Sicherheit und Sauberkeit in Tunnelstationen

  • Bevor die Diskussion um die Ginnheimer Kurve zu sehr off-topic wird, möchte ich anregen, die Teildiskussion über Sicherheitsgefühl und Vandalismus in Tunnelstationen auszulagern. Was am Kaiserlei passierte, am Campus Westend passieren könnte, was am Niddapark schiefläuft und wie die bisherigen Erfahrungen bei Gateway Gardens sind: knock yourselfes out. Aber hier, bitte.

  • Ich finde das Thema sehr interessant, vielleicht gerade auch als Anstoß für die politisch Verantwortlichen Stationen zukünftig ansprechend und zugleich vandalismusresistent und pflegeleicht bauen zu lassen, sodass auch das (nicht) Zutun von Infrastrukturunternehmen wie DB S&S nicht so arge Auswirkungen auf die Nutzbarkeit und das Sicherheitsgefühl hat .


    Damit möchte ich allerdings weder reihenweise weiteren DB Einheitsbrei, noch die oberirdischen Stationen der VGF kopiert sehen.


    Aus meiner subjektiven Sicht erzeugen folgende Punkte Unsicherheit:

    - unzureichende Beleuchtung

    - Versteckmöglichkeiten, für wen auch immer

    - Vandalismus, Verwahrlosung, defekte Anlagen

    - wenig Frequentierung (durch Fahrgäste!)


    Für Stationsneubauten sollte meiner Meinung nach (sofern möglich)

    - der Bahnsteig in Mittellage liegen

    - dieser ausreichend breit und überdacht sein

    - auf dem Bahnsteig keine Stützen vorhanden sein

    - auf Aufzüge und Rolltreppen zugunsten von großzügigen Rampen verzichtet werden (wenn das nicht möglich ist mindestens zwei unabhängig voneinander arbeitende Aufzüge mit großer Kapazität pro Bahnsteig). Es versteht sich von selbst, dass die Rampen eine maximale Steigung aufweisen, die es mobilitätseingeschränken Personen wirklich selbstständig ermöglichen diese auch zu benutzen.


    Ich weiß nicht, ob das hier technisch machbar ist (Steigung Richtung Ginnheim), aber die Bahnstrecke könnte kurz vor und hinter der Station tiefer liegen (Steigung zum Bremsen/ Gefälle zum Beschleunigen, ähnlich wie bei modernen Volltunnelstrecken zwecks Energieeinsparung), sodass Zugangsrampen kürzer ausfallen.


    Also ein breiter Bahnsteig der vor und hinter der Station in eine simple und ebenso breite Rampe übergeht. Das ganze (also auch die Rampen) komplett mit einem optisch ansprechenden Glasdach überspannen und tagsüber mittels der Sonne und sonst mittels LEDs super hell ausleuchten. Hätte auch den Vorteil, dass im Winter kein Schnee geräumt werden muss. Die Station wäre von jedem Standort aus komplett zu überblicken.


    Über die Beschaffenheit der Wände hinter den Gleisen habe ich noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Sichtbeton ist es aber jedenfalls nicht. Vielleicht eine Art Steingarten mit Gefälle wie an der stadtseitigen Rampe am Bahnhof Oberursel. Dieser erfordert allerdings wieder Pflege.


    Hier sind ja viele weltweit unterwegs und haben einen besonderen Blickwinkel auf Nahverkehrsstationen. Mit Sicherheit muss das Rad nicht neu erfunden, sondern positive Beispiele einfach übernommen werden. Also her mit positiven Beispielen :)

  • Zu "weltweit unterwegs!" lässt sich meine Beobachtung ganz einfach so beschreiben:

    örtliches Personal, örtliches Personal, örtliches Personal,....


    Das sorgt für gefühlte Sicherheit vor Ort, verringert Vandalismus aller Art (also auch Farbgeschmier)

    verringert die Fehlverhaltensquote von Fahrgästen(*) [örtliche Aufsicht/Sicherheitspersonal] und die

    Stationen sind sauber [Reinigung von Geschmier erfolgt sehr schnell]


    PS: für Energiesparen muss die Station höher als die Trasse liegen - nur dann hat man eine Steigung

    vorm Bahnsteig zum Bremsen und Gefälle nach dem Bahnsteig zum Beschleunugen


    (*) Anschiss bei Türaufhalten, etc

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • - auf dem Bahnsteig keine Stützen vorhanden sein

    - der Bahnsteig in Mittellage liegen

    Dann hast Du aber wieder ein Problem mit der Überdachung. Denn so müssen die Stützen außen liegen und das kann wiederum die Sicht von außen auf die Station (soziale Kontrolle) verringern.


    Letztlich ist es bezüglich Fehlverhalten fast egal, wie eine Station gebaut ist. Wenn jemand Mist bauen will, dann wird er es tun.

  • Der von Darkside genannte Aspekt ist m.E. der Schlüssel für unterirdische Stadtbahn- und S-Bahn-Stationen für Vandalismusprävention. Bei oberirdischen Straßenbahn-, Stadtbahn- und S-Bahn-Stationen lässt sich das m.E. nicht umsetzen. Auch Schäden müssten schnell beseitigt werden.


    Ungeachtet dessen bedürfen ober- und unterirdische Stationen einer regelmäßigen Pflege. Beispielhaft seien die jüngeren unterirdischen Stationen der Linien U6 / 7 in Bockenheim genannt, um den Anschein des DB-Bashing zu vermeiden, denn diese sind nach Jahrzehnten ordentlich verdreckt. Hier täte eine komplette Unterhaltsreinigung not. Eine Renovierung wäre m.E. nicht zwingend notwendig besonders wenn das Entwurfskonzept verändert würde. Prinzipiell würde ich mir bei Renovierungen oder Sanierungen wünschen das die ursprünglichen Entwurfskonzepte bei den unterirdischen Stationen grundsätzlich erhalten bleiben statt diese komplett, wie‘s die DB zurzeit macht, über Bord zu werden. Das seit ein paar Jahren die Decken in den Stationen schwarz gestaltet werden ist der gestalterische GAU. Wie nebenbei die Gebäudetechnik an der Decke, die farblich Ton in Ton gestaltet ist, einer ordentlichen Sichtprüfung auf Funktion unterzogen werden kann ist für mich schwer nachvollziehbar. Wenn dann noch Lampen zum Zweck des Stromsparens ausgeschaltet und darüberhinaus Lampen defekt sind kommt man sich wie in einem dunklen Loch vor. Ich bilde mir ein das wenn auch die Lampen, also nicht nur die Leuchtmittel ausgetauscht wurden, das dabei auch die Abstände der Lampen untereinander aus Einspargründen verlängert werden mit dem Resultat das dann doch wieder weniger Licht in der Stationen ist und unterm Strich es keine Verbesserung bringt.


    Der Bau von stützenfreien unterirdischen Stationen ohne Rolltreppen und Aufzüge zugunsten entsprechend dimensionierten Rampen bedeutet eine wesentliche größere Kubatur des Stationsbauwerkes was diese einerseits verteuert und anderseits zu Platzproblemen führt denn die Bauwerke orientieren sich ja auch am vorhandenen Platz den oberirdische Gebäude und Versorgungsinfrastruktur vorgeben.

    6 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Bei unterirdischen Stationen auf mehreren Ebenen geht das Konzept Rampe natürlich nicht auf. Für eine noch mehr oder weniger komplett neu zu planende Station Unicampus kann jedoch die genaue Örtlichkeit sowie Tieflage angepasst werden - sofern das gewollt ist.


    Personal fände ich super, regelmäßige Reinigung und Pflege auch. Das ist aber scheinbar nicht gewollt, sonst hätten wir die gegenwärtigen Zustände nicht.


    Meine laienhafte Erklärung: Für Strecken- und Stationsneubauten gibt es große Förderprogramme von Bund und Land, für den Betrieb und die Instandhaltung jedoch nicht. Daher meine Idee zukünftige Stationen bereits so zu bauen, dass die laufenden Kosten möglichst gering sind (Rolltreppen, Aufzüge), möglichst wenig Mobiliar zum Beschmieren und Zerstören vorhanden ist und die Farbgebung (z.B. der Verglasung für das Dach) schon von vornherein ins grünliche geht und somit Umwelteinflüsse gepart mit fehlender Pflege einfach nicht so arg auffallen.

  • Bei unterirdischen Stationen auf mehreren Ebenen geht das Konzept Rampe natürlich nicht auf. Für eine noch mehr oder weniger komplett neu zu planende Station Unicampus kann jedoch die genaue Örtlichkeit sowie Tieflage angepasst werden - sofern das gewollt ist.

    Mit gewissen Einschränkungen schon. Tunnelstationen bieten den Vorteil der klimatischen Unabhängigkeit zu den Umgebungstemperaturen im Freien. Offene oder teiloffenen Stationen (Troglage) bieten natürlich auch einen gewissen Charme, sofern sie einigermaßen ansprechend gestaltet sind und einer "sozialer Kontrolle " unterliegen. (Negative Beispiele sind für mich Römerstadt und Niddapark, obwohl sie keine Tunnelstationen sind.) Stuttgart hat einige neue Stationen in dieser Bauweise errichtet z.B. Staatsgalerie, Europaplatz oder Flughafen. Letztere hat meiner Meinung nach die Nachteile beider Bauweisen vereinigt.

  • Das Problem mit Personal ist, dass Personal Geld kostet.

    Hätten wir noch die alte Bundesbahn mit Beamtenstatus, könnte man die Besoldungsgruppen A1/A2 wieder einführen, deren Beschäftigte inklusive aller Folgekosten kaum mehr kosten würde als die Vollalimentation von Menschen, die ohne sinnvolle aufgabe Grundsicherung beziehen.


    Bei von Wirtschaftsunternehmen betriebenem Nahverkehr ist diese Gegenrechnung staatlicher Fürsorge gegen staatliche Beschäftigung leider nicht möglich, so dass man die Kosten für Bahnsteigpersonal so lange scheut, wie die Vandalismusschäden geringer als zur Vermeidung erforderliche Personalkosten sind.


    Und egal wie die Stationen gestaltet sind, ohne regelmäßige, wirksame Reinigung, nicht nur vom Dreck, den Passagiere hinterlassen, sondern auch vom Staub und Abrieb der Fahrzeuge, werden die Stationen eben vergammelt aussehen.


    Und Bauarbeiten sollten nicht nur begonnen, sondern auch zeitnah abgeschlossen werden - die Deckenumbauten an der Konstabler Wache, aber eben auch der begonnene Brandschutzumbau in Offenbach-Kaiserlei und jetzt der Umbau der Ausgänge, wo schon wieder seit Monaten die Verkleidung der Abgänge fehlt, sind nur Beispiele für das Muster nach dem dieser Teil der Bahn AG zu arbeiten scheint.

  • (*) Anschiss bei Türaufhalten, etc

    Die Effektivität davon kann man in Hamburg Hbf bei der S-Bahn beobachten. Wer da nicht spurt, hört "ZURÜCKBLEIBEN HEISST ZURÜCKBLEIBEN!". Anders würden die vermutlich den dichten Takt gar nicht hinbekommen. Örtlliche Aufsichten hätten also nicht nur einen positiven Effekt auf den Zustand der Station, sondern auch auf gewisse Aspekte der Betriebsstabilität.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Örtlliche Aufsichten hätten also nicht nur einen positiven Effekt auf den Zustand der Station, sondern auch auf gewisse Aspekte der Betriebsstabilität.

    Ja, aber hatten wir nicht nebenan die Diskussion von einigen, dass der böse RMV schon wieder völlig ungerechtfertigt die Fahrpreise erhöht? Und dann soll noch mehr Personal bezahlt werden, aber bitte ohne Mehrkosten? Wird schwierig. Zumindest wird es irgendwo einen Brechpunkt geben, wo die Personalmehraufwendungen nicht mehr die Vandalismuskosten deckeln.

  • (Sarkasmus)

    Ich glaube um den Brechpunkt zu erreichen müsste man noch mehr Personal abbauen.....

    ....wenn man einfach so weiter macht wie bisher und einfach das Geschmier monatelang lässt.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Vielleicht sollte man einfach auch alles sperren, also gar niemanden reinlassen. Nirgends. Dann wird keine Tür aufgehalten, keine Maskenpflicht missachtet, niemand krümelt sein Brötchen auf den Boden.

  • Ja, aber hatten wir nicht nebenan die Diskussion von einigen, dass der böse RMV schon wieder völlig ungerechtfertigt die Fahrpreise erhöht? Und dann soll noch mehr Personal bezahlt werden, aber bitte ohne Mehrkosten? Wird schwierig. Zumindest wird es irgendwo einen Brechpunkt geben, wo die Personalmehraufwendungen nicht mehr die Vandalismuskosten deckeln.

    Neues Aufsichtspersonal bei der BVG


    Die BVG führt wieder Aufsichtspersonal ein. Das passt ganz gut zum Thema U d zur Diskussion hier. Weiß nicht, ob es schon hier bekannt war.


    In Nürnberg gibt oder gab es alle zwei Stationen eine Verkehrsaufsicht.


    In Pairs sind auch noch viele Stationen überwacht.


    In Frankfurt ist jede Station videoüberwacht und der Ordnungsdienst bestreift diese, sind aber keine stationären Kräfte so wie ich das sehen konnte.

  • Neues Aufsichtspersonal bei der BVG


    Die BVG führt wieder Aufsichtspersonal ein.

    Das steht da nicht, die Überschrift ist da etwas irreführend:

    Im Moment sind bei der BVG bereits 136 Bahnhofsaufsichten unterwegs, die alle 175 U-Bahnhöfe betreuen. Sie bekommen jetzt eine spürbare Verstärkung. Denn mit der Neueinstellung von 66 Mitarbeitenden erhöht sich ihre Zahl um rund 50 Prozent. [...] Jeder Stützpunkt betreue sechs Bahnhöfe. Die Kolleginnen und Kollegen seien also flexibel und mobil und stünden über Funk in Kontakt mit den Leitstellen.

    (Man beachte auch den Link und die Navigation, die auf einen ursprünglichen Titel „U-Bahn in Berlin: BVG will wieder Zugabfertiger einsetzen“ hindeuten.

  • Oh das ist wirklich ein spannendes Thema. Rhein-Main ist im Sachen Untergrundstationen im wahrsten Sinne unterirdisch. Gut, Bahnhöfe haben in Deutschland keine so große Priorität wie in anderen Ländern, aber die Verwahrlosung ist nicht nachvollziehbar. Vom Prinzip her wurden die Stationen in Offenbach ja allesamt so gestaltet, dass sie sehr übersichtlich sind und wenn die Beleuchtung nicht zur Hälfte abgeschaltet ist, sind sie auch ausreichend hell (temporär kann man das zur Zeit in der Station Ledermuseum beobachten). Nur dann kommt der Verfall. DB denkt sich, mit Eröffnung ist es getan. Wartung, Pflege und Schutz der Anlage? Nur auf Sparflamme. Es gibt in Offenbach nicht einmal richtige Videoüberwachung (die meisten Kameras sind Fake). Am Mühlberg in Frankfurt kann man dann sehen wie schnell die Sprayer alles beschmieren. Nach der Grundreinigung ist kein halbes Jahr vergangen, bis neue "Kunstwerke" das Bild der Station dominierten. In jedem Fall ist es sehr peinlich, wenn man Besuch von Außerhalb empfängt. Gab es nicht früher Stationsaufsichten? Muss ja nicht an jeder Station sein, aber wenn man eine Gruppe von Bahnhöfen zentral überwachen könnte (mit Videoüberwachung) und direkt Lautsprecherdurchsagen oder Alarmgeräusche in den Stationen auslösen könnte, wäre das schon abschreckend.

  • Ja, die S-Bahn Tunnel-Stationen waren früher besetzt, ebenso fuhren Schaffner in den S-Bahnen mit. Heutzutage heißt das Sicherheitsdienst, anzutreffen in Stationen und Fahrzeugen. Die unterschiedlichen Funktionen damals und heute lassen wir außen vor, es soll hier um die Wirkungen auf den Beförderungsfall / Nutzer / Kunden gehen. Diese Zielgruppe möchte weder in den Fahrzeugen und Stationen, möglichst auch in deren Umfeld, belästigt werden und sich einigermaßen behaglich auf der Reise fühlen.

    Je nach Zuständigkeit funktioniert das mal mehr, mal weniger gut.

    Eines muss aber zugestanden werden: Nach den Zeiten der Personalreduzierung auf das betriebliche Minimum hat ja ein gewisses Umdenken eingesetzt, aber leider bietet sich oft der Eindruck "Gut gemeint ist noch lange nicht Gut gemacht "

  • Bei von Wirtschaftsunternehmen betriebenem Nahverkehr ist diese Gegenrechnung staatlicher Fürsorge gegen staatliche Beschäftigung leider nicht möglich, so dass man die Kosten für Bahnsteigpersonal so lange scheut, wie die Vandalismusschäden geringer als zur Vermeidung erforderliche Personalkosten sind.

    Diese Wirtschaftsunternehmen arbeiten im staatlichen Auftrag und werden staatlich bezahlt. Schreibt man entsprechende Anforderungen in die Ausschreibungen bzw Gesetze, dann kann man die Mehrkosten durchaus gegenrechnen.


    Wo das Geld herkommen soll? Man könnte ja mal mit der Verkehrswende anfangen. Schritt 1: Alle Autobahnneubauten stoppen und das Geld in den ÖPNV umleiten. "Induzierter Verkehr" ist ein seit Jahrzehnten bekannter Effekt und trotzdem werden weiter Autobahnen gebaut.

    Rund 90 U-Bahn-Stationen hat das Frankfurter Netz, Im Dreischicht-Betrieb braucht man 4,2 Mitarbeiter pro Station, um die 21 pro Woche Schichten abdecken zu können. Das sind 378 Mitarbeiter. Für Urlaube, Krankheit, Ausbildung etc muss man 15-20% mehr Mitarbeiter haben, damit wäre man bei 450 Mitarbeitern. EGr. 7 TVöD hat ein Bruttolohn von 3'100€ (evtl. reicht sogar EGr. 6). Lohnnebenkosten für Arbeitgeber liegen bei ungefähr 21%. Das wären Kosten von 20,3 Mio€ pro Jahr.


    In der Stellungnahme "Desaster im Dutzend: Zwölf Autobahnen, die kein Mensch braucht" zählt der BUND Baumaßnahmen im Umfang von rund 15'000 Millionen Euro auf.


    Deutschlandweit gibt es rund 5'700 Bahnhöfe, Haltestellen und Haltepunkte. Mit der gleichen Überschlagsrechnung wie oben kommt man auf 27'500 Aufsichten und Kosten von 1,24 Mrd Euro. Im Jahr 2021 hat der Bund für den Straßenbau 12,12 Mrd Euro geplant (Davon 100 Millionen für Radwege, 5,5 Mrd Euro sind Investitionsbudget der Autobahn GmbH).


    Geld ist da. Es ist die Frage, wofür wir es ausgeben.

    Ich weiß nicht, ob das hier technisch machbar ist (Steigung Richtung Ginnheim), aber die Bahnstrecke könnte kurz vor und hinter der Station tiefer liegen (Steigung zum Bremsen/ Gefälle zum Beschleunigen, ähnlich wie bei modernen Volltunnelstrecken zwecks Energieeinsparung), sodass Zugangsrampen kürzer ausfallen.

    Ist das noch notwendig, wenn man mittels Rekuperation bremst?

  • Oh das ist wirklich ein spannendes Thema. Rhein-Main ist im Sachen Untergrundstationen im wahrsten Sinne unterirdisch. Gut, Bahnhöfe haben in Deutschland keine so große Priorität wie in anderen Ländern, aber die Verwahrlosung ist nicht nachvollziehbar. Vom Prinzip her wurden die Stationen in Offenbach ja allesamt so gestaltet, dass sie sehr übersichtlich sind und wenn die Beleuchtung nicht zur Hälfte abgeschaltet ist, sind sie auch ausreichend hell (temporär kann man das zur Zeit in der Station Ledermuseum beobachten). Nur dann kommt der Verfall. DB denkt sich, mit Eröffnung ist es getan. Wartung, Pflege und Schutz der Anlage? Nur auf Sparflamme. Es gibt in Offenbach nicht einmal richtige Videoüberwachung (die meisten Kameras sind Fake). Am Mühlberg in Frankfurt kann man dann sehen wie schnell die Sprayer alles beschmieren. Nach der Grundreinigung ist kein halbes Jahr vergangen, bis neue "Kunstwerke" das Bild der Station dominierten. In jedem Fall ist es sehr peinlich, wenn man Besuch von Außerhalb empfängt. Gab es nicht früher Stationsaufsichten? Muss ja nicht an jeder Station sein, aber wenn man eine Gruppe von Bahnhöfen zentral überwachen könnte (mit Videoüberwachung) und direkt Lautsprecherdurchsagen oder Alarmgeräusche in den Stationen auslösen könnte, wäre das schon abschreckend.

    Aufsichten gab es auch mal in Frankfurt, bei der S-Bahn. Bei der VGF gab es auch Aufsichten, allerdings im Oberflächenverkehr.

    Ich sehe aber ein Problem: Würden heute wieder Aufsichten eingeführt werden, wären das wieder irgendwelche externen Dienstleister deren Personal einfach dann da hingestellt wird ohne richtige Einweisung denen dann auch, mehr oder weniger, alles egal ist. In Hessen wird viel auf "soziale Kontrolle" gebaut. Allerdings sehe ich nicht den Fahrgast in der Pflicht, Aufgaben des Verkehrsunternehmens zu übernehmen.

  • Mehr Personal ist sicherlich eine gute Idee, aber das muss dann auch richtig arbeiten wollen/können. Ich war vergangene Woche in Frankfurt (wohne in Osthessen, habe aber 13 Jahre in hamburg gewohnt) und war zunächst einmal erschrocken, wie dreckig und siffig die unterirdischen Stationen in Frankfurt bzw. Rhein-Main-Gebiet sind. Konstablerwache, Hauptwache und der Offenbachtunnel sehen furchtbar aus.

    Immerhin, es wurde relativ viel kontrolliert – die Fahrscheine zumindest. Die Maskenpflicht haben die Herrschaften in keinem der Fälle kontrolliert und as obwohl das Nichttragen doch 50 Euro kosten soll, wenn ich mich recht erinnere. Ähnliches dann auf der Rückfahrt im RE, der Zug war gut besetzt mit Eintrachtfans, die weder das Tragen einer Maske noch das Vorhalten eines Erste-Klasse-Fahrscheins für nötig hielten. Zugpersonal war an Bord, hat sich aber während der gesamten Fahrt nicht gezeigt.

    Personal bringt nur etwas, wenn er auch entsprechend durchgreift. Dass hierzu heutzutage manchmal sicherlich deutlich mehr Mut von Nöten ist als noch vor ein paar Jahren, ist mir klar. Aber solange die Leute das Gefühl haben, dass sie trotz vorhandenem Personal tun und lassen können, was sie wollen, wird sich nichts zum Besseren ändern.

  • Volle Zustimmung. Das Problem ist aber wieder die EInstellung ... nicht nur derer, die überhaupt alles verdrecken und Anarchie leben, sondern auch derer, die ihren Job (unabhängig von einer Bezahlung) nur als lästige Unterbrechung ihrer Freizeit sehen. Solange ein Mitarbeiter nicht versteht, dass auch seine Qualität direkt sein Einkommen bestimmt, werden dieses Problem nicht zu lösen sein. Und da sind wir spätestens bei völlig unterbezahlten und unterqualifizierten (mangels Bildungsoptionen und guten Coaches) Führungskräften. Denn die verstehen schon nicht, dass sie da keinen Niedriglöhner rundmachen, weil er 5 Minuten zu spät kommt, sondern dass er verstehen sollte, wieso dei Ausübung des Jobs und das Kassieren der 50€ bei Maskenverweigerer am Ende seinem Gehaltskonto zu Gute kommen kann.