Fernbahntunnel durch Frankfurt?

  • Irgendwie dachte ich mir, die Probleme und Nachfragen nach Trassen vom Hbf über den Main und Frankfurt Süd scheinen recht akut zu sein - ansonsten würde man vermulich nicht mit diesem Nachdruck das Projekt voranbringen. Mag aber auch nur mein Eindruck sein.

  • Heute fand eine Presseveranstaltung mit allen Beteiligten statt, in dem noch mal auf das weitere Vorgehen eingegangen wird. Hauptfokus lag auf denn Punkt Planungsbeschleunigung und das man sich da Ziel 2040 gesetzt hat. 20 Jahre von der Idee bis zur Fertigstellung für so ein Projekt wäre deutlich schneller als für vergleichbare Projekte.


    Original Pressemitteilung


    Übrigens ist der enge Terminplan auch ein Grund warum bis 2029 die Gutleutstraßenbahn fertig sein muss.

  • Bin gespannt, was Wissing meint mit dem Satz, sie optimierten gerade die rechtlichen Rahmenbedingungen. Anscheinend soll durch ein Genehmigungs-Beschleunigungsgesetz Projekten von überragendem öffentlichem Interesse ein Vorrang vor Belangen des Umweltschutzes eingeräumt werden; so zitiert ihn die FAZ. Bleibt abzuwarten, wie er das mit dem europarechtlichen Umweltrecht in Einklang bringt.

  • Dazu gab es auch eine neue Visualisierung (hier als PDF in höherer Qualität):

    2023-07-21_fernbahntud0e8a.png


    Mit neuen Wegebeziehungen und Zugangsmöglichkeiten wird nicht sparsam umgegangen. Besonders der Zugang vom neuen Quertunnel zur S-Bahn wird auch Fahrgästen der oberirdischen Bahnsteigen zugute kommen - und wohl die Sperrung aller Gleise für jeweils einige Monate erfordern. Ich könnte mir vorstellen, dass damit erst nachdem die Baugrube des Ferntbahntunnels geschlossen ist, und die Gleise 1a-3/4 wieder nutzbar sind, begonnen werden kann. Hier lässt sich auch erahnen, dass neben dem neuen Quertunnel auch der Keller des Querbahnsteigs zugänglich wird.


    Wenn ich die Planungstiefe der 3D-Ansicht sehe, denke ich, dass demnächst mal wieder eine Infoveranstaltung oder ein Dialogforum angebracht wäre. Auch wenn es recht wenige Betroffenheiten der Bevölkerung gibt, dürfte das Interesse am Projekt groß sein. Auch beugt man damit zu einem gewissen Grad Spekulationen vor.

  • Der Keller des Querbahnsteigs wird bis Höhe WC Center bereits im Rahmen der Modernisierung der B Ebene zugänglich gemacht. Des Weiteren wird der Boden des Querbahnsteigs bzw. die Decke des Kellers erneuert, indem dieser vollständig inkl. aller Aufbauten zurückgebaut und neuaufgebaut wird. Das sind Maßnahmen im Rahmen des Masterplans HBF. In diesem Zusammenhang wird auch der Fernbahntunnel mitgedacht.


    Mit dem Masterplan HBF und dem Fernbahntunnel wird der HBF fast vollständig entkernt und neu aufgabaut. Nordbau und Nordflügel werden vollständig entkernt und neuaufgebaut. Der Südflügel wahrscheinlich vollständig abgetragen und neugebaut sowie verlängert. Allein der Masterplan HBF hat ein Volumen von ca. 1,2 Mrd. Euro.


    Der neue Quertunnel wird mittels Hilfsbrücken gebaut, dafür sind nur kurze Sperrzeiten notwendig.


    Was den Zugang von der B-Ebene zum Fernbahntunnel leider etwas einschränkt ist der Bunker unter dem südlichen Bahnhofsvorplatz. Dieser wird wahrscheinlich erhalten bleiben müssen.

  • Heute fand eine Presseveranstaltung mit allen Beteiligten statt, in dem noch mal auf das weitere Vorgehen eingegangen wird. Hauptfokus lag auf denn Punkt Planungsbeschleunigung und das man sich da Ziel 2040 gesetzt hat. 20 Jahre von der Idee bis zur Fertigstellung für so ein Projekt wäre deutlich schneller als für vergleichbare Projekte.


    Original Pressemitteilung


    Übrigens ist der enge Terminplan auch ein Grund warum bis 2029 die Gutleutstraßenbahn fertig sein muss.

    Exakt. Zum genauen Hintergrund.


    Erstmalig wurden die Leistungsphasen LP1/2 bis einschließlich LP7 gesamthaft ausgeschrieben. Die Vergabe an die Planungsbüros ist abgeschlossen, alle Einspruchsfristen sind abgelaufen. Das Bundesverkehrsministerium hat die Gelder für die LP1/2 bis einschließlich LP4 (Erlangung Baurecht) freigegeben. Die gestrige Presseveranstaltung war der Startschuss für den Planungsprozess der LP 1/2 bis einschließlich LP4.

  • Mein schwaches Gehirn hatte irgendwie vier Tunnelgleise abgespeichert (...)

    Am 28.06.2022 um 10:19 Uhr schreibt die hessenschau dazu:


    Zitat

    Die zentrale Haltestelle sollen sie an einem neuen Fernbahnhof mit vier Bahnsteigen 40 Meter unterhalb des bestehenden Bahnhofsgebäudes erreichen.

    Quelle: https://www.hessenschau.de/wir…tunnel-frankfurt-100.html, abgerufen am 22.07.2023

    Tja... vier Gleise, vier Bahnsteige... da kann man schon mal durcheinanderkommen.

    Ich tippe auf zwei Zufahrtsgleise, vier Gleise zum Ein- und Ausstieg sowie zwei Bahnsteige. Ist der Fernbahnhof des Flughafens nicht so konzipiert?

    Ob das auf der Grafik aus dieser Perspektive überhaupt so darstellbar wäre?

  • Original Pressemitteilung

    Mööp, ich korrigiere mich. Zitat aus der PM:

    Zitat

    Entstehen sollen zwei neue, unterirdische Gleise und ein zusätzlicher Tiefbahnhof am Hauptbahnhof, an dem künftig an vier zusätzlichen Bahnsteigen vor allem Fernzüge halten.


    Da dachte ich offenbar falsch: Ein Bahnsteig = zwei Gleise. Korrekt ist wohl die Definition: Ein Ein- und Ausstieg ist ein Bahnsteig.
    Daraus folgt: Vier Gleise, vier Bahnsteige, aber eben wohl zwei Zugangsbauwerke zu den Zügen. Reine Definitionssache.

    Erschließt sich für den Normalbahnfahrer nicht sofort, ist aber logisch: In DA-Arheilgen habe ich ja auch nur ein Gleis zum Ein- und Ausstieg und zugleich einen Bahnsteig. Muss man halt nur konsequent durchdenken.

    Okay, das erklärt die pdf-Grafik noch nicht vollständig, aber der Text ist eindeutig.

  • Okay, das erklärt die pdf-Grafik noch nicht vollständig, aber der Text ist eindeutig.

    Naja ich glaube die Grafik ist halt einfach nicht vollständig, sondern in der Symmetrieachse des TIefbahnhofs aufgeschnitten. Wir sehen die beiden Gleise Richtung Westen. (Es wird ja wohl niemand ernsthaft annehmen, dass die Zubringerstrecke eingleisig ist, aber es ist nur ein Streckengleis gezeigt.)

  • Ich glaube was hier löst ist der Begriff "Bahnsteigkante". Arheilgen hat einen Bahnsteig und eine Bahnsteigkante an einem Gleis. Eddersheim hat zwei Bahnsteige mit zwei Bahnsteigkanten an zwei Gleisen, Offenbach Ledermuseum hat einen Bahnsteig mit zwei Bahnsteigkanten an zwei Gleisen.


    Der Tiefbahnhof wird zwei Streckengleise haben, die im Bereich der unterirdischen Tiefbahnhofs auf vier Gleise aufgefächert werden um an zwei Bahnsteigen insgesamt vier Bahnsteigkanten zu erzeugen. Damit können vier Züge gleichzeitig einen Bahnsteighalt zu Fahrgastwechsel durchführen, die Zu- und Abfahrt wird jedoch immer nur maximal zwei Zügen auf jeder Seite möglich sein.


    Der Aufbau wird also, wie bereits gesagt, von der Bahnsteigaufteilung dem Flughafen-Fernbahnhof oder dem S-Bahn-Tiefbahnhof im Hbf entsprechen, von der Zufahrtenaufteilung aber auf beiden Seiten zweigleisig bleiben.


    Jetzt klarer? ;)


    (alles so, wie ich es lt. Planungsstand verstanden habe)

  • Ich halte das für eine sehr gelungene Ausführung, und verständlich ist sie obendrein.


    Warum dann aber in der PM der DB der Begriff des Bahnsteiges (vier an der Zahl) verwendet wird, der ja bereits ein Jahr zuvor in dem Text der hessenschau auftaucht (sicher keine Eigenkreation, sondern vermutlich PM-Übernahme), wissen die Herrscher der Gleise (und Bahnsteige) wohl nur allein.

  • Die Unterscheidung wird einfach selten deutlich getroffen. @FipsSchneider's Formulierung ist eindeutig und zu bevorzugen, aber das ist in der Kundenkommunikation praktisch nirgendwo angekommen.

  • Zu welchem Zweck?

    Es gab mal die Idee das alte Stellwerk öffentlich zugänglich zu machen, dazu müsste ein neuer Zugang geschaffen werden und dieser wäre über den Quertunnel am einfachsten umsetzbar. Eine öffentliche Nutzung ist im moment auch abseits der Fluchttreppen Thematik leider illusorisch. Die Kellerräume des Stellwerks werden für betriebliche Zwecke genutzt und demnächst sogar nochmal umgebaut. Daher wird sich an der jetzigen Situation erstmal nichts ändern. Bis zur Inbetriebnahme des Fernbahntunnels und des Quertunnels kann sich das aber auch noch mal ändern.

  • Ich halte das für eine sehr gelungene Ausführung, und verständlich ist sie obendrein.


    Warum dann aber in der PM der DB der Begriff des Bahnsteiges (vier an der Zahl) verwendet wird, der ja bereits ein Jahr zuvor in dem Text der hessenschau auftaucht (sicher keine Eigenkreation, sondern vermutlich PM-Übernahme), wissen die Herrscher der Gleise (und Bahnsteige) wohl nur allein.

    Nur eine Vermutung. Eventuell kommt der Verfasser aus dem Nordosten. In meiner ursprünglichen Heimat wurden früher Bahnsteig und Gleis synonym genutzt. Früher haben wir gesagt, der Zug fährt Bahnsteig 3 ab. Heute heißt es Gleis 3. Bei den 6 Gleisen gab es 4 Bahnsteige.
    Mein Opa sprach jedenfalls so. Erst war er bei der Bahn und später im Werksverkehr.

  • Es gab mal die Idee das alte Stellwerk öffentlich zugänglich zu machen, dazu müsste ein neuer Zugang geschaffen werden und dieser wäre über den Quertunnel am einfachsten umsetzbar. Eine öffentliche Nutzung ist im moment auch abseits der Fluchttreppen Thematik leider illusorisch. Die Kellerräume des Stellwerks werden für betriebliche Zwecke genutzt und demnächst sogar nochmal umgebaut. Daher wird sich an der jetzigen Situation erstmal nichts ändern. Bis zur Inbetriebnahme des Fernbahntunnels und des Quertunnels kann sich das aber auch noch mal ändern.

    Ja, das war meine Idee bzw mein Traum. (Ich hatte davon schon vor fünf Jahren geträumt, und auch vor einem Jahr. Fluchtwege sind natürlich ein sehr schwer zu lösendes Problem dabei… ;(