitat

    Original von Humpty
    ....wenn der Fahrer die Feststellbremse vergisst und sich die Karre in Bewegung setzt? Mag unwahrscheinlich sein, aber man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen...



    Sagt mal, für wie bescheuert haltet ihr wohl professionelle Fahrer? ?(
    Selbst unter übl(ich)en Pkw-Fahrnerds sind diejenigen, die in den Fluß fahren, bloß weil ihm die Navi "die nächst Möglichkeit rechts abbiegen" sagt, in der Minderheit... :rolleyes:


    fmm_de

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    Einmal editiert, zuletzt von fmm_de ()

  • Zitat

    Original von Humpty
    Das mag vielleicht menschlich verständlich sein, aber was ist denn z.B., wenn der Fahrer die Feststellbremse vergisst und sich die Karre in Bewegung setzt? Mag unwahrscheinlich sein, aber man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen...


    Zwar nicht völlig auszuschließen, aber zumindest bei einem Busfahrer noch erheblich unwahrscheinlicher als bei einem Pkw-Fahrer, dass er vergessen könnte die Feststellbremse einzulegen. Selbst die lernen in der Fahrschule, das Fahrzeug vor dem Verlassen gegen Abrollen zu sichern.


    Die Gefahr, die aus einem solchen Verhalten viel eher resultieren kann, besteht darin, dass sich in der Zwischenzeit ein Unbefugter daran zu schaffen machen könnte. Und wenn es eben diesem nur gelingen sollte, besagte Bremse zu lösen...

  • Zitat

    Original von fmm_de


    Sagt mal, für wie bescheuert haltet ihr wohl professionelle Fahrer? ?(


    Meinst du in Hessen werden noch "professionelle" Busfahrer ausgebildet?
    Die werden zwar nach dem gültigen Vorschriften geschult, aber wer schätzt den Busfahrer überhaupt noch?
    Für die meisten Fahrgäste ist der doch das A**** wenn die Kiste nicht mehr fährt, der zu spät ist (obwohl vor dem Bus der Stau ist), der Bus voll ist, er zu freundlich zu den Fahrgästen ist ("aufdringlich").
    Für das Geld was die verdienen und die Verantwortung die die Busfahrer (bzw. ÖPNV-Fahrer/Triebfahrzeugführer) haben, ist das eigentlich kein gut bezahlter Beruf, ganz im Gegenteil. Den Busfahrer gibt es nicht mehr, man müsste den eigentlich besser entlohnen, dafür, dass er eine sehr Verantwortungsvolle Arbeit hat. Die Leute die das "drauf" haben, suchen sich einen besser bezahlten Beruf und haben weniger Stress oder sind eben Hartz IV Empfänger, damit kommt man schließlich auch über die Runden.


    Professionelle Busfahrer findest du, vorallem in Hessen, recht selten.

  • Zitat

    Original von fmm_de
    Sagt mal, für wie bescheuert haltet ihr wohl professionelle Fahrer? ?(


    Offenbar war einer bescheuert genug, entgegen jeglicher Vorschrift sein Fahrzeug mit laufendem Motor und Fahrgästen stehen zu lassen, um Kippen kaufen zu gehen!


    H.