ST12 - Daten, Fakten, Sichtungen

  • Eine Liste ist Geduldig. Ich hoffe, dass 8210 + vielleicht 1 ST12 als Museumswagen erhalten bleibt, sofern es keinen Verkauf der anderen ST12 gibt. Als erstes müssten wohl erst die ST12 dran glauben, die schon wie TW9119 länger abgestellt sind. TW9124 wurde ja erst kürzlich extern aufbereitet.

    Verschrottung TW25 (Unfallschaden) + TW26 (Ersatzteilspender) würde Sinn machen, da von den 3 ST7 eh nur einer als Museumsfahrzeug vorgesehen war. Bisher waren alle 3 immer als Betriebsreserve vorenthalten. Scheinbar hat man sich dann nun entschieden TW31 als ST7 Museumswagen zu behalten.

    ST 11 und ST 12 ist für mich wie ST 7 und ST 8. Und nicht nur für mich. Beide Gruppen haben eins gemeinsam: Sie sehen/sahen auf dem ersten Blick gleich aus. Aber die inneren Werte sind doch unterschiedlich. Und dennoch wurde entschieden, alle ST 8 nach Iasi zu geben. 3 ST7 7 blieben hier und auch in Iasi wurde mit Tw 103 (ex Darmstadt 23) ein 4. ST 7 aufgehoben.

    Bei den ST 11 und 12 sehe ich da schon eine Parallele: Es wurden vor 26 Jahren beide Serien durch die ST 13 ersetzt. 2007 war es eben nur der ST 11 (Klar, der ST 10 war auch dabei). Und da ist auch eine Parallele: 3 ST 11 blieben hier. Nur hatte man 2 von ihnen relativ schnell verschrottet.

    Zu den ST 7: Auch Tw 31 hatte einen schweren Unfall: Er war es, der seit dem 24. August 1983 als Linie 4 den Bw 160 auf dem Gewissen hat. Und einige meinen, das man das ihm auch heute noch ansieht. Auch wenn Tw 31 nun für die Linie 5 fit gemacht wurde (ST 7 waren ja für Kranichstein vorgesehen, doch ein Politiker verhinderte den Bau der Strecke fast 30 Jahre lang), hätten alle 3 einen Grund zu verschwinden: Mein Vater hatte den Tw 26 gehaßt - wenn er den Tw fuhr, kam es bestimmt zu einem Unfall. Gut er war nur 1971 bis 1973 dabei, aber reichte für meine Infizierung mit dem Straßenbahn-Virus. Die letzte Entscheidung wird sich wohl noch finden.

    Den Datterich verschrotten!? Wieso denn das, das gibt meines erachtens nach für mich absolut null Sinn und würde denke ich nur unter Protest laufen, es seidenn man möchte ein anderes Fahrzeug zum Datterich umbauen. --> Vielleicht kann uns hier jemand von der ARGE aufklären?

    Der Datterich-Express wird in der Hauptsache durch die HEAGmobilo selbst betreut. Sicher kam es schon vor, das einige von uns (ARGE) das Publikum an Bord begrüßten. Und auch dieser Zug sprang bei uns ein, als der Dampfzug mal nicht so fit war (Grenzkontrolle 2006: Tw 57 mit Bw 100 und 301 im Plan des Dampfzuges und Tw 12 mit Bw 184 und 197 im Plan des Tw 57). Aber ein Totalausfall eines der ST/SB 6 könnte immer noch mit einem Fahrzeug, welche im Ausweichquartier stehen, kompensiert werden (also praktisch gleichwertig). Dieses Damoklesschwert ist immer noch am Schweben.

    Verschrottung aller SB9 kann ich mir vorstellen (wobe es ja laut stodfask aktuell erst mal nur ein Gerücht ist), dass dies nur nach und nach geschieht und man den Bestand ganz langsam runter fährt und könnte ich mir nur erklären, dass man bei Talbot vielleicht festgestellt hat, dass eine Modernisierung Wirtschaftlich keinen Sinn mehr macht.

    Meiner Meinung nach würde ein Verzicht der SB9 erst nach Ablieferung der ST15 Option und Außerdienststellung der ST13 in ein paar Jahren Sinn ergeben, sodass man dann nur noch eventuell die ST14 Solo fahren lässt. Also hier abwarten, was tatsächlich passiert.

    Zum Schluss bleibt dann da die Frage offen wie es später mit einem ST13 + SB9 Zug als Museumswagen aussieht?

    Es war auch nie die Rede davon, alle SB 9 zu sanieren. Das die Ersten nun so marode aussehen, genau wie sich nun auch die ST 13 zeigen, könnte an der Niederflurigkeit liegen. Das ist eben ein Preis des bequemen Einsteigens. Ich möchte nicht wissen, wie es beim Wiener ULF aussieht.

    Die Frage nach einem ST 13-SB 9-Museumszug stellt sich mir jetzt noch nicht. Und selbst wenn, wird das wohl mit der Entscheidung fallen, wenn es wirklich zum Exodus des SB 9 kommt.

    Im allgemeinen (ACHTUNG AUCH NUR VERMUTUNG VON MIR) könnte so eine Liste / geplante Verschrottungsaktion eine Trotzreaktion der HEAG sein, weil man es einfach leider nicht gebacken bekommt ein neues Depot zu errichten und somit halt die Abstellmöglichkeiten stark begrenzt sind.

    Die umfangreiche, teilweise unsinnig erscheinende (mir auch!) Verschrottungsplanung rührt auch von einer Neuausrichtung durch die Neubesetzung des Vorstands. Die neuen Vorstände sind modern und wirtschaftlich orientiert, da muss gespart werden - koste es was es wolle!

    Und genau das meinte ich mit der "Nach-mir-die Sintflut"-Politik der Entscheidungsträger. Nachhaltigkeit ist etwas anderes. Das derzeitige Entscheidungs-Team sitzt, nun nicht mal ein Jahr im Amt, eben vor dem Trümmerhaufen, welches neben den Vorgängern auch die Stadt Darmstadt verbockt hat. Man hätte seinerzeit zuschlagen und das AW-Gelände übernehmen sollen. Selbst Mülheim an der Ruhr konnte das einmal. Gut, das war noch eine andere Generation von Entscheidungsträgern, weil es auch schon ein paar Jahrzehnte her ist.

    Um die Frage nach der Quelle zu beantworten: das ist ein Versandhaus.

    Nicht nur:

    Ich habe es noch als Kaufhaus erlebt.

    Am Ludwigsplatz mit einer Bushaltestelle davor.

    Und eine Straßenbahn fuhr auch mal da entlang.

    Doch das sind drei andere Geschichten.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Aber in diesem Ausmaß, dass dann alle 30 Bw zur Entsorgung anstehen?

    Du solltest bei Deinen Überlegungen ggf. auch noch einbeziehen, dass wir einen neuen Oberbürgermeister haben, dessen erklärtes Ziel es ist, mehr "Gerechtigkeit" bei den Verkehrsträgern herstellen zu wollen (sprich: Das bisherige Ungleichgewicht wieder weiter in Richtung Auto zu verdrehen, damit auch der arme kleine Mann wieder Freie Fahrt für freie Bürger erleben kann). Das gilt in ähnlicher Form auch für den Landrat des Kreises. Entsprechend unrosig sehen die Zeiten für die Verkehrsbetriebe aus und wenn dann Sparaufträge seitens der Politik kommen, kann es durchaus sein, dass bislang als sinnvoll erachtete Projekte den Bach runtergehen. Meine Vermutung.

  • Du solltest bei Deinen Überlegungen ggf. auch noch einbeziehen, dass wir einen neuen Oberbürgermeister haben, dessen erklärtes Ziel es ist, mehr "Gerechtigkeit" bei den Verkehrsträgern herstellen zu wollen (sprich: Das bisherige Ungleichgewicht wieder weiter in Richtung Auto zu verdrehen, damit auch der arme kleine Mann wieder Freie Fahrt für freie Bürger erleben kann). Das gilt in ähnlicher Form auch für den Landrat des Kreises. Entsprechend unrosig sehen die Zeiten für die Verkehrsbetriebe aus und wenn dann Sparaufträge seitens der Politik kommen, kann es durchaus sein, dass bislang als sinnvoll erachtete Projekte den Bach runtergehen. Meine Vermutung.

    Ich befürchte, dass Du recht haben könntest. Und diejenigen, die den alten OB Partsch und ehemaligen Mobilitätsdezernent Kolmer (beide Grüne) auch hier im Forum angegangen sind, werden möglicherweise noch ihr rot-schwarzes Wunder erleben.

    Die umfangreiche, teilweise unsinnig erscheinende (mir auch!) Verschrottungsplanung rührt auch von einer Neuausrichtung durch die Neubesetzung des Vorstands. Die neuen Vorstände sind modern und wirtschaftlich orientiert, da muss gespart werden - koste es was es wolle!

    Der Vorstand setzt politische Zielvorgaben um, Beschwerden bitte an die Politik, an OB Benz (SPD) und Mobilitätsdezernent Wandrey (CDU) sowie die Stadtverordneten und die politischen Parteien - und richtig wählen bei der Kommunalwahl 2026.


    Bezogen auf die 30 Bw gilt weiterhin das:

    Wenn 30 Bw durch 25 ST15 ersetzt werden gibt es ein Minus von 5 Kursen, die mit "Langzügen" besetzt werden können (also ST12-14 mit SB9 oder ST15). Und das bei dem Bedarf, den es auf der "Kurzzug"-Linie 2 gibt - von den aktuell vielen Solo-Tw auf den Linien 4, 5, 6, 8, 9 ganz zu schweigen.

    Gerade mit Blick auf die Schwierigkeiten, Fahrpersonal zu bekommen, ist es besonders unsinnig, "Langzüge" zu reduzieren. Umgekehrt wird ein wirtschaftlicher Schuh draus.

    2 Mal editiert, zuletzt von B80C () aus folgendem Grund: Wörter ergänzt.

  • Bezogen auf die 30 Bw gilt weiterhin das:

    Gerade mit Blick auf die Schwierigkeiten, Fahrpersonal zu bekommen, ist es besonders unsinnig, "Langzüge" zu reduzieren. Umgekehrt wird ein wirtschaftlicher Schuh draus.

    Die Basis ist, dass lange Fahrzeuge nur noch auf Linien den Linien 4, 5, 6, 8 und 9 fahren sollen.

    Auf allen anderen Linien "genügen" kurze (1 und 10) bzw. müssen kurze fahren (Haltestellenlänge in Bessungen, 2, 3 und 7).

    Somit wurden 25 lange Fahrzeuge nun auf dem Papier für ausreichend erklärt.

  • Die Basis ist, dass lange Fahrzeuge nur noch auf Linien den Linien 4, 5, 6, 8 und 9 fahren sollen.

    Auf allen anderen Linien "genügen" kurze (1 und 10) bzw. müssen kurze fahren (Haltestellenlänge in Bessungen, 2, 3 und 7).

    Somit wurden 25 lange Fahrzeuge nun auf dem Papier für ausreichend erklärt.

    Auf der 2 "genügen" solofahrende ST13/14 im Berufsverkehr nicht. Schau Dir das zum Beispiel mal beim Knoten 16:30 Uhr und 17:30 Uhr am Hbf an. Übervolle Fahrzeuge, die 3 nur im T20, K-Bus vor dem Kino... Natürlich müssten 2 und 3 dafür entknüpft werden, was betrieblich ohnehin besser ist.

    Einmal editiert, zuletzt von B80C () aus folgendem Grund: Ort ergänzt.

  • Auf der 2 "genügen" solofahrende ST13/14 im Berufsverkehr nicht. [...] Natürlich müssten 2 und 3 dafür entknüpft werden, was betrieblich ohnehin besser ist.

    Das ist völlig richtig, bei der 2 ist die Verknüpfung das Problem. Und ich möchte auch stark anzweifeln, dass eine zuverlässig verkehrende 1 bzw 10 mit einem kurzen Solo-Tw gut bestückt ist - auch hier wird es mehr Nachfrage geben. Aber man kann sich ja erstmal alles schönrechnen und Fakten schaffen. Wenn die Beiwagen weg sind, sind sie weg und man muss sich nicht mehr damit beschäftigen.

  • Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können einen Solo ST12 im regulären Linienverkehr zu sehen aber hier sind wir nun wohl. Ich hätte mir auch nie das ganze mit dem ST7 vorgestellt aber die HEAG ist wohl für wirklich sehr große Überraschungen gut

  • Auch in den Jahren der jüngeren Vergangenheit hat es immer mal wieder ST12-Soloeinsätze gegeben, manchmal auch auf der 3. Das ist jetzt nichts so neues, auch wenn es offiziellen Konzept widerspricht. So wurde z.B. 9122 nach seiner ewig dauernden HU mit Neulackierung am zuerst solo auf Linie geschickt (dies müsste der 21.12.2010 gewesen sein).

    Bei fehlenden Beiwagen ist das die offensichtliche Reaktion, und der Beiwagenmangel ist sicher jetzt stärker - aber nichts neues.

    Bei kurzfristigen Schäden am Bw besteht eigentlich nur die Alternative, den Bw von einem Niederflurzug abzuhängen oder den Kurs ausfallen zu lassen. Blöderweise erhöht Umkuppeln die Wahrscheinlichkeit von Störungen, und wird daher eher ungerne gemacht - und den Kurs ausfallen zu lassen ist auch nicht unbedingt hilfreich.

  • Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können einen Solo ST12 im regulären Linienverkehr zu sehen aber hier sind wir nun wohl.

    Wieviele hundert Fotos von Solo-ST 12 (oder ST 11)-Einsätzen möchtest Du haben?


    (z. B. November 1991)


    Der Einsatz von Triebwagen alleine ohne Beiwagen war Standard. Die gewollte "ständige" Behängung mit Beiwagen kam erst nach der Ablieferung der ST 13 zustande, weil man erst dann genügend Niederflurfahrzeuge hatte, um alle Kurse mit Nf-Einstiegen auszurüsten.

  • Zitat

    Wieviele hundert Fotos von Solo-ST 12 (oder ST 11)-Einsätzen möchtest Du haben?

    Mir ist schon klar, dass die früher in einer Zeit vor Niederflurstraßenbahnen in Darmstadt auch regulär solo gefahren sind, und ich beziehe mich in meinem Kommentar tatsächlich nicht mehr auf die 90er sondern auf die jetzige Zeit in der ST12 nur noch mit Beiwagen fahren sollen